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Komödie
Hongkong 2010
Alternative Titel Once Upon a Chinese Clasic, Yuet gwong bo hup;
越光寶盒

Regie Jeff Lau Chun-Wai
Drehbuch Jeff Lau Chun-Wai
Darsteller Ronald Cheng Chung-Kei, Betty Sun Li, Gigi Leung Wing-Kei, Lee Lik-Chee,
Kenny Bee Chun-To, Tin Kai-Man, Athena Chu Yan, Wang Xue-Bin, Jeff Lau Chun-Wai,
Gillian Chung Yun-Tung, Marco Mak Chi-Sin, Corey Yuen Kwai, Eric Tsang Chi-Wai,
Crystal Huang Yi, Alex Fong Lik-Sun, Yuen Biao, Louis Fan Siu-Wong, Lam Suet,
Stephy Tang Lai-Yun, Yu Rongguang, Yuen Wah, Wu Jing, Charmaine Fong Ho-Man

Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 27.5.10
©  Bilder Mei Ah, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Schwindler Qing Ye-Se (Ronald Cheng) klaut der unsterblichen Rose (Betty Sun) ein magisches Schwert. Dumm nur manövriert er sich damit in die Rolle ihres Geliebten auf Lebzeiten! Dank der Pandora-Box zweier Unsterblicher (Johnnie Kong, Jeff Lau) versucht er, durch die Zeit zu fliehen - doch Rose folgt ihm. Die beiden landen im China der streitenden Reiche, wo Qing in die Haut des Generals Zhao Yun schlüpft. Bald schon steckt er mitten in den Kriegswirren.

 

REVIEW
Neben Superstar Stephen Chow ist Regisseur Jeff Lau der König der Nonsens-Komödien Hongkongs. Der Kumpel von Wong Kar Wai parodiert nun schon seit Jahren schamlos die Filme seiner Landsleute, nicht zuletzt jene von Wong und sich selbst - und landete damit immer wieder Grosserfolge. Sein neuster Streich "Just Another Pandora's Box" avancierte an den chinesischen Kinokassen denn auch prompt zu einem der grössten Hits 2010. Man mag es der Klamotte gönnen, denn sie markiert einen leichten Fortschritt zu Laus lauen letzten Film Kungfu Cyborg. Doch ist er gut? Ansichtssache ...

Auf jeden Fall bietet er vier Dinge: Propere Ausstattung, albernen Witz, ein paar gelungene Szenen und jede Menge Stars. Jackie Chan, Stephen Chow, Jet Li, Chow Yun-Fat, Maggie Cheung, Zhang Ziyi und Angelina Jolie hatten zwar alle abgelehnt, im Film aufzutreten, verrät uns der Vorspann - aber immerhin gibts Ronald Cheng, Gigi Leung, Eric Tsang, Alex Fong, Yuen Biao, Lam Suet, Stephy Tang und sogar Gillian Chung, die nach dem Sexskandal mit Ex-Lover Edison Chen für zwei Jahre pausierte. Nun ist sie in einer eher unbedeutenden Nebenrolle zurück.

Aber "unbedeutend" ist hier eh fast jeder Schauspieler, um so höher ist es ihnen allen anzurechnen, dass sie sich für diesen Unsinn überhaupt hergeben. Lau kommandiert seine Truppe völlig wild durch einen gewohnt abstrusen Plot und vertraut darauf, dass jeder sich zum Deppen macht. So kann er derweil genussvoll Filme durch den Kakao ziehen. Seine Opfer umfassen dabei Werke aus Ost und West, wie zum Beispiel House of Flying Daggers, Kung Fu Hustle, A Chinese Odyssey, CJ7, The Promise, "Journey to the West", "Kung Fu Panda", "Titanic" und vor allem Red Cliff, der einen Grossteil der Story vorgibt. Selbst die Olympischen Spiele oder zeitgenössische Klatschspaltenthemen kommen zum Zug.

Dass Lau immer wieder auf sein eigenes Oeuvre zurückgreift, ist etwas irritierend und deutet auf künstlerischen Stillstand hin - doch seien wir ehrlich: Es geht hierbei eh nicht um gehobenes Kino, es geht um Fun. Und die Qualität von "Just Another Pandora's Box" ergibt sich nur aus der Frage: Wie oft kann man lachen? Ich für meinen Teil habe in der Anfangsphase öfters ein dickes Grinsen im Gesicht gehabt, und das teilweise bei den bescheuertsten Momenten. Saudoof komisch etwa die Szene, in der eine Frau Ronald Cheng ihr Baby übergeben will, er das Kind aber nur wegschmeisst und meint, er wolle lieber sie. Gefolgt von einer Szene, in der er das Baby als Pipi-Pistole gebraucht.

Schwachsinn? Und wie, aber ich habe gelacht. Andere Szenen dagegen verpufften ohne ein Zucken im Mundwinkel, etwa eine schlaffe Rock-Nummer mit Eric Tsang & Co. Im letzten Drittel häufen sich dann jene Sequenzen, der Film hängt durch und der Wahnsinn fängt an zu langweilen. Das ist bei vielen von Laus Filmen der Fall: Der schräge Humor laugt aus und weil die Nonsens-Story auf Dauer nicht viel hergibt, verliert man das Interesse rasch, wenn die Pointen mal nicht zünden. Hier treffen sie ab uns zu ins Schwarze, das macht den Film halbwegs sehenswert.

An seine besten Werke wie etwa A Chinese Odyssey kommt Jeff Lau damit nicht heran, aber immerhin macht er Kungfu Cyborg fast vergessen. Wer sich in der chinesischen Geschichte auskennt, wer viele Hongkong-Hits gesehen hat und vor allem, wer Laus Schaffen gut in Erinnerung hat, der wird aus dem zitatereichen Klamauk sogar noch etwas mehr Spass destillieren können als alle, die jungfräulich an den Film herangehen. Und all jenen sei die simple Entscheidungsfrage gestellt: Ist ein Baby, das wie eine Waffe geschultert ist, und zwischen seinen Beinen einen Wasserstrahl abfeuert, lustig? Wenn ja, dann unbedingt reinschauen.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch und Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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