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2009
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Komödie
Japan 2009
Alternative Titel Fisshu sutori; フィッシュストーリー
Regie Yoshihiro Nakamura
Drehbuch Yoshihiro Nakamura und Ken'ichi
Suzuki nach dem Roman von Kotaro Isaka
Darsteller Atsushi Ito, Kengo Kora, Mikako Tabe, Gaku Hamada, Mirai
Moriyama,
Nao Omori, Kiyohiko Shibukawa, Toshimitsu Okawa, Hidekazu Mashima, Noriko Eguchi
Länge 112 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 30.7.10
© Bilder Third Window, Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Jahr 2012 rast ein Komet auf die Erde zu. Ein alter Mann, der die letzten
Monate genutzt hat, um sich zu verschulden, und das Leben zu geniessen, fährt
durch die menschenleere Stadt. Da entdeckt er einen Plattenladen, in dem noch
gearbeitet wird! Der Besitzer (Nao Omori) spielt einem Kunden die Platte "Fish
Story" der Punk-Band Gekirin (übersetzt "Zorn") vor. Der Track ist 1975
entstanden, als die Sex Pistols noch unbekannt waren und niemand Punk hören
wollte. Die Band löste sich darum auf, "Fish Story" war ihr letzter Song -
einer, der angeblich mal die Welt retten könne. 1982 erfährt der schüchterne
Student Masahasi (Gaku Hamada) von seinen zwei tumben Kumpels, dass der Song
eine legendäre Pause von einer Minute habe. Und wer in dieser Zeit den Schrei
einer Frau hören könne, der habe die Fähigkeit, zum Superhelden zu werden. Genau
das schafft 2009 ein junger Koch (Mirai Moriyama) auf einer Fähre von Tokio nach
Hokkaido. So kann er die Schülerin Asami (Mikako Tabe), die versehentlich auf
dem Schiff geblieben ist, vor Terroristen schützen.
REVIEW
Für sich allein genommen sind die einzelnen
Geschichten hier ganz putzig. Die Punk-Story 1975 ähnelt dem typischen Einblick
in Band-Probleme, die ganzen Konflikte kennt man aus Filmen von "The Doors" bis
"Almost Famous". Derweil funktioniert die im Jahr 1982 angesiedelte Story wie
eine auf ein Musikstück reduzierte Geistergeschichte. 2009 wiederum läuft eine
kleine Martial-Arts-Romanze mit Mystery-Touch ab. Und 2012 gibts dann die volle
Dröhnung satirische Endzeitstimmung. Alles stets recht witzig, stets menschelnd,
stets mit dem typisch japanischen Flair.
Doch es ist der Umstand, dass wir all dies auf einmal bekommen, der "Fish Story" so reizvoll macht. Die Handlungsstränge werden zwar nicht verbunden, vielmehr dient der Song als einziges Bindeglied zwischen den einzelnen Ebenen, und erst Sekunden vor Schluss findet eine absolut tolle Vereinigung statt - doch selbst in ihrer parallelen Form scheinen sich die Geschichten gegenseitig zu verstärken. Die Frage, wie am Ende alles aufgelöst wird, rutscht kurios in den Hintergrund, bleibt aber stets präsent. Ähnlich wie im stimmungs- und budgetmässig völlig verschiedenen 20th Century Boys wird aus privaten Ereignissen sozusagen Weltpolitik im Angesicht der Apokalypse. Und Musik spielt dabei eine zentrale Rolle ...
Als Vorlage diente Regisseur Yoshihiro Nakamura jedoch kein Manga, sondern ein Roman - und zwar vom in den letzten Jahren cineastisch sehr erfolgreich abgegrasten Kotaro Isaka (A Pierrot, Sweet Rain, A Cheerful Gang Turns to Earth). Mit dessen Oeuvre hat sich Nakamura schon zweimal auseinandergesetzt, so etwa beim Werk mit dem unsäglich langen Titel The Foreign Duck, the Native Duck and God in a Coin Locker. Diesmal finden Autor und Filmemacher sogar eine noch bessere Plattform, um ihre Vision zu vermitteln. Jedes Einzelteil funktioniert, die Geschichten, der simple Look und das rockig-punkige Titelstück natürlich ebenso.
Auch die Schauspieler darf man nur loben. Der coole Atsushi Ito (Monkey Magic) und der etwas nachdenkliche Kengo Kora (Zen) gehen bestens als Punkmusiker durch, und Kora singt auch ganz gut - ausser in der einen Szene, in der sie keinen Punk vorführen. Mirai Moriyama (Crying Out Love, in the Center of the World) führt Martial-Arts in den Film ein und einzig der Heulanfall von Mikako Tabe (ebenfalls aus Monkey Magic) wirkt grässlich künstlich. Es ist das Verdienst dieser Besetzung, dass wir mit den Figuren mitbangen, auch wenn wir sie nur kurz kennenlernen.
Das Faszinierendste bleibt aber die Geschichte an sich. Sechs Jahrzehnte, Dutzende Schauspieler, ein Song - und ein drohender Weltuntergang. Dazwischen Anspielungen auf Filme von "Armageddon" bis "Karate Kid", etliche Spitzen gegen den Musikzirkus und eben dieses Stück, das die Welt vor dem Untergang retten ... könnte? Am Ende wissen wir mehr. Und wir verlassen den Film mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Auch wenn die Umsetzung betont nüchtern ist und sich ab und zu Längen einschleichen, ist dies ein Publikumsrenner, das spürt man. Er gewann denn auch beim NIFFF in Neuchâtel den Zuschauerpreis, eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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