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2012
> EK THA TIGER
Actionthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel Mission Liebe - Ek Tha Tiger
Regie
Kabir Khan
Drehbuch Kabir Khan, Neelesh Misra
Produktion
Aditya Chopra
Songs Sohail Sen, Sajid-Wajid
Kamera Aseem Mishra
Choreografie
Vaibhavi Merchant, Ahmed Khan
Darsteller Salman Khan,
Katrina Kaif, Girish Karnad, Ranvir Shorey,
Roshan Seth
Länge 133 Min.
Kinostart
15.8.2012
Box office classification Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 1.10.2012
© Bilder Yashraj,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Manish (Salman Khan) lebt in Neu Delhi, ein gutaussehender Junggeselle, der
wegen seiner vielen Verletzung scherzhaft "Held" genannt wird. Was niemand ahnt:
Er ist tatsächlich einer - nämlich Agent Tiger des indischen Geheimdiensts RAW!
Er ist der Erzfeind des pakistanischen Geheimdienstes und die mächtigste Waffe
Indiens im Kampf gegen Feinde im In- und Ausland. Sein neuster Auftrag führt
ihn nach London zum Raketeningenieur Kidwai (Roshan Seth). Um an den kauzigen
Professor ranzukommen, freundet sich Tiger mit dessen Assistentin Zoya (Katrina
Kaif) an. Es dauert nicht lange, bis zwischen den beiden der Funke springt. Da
realisiert Tiger, dass Zoya für den pakistanischen Geheimdienst ISI arbeitet.
REVIEW
"Ek Tha Tiger" ist anders. Gerade wenn wir dachten, dass Salman Khan sich von
Erfolg zu Erfolg schwingt mit mehr oder weniger gelungener Nonsens-Action wie Ready,
Bodyguard oder Dabangg
kommt eine Überraschung. In seinem neusten Werk lässt er das Cartoon-hafte
Helden-Gehabe weitgehend hinter sich, verzichtet auf seinen Dussel-Humor mit
begleitenden Grossaufnahmen seines Gesichts, dessen weit aufgerissenene Augen
und offener Mund zum Markenzeichen wurden. Er legt die Leinwand-Persona Salman,
der Blockbuster-Überheld der letzten Jahre, einfach so zur Seite. Und landete
damit den grössten Kassenhit seiner gesamten Karriere. Es ist schön, wenn etwas
Mut auch belohnt wird ...
Natürlich ist "Ek Tha Tiger" nicht eine komplette Kehrtwende. Salman spielt immer noch klar für seine Fans, für die Massen im Kino. Er erlaubt sich manchmal einen Gag, gibt bei der Action den grossen Macker. Doch all dies im Rahmen eines durchaus seriös gemeinten Films, einer Art "Spy Who Loved Me" trifft "xXx" trifft typisch indische Actionposse. Und weil Salman zum ersten Mal in seiner Karriere als Solo-Held für das Prestige-Label Yashraj antritt, ist dies alles gleich noch aufsehenerregender. Es kommen Geld und Starpower, Vermarktungs-Erfahrung und Fan-Basis zusammen, eigentlich eben das ideale Gemisch für einen riesigen Blockbuster.
Hinter der Kamera: Kabir Khan. Der Filmemacher, der für Yashraj mit Kabul Express ungewöhnlich debütierte und sich danach mit dem Terror-Drama New York eher ins Abseits manövrierte, wirkt so selbstsicher wie nie, nimmt sich als Regisseur zurück und gibt den Leuten das, was sie wollen - also Salman, Action, Romantik, Witz, Stunts, kernige Dialoge. Und all dies auch inszenatorisch hohem Niveau. Also keine Kamera-Exzesse, keine südindisch gefärbten Übertreibungen wie in den letzten Salman-Hits. Nein, hier haben wir es fast mit klassischem Filmemachen zu tun. Kleine Ausrutscher wie schlechte Stunt-Doubles oder ein paar schlechte Blue-Screen-Effekte kann man ignorieren. Der Rest hat Klasse.
