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2007
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Melodrama
Japan 2007
Alternative Titel
Kurozudo noto; クローズド・ノート
Regie
Isao Yukisada
Buch
Isao Yukisada, Chihiro Itou, Tomoko Yoshida nach dem Roman
von Shusuke Shizukui
Darsteller Erika Sawajiri, Yusuke Iseya, Yuko Takeuchi, Renji Ishibashi,
Saeko, Tetsushi Tanaka
Länge 139 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 25.4.09
© Bilder Universe Laser,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Kae Horii (Erika Sawajiri) zieht in eine
eigene kleine Wohnung, während ihre beste Freundin Hana (Saeko) für ein Jahr
nach London geht. Fortan spürt sie die Einsamkeit, denn der Kontakt zu Hana
bricht bald ab. Dafür widmet sie sich ihrer Ausbildung zur Lehrerin, dem
Musizieren im Orchester und ihrem Job in einem Laden für Füllfedern. Dort trifft
sie auch auf den jungen Maler Ryu Ishitobi (Yusuke Iseya). Während sie zu ihm
zögerlich eine Beziehung aufbaut, stöbert sie in einem Tagebucht, das sie im
Spiegelschrank ihres neuen Apartments entdeckt hat. Es gehörte wohl der
Vormieterin, einer Lehrerin namens Ibuki Mano (Yuko Takeuchi). Sie schildert die
ungewisse Phase am Anfang ihrer Karriere und wie sie bald das Vertrauen ihrer
Schüler gewann. Daneben fand sie die Liebe - in einem Mann namens Takashi. Kae
interessiert sich immer mehr für diese Romanze.
REVIEW
Bei der Pressekonferenz des Films verhielt
sich Hauptdarstellerin Erika Sawajiri (Shinobi,
The Letter) bockig und grantig, was in Japan für einen
kleineren Skandal sorgte. Die junge Schauspielerin soll, so die
Berichterstatter, ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem Projekt ausgedrückt haben.
Sie entschuldige sich daraufhin und zog für ein Jahr nach London, um aus dem
Fokus der Öffentlichkeit zu verschwinden und für einige Zeit der
Unterhaltungsindustrie bye bye zu sagen. Ein wenig kann man mit ihr mitfühlen,
denn "Closed Note" ist kein Karrierehighlight und ruft vielleicht eine gewisse
Gleichgültigkeit hervor. Doch er berührt das Herz, wird trotz Überlänge nur
selten langweilig und ist ansprechend gespielt. Auch von Frau Sawajiri. So
gleichgültig scheint ihr der Dreh also wohl doch nicht gewesen zu sein.
Ein solider Film also, doch jeder Zuschauer, der sich einigermassen für japanisches Kino interessiert, hegt im Vorfeld wohl grössere Erwartungen - denn "Closed Note" stammt von Isao Yukisada. Sein Crying Out Love, in the Center of the Earth war 2004 ein Kassenschlager und ist auch heute noch das ultimative Beispiel der populären jun'ai-Filme, jener kitschig-romantischen Melodramen, welche die reine Liebe propagieren und bei jungen Zuschauern gut ankommen. Yukisada auf dieses Genre zu reduzieren, wäre jedoch unfair, schliesslich hat er mit dem tollen Go schon vorher Klasse bewiesen und mittlerweile sein Spektrum auch gerne mal ausgeweitet, etwa mit Into the Faraway Sky, der zwei Monate vor "Closed Note" in die Kinos kam. Das ändert freilich nichts daran, dass man in seine Projekte gewisse Hoffnungen setzt.
"Closed Note" erfüllt sie immerhin zum Teil. Die Liebe der beiden Protagonisten Kae und Ryu ist tatsächlich rein und unschuldig, junge Mädchen dürften darauf abfahren. Auch der Melodrama-Pegel ist hoch, sei es in Kaes Geschichte oder in jener von Ibuki. Und nicht zuletzt gibt es einen Trick, der das Drama voranbringt - in diesem Fall das Tagebuch. Die meisten Filme dieser Art vertrauen auf solch ein Objekt, das zu Offenbarungen führt und am Schluss unseren Tränenfluss ankurbelt. Das gelingt Yukisada hier ganz gut, ich hab jedenfalls geweint. Doch die Story wirkt einen Deut zu forciert und man kann die meisten Wendungen erahnen. Kommt dazu, dass bei einer übertriebenen Laufzeit von 139 Minuten die eine oder andere Szene zu lange dauert und man längst kapiert hat, wohin der Hase läuft.
Dass man dennoch bei der Sache bleibt, ist nicht nur Yukisadas edel ansprechender Inszenierung zu verdanken, sondern nicht zuletzt den Akteuren. Erika Sawajiri ist vor allem in der Anfangsphase richtig süss. Yusuke Iseya (Sukiyaki Western Django, Memories of Matsuko) ist in der hier gezeigten Aufmache nicht gerade meine Idealvorstellung für einen romantischen Liebhaber, doch die Rolle des zerstreuten Künstlers füllt er gut aus. Am besten schneidet jedoch Yuko Takeuchi (Be With You, Midnight Eagle) ab, die jedes Klischee der warmherzigen Lehrerin charmant erfüllt. Wenn in Japan tatsächlich alle Schüler so lieb und kooperativ sind, dann nehme ich meine abgebrochene Lehrer-Ausbildung wieder auf und zieh gen Osten. Nein, realistisch wird der Alltag hinter den Schulmauern hier fürwahr nicht gezeigt, doch das ist auch Absicht. Er ist verklärt durch die Augen der romantisch-nostalgischen Ibuki, schliesslich liest Kae ja ihr Tagebuch.
Mit sympathischen Akteuren, einer hochwertigen Inszenierung und einer rührenden Schlussphase macht "Closed Note" vieles richtig, nur leider nicht alles: Die Handlung, nach einer beliebten Romanvorlage von Shusuke Shizukui, ist zu lang gezogen und wirkt etwas zu mechanisch - wer genügend jun'ai-Filme gesehen hat, kann sich vieles zusammenreimen und kommt sich daher etwas manipuliert vor. Auch hätten manche Nebenhandlungen weggelassen werden können, weil sie dramaturgisch nicht viel bewirken. Das gilt vor allem für die ungewollte Liebe von Hanas Freund zu Kae. Nicht zuletzt war mir die Chemie zwischen Erika Sawajiri und Yusuke Iseya etwas gar verhalten, bis auf einige Szenen, bei denen sie blendend harmonieren (besonders die erste Annäherung). Doch derartige Defizite schmälern den Genuss nur leicht. Fans von sentimentalen, aber sauber inszenierten Japan-Melodramen kommen jedenfalls auf ihre Kosten.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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