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Liebesthriller. Indien. Hindi
Alternative Titel Who has seen tomorrow?; Wer weiss, was morgen sein wird? (Übersetzung)

Regie Vivek Sharma
Drehbuch Vivek Sharma, Shyam Goel
Produktion Vashu Bhagnani
Songs Sajid-Wajid
Kamera Johny Lal
Choreografie Remo D'Souza
Darsteller Jackky Bhagnani, Vaishali Desai, Rishi Kapoor, Satish Shah, Dalip Tahil, Rahul Dev,
Ritesh Deshmukh, Archana Puran Singh, Farida Jalal, Juhi Chawla, Rajpal Yadav, Sanjay Dutt
Länge 123 Min.

Kinostart 12.6.2009
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.8.09
©  Bilder Big Pictures, Screenshots molodezhnaja


STORY
Nihaal Singh (Jackky Bhagnani) aus Chandigarh ist ein einfacher junger Mann, der Physik und Elektronik mag. Darum besucht er eine Universität in Mumbai, wo er als Landboy aber ein Aussenseiter zu werden droht. Trotzdem verguckt er sich ausgerechnet in die Schul-Diva Meesha (Vaishali Desai). Die reiche Göre ist nur leider völlig verzogen und putzt Nihaal bei jeder Gelegenheit runter. Erst als er sie vor der Explosion einer Bombe beschützt, erobert er ihr Herz. Woher wusste er von der Bombe? Nihaal kann die Zukunft sehen! Das weckt das Interesse einer ganzen Reihe von Leuten: Jenes seines Mentors
Professor Siddharth Verma (Rishi Kapoor), des Gangsterbosses Don Kallicharan (Ritesh Deshmukh) und eines Terroristenführers (Rahul Dev).

 

REVIEW
Die traditionelle Szene, in der ein indischer Filmheld zeigt, wie stark er doch ist, wird meistens mit viel Zeitlupe und Macho-Posen abgefeiert. Das kann bei einem echten Star durchaus für Applaus sorgen: Der Film zelebriert den Kerl als larger than life, als wahren Leinwandgott eben. Anders sieht es aus, wenn der Held ein Nobody ist und sein Kraftbeweis schwach inszeniert. Dann ist der grosse Auftritt unfreiwillig komisch oder sogar peinlich. Das geschieht auch hier, wenn unser zuvor als Weichei porträtierter Knilch aus Chandigarh seine Rivalen wund haut und danach in heldenhafter Zeitlupe von der Schuldiva wegstolziert.

In ähnlichem Stil läuft es weiter, wenn der Schul-Angeber Kabir und unser Held die Klingen kreuzen und sich dadurch respektieren lernen. Gehts noch formelhafter? Zudem kann ich mich nicht wirklich mit einem Kerl wie Kabir anfreunden, der unprovoziert andere Menschen verprügelt, der grosskotzig angibt und Schüler hänselt. Und wenn er mal eingesehen hat, was für ein netter Kerl unser Held ist, dann wird er schlagartig zum Freund? Na toll. Er bleibt trotzdem ein Charakterschwein, der Kabir. Aber solche Gedankengänge wären zu viel verlangt für einen Film, der ausschliesslich mit ausgelaugten Formeln und angegrauten Blaupausen operiert. Kein Bisschen Originalität steckt da drin.

Dabei bedient sich Vivek Sharma, in seiner zweiten Regiearbeit nach seinem Debüt Bhoothnath, bei Science-Fiction-Themen, die im indischen Kino immer noch eine Rarität darstellen. In dem Fall kann Nihaal in die Zukunft schauen - eine Gabe, die von Anfang an von niemandem bezweifelt wird und den Film auch nicht wirklich spannender macht. Die Story hakt vielmehr ein Klischee nach dem anderen ab, ob auf dem College-Campus oder im Zusammenhang mit den oberflächlich gezeichneten Terroristen. Und so wird das Ganze rasch langweilig. Schlimmer noch: Etliche Figuren, die mühsam eingeführt werden, verschwinden einfach wieder - etwa der erwähnte Kabir? Plötzlich weg. Eine Uni-Kollegin, die auch für Nihaal zu schwärmen scheint? Schwupp und weg. Oder auch Ritesh Deshmukh - mal scheint er wichtig, dann geht er vergessen.

