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> WANDERING GINZA BUTTERFLY
Actiondrama
Japan 1971
Alternative Titel Gincho
wataridori; 銀蝶渡り鳥
Regie Kazuhiko Yamaguchi
Darsteller Meiko Kaji, Tsunehiko Watase, Akiko Koyama, Koji Nanbara, Hiroshi Itsuki
Länge 86 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.6.09
© Bilder Synapse,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Gangführerin Nami Higuchi (Meiko Kaji) tötet einen
Yakuza und wandert für drei Jahre in den Tochigi-Knast. Nach ihrer Freilassung
versucht sie, ein ehrbares Leben zu führen. Doch ihre Vergangenheit macht dies
unmöglich und ihr bleibt nichts anderes übrig, als im Milieu von Spielern und
Prostituierten zu verkehren. Sie wohnt bei einem Onkel, der eine
Pool-Billard-Halle führt, und freundet sich mit dem Tunichtgut Ryuji (Tsunehiko
Watase) an. Der verschafft ihr einen Job als Hostess in einem Spieltempel des
Ginza-Quartiers. Als sich dort eine rivalisierende Gang einquartieren will, wird
Nami in einen Strudel der Gewalt gezogen.
REVIEW
Coole Musik, schicke Bildgestaltung, starke
Hauptdarstellerin - eigentlich dürfte bei diesem kultig angehauchten
Gangsterwerk nicht viel schiefgehen. Tut es auch nicht. Doch der Grund ist kein
erfreulicher: Es geht nichts schief, weil Regisseur
Kazuhiko Yamaguchi (Delinquent Girl Boss)
nichts wagt! Sein mutloses Ableiern der eher faden Story beschränkt sich auf das
Austauschen von Dialogen, doch wirkliche Charakterentwicklung geschweige denn
Action kriegen wir nicht zu sehen. Erst ganz am Schluss zückt Meiko Kaji
überhaupt ein Schwert. "Wandering Ginza Butterfly" ist demnach 80 Minuten
Anheizen und 5 Minuten Feuer. Doch damit hat der Film nun wahrlich nicht vom
Hocker.
Das ist um so bedauerlicher, weil Meiko Kaji wohl eine Ikone jedes Freundes des kultigen japanischen Kinos ist. Zur Entstehungszeit dieses Films arbeitete sie neu für Toei, nachdem sie beim Rivalen Nikkatsu dank der Stray Cat Rock-Reihe zu ersten Erfolgen kam. Da das Studio sich jedoch mehr aus Sexfilme konzentrierte, sprang Kaji ab und avancierte mit ihrer Kultklassikern Lady Snowblood und Female Prisoner zum Exploitation-Superstar und zur erfolgreichen Sängerin. Doch schon hier zeigt Kaji ihre Stärken - etwa die beeindruckende Leinwandpräsenz oder der tödliche Blick. Erstaunlicherweise koppelt sie dies hier mit Humor, etwas, was es in späteren Kaji-Filmen nicht mehr zu sehen gab. Sie ist einfach eine normale Frau, die es im Leben recht machen will, keine reine Rachemaschine wie in anderen Werken.
So überzeugend die 24-Jährige auch ist, Yamaguchi kann ihr nicht mit einem vollends überzeugenden Film dienen. Es gibt immer wieder kurze Szenen, in denen alles funktioniert, in denen mehr angedeutet wird, als dann tatsächlich kommt - doch das reicht gerade Mal dazu, dass man die eineinhalb Stunden Laufzeit über nicht wegdöst. Alle Sympathie gegenüber Kaji, der ansprechenden Inszenierung und der kultigen Präsentation kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein ziemlich langweiliges Stück Kino geboten wird. Immerhin kann man am Anfang Kajis Titellied geniessen, das ähnlich klingt wie die dank Kill Bill legendär gewordenen Stücke späterer Erfolgsfilme. Und wir können die Schauspielerin bei einer frühen eindrücklichen Performance beobachten. Nicht zuletzt endet "Wandering Ginza Butterfly" wenigstens noch mit einer kurzen Blutorgie. Das alles wertet den Film auf, macht ihn aber noch keinesfalls zum Muss innerhalb des japanischen Gangsterfilms.
Fortsetzung: Wandering Ginza: She-Cat Gambler (1972)
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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