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2008
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Katastrophenfilm
Japan 2008
Alternative Titel 252:
Seizonsha ari; 252 生存者あり
Regie Nobuo Mizuta
Drehbuch Nobuo Mizuta, Hiroshi Saito, Yoichi Komori nach dem Roman von
Yoichi Komori
Darsteller Hideaki Ito, Masaaki Uchino, Takayuki Yamada, Yu Kashii,
Yuichi Kimura, Taro Yamamoto
Länge 133 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.8.09
© Bilder Panasia Films, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die ersten Anzeichen sind fussballgrosse Hagelkörner, die auf Tokio
niederprasseln. Kurz darauf folgt ein meterhoher Tsunami, der die japanische
Hauptstadt in ein Trümmerfeld verwandelt. Yuji Shinohara (Hideaki Ito),
der gerade ein Geschenk für seine siebenjährige, taubstumme Tochter
Shiori (Ayane Omori) kaufen wollte, überlebt die Katastrophe und eilt los, um
Shiori und Ehefreau Yumi (Sachiko Sakurai) zu retten, die sich gerade in der
U-Bahn-Station von Shimbashi befanden. Er kommt dann an, als das Wasser die
Tunnel flutet. Er bleibt mit Shiori eingeschlossen, ebenso wie der
Medizinstudent Makoto (Takayuki Yamada), der Geschäftsmann Keisuke (Yuichi
Kimura) und die schwer verletzte Koreanerin Kim (Minji). Sie versuchen, mit dem
Morsecode 2-5-2 auf sich aufmerksam zu machen, der in Japan anzeigt, dass es
Überlebende gibt. Yujis Bruder Shizuma (Masaki Uchino), der eine Rettungseinheit
leitet, macht sich daran, die Eingeschlossenen zu bergen - beobachtet von der
aufgelösten Yumi. Und unter Zeitdruck, denn der Typhoon, der alles ausgelöst
hat, kommt erst noch.
REVIEW
Katastrophenfilme gehören zu den formelhaftesten Produktionen überhaupt -
egal wo auf der Welt sie entstehen. Aufwerten kann sie ein Regisseur durch
überzeugende Spezialeffekte, starke Schauspieler und glaubhafte Emotionen. Die
besten Werke dieser Art finden sich vielleicht gerade darum im Hollywood der
70er-Jahre, als sich grosse Stars verpflichten liessen und die Zuschauer noch
nicht jede Wendung im Voraus kannten. Der beste Beitrag jener Zeit? "The
Poseidon Adventure". Tolle Tricks, bekannte Stars. Und diese herzzermürbende
Szene mit Shelley Winters. Mithalten können da nur noch einige der ganz Grossen
à la "The Towering Inferno".
Und in neuerer Zeit? Den etwas anders funktionierenden "Titanic" mal ausgeklammert, gibt es nur wenige Katastrophenfilme, die etwas taugen. Jan De Bonts "Twister" etwa, oder Roland Emmerichs "The Day After Tomorrow". Und gerade weil Letzterer weltweit so erfolgreich war, erkannten Filmemacher ausserhalb Hollywoods, dass man mit heutiger Tricktechnik dieses Genre wieder aufleben lassen kann. In Japan trat etwa Shinji Higuchi mit seinem teuren und kassenfüllenden Spektakel Sinking of Japan (2006) an. Gerade Japan hat dank "Godzilla" und seinen tricktechnischen Nachfolgern eine langgjährige Tradition. "252: Signal of Life" schickt sich an, diese fortzuführen.
Hinter der Kamera stand Nobuo Mizuta, der zuletzt mit der überschätzten, aber vielerorts gefeierten Farce Maiko Haaaan!!! auf sich aufmerksam machte. Ausgestattet mit einem grossen Budget und bekannten japanischen Leinwandhelden erzählt er eine typische Story von Desaster, Mut und Trauer. All die Klischees sind da: Die warnende Person, die überhört wird. Die engagierten Rettungstrupps. Die aus ganz verschiedenen Charakteren zusammengesetzten Überlebenden. Und natürlich die Spezialeffekte, die hier gerade noch als solide durchgehen. Sicherlich keine Offenbarung.
Den Mut, dieses stereotype Pflichtprogramm zu durchbrechen, hat Mizuta nie - im Gegenteil: Er macht alles nur noch schlimmer. Etwa mit heulenden und leidenden Personen, die nach der Katastrophe kaum eine Minute nicht im Selbstmitleid versunken die Leinwand füllen. Melodrama pur, jedoch ohne emotionale Wirkung beim Zuschauer. Des Weiteren stört das ständige Pathos, das hier noch dicker aufgetragen wird, als bei vergleichbaren Produktionen. Und, vielleicht am schwerwiegendsten: der fehlende Mut, auch zentrale Charaktere zu opfern. Oben genannte 70er-Jahre-Hits haben ihre berührendsten Szenen gerade dort, wo Figuren ins Grass beissen, die wir liebgewonnen haben. Darauf wartet man hier vergebens, weil ausschliesslich Statisten in Mengen krepieren, aber unsere Helden stets in letzter Sekunden davon kommen. Das schmälert Spannung und Gefühle.
Die Schauspieler haben in dem ganzen Durcheinander nicht viel
mehr zu tun, als entweder heulend (die Frauen, die Sensiblen) oder stoisch (die
Retter) durch die Sets zu stapfen. Hideaki
Ito kann das, wie er schon in
Umizaru
und Umizaru 2
gezeigt hat, in denen er ähnliche Macho-Parts
spielte. Doch der Mann ist zu steif, um hier den Film zu tragen. Und seine
Co-Stars sind ihm in ihren Klischee-Rollen auch keine grosse Hilfe. Viel Lärm
also um wenig. Katastrophenfilme sind sonst durchaus mein Ding, ob sie nun aus
Amerika, Indien, Japan oder woher auch immer herkommen.
Doch dieses seelenlose und überlange Produkt unterbietet sogar den schon
problembehafteten Sinking of Japan und lässt
lediglich wehmütig an gelungenere Filme dieser Art denken.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
HKFlix (Liefert aus USA)
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