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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel Action Replay

Regie Vipul Amrutlal Shah
Drehbuch Suresh Nair, Aatish Kapadia
Produktion Vipul Amrutlal Shah
Songs Pritam
Kamera Sejal Shah
Choreografie Ganesh Acharya, Remo, Bosco-Ceaser, Brinda
Darsteller Akshay Kumar, Aishwarya Rai Bachchan, Om Puri, Kirron Kher,
Aditya Roy Kapur, Sudeepa Singh, Neha Dhupia, Rannvijay Singh Singha,
Randhir Kapoor, Rajpal Yadav, Gopi Bhalia, Shankar Sachdev
Länge 129 Min.

Kinostart 5.11.2010
Box office classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.12.10
©  Bilder Shree International, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Restaurantbesitzer Kishen Chopra (Akshay Kumar) ist seit vielen Jahren mit der ausgabefreudigen Mala Malhotra (Aishwarya Rai Bachchan) verheiratet. Die Ehe ist längst zur Hölle geworden, die beiden streiten sich nonstop. Darum will ihr Sohn Bunty (Aditya Roy Kapur) auf keinen Fall seine Geliebte Tanya (Sudeepa Singh) heiraten - er glaubt einfach nicht an die Institution Ehe. Aber als der Krach zwischen seinen Eltern so heftig wird, dass sie sich trennen wollen, weiss Bunty: Er muss eingreifen. Kurzerhand schnappt er sich die Zeitmaschine, die
Tanyas Opa Anthony Gonsalves (Randhir Kapoor) entwickelt hat, und düst ins Jahr 1975. Dort stellt er fest, dass sein Paps ein Trottel und seine Mama eine angeberische Tussi ist. Obwohl sie sich hassten, mussten sie in eine arrangierte Ehe gehen. Wie kann er die beiden zu einer Liebesheirat bringen?

 

REVIEW
"Zurück in die Zukunft" auf indisch, doch statt Charme gibts Blödelei, statt 50's-Flair gibts 70's-Kitsch. So lässt sich "Action Replayy" auf einer Zeile zusammenfassen. Und beinahe wäre es nicht wert, auch noch weiter darauf einzugehen, denn der Film des erfolgreichen Produzenten und Regisseurs Vipul Amrutlal Shah (London Dreams, Namastey London) ist Konfektionsware ohne Langzeitwirkung, ein knallig buntes Nonsens-Produkt wie es austauschbarer kaum sein könnte. Er hat seine Reize, von Besetzung bis Farbschema, aber spätestens wenn Akshay Kumar mit Brille, langen Haarsträhnen und Hasengebiss auftaucht, weiss man: Das wird doof.

Nicht so doof wie eine Komödie à la Priyadarshan oder Anees Bazmee zum Glück. Da liegt denn auch der einzige Empfehlungsgrund: Wer eine Komödie aus Bollywood sehen will, der wird zur Zeit nur mit primitivstem Slapstick und vulgären Zoten gefoltert, echte Lacher sind selten. In "Action Replayy" bleiben dumm-dämliche Scherze eher die Ausnahme. Das dürfte vielleicht auch der Grund gewesen sein, warum Aishwarya Rai nach über fünf Jahren sich wieder erstmals für eine Hauptrolle in einer Bollywood-Komödie anheuern liess. Eine Entscheidung, die jedoch zweifelhaft ist.

Denn Ash ist hier nicht gut. Sie verkauft sich unter Wert, spielt mal die Barbie-Puppe, mal die Zicke, mal die Glamour-Diva, aber nie mit Flair, nie mit Gusto. Ihr Part wirkt eher hysterisch als amüsant. Und wenn sie vom "erstarkten" Akshay konstant heruntergeputzt wird, kommt man nicht umhin, dem Film einen Hang zum Sexismus zu unterstellen. Frau darf nun mal nicht stärker sein als der Mann, Frau hat die Klappe zu halten und gut auszusehen. Im Falle von "Action Replayy" würde ich diese Aussage fast unterschreiben, weil Ash so anstrengend ist. Immerhin kann man ihre 70's-Klamotten bestaunen und in den Song-Sequenzen ist sie auch gut.