"Kal Kissne Dekha" scheitert aber nicht alleine wegen seines undurchdachten Drehbuchs und der lieblosen Inszenierung. Auch die Darsteller tragen ihren Teil bei. Unser Held zum Beispiel ist Jackky Bhagnani. Er musste nie ein Casting durchmachen, um an sein Debüt zu kommen, denn er ist der Sohn von Produzent Vashu Bhagnani. Der kauft seinem mittelmässig talentierten Spross halt einfach einen Film. Tanzen kann der Bursche, spielen tut er nicht schlecht und dass er sich für den Part ins Zeug legte, zeigt sich etwa daran, dass er im Vorfeld 60 Kilo abnahm, um nicht als Pummelchen auf die Leinwand zu kommen. Doch er wirkt ungeheuer austauschbar, ihm fehlt das Charisma.

Dasselbe gilt für Supergöre Vaishali Desai. Sie habe anscheinend beim Casting verschwiegen, dass sie die Grossnichte von Masala-König Manmohan Desai ist, kam also ohne Vitamin B an den Job. Besser macht das ihre Arbeit freilich nicht: Sie wirkt steif, unsympathisch und gar nicht so besonders attraktiv. Ihre bisherigen Showbiz-Erfahrungen beschränken sich auf den Miss-India-International-Titel und eine Werbung mit Shahrukh Khan. Vielleicht sollte sie das als Höhepunkt ihrer Karriere ansehen und uns in Zukunft mit weiteren Filmen verschonen. Auch bei ihr gilt: Sie ist nicht übel - nur hat sie keinerlei Wiedererkennungswert. So kommt man nicht zu Star-Ruhm.

Zu Glück positioniert Sharma neben den Newcomern noch bekannte Namen. Rishi Kapoor etwa, der nach seinem Lockenkopf-Haar in Luck by Chance diesmal mit grauem Toupet antritt. Er ist ganz okay. Ritesh Deshmukh macht sich als erfolgloser Don angenehm zum Affen. Juhi Chawla schaut kurz vorbei. Und Satish Shah, Dalip Tahil, Rahul Dev sowie Fairda Jalal machen das Beste aus ihren kleinen Rollen. Dass nicht alle bekannten Darsteller gut abschneiden, zeigt Archana Puran Singh als Nihaals hysterisch schreiende Mutter. Eine Nervensäge. Der gross publizierte Gastauftritt der Slumdog Millionaire-Kids Rubina Ali und Azharuddin Mohammed Ismail dauert vielleicht zwei Sekunden. Und was genau haben sich die Macher dabei gedacht, Sanjay Dutt für einen Gastauftritt an Bord zu holen und ihn dann unter Kapuze und Sonnenbrille versteckt nur ganz kurz während eines Songs zu zeigen? Was für eine Verschwendung!

Dazu kommen noch schlechte Faustkämpfe, mässige Stunts, schlappe Dialoge und fehlende Spannung. Das schreibt sich wohl kein Regisseur gerne auf die Visitenkarte. Aber es gibt aber ein paar Lichtblicke in dieser uninspirierten Produktion. Da wären etwa die ganz netten Songs von Sajid-Wajid. Auch die Laufzeit von knapp zwei Stunden ist angenehm bescheiden - wenn auch immer noch übertrieben. Und eben: Rishi Kapoor ist gut. Damit bleibt die Liste der Verkaufsargumente nur leider extrem kurz. "Kal Kissne Dekha" ist ein schwacher Film, dessen Existenz sich nur dadurch erklärt, dass ein Produzent seinem Sohn einen Gefallen tun wollte. Uns Zuschauern tat er damit aber keinen.

 

SONGS
1) Soniye Billori - Flotter Beat, wenig Charme dahinter. Und die englischen Lyrics gegen Ende sind richtig übel (Sonu Nigam, Suzie Q).
2) Jashn Hai Josh Hai
- 08/15-Tanznummer an der südafrikanischen Küste (Alisha Chinoy, Neeraj Shridhar, Wajid Ali).
3) Aasman Jhuk Gaya - Schön bebilderter, aber ziemlich fader Song (Shaan, Shreya Ghoshal).
4) Aalam Guzarne Ko - Harmloser Liebestrack mit wenig Esprit (Sonu Nigam, Suzie Q).
5) Bin Tere Mar Javan Mein - Ansprechende Choreografie, guter Gesang, mehr nicht. Geht direkt ins nächste Lied über (Shreya Ghoshal).
6) Kal Kissne Dekha - Peppiges Titellied mit leichtem Ohrwurm-Charakter (Shaan)
7) Tere Bina Lagta Nahin - Harmloses melancholisches Liebeslied, gut gesungen (Wajid Ali).

 

MEINE DVD
Bi Pictures (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Verpixelungen und Unschärfen, farblich okay)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff (1/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 9, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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