What a Wonderful Family (Japan, 2016)

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Komödie
Japan 2016
Alternative Titel Kazoku wa tsuraiyo; What a Wonderful Family; 家族はつらいよ

Regie Yoji Yamada
Drehbuch Yoji Yamada, Emiko Hiramatsu
Darsteller Isao Hashizume, Kazuko Yoshiyuki, Masahiko Nishimura, Yui Natsukawa, Shozo Hayashiya,
Yu Aoi, Tomoko Nakajima, Satoshi Tsumabuki, Takanosuke Nakamura, Ayumu Maruyama

Länge 108 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
	.	.		.	.

STORY
Shuzo (Isao Hashizume) geniesst seine Rente mit Golf, Alkohol und Nichtstun. Mit seiner Frau Tomiko (Kazuko Yoshiyuki) ist er schon 50 Jahre lang verheiratet. Zu ihrem Geburtstag fragt er, was sie sich denn wünsche - und sie antwortet mit einem Scheidungsformular. Kein Witz: Sie will die Ehe beenden. Das versetzt nicht nur Shuzo in Panik, sondern auch den Rest der Familie in einen Chaoszustand. Der älteste Sohn Konosuke (Masahiko Nishimura) weiss überhaupt nicht, wie er reagieren soll, seine Schwester Shigeko (Tomoko Nakajima) will vermitteln, und der jüngste Spross Shoto (Satoshi Tsumabuki) fühlt sich in seinem eigenen Leben torpediert, weil er der Familie gerade seine grosse Liebe (Yu Aoi) vorstellen wollte, um endlich auszuziehen.

REVIEW
Nach dem Tod des beliebten Komikers Kiyoshi Atsumi und damit dem Ende der 48-teiligen Tora-san-Reihe mit Tora-San to the Rescue war Regisseur Yoji Yamada nicht mehr zu Spässen aufgelegt. Er wandte sich vollumfänglich den Dramen zu, etwa seinem oscarnominierten Twilight Samurai oder dem Rührstück Our Mother. Yamada drehte auch vorher schon Dramen, doch mit Tora-san feierte er Jahrzehnte lang so grandiose Erfolge, dass sein Name mit Familienkomödien fast gleichgesetzt werden konnte. Nun also, nach 20 Jahren Pause, kehrt er genau dahin zurück: "What a Wonderful Family" ist genau die Art von Yamada-Komödie, angereichert mit etwas Wehmut und Melodrama, angesiedelt in einem Vorort bei einer ganz normalen Familie. Nur Tora fehlt.

Stattdessen sehen wir fast das ganze Ensemble von Yamadas vorletztem Film, dem Ozu-Remake Tokyo Family, wieder vor der Kamera. Sie agieren alle höchst kompetent, die Chemie zwischen den einzelnen Personen ist herausragend. Manchmal braucht es nur ein Zwinkern, um zu erkennen, was los ist. Yamada war, bei aller Sentimentalität in seinen Filmen, auch immer ein Mann fürs Subtile. Hier versteht er es bestens, Slapstick und Sitcom-mässiger Soundtrack mit ganz normalen menschlichen Regungen zu kombinieren. Also leicht komödiantisch überhöhter Alltag. Genau das, was "Tora-san" war. Und so überrascht es auch nicht, dass Yamada immer wieder Zitate einflicht: Wenn Opa etwa von einer schönen Frau redet, dann braucht er (wie Tora) den Ausdruck "Madonna", ein Mann auf dem Moped singt ganz lautstark das Tora-Titellied, die DVD liegt irgendwo rum, das Poster hängt im Schaukasten. Yamada hat zwar von "Tora-san" Abschied genommen, aber mit einem Film wie diesen bieten sich die Referenzen geradezu an. (Und an Yasujiro Ozu-Referenzen auch, etwa wenn Opa gegen Schluss am TV dessen "Tokyo Story" schaut).

Doch ist man ehrlich, dann birgt "Whar a Wonderful Family!" nicht so viel Neues. Yamadas von Naturalismus geprägte Inszenierung wirkt so unauffällig, dass sie Richtung Austauschbarkeit geht. Und die Story ist schon recht dünn, auch wenn sie ein paar spannende Fragen zum familiären Umgang und zur Rolle der Frau in einer patriarchalischen Sippe aufwirft. Das reicht indes nicht, um den Film mit seiner nichtunerheblichen Laufzeit in höhere Spannungsgefilde zu heben oder ihn ins Gedächtnis zu brennen. Aber wer weiss: Die Figuren sind nun eingeführt, ihre Probleme sind erörtert, nun kann Yamada mit einer Serie beginnen. In der Tat sind die Teile zwei und drei bereits Realität und wenn man Yamadas frühere Errungenschaften anschaut, dann kann es gut sein, dass er auf dem Vorherigen jeweils aufbaut und am Ende etwas schafft, dass den Zuschauern ans Herz wächst.

Fortsetzungen:
What a Wonderful Family! 2 (2017)
What a Wonderful Family! 3: My Wife, My Life (2018)

EXTERNE LINKS
imdb.com

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net

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