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Kinderfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel भूतनाथ; Ein Geist zum Liebhaben

Regie Vivek Sharma
Drehbuch Vivek Sharma, Sudhansh Doba
Produktion B.R. Chopra, Ravi Chopra
Songs Vishal-Shekhar
Kamera Vishnu Rao
Choreografie Remo, Vaibhavi Merchant
Darsteller Amitabh Bachchan, Juhi Chawla, Aman Siddiqui, Shahrukh Khan,
Priyanshu Chatterjee, Satish Shah, Rajpal Yadav, Shaana Diya, Neena Kulharni
Länge 136 Min.

Kinostart 8.5.2008
Box office classification
Average
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A.

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 10.6.08
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Seemann Aditya Sharma (Shahrukh Khan) zieht mit seiner Frau Anjali (Juhi Chawla) und dem gemeinsamen Sohn Aman alias Banku (Aman Siddiqui) in die Nath-Villa bei Goa. Dort soll es spuken, doch für Aditya ist das alles Aberglaube. Er hat leicht reden, denn während seine Familie in dem Anwesen wohnen darf, fährt er zur See. Tatsächlich passieren in der Villa bald bizarre Dinge und eines Nachts begegnet Banku dem Geist: Es ist Kailash Nath (Amitabh Bachchan), der verstorbene Besitzer des Hauses. Banku nennt ihn Bhoothnath und freundet sich mit ihm an. Kailash wiederum gibt schon bald auf, den Buben zu erschrecken und geniesst die Zeit mit dem Kleinen. Doch kann diese seltsame Freundschaft andauern?

 

REVIEW
Bollywoods Kinderfilme taugen meistens nichts. Irgendein
untalentiertes Gör, vorzugsweise ein Spross des Produzenten, wird in ein schlecht gemachtes Abenteuer gestürzt und weil es für Kinder gedacht ist, sollte man auch drüber wegsehen können, dass die Qualität zu wünschen übrig lässt. Zu erleben etwa in Bhoot Unkle oder My Friend Ganesha. "Bhoothnath" ist anders. Er ist mit zwei der grössten Stars Bollywoods besetzt, aufwendig gemacht und produziert vom angesehenen Vater-Sohn-Duo B.R. und Ravi Chopra. Da liegt die Messlatte schon deutlich höher und der Film wird den Ansprüchen auch in den meisten Bereichen gerecht.

Das Wichtigste zuerst: "Bhoothnath" unterhält gut. Die Story mag vorhersehbar sein, doch alle Akteure sind in bester Spiellaune, die sporadisch eingesetzten Spezialeffekte überzeugen und knapp über zwei Stunden verströmt das Werk Kurzweil. Wer kein Meisterwerk erwartet, das neue Wege geht oder inszenatorisch sich ein Bein ausreisst, der wird hier gut bedient. Probleme gibts nichtsdestotrotz en masse. So ist etwa das Ende ein wenig inkonsequent, damit doch noch mit einer positiven Note beendet werden kann. Die Story wirkt etwas simpel gestrickt und die Musik taugt nicht viel. Besonders nervig ist die Inszenierung von "Hum To Hain Aandhi", in dem Schulmädchen in Miniröcke gestürzt werden und die Jungs auf coole Hip-Hop-Poser machen. Das ist entsetzlich anzusehen und schwer auszuhalten.

Und es deutet einmal mehr die Schizophrenie von Ravi Chopra an. Der produzierte zwar nur, doch es ist anzunehmen, dass er dem Regiedebütanten Vivek Sharma mehrfach ins Handwerk pfuschte, denn vieles in "Bhoothnath" trägt den verquast konservativen Chopra-Stempel. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Regisseur seine wertkonservative Überzeugung in einen Film einfliessen lässt, selbst wenn sie nicht meinem eigenen Denken entsprechen mag - doch wenn das Ganze verlogen wirkt, dann nervt es. In den Songs hat Chopra denn tatsächlich nie etwas dagegen, westlichen Anti-Werten zu verfallen. Knapp bekleidete Girls in "Mere Buddy", auf Schlampen getrimmte Kids in "Hum To Hain Aandhi" - das ist Chopras Nachäff-Versuch von westlicher Coolness, die nur peinlich wirkt.

