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> JHOOM BARABAR JHOOM

 


 

Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel JBJ; Dance Baby Dance

Regie Shaad Ali Sahgal
Drehbuch Habib-Faisal nach Story von Shaadi Ali Sahgal, Anurag Kashyag,
Tigmanshu Dhulia
Produktion Aditya Chopra
Songs Shankar-
Ehsaan-Loy
Kamera Ayananka Bose
Choreografie
Vaibhavi Merchant
Darsteller Abhishek Bachchan, Preity Zinta, Lara Dutta, Bobby Deol,
Piyush Mishra, Amitabh Bachchan,
Sudhir Kumar
, Sanjeev Bhaskar, Nicky Lilley
Länge 132 Min.

Kinostart 15.6.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja YashRaj.07
©  Bilder 1.8.07, Screenshots molodezhnaja


STORY
An einem Bahnhof in London warten der selbstbewusste Rumhänger Rikki Thukral (Abhishek Bachchan) und die elegante Alvira Khan (Preity Zinta) auf einen Zug aus Birmingham. Da der über eine Stunde Verspätung hat, vertreiben sie sich die Zeit in einem Café und kommen ins Gespräch. Rikki stellt sich dabei ziemlich forsch an, weshalb Alvira ihm rasch klarmacht, sie sei verlobt und ihr Zukünftiger käme bald mit dem verspäteten Zug. Wie es der Zufall will ist auch Rikki verlobt und wartet auf seine Angebetete. Die zwei fühlen sich nun sicherer und plaudern lockerer. Rikki erzählt, wie er seine Anaida (Lara Dutta) in Paris getroffen hat und Alvira erklärt, ihr Steve (Bobby Deol) habe sie vor einer herunterfallenden "Superman"-Statue gerettet. Es dauert nicht lange und Rikki und Alvira verstehen sich richtig gut ...

 

REVIEW
"Jhoom Barabar Jhoom" ist gar kein Film im eigentlichen Sinne. Er wirft etliche dramaturgische Gesetze über Bord und widmet sich nur einem: Masti. Spass und Nonsens vor kunterbunter Palette, angereichert mit so vielen Bollywood-Zitaten und Meta-Winks zum Publikum, dass man alle paar Minuten unterschiedliche Zuschauerkreise wissend kichern hört. Dieses exaltierte Potpourri reiht sich damit in eine Serie von Bollywood-Filmen jüngerer Zeit ein, die nicht weniger darauf aus sind, die Kinobesucher mit Romantik und zeitlosen Geschichten zu ködern, sondern sie in eine neue Form der Masala-Welt zu entführen, einen Bonbon-Shop der cineastischen Möglichkeiten
- ähnlich wie etwa Jaan-E-Mann oder in etwas anderem Sinne auch Dhoom:2.

Macht ihn das automatisch gut? Sicher nicht. "Jhoom Barabar Jhoom" hat ein paar wirklich grobe Probleme und die spiegeln sich in meiner mittelmässigen Bewertung wider. Doch wer mit der richtigen Einstellung an den Film geht, hat hier durchaus zwei Stunden gute Laune. Regisseur Shaad Ali Sahgal zelebriert in seinem dritten Film nach Saathiya und Bunty Aur Babli vielmehr Bollywood in seinen schrillsten Formen und Farben. Die Akteure passen sich dem Vibe an, so taucht etwa Amitabh Bachchan beinahe wortlos als Lückenfüller auf und ist an allen möglichen Stellen in einem Kostüm zwischen Jack Sparrow und Papagei zu sehen, stets dann, wenn der Titelsong "Jhoom" eingespielt wird. Er hat nicht etwa die Funktion eines Chors in einer griechischen Tragödie, sondern er ist bloss da, tanzend, lachend, Star-Power hinzufügend.

Preity wiederum sieht fast schon künstlich süss und sexy aus und tut damit genau das Richtige in dieser Rolle. Ihren Akzent wechselt sie ständig, ebenso Co-Star Abhishek, der manchmal klingt wie ein frisch aus dem Punjab eingeflogener Bauer, dann wieder wie ein seit Jahrzehnten in London lebender NRI. Bachchan Junior agiert etwas gar überdreht und man würde sich hin und wieder wünschen, er hätte einen Kaffee oder ein Red Bull weniger getrunken vor dem Dreh - aber es passt zum Feeling des Films. Überraschender vielleicht, dass die Sekundärfiguren besser abschneiden: Bobby Deol und Lara Dutta. Letztere fühlt sich vor allem als lebensfrohe Prostituierte wohl und hat im späten Teil des Films einige der besseren Lacher auf ihrer Seite. Bobby wiederum ist halbwegs charmant, was mehr ist, als man von ihm erwarten kann. Und er tanzt ausnahmsweise richtig gut. Nur das, was da auf seinem Kopf ist, gehört noch immer verboten. Dieses lockige, rote Zeug "Haar" oder "Frisur" zu nennen, führt zu weit. Aber es lenkt ab - und garantiert tagelang Albträume.

