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Tragikomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
Metro; Metro: Die Liebe kommt nie zu spät

Regie Anurag Basu
Drehbuch Anurag Basu
Produktion Ronnue Screwvala
Songs Pritam
Kamera Bobby Singh
Darsteller Shilpa Shetty, Konkona Sen Sharma, Kay Kay Menon, Irfan Khan, Sharman Joshi,
Kangana Ranaut, Shiney Ahuja, Dharmendra, Nafisa Ali, Gautam Kapoor, Vicky Ahuja
Länge 127 Min.

Kinostart 11.5.2007
Box office classification
Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 25.6.07
©  Bilder UTV, Screenshots molodezhnaja


STORY
Shikha (Shilpa Shetty) und Ranjeet Kapoor (Kay Kay Menon) haben sich auseinandergelebt. Das Ehepaar hat ein Kind, aber keine Liebe mehr füreinander. Er geht deshalb schon seit Jahren fremd - mit der jungen Neha (Kangana Ranaut), der Zimmergenossin von Shikhas Schwester Shruti Ghosh (Konkona Sen Sharma). Um ungestört zu sein, nutzt Ranjeet die Wohnung seines Angstellten Rahul (Sharman Joshi), eines jungen Macher-Typen, der Karriere und Sex vor Beziehungen setzt. Obwohl er eigentlich in Neha verliebt wäre. Gerade mit der Liebe hapert es auch bei Shruti, die hofft, per Anzeige endlich einen Mann zu finden. Doch der etwas plumpe Monty (Irfan Khan) sagt ihr beim ersten Date nicht zu. Erst nach einem missglückten Versuch mit einem Bürokollegen erkennt sie Montys Werte. Und selbst Shikha blüht neu auf: in den Armen des melancholischen Schauspielers Akash Sharma (Shiney Ahuja). Doch wie weit kann sie mit ihm gehen?

 

REVIEW
Bei Ensemblefilmen liegt oft der Verdacht nahe, ein Regisseur erzähle mehrere Geschichten gerade noch halbwegs gut, damit er nicht eine einzige richtig gut herüberbringen muss. Wenn ein Filmemacher nicht wirklich das Talent zu einem solchen Unterfangen hat, wirkt es dementsprechend faul. Man nehme ein paar gute Akteure, erzähle kleine Geschichtchen und vermische alles hübsch - voilà. Leider passiert genau das bei vielen indischen Regisseuren, die gerade den Trick mit dem Ensemble-Cast herausgefunden haben. Keiner von ihnen hat bisher ein Meisterwerk im Stile der grossen Ensemble-Virtuosen wie Robert Altman oder Paul Thomas Anderson herausgebracht, vielmehr sind selbst die besten Beiträge (wie etwa Salaam-E-Ishq) bestenfalls durch Stars und Musik so gut wie sie sind, weniger aber durch den Plot.

"Life in a... Metro" reiht sich da ein. Die Stars sind wunderbar, die Inszenierung geschmackvoll, die Musik auch nicht übel, doch es fehlt an echten Ideen, an ausgereiften Stories. Stattdessen bekommen wir drei Handlungsstränge, etwas forciert verknüpft und letztendlich überraschend oberflächlich. Aber weil alles so schmuck verpackt und gefällig dargeboten ist, fühlt man sich doch nie gelangweilt. Das ist eher das Lob an den Regisseur Anurag Basu als an den Autor Basu. So gänzlich bin ich nämlich noch nicht von dessen Talent überzeugt. In Murder hat er noch bei "Unfaithful" geklaut, in Gangster überragte die sensible Stimmung den Plot und hier wirkt keine der Handlungsstränge so richtig fit. Jene mit Shilpa und Shiney ähnelt erstaunlicherweise gleich nochmals "Unfaithful" - inklusive dem Sturm bei der ersten Begegnung. Kopiert Basu nun schon seine eigenen Kopien?

Auch die anderen Ideen im Film wirken schon anderweitig besser verfilmt, vom "Appatment"-Gerüst des Sharman/Kay Kay/Kangana-Fadens bis hin zum Liebe-auf-den-zweiten-Blick-Konzept in der Story mit Irfan und Konkona. Das alles ist nett, aber ein wenig dünn und klischeehaft. Doch. Und das doch sollte vielleicht endlich mal kommen - so gewaltig wichtig ist die Handlung eigentlich nicht. Die Akteure übernehmen die Charakterisierung fast im Alleingang, sie tragen die Geschichten mit ihrem Spiel. Und da Basu alles in adrette Bilder und geschickte Verknüpfungen packt, gefällt es auch.

