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2009
> BILLU BARBER
Komödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
Billu; बिल्लू
Regie
Priyadarshan
Drehbuch Priyadarshan,
Mushtaq Sheikh
Produktion Gauri Khan
Songs Pritam
Kamera V Manikanandan
Choreografie Farah Khan, Pony Verma, Prasanna
Darsteller Irfan Khan,
Shahrukh Khan,
Lara Dutta,
Om Puri, Rajpal Yadav, G. Asrani,
Rasika Joshi,
Manoj Joshi, Pratik Dalvi, Jagdish,
Kareena Kapoor,
Deepika Padukone,
Priyanka Chopra
Länge 137 Min.
Kinostart 13.2.2009
Box office classification Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 12.2.09
© Bilder Rapideyemovies,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Bilas Rao Pardesi alias Billu (Irfan Khan) lebt mit seiner Frau Bindiya
(Lara Dutta) und zwei gemeinsamen Kindern in der kleinen Ortschaft
Budbuda, in der er
einen Friseursalon betreibt. Der Laden läuft schlecht, das Inventar fällt
auseinander. Die Familie leidet unter dem kleinen Einkommen, hält sich aber
wacker über Wasser. Da wird im Dorf ein grosser Bollywoodfilm gedreht. Hunderte
von Filmleuten werden erwartet, unter ihnen auch der grösste Star des Landes,
Sahir Khan (Shahrukh Khan). Eher beiläufig erwähnt Billu, dass er Sahir
persönlich kenne. Das Thema wird zum Dorfgespräch Nummer eins. In der Hoffnung,
mit dem Star reden zu können, sind plötzlich alle ganz nett mit Billu - vom
Geldeintreiber (Om Puri) bis zur Rektorin (Rasika Joshi). Die Situation gerät
ausser Kontrolle und Billu möchte sich nur noch verkriechen. Denn an Sahir ist
kein Herankommen. Und im Dorf wird vermutet, Billu habe nur geblufft.
REVIEW
Ein kleiner Film, bescheiden in seinen
Ambitionen, solide in seiner Ausführung und durchaus unterhaltsam in seiner
Erzählweise. Das Erstaunlichste dabei ist, dass hinter der Kamera Regisseur
Priyadarshan stand, der sich in Bollywood seinen Namen mit grässlichen
Erfolgskomödien ruiniert hat. Hier gibt er sich zurückhaltender. Er verzichtet
ganz auf Hysterie und gibt sich gottlob auch nur selten dem albernen Witz hin.
Stattdessen
liefert er viel zum Schmunzeln und das ist auch gut
so, denn der Lach-Quotient passt sich dem Film an sich an. Alles eben etwas
entspannter als aus Bollywood gewohnt - ja bisweilen fast zu entspannt. Man
hätte gut und gerne noch ein paar Minuten aus dem Film herausschneiden und die
überlangen Dialoge etwas straffen können. Vieles wirkt überflüssig, doppelt
gemoppelt oder einfach zu ausführlich ausformuliert, damit auch der Hinterletzte
kapiert, worauf die Macher hinauswollen.
Finanziert wurde die Komödie von Red Chillies, der Produktionsfirma von Superstar Shahrukh Khan und Ehefrau Gauri. Die sorgen denn auch dafür, dass King Khan ins beste Licht gerückt wird, wenn er sich sozusagen selbst spielt. Er heisst zwar Sahir Khan, doch er ist faktisch Shahrukh, was auch nie verhehlt wird, schliesslich hängen überall die Poster von Shahrukhs Hits und beim Song "Ae Aa O" werden sogar hemmungslos Szenen aus seinen Filmen eingespielt. Der Leinwand-Shahrukh ist der Inbegriff des Stars zum Anfassen, ein grundsympathischer Mann, geduldig mit seinen Fans und stets darauf aus, seinem Berufsstand alle Ehre zu machen. Leider ist diese Zeichnung auf Dauer extrem bemüht. Wenn er etwa referiert, dass auch Schauspieler nur Menschen seien und manchmal ihren Streit hätten, dann scheint er direkt in die Kamera zu sprechen und den Tratsch aus den Klatschmagazinen anzugreifen. "Billu Barber" verkommt zu Shahrukhs Sprachrohr und zur Plattform, um sich selbst zu feiern. Shahrukhs Wort zum Sonntag.
Mir persönlich gefallen solche Meta-Inszenierungen oftmals, doch hier ist es fast zu viel. Zumal Shahrukh sich in letzter Zeit öfter in Gastauftritten selbst gespielt hat und schon seine Grossproduktion Om Shanti Om das Star-Wesen zelebrierte. Er muss aufpassen, dass er sich nicht wiederholt, sondern wie etwa in Rab Ne Bana Di Jodi eine normale Rolle spielt, statt den Star zu mimen und ganz auf sein Image zu setzen. Er ist lieb in "Billu Barber", doch er schauspielert nicht gross. Ausser am Ende und da wirds etwas gar manipulativ - ich hab trotzdem geweint. Das liegt aber auch an Shahrukhs Co-Star Irfan Khan. Der hat sich dank Filmen wie The Namesake und Slumdog Millionaire nun auch im Westen Aufmerksamkeit erarbeitet und er gehört zweifellos zu Indiens talentiertesten Mimen. Hier verleiht er seiner Figur Realismus und Glaubwürdigkeit, er spielt zurückhaltend und doch sehr charmant. Eine gelungene Titelrolle.
