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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel Mahadev Ka Sajjanpur

Regie Shyam Benegal
Drehbuch Ashok Mishra nach einer Story von Shyam Benegal
Produktion Ronnie Scewvala
Songs Shantanu Moitra
Kamera Rajen Kothari
Choreografie Howard Rosemeyer
Darsteller Shreyas Talpade, Amrita Rao, Ravi Kishan, Ila Arun, Rajeshwari Sachdev,
Divya Dutta, Rajit Kapoor, Vallabh Vyas, Yashpal Sharma, Ravi Jhankal, Kunal Kapoor
Länge 136 Min.

Kinostart 19.9.2008
Box office classification
Above Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 27.12.08
©  Bilder UTV, Screenshots molodezhnaja


STORY
Das Dorf Sajjanpur hiess früher Durjanpur - Dorf der schlechten Leute. Erst auf Befehl von Nehru persönlich wurde der Name gewechselt. Geändert hat sich seither aber wenig: Das Nest ist immer noch verschlafen, Tratsch ist der Bewohner täglich Brot und kaum einer im Ort kann lesen und schreiben. Das kommt dem jungen Mahadev Kushvaha (Shreyas Talpade) zugute, denn er ist gebildet. Er macht eine eigene Brief-Zentrale auf und schreibt gegen Entgelt Briefe für die Leute in Sajjanpur und Umgebung. Auf diesem Weg kommt er in Kontakt mit unterschiedlichen Menschen und ihren Schicksalen. Der junge Arzt Ramkumar (Ravi Kishan) etwa hat sich in die schöne Shobha (Rajeshwari Sachdev) verliebt, fürchtet sich aber vor ihrem strengen Vater. Die alte
Mausi (AIla Arun) will ihre Tochter Vindhya (Divya Dutta) endlich verheiraten und hofft auf Mahadevs Unterstützung. Und da ist noch Kamla (Amrita Rao), deren Mann Bansi seit Jahren in Mumbai lebt, und sich nicht mehr meldet. Mahadev, der Kamla seit Schulzeiten nicht mehr gesehen hat, aber immer noch in sie verliebt ist, versucht zu helfen.

 

REVIEW
Shyam Benegal gehört zu den Speerspitzen des indischen Parallel Cinema. Gut drei Jahrzehnte lang drehte der vormalige Dokumentarregisseur Filme wie Ankur für ein anspruchsvolles Publikum. Nach Zubeidaa im Jahr 2001 war lange Zeit Schluss, bevor er 2005 mit seiner Biografie "Bose: The Forgotten Hero" eine Bruchlandung machte. Dank "Welcome to Sajjanpur" schaffte er ein Comeback in einem Genre, in dem er reichlich unerfahren ist: Komödie. Doch das Werk ist von den gängigen
indischen Brachialkomödien der Gattung Welcome meilenweit entfernt. Vielmehr enthält es ebenso tragische und satirische Elemente und passt so bestens in Benegals Kanon.

Zusammen mit Bawandar-Autor Ashok Mishra entwickelt Benegal glaubwürdige Szenarien, die sich in in einem kleinen Dorf wie Sajjanpur abspielen könnten. Ohne Glamour, ohne aufgedrücktes Melodrama, sondern gleichsam nüchtern nähert er sich diesen Alltagsgeschichten. Die lockere Herangehensweise, die unaufdringliche Pointen einstreut, erinnert an das Schaffen von Hrishikesh Mukherjee und anderen Exponenten des "Mittelkinos" zwischen Kunst und Kommerz. Nicht erstaunlich also, dass der Film an den indischen Kinokassen erstaunlich gut abschnitt.

Das ist nicht nur Benegal zu verdanken, sondern auch seinem Ensemble: Shreyas Talpade (Iqbal, Dor, Om Shanti Om) zeigt mit seiner relaxten und glaubwürdigen Art einmal mehr, dass er zu den Besten seiner Generation gehört. Die süsse Amrita Rao hält sich vornehm zurück und geht mühelos als Dorfschönheit durch. Die überdrehte Ila Arun, die sich herrliche Streits mit Divya Dutta liefert, kommt leider viel zu selten vor - aber ihr Wunsch, die Tochter mit einem Hund zu vermählen, hat leider auch einen bitteren Beigeschmack, weil solches tatsächlich praktiziert wird.

Yashpal Sharma gibt den aggressiven Politiker, der allen Ernstes verkündet, Bildung sei nur etwas für Esel. Und Kunal Kapoor (Rang De Basanti) darf für einen Gastauftritt vorbeischauen. Die einzigen Negativposten im Cast sind Ravi Kishan und Rajeshwari Sachdev, deren Geschichte zum Ganzen wenig beiträgt und die bisweilen auch etwas steif spielen. Auch der Abschluss dieser Story ist mehr als brüsk. Dies sind aber nicht die einzigen Schwachpunkte des Films. Auch die leichte Überlänge sowie die unnützen und wenig prickelnden Songs hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck.

"Welcome to Sajjanpur" dürfte kürzer sein, am Ende wünscht man sich einen etwas emotionaleren Payoff - doch allfälligen kleinen Mankos zum Trotz kann man sich hier blendend unterhalten und gleichzeitig noch etwas über das Leben auf dem Lande in Indien lernen. Amüsant etwa, wie Benegal ein Handy in diese Welt einführt, erschreckend auf der anderen Seite, dass niemand gegen die Verheiratung mit einem Köter opponiert. Benegal jongliert mit all diesen Geschichten und Ideen auf leichtfüssige Weise, so dass man das Hirn zwar nie abschalten sollte, aber es auch nicht zu stark strapaziert. Eine gelungene Sache.

 

SONGS
1) Sita Ram Sita Ram - Fröhlicher Track mit witzigem Gitarren-Einsatz zur Einstimmung (KK)
2) Ek Meetha Marz De Ke - Reizend gesungen, hübsch inszeniert (Mohit Chauhan, Madhushree)
3) Bheeni Bheeni - Sanft gesungen, witzig inszeniert, wenngleich wenig aufregend (Shreya Ghoshal, KK).
4) Munni Ki Baari - Rustikale Fun-Nummer zum Mitschunkeln (Ajay Jhingran).

 

MEINE DVD
UTV (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Verpixelt, aber brauchbar)

 

BESTELLEN 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (3/5)
Rediff.com (3/5)

 

SCREENSHOTS


 

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