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2008
> TAMAMI: THE BABY'S CURSE
Horrorfilm
Japan 2008
Alternative Titel Akanbo shojo;
赤んぼ少女
Regie Yudai
Yamaguchi
Buch Hirotoshi Kobayashi nach der Manga.Serie von Kazuo Umezu
Darsteller Nako Mizusawa, Goro Noguchi, Takumi Saito, Keisuke Horibe, Itsuji Itao,
Asami, Etsuko Ikuta
Länge 104 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.4.09
© Bilder King Records,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan 1960: Die fünfzehnjährige
Yoko (Nako Mizusawa) wuchs in einem Waisenhaus auf, nicht ahnend, dass
ihre Eltern noch leben. Nun besucht sie mit dem Waisenhaus-Angestellten Mr. Yoshimura
erstmals ihr Zuhause: das Anwesen von Keizo Nanjo und seiner verrückten Frau
Yuko. Dort fühlt sie sich umgehend unwohl. Die Haushälterin verhält sich kalt
und ablehnend, der Vater verheimlicht etwas und dann sind da diese unheimlichen
Geräusche im Haus. Yoko findet bald heraus, woher sie kommen: Von einem
mutierten Baby namens Tamami.
REVIEW
Von Kazuo Umezu (House
of Bugs) hört man in Europa viel zu wenig. Der Mangakünstler schuf einige
wahrhaft bizarre Geschichten und viele davon wurden bereits von mehr oder
weniger angesehenen Regisseuren verfilmt. Mit "Tamami" kommt nun eine der
interessanteren, die dank ihres Regisseurs auch international auffallen dürfte.
Hinter der Kamera stand nämlich Yudai Yamaguchi, der zuletzt einen der besten Beiträge zum
Episodedenfilm Ten Dreams of Night
beisteuerte und zuvor mit den überschätzten Kultfilmen
Meatball Machine,
Cromatie High School und
Battlefield Baseball zu Ruhm kam. Er ist
bekannt für seinen oft hysterischen Mix aus Horror und Comedy. Hier schaltet er
einen Gang zurück und liefert klassischen Gruselhorror. Anfänglich jedenfalls.
Mit Inspirationen von Sam Raimi bis Lucio Fulci, aber vor allem von Seiten gängiger Baby-Horrorfilme à la "It's Alive" baut Yamaguchi rasch eine wunderbare Atmosphäre zwischen Trash und Grusel auf. So richtig ernst nehmen mag man die Story nie, schliesslich geht es um ein mutiertes Killerbaby. Doch Yamaguchi inszeniert mit solcher Ernsthaftigkeit, dass die Sache oft erstaunlich unheimlich wird. "Tamami: The Baby's Curse" schafft den Spagat zwischen Gruselhorror und kuriosem Nonsens freilich nicht immer, doch er ist von Anfang bis Ende unterhaltsam.
Das liegt nicht nur an Yamaguchis verspielter Kamera, die aus dem offensichtlich bescheidenen Budget stets das Maximum heraus holt, sondern auch an den vielen Genre-Stereotypen, die man hier schmunzelnd zur Kentniss nimmt. Von der bösen Haushälterin über die mittelalterliche Dekoration bis zu düsteren Korridoren - alles da und alles von altmodischem Charme. In einem schlechteren Film würde man solche Standardelemente als Klischees abtun, hier jedoch verstärkt gerade deren Wiedererkennungswert den Reiz des Werks. Doch "Tamami" ist keineswegs nur eine Collage aus kuscheligen Genre-Zitaten und etwas J-Horror-Grusel. Nein, hier geht es teilweise heftig zu und her - was beim Regisseur von Meatball Machine ja nicht unbedingt verwundern sollte.
So reisst das Baby schon mal einem Hund das Gesicht ab, zerquetscht in seinen Händen eine Ratte oder knickt das Genick eines Opfers einfach so zur Seite. Autsch. Die Spannung der Anfangsphase weicht denn auch bald ganz anderen Qualitäten. Splatter und Action nehmen Überhand. Das kann man doof finden, doch nach Hunderten von J-Horrorwerken, die ganz auf Atmosphäre setzten, ist handfester Horror dieser Art durchaus willkommen. Auch die Lacher, die sich bald häufen und an Yamaguchis restliches Oeuvre erinnern, machen hier durchaus Sinn, denn wenn das Baby einmal aus dem Sack ist, kann die unheimliche Atmosphäre nicht mehr gerettet werden: Zu abstrus ist das Gebotene. Da hilft Humor, um das Interesse trotzdem wach zu halten.
"Tamami" ist sicher kein grosser Wurf, doch mir gefiel er besser als Yamaguchis gefeierte Kultwerke davor. Jene waren ausschliesslich auf Exzess ausgerichtet, hier versucht er wenigstens, mit einer Handlung und mit Stimmung zu arbeiten. Entstanden ist ein schizophrener, aber bei Affinität zum gehobenen Nonsens durchaus unterhaltsamer Film. Einer, der gruselig beginnt und danach zur Actionhorror-Farce mutiert. Einer, der klassischen Achtzigerjahre-Horror mit Trash kombiniert. Und einer, der auf stimmigen Grusel ebenso setzen kann wie auf Splatter. Ich hatte dabei meinen Spass.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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