Ähnliches gilt für Ex-Miss-Universe Lara Dutta, die sich abseits ihres Glamour-Images als Landfrau ganz gut macht. Dazu kommt Pryaidarshan-Stammpersonal vom soliden Om Puri über den anfangs nervigen Rajpal Yadav bis zum erstaunlich erträglichen Asrani. Nicht zu vergessen die drei Gastrollen von Bollywood-Königinnen: Shahrukhs OSO-Partnerin Deepika Padukone macht sich halb nackig für "Love Mera Hit Hit", die Don-Partnerinnen Priyanka Chopra und Kareena Kapoor geben sich verführerisch in "You Get Me Rocking" bzw. "Marjaani". Diese Lieder bilden einen starken Kontrast zum ländlichen Look des Films: Sie sind laut, farbenfroh und modern. Die Stücke an sich gehören nicht zu den erstklassigen Kompositionen, machen aber gute Laune. Die Choreografie wirkt eine Spur zu lustlos, es fehlt der letzte Tanz-Kick, den man sich von einer Grossproduktion wünschen würde.
Diesen Kick sucht man im Übrigen auch in der Story vergebens. Sie basiert lose auf dem Malayalam-Hit "Katha Parayumbol" (2007), der in seiner Tamil-Version "Kuselan" (2008) mit Superstar Rajnikanth floppte, und nun seine Hindi-Auferstehung feiert. Sie plätschert vor sich hin und birgt wenige Überraschungen. Selbst das Ende kann man, wenn man dem Gezeigten und Gesagten etwas folgt, vorausahnen. Priyadarshan erzählt alles mit ruhiger Hand, aber oft ungeschickter Montage. An manchen Stellen holpert der Schnitt richtiggehend und auch die Lieder könnten besser eingebaut sein. Kurz: Mehr Fluss, mehr Tempo wären nicht schlecht. Es wirkt fast, als habe der Regisseur vergessen, wie man diese Art Film macht. Wäre "Billu Barber" vielleicht in anderen Händen besser aufgehoben gewesen? Meine Antwort ist klar: Ja. Denn ich mag Priyadarshan nicht. Doch hier hat er immerhin seinen ersten brauchbaren Film in sechs Jahren abgeliefert. Nicht übel. Im gleichen Atemzug bescherte er Shahrukh seinen schwächsten Auftritt seit einiger Zeit. Das soll nicht zu negativ klingen, aber nur deutlich machen, dass die beiden Filmschaffenden vielleicht nicht füreinander bestimmt waren. Allen Mankos zum trotz: "Billu Barber" ist sympathisches, harmloses und kurzweiliges Kino. Beim Anschauen genossen, nach Filmende bald wieder vergessen.
PS: Kurz vor Start wurde aus Rücksicht auf den Berufsverband der Coiffeure, die sich angeblich am Begriff "Barber" gestört haben sollen, der Titel auf "Billu" abgeändert. Ich bleibe bei "Billu Barber", der auf den meisten Postern verblieben ist.
SONGS
1) Love Mera Hit Hit - Ungewöhnlich zackige
Lyrics in dieser temporeichen Deepika-Nummer (Neeraj Shridhar, Tulsi Kumar)
2) Ae Aa O - Rockiges Stück mit vielen Szenen aus Shahrukh-Filmen (K.K., Rana
Mazumder, Suraj)
3) Jaoon Kahan - Gefällige, softe Nummer (Rahat Fateh Ali Khan)
4) You Get Me Rocking - Relaxte, angenehme Nummer mit Priyanka-Cameo (Neeraj
Shridhar)
5) Khudaya Khair - Schick gesungen und nett umgesetzt (Soham Chakrabarthy,
Akritti Kakkar, Monali Thakur)
6) Marjaani - Glamouröse Kareena-Nummer, nicht speziell, aber flott (Sukhwinder
Singh, Sunidhi Chauhan)
7) Billoo Bhayankar - Verspieltes Stück zum Abfeiern (Ajay Jhingran, Kalpana)
MEINE DVD
Eros
(IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Teilweise heftige Verpixelungen,
aber dazwischen immerhin scharf. Meine Disk war defekt, ab 70 Minuten auf keinem
Gerät mehr anschaubar. Dürfte sich aber um ein individuelles Problem handeln)
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EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (2½/5)
SCREENSHOTS
Meine DVD erwies sich als defekt, daher gibts nur
Screenshots bis etwa zur 70. Minute
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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