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2009
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Musikdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -
Regie Vipul Amrutlal Shah
Drehbuch Suresh Nair
Produktion Vipul Amrutlal Shah
Songs Shankar-Ehsaan-Loy
Kamera Sejal Shah
Choreografie Remo, Chinni Prakash, Rekha Prakash, Bosco Caesar, Rajeev
Surti
Darsteller Salman Khan,
Ajay Devgan. Asin, Rannvijay Singh
Singha, Aditya Roy Kapoor, Om Puri
Länge 152 Min.
Kinostart 30.10.2009
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.1.10
© Bilder Moserbaer,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Arjun lebt im Punjab. Dort träumt er davon, einst im
Londoner Wembley-Stadion aufzutreten, um seinen Grossvater zu ehren, der einst
in jenem Stadion performen durfte. Doch seine Stimme versagte und er nahm sich
das Leben. Deswegen verbietet Arjuns Vater ihm das Musizieren. Als der Papa
stirbt und Arjun mit dem ebenfalls Musik-hassenden Onkel (Om Puri) nach London
fährt, nutzt er die Chance zur Flucht. Nach vielen Jahren als Strassenmusiker
wird aus Arjun (Ajay Devgan) ein Musiker mit Erfolgsaussichten, der um sich eine
Band aufgebaut hat - mit Wasim (Rannvijay Singh), Zoheb (Aditya Roy Kapoor) und
der süssen Priya (Asin). Derweil hegte daheim im Punjab Arjuns Jugendfreund
Mannu (Salman Khan) nur wenig Musikambitionen. Er singt zwar gerne, doch von
grossen Stadien träumte er nie. Da holt ihn Arjun nach London. Das Landei passt
nicht so recht in die Metropole. Doch als bei einem Grosskonzert ein
Zwischenfall Arjuns Stimme raubt, begeistert Mannu die Massen. Rasch entwickelt
sich zwischen den zwei Sängern eine Rivalität.
REVIEW
Mit dem ähnlich betitelten Bühnenmusical "Bombay Dreams", das durch
den Soundtrack von Oscarpreisträger A.R. Rahman berühmt wurde, hat dieser Film
wenig zu tun. Er behandelt vielmehr die oft erzählte Geschichte von Rivalität
unter Freunden im Musikgeschäft. Wenig daran ist innovativ, wenig wirklich
spannend. Aber mit einem Power-Produzenten und Erfolgsregisseur wie Vipul Amrutlal Shah
hinter der Kamera (er drehte zuletzt Namastey
London und produzierte Singh Is Kinng), ist
wenigstens garantiert, dass der geneigte Fan was geboten bekommt.
Das zeigt sich schon bei der Besetzung: Ajay Devgan und Salman Khan treten zehn Jahre nach Hum Dil De Chuke Sanam erstmals wieder gemeinsam in einem Film auf. Begleitet werden sie von der jüngst dank Ghajini zur Blockbuster-Prinzessin gekürten Asin sowie dem verlässlichen Puri und einer Reihe von unbekannten Akteuren aus Ost und West. Keine Traumbesetzung im eigentlichen Sinne, aber Ajay und Salman zusammen zusehen, ist der Eintrittspreis bereits wert, zumal sich die beiden Akteure in den 10 Jahren ganz verschiedene Nischen gesucht haben. Und beide ihre eigene Art haben, Comedy zu spielen.
Salman setzt auf den Clown, auf extrovertierte Komik. Ajay dagegen versucht sich eher mit einem versteinerten Gesicht - eher den Leslie-Nielsen-Weg, bei dem die Comedy dadurch entsteht, dass er die albernsten Situationen mit einem ernsten Antlitz meistert. Die beiden zusammen liefern denn auch die Dynamik des Films, wenngleich Salman am Anfang (wie so oft) etwas anstrengend ist. Doch seine Wandlung vom nichtsahnenden Landbubi zum Rockstar ist die Spannendere des Films. Er ist der junge Mozart im "Amadeus"-Plot (der hier nur ganz sketchartig als Blaupause dient), während Ajay den älteren Salieri gibt, der für Erfolg und Kunst hart arbeiten muss.
Ajays Charakter sorgt derweil für die Unglaubwürdigkeiten und Schwachpunkte im Skript. Dass er seine Band mit einem Konzert auf dem Trafalgar Square zusammentrommelt, ist nur der Anfang. Dass er nach der Verhaftung wegen illegalen Musizierens auf dem Platz es gleich auf die Titelseite (!) der Zeitung schafft, kann man auch verdauen. Doch wenn er sich wegen seinem inneren Tumult regelmässig auspeitscht und sich so verkrampft der Musik opfert, dass alle um ihn herum ihn hassen müssten, dann wir das Ganze mühsam. Der Sympathie-Wechsel von ihm zu Salman hin kommt etwas plötzlich und etwas fabriziert. Ebenso der Fall Salmans.
