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Actionfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
बॉडीगार्ड

Regie Siddique
Drehbuch Siddique, JP Chowskey, Kiran Kotiral
Produktion Alvira Agnihotri, Atul Agnihotri
Songs Himesh Reshammiya, Pritam
Kamera Sejal Shah
Choreografie Vaibhavi Merchant, Ganesh Acharya, Mudassar Khan, Vishnu Deva
Darsteller Salman Khan, Kareena Kapoor, Raj Babbar, Asrani, Vidhya Sinha, Hazel Keech, Rajat Rawail,
Mahesh Manjrekar, Chetan Hansraj, Katrina Kaif, Aditya Pancholi, Sharat Saxena, Karishma Kapoor (Stimme)
Länge 131 Min.

Kinostart 31.9.2011
Box office classification
Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.10.2011
©  Bilder Reliance, Screenshots molodezhnaja


STORY
Lovely Singh (Salman Khan) arbeitet als Bodyguard und ist der beste seines Fachs. Sein neuster Auftrag kommt vom reichen Sartaj Rana (Raj Babbar), der einen Personenschützer für seine Tochter Divya (Kareena Kapoor) braucht. Die junge Frau kann ihren Aufpasser anfänglich nicht ausstehen und veräppelt ihn nach Strich und Faden. Am Telefon gibt sie sich dabei immer als "Chhaya" aus - und erobert ungewollt Lovelys Herz. Als der Bodyguard ihr das Leben rettet, ist auch Divya verliebt. Doch wie kann sie ihrem Angebeteten erklären, dass sie Chhaya ist? Und wie sollte der Vater, der eh schon Verdacht schöpft, jemals damit einverstanden sein?

 

REVIEW
Man mag von Salman Khan halten, was man will - aber eines muss man neidlos zugestehen: Er ist der Star des Jahres. Und das immerhin zwei Dekaden nach seinem Durchbruch. Der Mann mit dem Bizeps war immer ein gefragter Entertainer, doch wenn man im selben Jahr gleich die zwei erfolgreichsten Filme abliefert, und dies erst noch mit Traumzahlen, dann verdient das gehörig Respekt. Über die Qualität seines Schaffens sagt dies freilich nichts aus. So war Kassenknüller Nummer eins, Ready, ein Haufen Müll. Und nun mit "Bodyguard", Kassenknüller Nummer zwei, sticht er auch nicht gerade in neue Sphären empor. Aber er weiss, was die Leute wollen. Und gibt es ihnen mit ansteckender Freude.

Was gibt er? Witze für die Massen, Action en masse und massenweise Chart-Songs. Und all das mit einem Hauch Südindien. Dort in Kollywood, Tollywood & Co. werden auch heute noch die irrsten Masala-Reisser gedreht, mit übermenschlichen Helden, jungen Frauen und abstruser Action. Also das, was im nördlichen Bollywood in den 70er- und 80er-Jahren perfektioniert wurde. Und nun kehrt es eben durch den Südfilter zurück. Etliche Regisseure aus dem Süden inszenieren, Stars aus dem Süden spielen Nebenrollen und Plots wurden bereits im Süden erprobt. So auch der von "Bodyguard", der dort 2010 die Kassen füllte.

Der Originalregisseur Siddique trat erneut an - und sein Einfluss ist deutlich zu spüren. So kann Salman Kugeln ausweichen und vom fahrenden Zug rückwärts fünf Meter in die Höhe springen. Das hat nur leider mit Action nichts mehr zu tun, das ist gaga. Auch Bollywood hatte nie die furioseste Actionchoreografie, aber seitdem das Kino aus dem Süden seinen Einfluss ausübt, ist die Lage noch schlimmer geworden. Mag sein, dass dies in Indien gut ankommt - doch in einem Film, der im Hier und Jetzt spielt, hat derartiger Unsinn nichts verloren. Wenn schon dann in einem Superheldenfilm, oder einem Cyberfilm à la Matrix. Wo ist denn der Reiz, wenn wir Salman durch die Lüfte fliegen sehen, und das weder natürlich noch echt wirkt, sondern nur lachhaft?

