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2008
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Actionfilm
China / Hongkong 2008
Alternative Titel Ying han; 硬漢
Regie
und Buch
Ding Sheng
Produktion Wong Jing
Darsteller Li Yu, Anthony Wong Chau-Sang, You Yong, Sung Honglei,
Yu Rongguang,
Ellen Chan Ar-Lun, Otto Wong Chi-On, Ma Jingwu, Jiang Yi, Zheng Hong-Tao
Länge 92 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12 (FSK: 12)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 13.4.10
© Bilder EuroVideo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Marinesoldat Wang Tao alias "Lao San" (Li
Yu) wird bei einer waghalsigen Rettungsaktion verletzt.
Fortan ist er geistig angeschlagen und wird ehrenhaft aus der Marine entlassen.
Seine hübsche Freundin Daffodil (Liu Yang) wendet sich mehr und mehr von ihm ab
und seine Familie sorgt sich um ihn, weil er immer wieder in Schlägereien
verwickelt ist. Der Martial-Arts-Kämpfer Lao San hat es sich nämlich zur Aufgabe
gemacht, Ungerechtigkeit aus der Welt zu schaffen. Und wenn immer er auf der
Strasse Schurken sieht, prügelt er sich mit ihnen. Bei einer seiner Missionen
geht etwas schief und er landet im Knast - ausgerechnet mit dem
Hongkong-Gangsterboss Dragon (Anthony Wong), der in China ein Artefakt aus der
Song-Dynastie stehlen will.
REVIEW
Auf Wong Jing ist Verlass: Der Mann
überrascht einfach immer wieder - ob er nun Trash, Mainstream, Kurioses oder
Abartiges präsentiert. Diesmal bringt er uns als Produzent "The Underdog
Knight", ein kurioses Mischmasch aus Actionfilm und Drama mit einem deftigen
Touch Absurdem. Der Held pendelt frischfröhlich zwischen Forrest Gump und Taxi
Driver, unsere Reaktion zwischen Kopfschütteln und Unterhaltung. Gut ist das
Werk nicht wirklich. Aber es hält zumindest bei Laune, einfach weil es so anders
ist als das, was uns sonst so vorgekaut und vorgesetzt wird.
Der vormalige Werbefilmer Ding Sheng (Little Big Soldier) gibt sein Regiedebüt und zeigt gleich, dass er visuell einiges auf dem Kasten hat. Besonders speziell ist der Look nicht, aber er setzt alle möglichen Stilmittel überzeugend ein. Die Fights verdienen eine besondere Erwähnung, denn in "The Underdog Knight" wird nicht elegant gekämpft, kommt keine virtuose Choreografie zum Einsatz. Vielmehr wird im Strassenkampf-Stil geboxt und gekickt. Das passt ganz gut zum Film und zum "Helden" Lao San. Den Verkörpert China-Superstar Liu Ye (Curse of the Golden Flower) mit vollem Körpereinsatz und schreckt auch nicht davor zurück, sich ab und zu zum Deppen zu machen.
Den Kontrast dazu bildet Hongkong-Star Anthony Wong als kühl kalkulierender Gangsterboss. Und auch die restliche Besetzung lässt sich sehen. Wong kriegt immer noch grosse Namen, selbst für seine kleineren Filme wie dieses primär in China produzierte Werk. Gute Schauspieler, (ein wenig) kernige Action und ein solider Look - das klingt doch verlockend, oder? Ganz so rosig sieht es freilich nicht aus. So reduzieren langweilige Szenen im Mittelteil das Erzähltempo, die Geschichte gibt nicht viel her und der absurde Touch sorgt dafür, dass man mit Figuren und Handlung nicht vollends mitgeht. Selbst mit Lao San bangt man nie richtig mit.
Ein Problem ist etwa, dass lange Zeit unser Held und unser Oberschurke keinen Kontakt haben - und die Einzelgeschichten der beiden nicht so viel taugen. Vor allem Anthony Wongs Szenen fehlt das Ziel. Und bei Li Yu fehlen die Überraschungen. Selbst das, was mit seiner Freundin passiert, kündigt sich bei der ersten Szene schon an. Wenn dann endlich die Kontrahenten im selben Raum eingesperrt sind, ist das Interesse überraschend gering. Obwohl es sich um eine Belagerungssituation handelt, die im Normalfall aus dem Stehgreif Spannung erzeugt, sorgt sie hier eher für Schulterzucken. Und mündet in einem abstrusen Finale.
"The Underdog Knight" vereint das Gute und Schlechte vieler Wong-Jing-Produktionen - vom dünnen Plot über holprige Figuren bis hin zum brauchbaren Unterhaltungswert. Doch es fehlt ihm der Drive, es mangelt ihm an Zuschauerbindung. Die beachtliche Darstellerriege relativiert diese Probleme zwar ein wenig, doch der Film ist bis zum Schluss weniger wert als seine Einzelteile. In Erinnerung bleibt er höchstens für seinen ungewöhnlichen Helden, den Forrest Bickle oder Travis Gump. Alles andere ist eher Ramsch und wird weder Actionfans entzücken noch all jene, die Dramatik oder Witz suchen. Ding Sheng und Wong Jing packen eben vieles an, aber wirklich gelingen tut ihnen davon nur wenig.
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Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Deutsch 5.1 und Mandarin 5.1 mit deutschen Untertiteln.
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