Den obersten Platz auf der Star-Leiter nimmt Shilpa Shetty ein. Frisch von ihrem Erfolg beim englischen "Big Brother" zeigt sie hier einmal mehr, dass sie ebenso schön wie talentiert ist, ihr gefühlvolles Spiel erfreut. Mithalten kann Filmschwester Konkona Sen Sharma, die einfach immer eine Freude ist und Texte wie "28, Single und immer noch Jungfrau" mit sprödem Charme bringt. Ebenso ihr Partner Irfan Khan, auf dessen Konto der meiste Humor des Films geht. Kay Kay Menon und Rang De Basanti-Scherzkeks Sharman Joshi zeigen sich auch von einer überzeugenden Seite, Kangana Ranaut (Gangster) ist etwas blass, aber brauchbar. Weiter unten bleibt noch Platz für drei Personen. Da ist der latent zu hoch gelobte Sjiney Ahuja, dessen Abneigung wohl in meinen Genen sitzt. Er ist langweilig wie eh und je, der Tag, an dem er die Schauspielerei aufgibt, ist ein guter Tag. Etwas schmerzhafter die Aussage, dass Dharmendra nicht so überzeugt. Er wirkt abgehalftert und die Mini-Story mit Nafisa Ali ist zwar rührend, aber derart dünn, dass auch die Akteure sich nicht entfalten können.

Nichtsdestotrotz ist dieses Ensemble ein Genuss und Basu tut gut daran, immer wieder in recht kurzen Intervallen zwischen ihnen hin- und herzuschneiden. So bleibt das Tempo hoch, das Interesse wach. Abflachen tut es nur während den Songs. Die allesamt soliden Lieder von Pritam haben einen rockigen Touch und die Macher haben die ungünstige Entscheidung getroffen, bei jedem Lied eine dreiköpfige Band ins Bild zu bringen. Mit der Zeit wird das fast schon unfreiwillig komisch, wenn diese drei Kerle wieder und wieder ins Bild schunkeln, um ihr Liedchen zu trällern und der Film in eine Montage übergeht. Eine Montage kann gerade in einem Ensemble-Film ein starkes Mittel sein, Gefühle zu bündeln - legendär etwa jene in "Magnolia" zu Aimee Manns "Wise up". Hier findet keine Bündelung statt, bloss eine holprige Weiterführung der Story, gemischt mit einer halbherzigen Montage und eben Bildern dieser Band. Jedes Mal gleich aufgebaut und daher rasch abgenutzt. Schade, dass Basu ausgerechnet Montagen hier derart vergeigt.

Daher ist auch mein Fazit etwas durchzogen. Ich hab "Life in a... Metro" durchaus genossen, die Schauspieler sind toll, das Abbild des urbanen Indiens ist gelungen, die Bildsprache erfreut. Doch mit dünner Handlung, schlecht eingesetzten Song-Montagen und mangelndem Tiefgang bleibt ein schaler Nachgeschmack. Der Film ist nicht ganz so clever, nicht ganz so gefühlvoll und nicht ganz so glaubwürdig, wie er hätte sein können, weshalb man eher auf seine Schauwerte achtet. Bilder, Stars, Kostüme, Musik. Und da leistet er ja durchaus Vorbildliches. Daher: Ansehen, eintauchen in das Mittelklasse-Indien und stets im Kopf haben, dass ein wahrer Ensemble-Regisseur hier draus noch etwas Besseres hätte machen können, als einen sympathischen, knappen 3-Sterne-Film.

 

SONGS
1) Rishtey - Softrockiges Credits-Lied. Nicht übel. (James)
2) In Dino - Solide Rockballade (Soham)
3) Alvida - Noch mehr Montage-Ballade, beim dritten Mal langsam charakterarm (K.K.)
4) O Meri Jaan - Mehr vom Selben. (K.K.)
5) Baatein Kuch - Und noch mehr vom Selben. Langsam klingen die Lieder alle gleich. (Suhail)
6) Kar Salaam - Rockigere Abschlussnummer (Suhail, Soham)

 

MEINE DVD
UTV (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie mit Untertiteln in Arabisch, Tamilisch und Telugu
Disk Rating * * ½ (Ein paar Unschärfen an den Rändern, Kontrast nicht ideal).

 

BESTELLEN 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (2½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (3½/5)

 

SCREENSHOTS
(Meine Disk lief am DVD-Gerät blendend, hat aber am Computer die dubiose Angewohnheit, direkt zum Kapitel 9 zu springen. Screenshots vor diesem Kapitel konnte ich daher keine machen).

 


 

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