Dies ist letztendlich aber auch nicht ihr Film, sondern der von Akshay Kumar. Und von dem kennen wir ja zur Zeit eh nicht viel anderes als Blödeleien. In meinen Augen hätte der Film mit frischeren Gesichtern besser funktioniert - vielleicht Ranbir Kapoor und Deepika Padukone. Oder gar Abhay Deol und eine neue Dame? So schön es ist, Ash mal wieder ausserhalb ihres aktuellen Spielfelds zu sehen, so abgestanden wirkt die Besetzungsliste hier, angefangen bei Akshay, endend beim unterverwerteten Om Puri. Der einzig Neue im Team, Aditya Roy Kapur, ist nicht einmal neu, denn Vipul Amrutlal Shah hat ihn bereits in London Dreams eingerführt und versuchts nun nochmals. Erfolglos, denn der Junge bleibt blass.

Gerade diese Blässe und Austauschbarkeit wäre wirklich nicht nötig. Natürlich ist "Action Replayy" nicht die erste Hommage an die Masala-Ära Bollywoods, doch mit Frohsinn und Farbpracht kann man auch ein schlappes Konzept noch aufpeppen. Den Anfang macht bereits im Vorspann die liebenswerte Bemerkung "In Eastmancolor", die jedem Fan von Sixties- und Seventies-Bollywood ein Schmunzeln entlockt. Mehr von diesem Retro-Charme hätte geholfen. Zudem sehen die Siebziger hier in manchen Szenen gar nicht aus wie jenes Jahrzehnt, sondern wie eine geplünderte Requisitenkammer eines Filmsets.

Filme, die mit dieser Künstlichkeit umgehen können, funktionieren - siehe Om Shanti Om. Hier hingegen ist die Künstlichkeit kombiniert mit der Albernheit und den steifen Figuren sowie der schlechten Mechanik des Plots ziemlich schwerwiegend (die Reparatur der Zeitmaschine wird irrelevant, Kishens Defizite werden im Nu ausgemerzt, das Zeitreise-Paradox spielt keine Rolle). Man nimmt das Ganze nie als Geschichte wahr, sondern als überinszeniertes Produkt. Ganz adrett ausgestattet, mit ein paar Mitschunkel-Songs gespickt und immerhin nicht viel über zwei Stunden lang, aber dennoch nie fesselnd, nie zum Bersten lustig, nie so schrill und abgedreht, wie es sein könnte. Ein paar Schnauzer und Kostüme in Primärfarben machen noch keine 70er. Kein Masala.

Warum ich bewertungstechnisch Gnade walten lassen, weiss ich auch nicht genau, denn ich hab mich in manchen Szenen ziemlich gelangweilt. Und ich kann Akshay in solchen Blödelrollen kaum mehr ertragen. Nimmt man dazu noch Schlaftablette Aditya Roy Kapur und all die dramaturgischen wie technischen Defizite, ergibt sich kein sehenswertes Werk. Vipul Amrutlal Shah ist eben kein Mann mit Vision, sondern einer, der mit Stars das Spektakel sucht, und dabei vergisst, Charme und Einfallsreichtum in seine Werke einzubinden. Aber weil die letzten 30 Minuten ein paar Szenen mit Emotionen, ein paar Szenen mit Witz ("geh zurück zu deiner Mallika Sherbet") bieten, entliess er mich wenigstens nicht so wütend wie De Dana Dan & Co. Nur enttäuscht, dass man aus den Konzept nicht mehr machen konnte.

 

SONGS
1) Zor Ka Jhatka - Doofes Stück mit brauchbarer Disco-Visualisierung. Aber jedes Stück, das mehrmals von "mens" singt, gehört verboten (Daler Mehndi, Richa Sharma).
2) Chhan Ke Maholla - Gefällige Ash-Nummer mit coolem Beat, bunter Umsetzung und melodiösem Refrain (Sunidhi Chauhan, Ritu Pathak).
3) O Bekhabar - Solide-sanftes, aber rasch vergessenes Stück (Shreya Ghoshal).
4) Nakhre Nakhre - Als Fun-Nummer noch passabel, weil wild & bunt - aber als Song eher banal (Francois).
5) Baki Main Bhool Gayi - Knallige Bühnennummer mit Spektakel, aber wenig Reiz (Shreya Ghoshal).
6) Tera Mera Pyar - So kurz vor Schluss nicht noch ein Lied, da geht die ganze Energie flöten. Schön gesungen ists aber (Karthik, Mahalakshmi Iyer, Antara Mitra).

 

MEINE DVD
Shree International (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie automatisch übersetzten und daher kaum brauchbaren Untertiteln in Deutsch, Arabisch, Französisch und Holländisch.
Disk Rating * * *

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (1/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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