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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Victoria No. 203: Diamonds Are Forever

Regie Anant Mahadevan
Drehbuch Manoj Tyagi
Produktion Kamal Sadanah
Songs Viju Shah
Kamera Thomas A. Xavier, Pushan Kripalan
Choreografie Rekha Prakash, Chinni Prakash, Piyush Panchal, Mr. Fernandes, Justine Bhatt
Darsteller Anupam Kher, Om Puri, Jimmy Shergill, Soniya Mehra, Preeti Jhangiani,
Javed Jaffrey, Kamal Sadanah, Tora Khasgir, Johnny Lever, Rajesh Khera
Länge 130 Min.

Kinostart 31.8.2007
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 7.10.07
©  Bilder Rainbow, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der steinreiche Bobby Bombata (Javed Jaffrey) erblickt edle Diamanten im Wert von 100 cr. Er will die Ausstellungsstücke seiner Geliebten Devyani (Preeti Jhangiani) schenken, doch die Steine sind nicht verkäuflich. Also bittet Bobby den Schurken Ranjeet (Kamal Sadanah), jemanden zu finden, der die Klunker stehlen kann. Die richtige Person für den Job: die agile Tora (Tora Khasgir). Sie bekommt die Diamanten tatsächlich in die Finger, türmt damit jedoch, um mit ihrem Bruder Karan (Rajesh Kehra) nach Hongkong zu fliehen. Ranjeet fängt sie ab. Tora kann die Steine gerade noch verstecken und im Spital einen Hinweis an ihren Pfleger geben, dann stirbt sie. Der Hinweis landet bei Karan, doch Bobbys Männer töten ihn. Derweil kommen die beiden Ganoven Raja (Anupam Kher) und Rana (Om Puri) aus dem Knast frei und stossen auf Toras Hinweise. Die führen sie zur Kutschenfahrerin Sara (Soniya Mehra), hinter der auch schon der dubiose Jimmy Joseph (Jimmy Shergill) her ist.

 

REVIEW
Ex-Schauspieler Anant Mahadevan arbeitet momentan fleissig als Regisseur und drehte zuletzt unter anderem Aksar und Aggar. Mit "Victoria No. 203" gab er sich leichterem Stoff hin - nämlich eines Remakes des 1972er-Superhits mit gleichem Namen, der Ashok Kumar und Navin Nischol in der Hauptrolle zeigte. Das Original landete zwar nur auf Platz sieben der Jahrescharts, aber weil es so günstig produziert wurde, brachte es den Produzenten viel Geld ein. Auf das hofften auch die Macher des Remakes und erlitten eine Bauchlandung: Der Film floppte katastrophal.

Halb verdient, halb nicht. Verdient gefloppt, weil in dem Film kein Gramm Originalität steckt, er lustlos inszeniert und etwas holprig erzählt ist. Unverdient, weil er inmitten übelster indischer Möchtegern-Hysteriker-Komödien mit seiner gelassenen Art ein paar Mal angenehm amüsiert. Aber das ist trotzdem deutlich zu wenig für eine Empfehlung. Gefallen haben mir neben dem nicht immer zu aufgedrehten Humor die kurzweilige Inszenierung sowie ein paar der Schauspieler. Om Puri und Anupam Kher waren als Gaunerduo gar nicht übel, Preeti Jhangiani als Femme fatale gut besetzt. Und Soniya Mehra, Tochter des Schauspielers Vinod Mehra (1945-90) macht in ihrem Debüt auch eine gute Figur - wenn auch weniger durch ihr Schauspieltalent.

Nicht gar so erfolgreich sind Jimmy Shergill in einer lustlosen Nebenrolle, Tora Khasgir als blasse Einbrecher-Königin mit "Entrapment"-Bewegungen, Javed Jaffrey in typischer over-the-top-Manier sowie Produzent Kamal Sadanah (Bekhudi), der nach langer Kino-Absenz ein Comeback gibt und dessen Vater die Originalvorlage drehte. Niemand von ihnen ist wirklich schlecht, nicht mal Gaststar Johnny Lever, doch ihnen guckt man weniger gern zu als oben genannten Stars. Mahadevan, der die Story des Originals leicht veränderte, findet auch nicht für alle Personen den richtigen Zugang zur Story. Vieles wirkt gekünstelt, oft abhängend von gigantischen Zufällen. Wie in vielen Hindi-Filmen ist Bombay hier ein kleines Dorf, jeder kennt jeden, jeder läuft ständig der richtigen oder falschen Person vor die Füsse. Das strapaziert die Glaubwürdigkeit zu stark.

Überhaupt ist der Plot mit der Zeit nicht mehr ernst zu nehmen und dient nur noch auf Aufhänger für die einzelnen Slapstick-Szenen, Songs oder Konfrontationen. Ganz aus dem Ruder läuft er aber erst im langweiligen Finale im Filmstudio. Die Sequenzen erlauben zwar ein paar gemeine Spitzen gegen das Tamil-Kino, das vermeintlich nie Sinn macht und nur seltsame Stars hat, doch dies sind mit Abstand die am wenigsten schwungvollen Szenen des ganzen Films.

Die Stärke von "Victoria No. 203" sind auch weniger Logik und Spannung. Selbst bei den Songs, die meisten davon Remixes des Originalsoundtracks, gehören nicht zu den Vorzeigemomenten des Films. Er funktioniert, wenn überhaupt, als harmloser Masala-Spass mit ein paar Gags, einer brauchbaren Story und schrillen, aber nicht zu hysterischen Figuren. Die Bond-Anspielungen beschränken sich übrigens auf das Titellied, den Vorspann und den Untertitel, der Rest ist 08/15-Hindi-Gaunercomedy mit wenigen Highlights und geringem Wiedererkennungswert. Aber ich habe auch schon Schlimmeres gesehen. Ja, das ist ein kleines Kompliment. Ein kitzekleines Kompliment.

 

SONGS
1) Victoria 203 - Nicht gerade tolles Titellied mit leichtem 007-Flair. Die englischen Lyrics sind schlecht gesungen (Dominique).
2) Do Bachare -  Ziemlich doofes Up-Tempo-Stück (Amit Kumar, Udit Narayan).
3) Unke Aane Se - Flott, aber uninspiriert. Macht dennoch Laune (Zubin Garg).
4) Thoda Sa - Solide Verführungsnummer (Shreya Ghoshal).
5) Deedani / Tu Hau Sab Se - Nettes, farbenfrohes Lied (Shaan, Shreya Ghoshal).

 

MEINE DVD
Rainbow (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Schlechter Kontrast, Nachzieheffekte und Verpixelungen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (1½/5)
Rediff.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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