Aber all das würde nichts nützen, wenn der Plot nichts taugt. Und da kommen die Schwächen ins Spiel. Am Anfang meint man noch, "Ek Tha Tiger" sei ein Anti-pakistanisches Machwerk im Stile der 90er-Jahre, später wird dies zwar relativiert, aber politisch kratzt der Film nur an der Oberfläche. Ähnlich wie bei New York spielt Khan mit Ideen, die durchaus Sprengkraft oder Vision hätten, ist aber unfähig, sie wirklich auszuformulieren. Ihn interessiert eher die Romanze. Und das ist ja auch nichts Schlimmes. Aber genau diese Liebesgeschichte hängt manchmal arg durch, verfängt sich etwas in Klischees und Ferien-Bildern. Da entweicht "Ek Tha Tiger" ein Teil seiner Energie.
Auch ist es jeweils nicht so weit her mit der Logik, man denke etwa an jene Szene in London, in der Salman heldenhaft auf eine Strassenbahn steigt, um den Stromabnehmer herunterzudrücken - im Sichtfeld von Hunderter Beteiligten. In Zeiten moderner Handys kann man das Wort "Geheim" dann wohl von "Agent" loskoppeln, denn so ein Stunt landet garantiert auf Youtube. Doch was solls, "Ek Tha Tiger" ist und bleibt Bollywood-Unterhaltung, da muss man sich an manch irre Akrobatik oder eben an grosse Glaubwürdigkeitslöcher gewöhnen. So lange die Unterhaltung stimmt, macht das ja auch nicht so viel aus. Und da punktet "Ek Tha Tiger" meistens.
Das liegt sicherlich auch an Salman, der hier eine Paraderolle meistert. Mimisch nicht akut verbessert zu früher, aber immerzu voll in seinem Element. Sein Charisma trägt den Film, ohne ihn wäre diese ganze Show wohl nur halb so furios. Katrina hält mit erstaunlicher Klasse mit, manchmal ist sie zu sehr passives Anhängsel, dann jedoch schlägt sie auch energisch zu. Sämtliche Nebendarsteller kann man indes vergessen, auch wenn Ranvir Shorey mir Bart durchaus überzeugend agiert. Ebenso der Rest, der sich aber ganz der Story unterordnet. Keine typischen Hindi-Kino-Typen, keine Comedy-Sidekicks oder chargierende Deppen. Gut so!
Dass "Ek Tha Tiger" dennoch kein Komplett-Knüller ist, hat doch so manche Gründe. Eben die Durchhänger in der Romanze. Ein paar eher billig gemachte Actionszenen - da hält Bollywood mit dem Kino der ganzen Welt einfach nicht mit, sei es aus den USA, China, Japan, Thailand, Indonesien, Frankreich. Die Liste wird lang. Aber das indische Publikum mag diese Art von Krawall, also passts. Auch nicht der Brüller: die Musik, die absolut gar nicht im Ohr bleibt und für einen Yashraj-Film masslos enttäuscht.
Übrig bleibt damit noch grundsolides Mainstream-Kino. Dass "Ek Tha Tiger" die Kassen so immens füllte - es ist nach 3 Idiots der ohne Inflationsbereinigung zweiteinspielstärkste Bollywood-Film aller Zeiten - ist eigentlich lächerlich, aber man ist deswegen nicht so frustriert, wie wenn all die doofen Bollywood-Klamotten abräumen. Hier ist ein Film, der halbwegs Spass macht und dem man Erfolg deshalb durchaus gönnt. Mal sehen, was Salman daraus für Lehren zieht, ob er danach wieder Action-Nonsens macht oder noch mutiger mal wieder was ganz anderes versucht. Er kann sich, nunmehr auf dem Zenit seiner Karriere, alles leisten.
SONGS
1) Banjaara - 08/15-Stück, aber ansprechend gemacht durch Gesang und Stars (Sukhwinder
Singh).
2) Saiyaara - Solide Ballade (Mohit Chauhan, Tarannum Mallik).
3) Laapata - Netter Song mit leichtem Karibik-Ferien-Flair (K. K., Palak
Muchhal).
4) Mashallah - Das beste Stück im Abspann: groovig und halbwegs ohrwurmig
(Wajid, Shreya Ghoshal).
MEINE DVD
Yashraj (Indien)
Indien, Code 0
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen, holländischen, französischen und arabischen Untertiteln.
Disk Rating * * *
½
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Induna (Liefert aus IND)
amazon.de (Liefert aus D)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (3/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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