Als Schauspielkino geht JBJ nun trotzdem kaum durch. Wichtiger ist die Präsentation - die tollen Kostüme von Aki Narula zum Beispiel. Und die fetzige Musik. Der Soundtrack von Shankar-Ehsaan-Loy ist sogar das Beste am ganzen Film. "Jhoom" wird ein paar Mal zu viel eingespielt, doch die Songs reissen mit und verleihen etwa dem gut 20-minütigen Tanzfinale die Impression, dass wir in einem All-Star-All-Music-Spektakel sind. Musikalische Höhepunkte sind der gefühlvolle "Bol Na Halke Halke" und die verschiedenen Inkarnationen von "Jhoom". Schade nur, wurden alle mit Amitabh im selben Bahnhof gedreht, der mit der Zeit visuell nichts mehr hergibt.

Die ganzen Meta-Verweise alle zu erhaschen, ist fast unmöglich. Hier eine Auflistung der Wichtigsten: Abhisheks Handy klingelt mit den Worten "hey handsome" seiner jetzigen Ehefrau Aishwarya Rai aus Bunty Aur Babli. Im Song "Bol Na Halke Halke" wirft Preity ihr Gepäck in Veer Zaara-Montur auf Abhishek in Coolie-Aufmache. Als Abhishek aufzählt, wer alles im Madame Tussaud's steht, erwähnt er mit einem besonders dicken Lachen seinen Papa - "our good ol' Bachchan". Und der wohl beste Wink: Bobby und Abhishek fahren wie einst ihre Väter Dharmendra und Amitabh in Sholay per Motorrad mit Seitenwagen durch die Stadt - begleitet von den Klängen aus "Yeh Dosti". Und bei Bollywood ist nicht mal Schluss: Der Song "Kiss of Love" etwa besteht fast ausschliesslich aus Comic-Dekors wie der Eiswelt aus "Superman" oder Gotham City aus "Batman".

In Indien wurde dieser wilde und selbstverliebte Exzess mit teilweise gehässigen Kritiken niedergemacht: Man erwarte Anderes von einem Qualitätsstudio wie Yashraj. Die Promos hätten auch einen anderen Film versprochen. Und es habe keine Story. Alles ziemlich sinnlose Anschuldigungen, denn sie spiegeln nur die Erwartung der Zuschauer wider, haben aber wenig mit der Qualität des Films zu tun. In der Tat gehört JBJ zu den schwächeren Outputs Yashrajs und ist eher ausgerichtet auf eine junge Generation von NRIs. Mit Szenen in London, Paris und Indien spielt er auf dem globalen Parkett und appelliert primär an unsere Tanz- und Lachmuskeln. Beides in nicht immer perfekter Manier. Empfehlen würde ich JBJ daher nur denen, die zwei Stunden in eine dünne, vorhersehbare und relativ emotionsarme, aber verspielt umgesetzte Bollywood-Komödie eintauchen wollen, die neben einem Top-Soundtrack und vielen Film-Referenzen auch schicke Kostüme und Tänze zeigt. Eine oberflächliche Sache also. Aber keine, die es komplett zu zerreissen lohnt.

 

SONGS
1) Jhoom - Grooviges Titellied, mehrfach eingespielt und stets mit Amitabh Bachchan in Paradiesvogel-Laune (Shankar Mahadevan).
2) Ticket to Hollywood - Netter Nonsens (Neeraj Shridhar, Alisha Chinai).
3) Kiss of Love - Wilde Nummer, überladen inszeniert (Vishal Dadlani).
4) Bol Na Halke Halke - Das schönste Lied des Films, gefühlvoll umgesetzt (Mahalaxmi Iyer, Rahat Fateh Ali Khan).
5) JBJ - Die fetzigere Version des Titellieds, auch unterbrochen, aber geil (Shankar Mahadevan, Zubeen, Sunidhi Chauhan).
6) Jhoom Barabar Jhoom - Eine rockigere Remixversion mit anderen Sängern und allen Stars vereint (KK, Sukhvinder Singh, Mahalaxmi Iyer, Shankar Mahadevan).

 

MEINE DVD
Yashraj (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1, 2.0 und DTS mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie Untertiteln in: Arabisch, Französisch, Holländisch, Portugiesisch, Spanisch, Tamilisch und Malayalam
Disk Rating * * ½ (Doppeldisk mit satten Farben und gutem Ton, die Pixel- und Blockbildung ist aber oft unerträglich. Schlimmste Beispiele wie dieses gibts im Song JBJ)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (1½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (1½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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