Doch die Beziehung der zwei Männer an sich ist zweifellos interessant. Hart erarbeitetes Talent vs. Talent, das einem in den Schoss fällt. Das kann für Frust und Rivalität sorgen, keine Frage. Und wenn ein Mädel dazwischen kommt, um so mehr. Auch die Figurenzeichnung von Asin (modernes Girl aus konservativer Familie, das zwischen diesen beiden Musiker-Extremen pendelt) ist eher bruchstückhaft, doch damit passt sie wohl zum Film. "London Dreams" macht keine erzählerischen Luftsprünge, sondern baut auf Klischeesituationen. Dem Musikgeschäft nähert er sich nicht mit dem Charme und der Freude wie ein Rock On!, sondern eben wie ein klassischer Bollywoodfilm.
Als solcher hat er Glaubwürdigkeitslöcher von der Grösse von Salmans Bizeps, heftige Handlungshüpfer, stereotype Situationen, ein vorschnelles Ende und jede Menge Klischees. Von der Zeichnung der Engländer bis hin zum Porträt der Musikindustrie. Aber all das sind für Fans des indischen Kinos freilich nicht Stolpersteine, von denen man sich die Unterhaltung vermiesen lässt. Denn es kommt auch auf anderes an. Auf die Songs, das Erzähltempo, und das Charisma der Stars. All das spielt hier auf brauchbarem Niveau. So funktioniert der Soundtrack von Shankar-Ehsaan-Loy immerhin noch über dem Durchschnitt, trotz Überlänge wird es kaum je langweilig und den Akteuren schaut man gerne zu. Vor allem Salman, der zwar nerviger und schwächer spielt als der intensive Devgan. Aber er hat einfach mehr Energie. Da spiegeln sich fast schon Filminhalt und Schauspiel-Realität.
"London Dreams" ist kaum grosses Kino, kaum Offenbarung oder Revolution. Stattdessen baut Regisseur Vipul Amrutlal Shah auf althergebrachtes Bollywood-Design. Mit allen Vor- und Nachteilen. Wer auf die Stars steht, die Musik mag und sich ganz generell an simpel, aber unterhaltsam erzählten Geschichten erfreut, der kommt hier auf seine Kosten. Das Musikdrama ist stilvoll umgesetzt, gut besetzt und voll mit Nummern, die einen mühelos aus jeder Handlungsflaute holen. Damit holt man sich keine Preise und auch keinen Platz in Bollywoods Ruhmeshalle, aber es reicht gerade noch für solides Entertainment.
SONGS
1) Shola Shola / Shola Shola Hai Tu - Rhythmischer, aber ansonsten etwas zu
routinierter Einstieg (Zubeen Garg).
2) Tapkey Masti / Tapake Masti - Punjab-Rock, kommt immer gut (Roop Kumar
Rathod, Milind).
3) Khanabadosh / London Dreams - Das Titellied bleibt halbwegs im Ohr, trotz leichtem
Weichspül-Feeling (Mohan).
4) Yaari Bina / Yaara Yar Bina Hai - Punjab-Beats zum Mitwippen (Feroz Khan).
5) Barson Yaaron / Barsaro Barsaro Yaaro - Mitreissende, wenn auch nicht nicht
ungeheuer originelle Konzertnummer (Vishal Dadlani, Roop Kumar Rathod).
6) Tere Aane Se - Solide Jam-Session.
7) Man Ko Ati Bhavey / Mann Ko Ati Bhaave - Etwas austauschbares Stück, aber
flott dargeboten (Shankar Mahadevan).
8) Jashn Hai Jeet Ka - Gross angelegte Konzertnummer, ganz nett (Abhijeet
Ghoshal).
9) Khwab Jo / Khwaab Ko Raag De - Noch eine Konzertnummer, gut gesungen, aber
für ein Finale mit etwas wenig Wiedererkennungswert (Rahat Fateh Ali Khan,
Shankar Mahadevan).
MEINE DVD
Moserbaer (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Solides Bild, zwar mit
Unschärfen und Nachzieheffekten, aber wenig Blockbildung. Leider wird immer
wieder Moserbaer-Werbung eingeblendet)
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Induna (Liefert aus IND)
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GB)
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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (2½/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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