Die Action ist aber nicht der einzige Schwachpunkt: Mit dem Humor sieht es nicht viel besser aus - und das lässt sich nicht auf die südlichen Einflüsse abschieben. Wenn Witze über Dicke und Zwergwüchsige das Publikum aufheizen sollen, dann gute Nacht. "Bodyguard" holt Witze aus der Mottenkiste, bei denen man sich gehörig fremdschämen muss. Und selbst die "moderneren" Gags sind zweitklassig. Der Handy-Scherz etwa, der sich über den halben Film hinzieht, und nie auch nur einmal lustig ist, will schlicht nicht enden. Dann erst hab ich realisiert, dass dies den ganzen Film hindurch andauern wird und sozusagen der wichtigste Handlungs-Antrieb darstellt. Mist!

Die Verwechslungs- und Heimliche-Liebe-Story ist eben nicht der Knüller. Im Grossen nicht - und im Kleinen nicht, wenn etwa Kareena Salman richtig doof findet und nach dem alleresrsten Fight sogleich verliebt ist. Immerhin verkaufen die Stars das noch überzeugend: So ist Kareena Kapoor nach frechem Start im Dauer-Leide-Modus. Es ist sicherlich nicht ihre beste Rolle, doch die Aktrice hat noch allemal mehr Charisma als irgendwelche austauschbaren Püppchen, die heute mit 18 als Helden für die Ü-40-Starriege rekrutiert werden.

Und dann ist da natürlich Salman. Er ist der Star, er ist Bodyguard. Vom Zucken des Bizeps' im Titellied über sein verschmitztes Grinsen bis hin zu den Macho-Actionszenen. Auch für ihn gilt: kein Karriere-Highlight. Aber wenigstens sägt er nicht an den Nerven wie in Ready, sondern hält sich mit Exzessen zurück, sieht man mal von der Anfangsphase und der Action ab. Andere Schauspieler verblassen daneben oder werden zur Staffage, wie etwa Salman-Freundin Katrina Kaif in ihrem Tanz-Gastaufritt. Gegen Salman an kommt höchstens noch die Musik - von einem Mann namens Himesh Reshammiya.

Ja, man würde es kaum glauben: Reshammiya, der lange Zeit keinen Hit mehr landen konnte und einst gelobte, nur noch zu schauspielern, ist zurück. Und zwar nur als Komponist - ohne selbst zu singen. Das ist bemerkenswert uneitel. Und das akustische Resultat ziemlich gelungen. Die Tracks machen Laune, sie werten den Film spürbar auf. Der Rest ist eben nicht viel mehr als passabler Durchschnitt. "Bodyguard" hat einen charismatischen Star, soliden Unterhaltungswert und gute Musik. Doch er ist auch ziemlich abstrus, die Action holpert, manche Musikelemente sind geklaut (man höre etwa die Inception-Einflüsse im finalen Fight), die Story ist dünn, das Kuch Kuch Hota Hai-artige Finale langgezogen. Immerhin hat Salman demonstriert, dass er es schafft, auch solch eine Fliessband-Angelegenheit zum Riesenerfolg zu machen. Keine schlechte Leistung.

 

SONGS
1) Bodyguard - Netter Stimmungsmacher-Song, mit geklautem Gitarrenriff, Katrinas Gastauftritt und etwas peinlichem Bizeps-Spiel von Salman (Salman Khan, Band Of Power).
2) I Love You - Nette Ballade (Ash King, Clinton Cerejo).
3) Desi Beats - Klassischer Bhangra trifft Disco: Ein Hit-Mix, der ankommt (Mika Singh, Amrita Kak).
4) Teri Meri - Souverän gesungenes Liebeslied mit orchestraler Begleitung (Rahat Fateh Ali Khan, Shreya Ghoshal)

 

MEINE DVD
Reliance (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * *

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)


 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (2½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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