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Drama
Japan 2008
Alternative Titel Kimi no tomodachi; Kimi's Friend;
きみの友だち

Regie Ryuichi Hiroki
Drehbuch Hiroshi Saito nach dem Roman von Kiyoshi Shigematsu
Darsteller Anna Ishibashi, Ayu Kitaura, Yuriko Yoshitaka, Seiji Fukushi, Naoyuki Morita

Länge 126 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 14.3.10
©  Bilder Sycomad, Screenshots molodezhnaja


STORY
Emi (Anna Ishibashi) arbeitet als Lehrerin in einer Schule für behinderte Kinder. Sie selbst ist seit einem Unfall in ihrer Kindheit gehbehindert und wird ein Leben lang nur mit Hilfe eines Gehstocks laufen können. Der Fotograf
Nakahara (Seiji Fukushi), der eine Fotostory über die Schule machen will, ist fasziniert von Emis ruppigem Auftreten und ihrer doch verträumten Art. Er will mehr über sie wissen und bringt sie dazu, aus ihrer Jugend zu erzählen - vor allem von ihrer schwierigen Freundschaft mit Yuka (Ayu Kitaura).

 

REVIEW
Schon während den ersten Bildern habe ich für mich registriert: "Ich glaube, den Film werde ich mögen". Wie Regisseur
Ryuichi Hiroki mit einfachen Aufnahmen eine Provinzstadt zeigt, hat etwas ungeheuer Natürliches. Die Häuser, der Himmel, die Eisenbahn, die Felder, die Schüler. Stilleben von kurioser Poesie, die mir als ehemaliger Provinzmensch sowieso gleich zugesagt hat. Der Rest von "Your Friends" ist dann in diesem Ort fest verankert, denn in einer Metropole wäre die Story weniger gut denkbar. Dort lebt man anonym, eine neue Freundschaft ist rascher geknüpft. Doch in einem ländlichen Raum sind soziale Gefüge enger gestrickt. Freundschaften macht man da noch fürs Leben.

Und darum geht es in dem leisen Drama - um Freundschaften. Und eine ganz bestimmte: die zwischen zwei Mädchen. Sie beginnt etwas ruppig, stockt danach wegen etlichen Problemen und endet tragisch. Doch sie bleibt derart prägend, dass der Charakter von Emi daraus geformt wird. In einer der schönsten Szenenfolgen des Films sind Emi und Yuka noch Kinder. Emi erklärt, wie mühsam die Behinderung sei, besonders bei Regen. Und sie sagt eiskalt, Yuka sei Schuld an ihrem Zustand, was nur ansatzweise stimmt. Yuka weint daraufhin bitterlich. Am nächsten Tag geht Emi aus der Tür und es regnet in Strömen. Vor dem Gartentor wartet Yuka - mit dem grössten Regenschirm, den sie finden konnte.

Hiroki, der seine Karriere in den 80ern mit schlüpfrigen Pinkfilmen begonnen hat und sich mit anspruchsvolleren Werken wie "Vibrator" oder "Tokyo Trash Baby" eine Fangemeinde im Feuilletonzirkel aufgebaut hat, könnte sich bei einer Story wie dieser problemlos dem Teenieschmalz hingeben - die Kassen würden wohl klingeln. Doch obwohl er durchaus ein paar Konventionen des Mainstremakinos aufnimmt, etwa J-Pop-Lieder, bleibt er auf Distanz, nutzt nie die offensichtlichsten Tricks und benutzt die Romanvorlage von Kiyoshi Shigematsu (The Blue Bird, Dead Run) vielmehr dazu, um seine Lieblingsthemen und -Genres anzupacken: Isolation, Aussenseitertum, Charakterstudien, soziale Gefüge. Im Vergleich zu früheren Filmen ist er hier jedoch sanfter und verzichtet auf Sex.

Lange, melancholische Gespräche, gefilmt aus der Halbtotalen und aus nüchterner Distanz, dominieren die Handlung. Hiroki schreckt auch nicht davor zurück, lange Pausen und wortloses Unbehagen in die Dialoge einzubauen. Das wirkt meist natürlich, nur selten eine Spur zu träge. Unterbrochen wird dieser gemächliche Rhythmus durch ein paar Sportszenen, ein paar Sequenzen mit Handkamera sowie die Rückblendenstruktur, welche erzählerische Monotonie verhindert. All das ist nicht wirklich etwas Neues, doch Hiroki nutzt die ihm zur Verfügung stehenden Mittel intelligent und ansprechend. Mein Interesse schwand nur dann, wenn weder Emi noch Yuka im Vordergrund standen. Im letzten Drittel kriegt mal Emis völlig Freund-loser Bruder die Handlungsführerschaft, und das ist nicht so gelungen.

Durchs Band souverän zeigen sich indes die Schauspieler. Egal ob Anna Ishibashi (Threads of Destiny), Ayu Kitaura (Nobody Knows) oder Seiji Fukushi (Cobalt Blue) - alle leisten subtile und überzeugende Arbeit, ja vielleicht die beste in ihren Karrieren. "Your Friends" dürfte etwas straffer sein und könnte auf die eine oder andere Nebenhandlung verzichten. Die Wolken-Metaphern wirken fast zu durchsichtig. Und ja, ein wenig mehr Sentimentalität hätte zwischendurch nicht geschadet. Doch das sind kleine Vorbehalte gegenüber einem leisen, rührenden, unaufdringlichen und schönen Drama mit lebensechten Figuren - in alltäglichen wie in aussergewöhnlichen Momenten.

 

MEINE DVD
Korea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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