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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Howra Bridge

Regie Shakti Samanta
Drehbuch Ranjan Bose
Produktion Shakti Samanta
Songs O.P. Nayyar
Kamera Chandu
Choreografie Surya Kumar
Darsteller Ashok Kumar, Madhubala, K.N. Singh, Om Prakash, Madan Puri,
Dhumal, Kammo, Sunder, Helen, Chaman Puri, Mehmood, Minoo Mumtaz
Länge 146 Min.

Kinostart 1958
Trade classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 8.7.06
©  Bilder Samrat International, Screenshots molodezhnaja


STORY
Madan Kumar (
Chaman Puri), der Sohn eines Industriellen (Brahm Bhardwaj) aus Rangoon, klaut das Familienerbstück: einen golden Drachen. Er reist nach Calcutta, um die Statue zu verkaufen, und gerät dabei an den schurkischen John Chang (Madan Puri). Der hetzt seinen Killer Pyarelal (K.N. Singh) auf den Naivling. Bald darauf findet die Polizei Madans Leiche auf der Howrah-Brücke. Madans älterer Bruder Prem (Ashok Kumar) reist umgehend nach Calcutta, um der Sache nachzugehen. Er freundet sich mit dem Rikscha-Fahrer Shyamu (Om Prakash) an und kommt im Hotel des aufdringlichen Joe (Dhumal) unter. Dessen Nichte, die Tänzerin Edna (Madhubala), erobert schon bald Prems Herz.

 

REVIEW
"Howrah Bridge", die fünfte Regiearbeit des Erfolgsregisseurs Shakti Samanta (An Evening in Paris, Aradhana, The Great Gambler), nimmt visuell und inhaltlich Elemente des amerikanischen Film noirs und des französischen Gangsterfilms auf. Beide Inspirationen jedoch entledigt von allen Grauzonen: Sein Held ist proper und unumstösslich, seine Heldin eine Frau von reiner Natur und die Schurken halt eben richtige Fieslinge. Doch trotz dieser Reduktion auf Bollywood-massenkonforme Figurenzeichnung ist der romantisch angehauchte Thriller ein sehenswertes Stück Hindi-Kino. Samantas inszenatorisches Flair ist ein Grund, die Schauspieler ein anderer. Doch ganz besonders wichtig ist die Musik.

Der legendäre O.P Nayyar, gerne "Opee" genannt, komponierte die Stücke. Lange gehörte Geeta Dutt (1930-1972) zu seinen Favoritinnen für die weibliche Gesangsstimme, doch der Musiker wechselte zu dieser Zeit seine Vorliebe in Richtung von Asha Bhosle. Um ihr die nötigen Hit-Songs zu verschaffen, schrieb er die Lieder von Hauptdarstellerin und Publikumsliebling Madhubala für sie. Darunter das glamouröse Stück "Aaiye Meherban". Geeta spies er mit "Mera Naam Chin Chin Chu" ab - es solle die letzte Kooperation zwischen Opee und Geeta werden. Doch was für eine: Das Lied für sich ist bereits eine gefällige, rockige Spass-Nummer, doch Samanta machte daraus ein Juwel. Als Tänzerin engagierte er nämlich Helen, die zuvor zwar einige Solo-Auftritte hinlegte, nachdem sie jahrelang in Tanzgruppen im Hintergrund blieb, doch hiermit torpedierte sie sich auf einen Schlag in den Bollywood-Himmel. In "Mera Naam Chin Chin Chu" zeigt Helen Bein und ungemeine Tanzfreude - der Grundstein für ihre Karriere als Bollywoods grösstes Item Girl war gelegt. Der Song gehört auch heute noch zu gerne gecoverten und zitierten Stücken, etwa in Bollywood/Hollywood. Zuletzt durfte Helen selbst im missratenen Gruselfilm Anjaane nochmals dazu tanzen. Fast 50 Jahre nach ihrer ersten, unsterblichen Interpretation.

Samanta vertraut derart auf die Musik, dass er sich nicht scheut, in den ersten 45 Minuten gleich vier Lieder zu bringen. Diese fügen sich aber nahtlos in die Handlung ein, da sie relativ kurz angespielt werden und zu den Ereignissen passen. Samanta inszeniert ausserdem jedes Stück mit einem eigenen visuellen Leitmotiv, vom Song unter Palmen über das Rock-Lied bis zum melancholischen Gesang auf dem Fluss. Visuell funktioniert nicht nur die Song-and-Dance-Nummern, sondern auch der Rest des Films. So setzt Samanta einige interessante Licht-und-Schattenspiele ein, etwa bei der Verfolgung durch die Abwasserkanäle kurz vor Schluss. Und er baut Calcutta in den Film ein. Die westbengalische Hauptstadt ist leider viel zu selten Location für grosse Bollywood-Produktionen, wohl auch wegen ihrem Image als Armenhaus Indiens. Doch die Anblicke der Stadt, besonders natürlich der Howrah-Brücke, sind beeindruckend. Die Brücke über den Hoogli-Fluss wurde 1943 fertig gestellt und ihr riesiges Stahlskelett dient als Hintergrund für das Finale des Films, für das Samanta einen Tag lang die Brücke sperren durfte.

In den Sets und Kulissen gehen die Akteure nie unter. Ashok Kumar gibt einmal mehr den ruhigen, klassischen Helden. Madhubala, seine Partnerin aus Mahal, die verführerische Sängerin. Comedy kommt von Om Prakash als Rikscha-Fahrer, Kurzauftritte legen Helen und Mehmood hin. K.N. Singh und Madan Puri geben die unheimlichen Bösewichter, vor allem Singh läuft dabei zu Hochform auf. "Howrah Bridge" mag inhaltlich kaum vom Hocker reissen, aber mit dieser Crew, der beflügelten Inszenierung und eben der klassischen Musik schafft es "Howrah Bridge" zum weit überdurchschnittlichen Bollywood-Thriller. "Mera Naam Chin Chin Chu" bekommt man danach auf jeden Fall schwer wieder aus dem Kopf.

 

MEINE DVD
Shamrat (USA), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (
Schlankes Digipack. Sehr schlechter Bildkontrast, fehlende Schärfe).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)
indiaweekly (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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