Auf der anderen Seite schwingt der Mann seine Moralkeule an den unpassendsten Orten: Ganz in Baghban-Manier ist Amitabhs Sohn, der im Westen gelebt hat, ein kaltherziger Ignorant geworden, und seine NRI-Schwiegertochter Shaana (Shaana Diya) ist sogar ein richtiges Monster. Motto: Was aus dem Westen kommt, kann nur verdorben sein. Dieses Chopra-typische Motiv passt überhaupt nicht zum sonst leichtfüssigen "Bhoothnath" und wird die meisten westlichen Zuschauer ziemlich verärgern. Das verlogene Schablonen-Denken von Ravi Chopra hat schon seine eigenen Filme vergiftet, nun sorgt es auch in diesem von ihm produzierten Werk für Unbehagen.

Doch zum Glück sind es nur wenige Szenen, die diesbezüglich falsch laufen. Der Rest ist angenehmer. Nicht zuletzt auch wegen den Schauspielern: Amitabh Bachchan spielt liebenswert, wenn auch unspektakulär. Der kleine Aman Siddiqui ist niedlich, ohne zu sehr auf kindlich zuckersüss zu machen. Juhi Chwla meistert ihren Part mit routinierter Gelassenheit - die Frau wird immer besser mit den Jahren. Shahrukh Khan ist gerade mal 25 Minuten im Film und könnte herausgeschnitten werden. Sein Part ist nutzlos - die paar Anrufe, die Juhi bei ihm auf dem Schiff machen muss, sind nur dazu, damit man sich erinnert, dass King Khan auch noch mitspielt. Und wenn er mit der Familie zusammen ist, wirkt er dagegen wie ein Fremdkörper. Wenn schon ein Gastauftritt, dann einer mit Punch und nicht so. Schlauer wäre es gewesen, Shahrukh die Rolle von Amitabhs Sohn spielen zu lassen. So hätte er gegen Schluss seinen grossen Auftritt gehabt und eine Wandlung durchmachen dürfen.

Den Job übernimmt stattdessen Priyanshu Chatterjee auf solide Weise. Des Weiteren dabei: Satish Shah als amüsanter Rektor und Rajpal Yadav als unnütze komödiantische Auflockerung. Er verschwindet zum Glück bald aus dem Film. Macht Sinn so, denn "Bhoothnath" ist in seinen Hauptrollen amüsant genug. Es ist eine simpel gestrickte, harmlose und einfach nett unterhaltende Kinderkomödie mit Fantasy-Einlagen, die nur dann ablöscht, wenn Ravi Chopra seinen Einfluss geltend macht. Alles andere ist charmantes Mainstreamkino.

 

SONGS
1) Hum To Hain Aandhi - Rockiges Kinderlied. Na ja. Und wie die Kids sich als Pimps und Hos aufführen, ist richtig peinlich (Koushtuv Ghosh, Aparna Bhagwat, Sharavan Suresh, Sneha Suresh).
2) Banku Bhaiya - Mitwipp-Lied mit Punjabi-Touch (
Sukhwinder Singh).
3) Mere Buddy - Von Amitabh gesungene Nummer, recht fad, aber mit nettem Beat. Wieder auf pseudo-hip getrimmt (
Amitabh Bachchan, Arman Mallik).
4) Chalo Jaane Do - Das erste softe Stück, wieder mit AB am Mikro und, als Premiere,
Juhi Chawla. Mässig (Amitabh Bachchan, Juhi Chawla).
5) Samay Ka Pahiya - 08/15-Lied, wenigstens rührend umgesetzt (
Hariharan
, Amitabh Bachchan).

 

MEINE DVD
Eros (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Ein paar Unschärfen bei Bewegungen, aber Bild generell über Eros-Standard)

 

BESTELLEN 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb
Bollywood Hungama (4/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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