> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> 2009
> APRIL BRIDE

 


Liebesdrama

Japan 2009
Alternative Titel Yomei 1-kagetsu no hanayome;
Yomei Ikkagetsu no Hanayome; 余命1ヶ月の花嫁

Regie Ryuichi Hiroki
Drehbuch Hiroshi Saito nach dem Roman von Kiyoshi Shigematsu
Darsteller Nana Eikura, Eita, Misako Yasuda, Akira Emotio, Ren Osugi, Kanji Tsuda

Länge 130 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.3.10
©  Bilder KAM, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der junge Taro Akasu (Eita) und die lebenslustige Chie Nagashima (Nana Eikura) lernen sich wegen eines Missgeschicks kennen - und verlieben sich bald darauf. Doch schon bald bekommt Chie die niederschmetternde Diagnose, dass sie an Brustkrebs leidet. Als sich die Krankheit nicht mehr verheimlichen lässt, weiht sie Taro ein, und will, dass sie getrennte Wege gehen. Doch der Mann lässt sich nicht abschütteln und bleibt auch an Chies Seite, als sie ins Spital eingeliefert wird. Die Ärzte geben ihr noch etwa einen Monat.

 

REVIEW
Japanische Tränendrücker sind zu einem Formelprodukt geworden, wie andere populäre Formate vorher - man denke nur an den mittlerweile dahindümpelnden J-Horror. "April Bride" nimmt zwar an der Blaupause ein paar Änderungen vor, doch bedient letztendlich die bekannten Stereotypen, perfekt aufbereitet für ein schwelgendes weibliches Publikum, das nach reiner Liebe giert, nach "jun'ai". Und oh boy, gibts die hier. Kein Sex, keine Leidenschaft, sondern wahre Gefühle aus dem Innersten des Herzens, Aufopferung bis zum Gehtnichtmehr.

Diese Hingabe an massenkonformes Melodrama erstaunt etwas, stand doch Ryuichi Hiroki hinter der Kamera. Der Regisseur begann seine Karriere als Sexfilmer, wurde zum Independentliebling und begann spätestens mit Your Friends den Wandel hin zum Mainstream. Mit "April Bride" hat er nun diesen Wechsel vollzogen und landete, wenig überraschend, auch gleich seinen ersten Grosserfolg. Der Film sprang auf Platz eins der Charts und spielte heftige 33 Millionen Dollar ein.

Dabei hat Hiroki seinen eigenen Stil so weit als möglich links liegen gelassen. "April Bride" fühlt sich an wie eine Auftragsproduktion - aber durchaus eine, die gefällt. Das liegt nicht zuletzt an der wirklich traurigen Story, die auf Tatsachen basiert und bereits als TV-Doku verfilmt wurde. Nach einem Skript von Hiroshi Saito (252: Signal of Life) reichert Hiroki sie nun mit noch mehr Tränendrückerei und Kitsch an, damit auch wirklich der Hinterletzte im Publikum die Taschentücher zückt. Bei mir hats nicht funktioniert, dabei bin ich nahe am Wasser gebaut. Aber hier war mir doch alles zu kalkuliert.

Die Darsteller sind das einzig echt Erfrischende daran. Nana Eikura (The Graduates) spielt die Sterbende mit sehr menschlichen Zügen wie Angst und Enttäuschung. Sie will leben, das spürt man. Und ihre Hochzeit ist weniger ein Abschiedsgeschenk als ein Zeichen der menschlichen Widerstandskraft. Ihr Filmpapa, gespielt von Aktmeister Akira Emoto, ist mit seiner stoischen Art und stillen Zuneigung eine Freude. Vielfilmer Ren Osugi schaut auch kurz vorbei - und die zweite Hauptrolle spielt Jungstar Eita (Memories of Matsuko).

Er ist die grösste Schwachstelle im Cast, aber nicht etwa wegen seines Spiels, das überzeugt durchaus, sondern wegen seiner Rollenzeichnung: Taro ist so aufopferungsvoll, sanft und gutherzig dargestellt, dass es einem fast schlecht wird - vor allem wenn man daran denkt, dass manche Frauen sich dann einbilden, ein Mensch (egal ob Mann oder Frau) könne überhaupt so sein. Er ist eine Fantasiegestalt, wahre Vorlage hin oder her. Und das manövriert den ganzen Film weg von einer echten Schicksalsverfilmung gefährlich nahe an jun-ai-Schmalz.

Die schamlose Manipulation, die etwas ereignisarme Inszenierung, Eitas verhauene Rollenzeichnung und die deftige Überlänge zerren am Geduldsfaden. Bei einem Film wie diesem ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man sich dabei ertappt, auszurufen "so stirb doch endlich, warum dauert das so lange?". Ich bin nicht kaltherzig, Filme wie Heavenly Forest oder Crying Out Love, in the Center of the World killen mich buchstäblich. Aber hier hats nicht geklappt, das deute ich als rein emotionale Abwehrhaltung. Die zusammen mit cineastischen Bedenken lässt meine Bewunderung absinken.

Und doch: "April Bride" ist nie schlecht, nein, er rührt durchaus, er ist kompetent erzählt, er ruft zu Brustkrebs-Untersuchungen auf und ist von nahezu allen Akteuren überzeugend gespielt. Besonders wichtig bleibt, dass man nie aus den Augen verliebt, dass dies so oder ähnlich tatsächlich passiert ist. Und dass ein Frauenfilm dieser Art noch tausendmal besser ist als ein Frauenfilm à la "Sex and the City". Denn allen Fehlern zum Trotz, eines ist "April Bride" nie: missraten.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0