Terminator 3: Rise of the Machines (2003)

Quick-Links: Cast & Crew - Intro - Review


US-Start: 02.07.2002
US-Start: 24.07.2002

Regie

Jonathan Mostow - U-571, Breakdown

Buch

Michael Ferris - The Game, The Net
John D. Brancato - The Game, The Net
Tedi Sarafian (nur Story) - Tank Girl
nach den Charakteren von James Cameron und Gale Anne Hurd
Executive Producer Gale Ann Hurd u.a. - Terminator 1-3, Aliens, The Abyss, Hulk
Kamera Don Burgess - Spider-Man, Cast Away, What Lies Beneath, Forrest Gump
Mit Arnold Schwarzenegger
Nick Stahl
Kristanna Loken
Claire Danes
Alana Curry

Thomas Ian Nichols
Collateral Damage, Terminator I + II, Total Recall
In the Bedroom, Bully, Disturbing Behavior
Norwegisches Model (23)
Romeo + Juliet, U-Turn, The Rainmaker
Driven, Whatever It Takes, Thirteen
American Pie 1 & 2, Halloween: Resurrection
Links imdb, upcomingmovies.com, Offizielle Website
Verleih / © Warner Bros.
Bewertung
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Andere Stimmen Roger Ebert (USA) 2½/4 ... abandons its own tradition to provide wall-to-wall action in what is essentially one long chase and fight, punctuated by comic, campy or simplistic dialogue.
James Berardinelli (USA) 3/4 ... a credible and entertaining movie, and was worth the wait.

"Terminator 3: Rise of the Machines" - der dritte Teil der "Terminator"-Reihe. Braucht es dazu noch viele Worte? Nun, eigentlich schon, denn das Hickhack vor Produktionsstart war ziemlich spektakulär. Für ausführliche Infos, benutzt z.B. upcomingmovies.com - ich versuch es kurz zu halten:

James Cameron lehnt die Regie ab, Linda Hamilton lehnt die Hauptrolle ab, Arnold kassiert satte 30 Millionen Gage, Jonathan Mostow übernimmt die Regie, als Bösewicht wird eine "Terminatrix" T-X erkoren, Besetzungsideen wie Famke Janssen werden fallen gelassen - das Model Kristinna Loken kriegt den Job. Budget: Ca. 150 Millionen Dollar.

Der Trailer zu "Terminator 3" kam Mitte Dezember ins Netz und in die Kinos. Hier ein paar kitzekleine Ausschnitte:

 


Review

2.7.03

"I'll be back", sagte er und es dauerte satte 12 Jahre, bis er sein Versprechen endlich wahrgemachte: Arnold Schwarzenegger ist der Terminator. Bloss ohne James Cameron. Und da werden meine Haare grau. Schliesslich bin ich James Camerons Speichellecker. Der Mann ist ein Genie, hat nur Meisterwerke gedreht ("Piranha II" ist nicht wirklich sein Film), darunter einige der besten Filme aller Zeiten: Aliens (1986), "The Abyss" (1989), Terminator II: Judgment Day (1991) und "Titanic" (1997). Ich liebe liebe liebe seine Filme - und als Cameron ein Engagement für "T3" ablehnte, brach für mich eine Welt zusammen. Nun, ich könnte noch lange davon erzählen, wie ich heulend im Bett gelegen habe, aber es gibt echt spannenderes, deshalb halt gleich laut raus: "Terminator 3" ist ein toller Actionfilm, kommt aber nicht an die Klasse des ersten kultigen Teils (* * * *) heran und schon gar nicht an den meisterlichen, ikonographischen und unvergesslichen zweiten (* * * * *).

Allein Arnold Schwarzenegger in der Rolle seines Lebens zu sehen, bringt ein Wohlgefühl in den Kinosaal. Es gibt nur wenige Leute, die geboren sind, eine Rolle zu spielen, und obwohl mittlerweile weit über 50 ist Arnold einfach nur der einzig wahre Terminator. Nahtlos knüpft er an sein Spiel in "II" an und schlüpft mit Leichtigkeit wieder in die Rolle, als habe er dazwischen nie etwas anderes gemacht. Fast mag man ihm "Collateral Damage" vergeben. Und dann kommen sie, diese One-liner mit steirischen Akzent. Man fühlt sich wie in den 90ern. Wenn Arnold mehr als einen Satz sagen muss, scheint er über seine eigene Zunge zu stolpern, aber das macht nichts. Ich liebe diese trockene Art, die Sprüche aufzusagen. Spielen ist zuviel gesagt, aber man muss solche Zeilen erst mal mit solchem maschinellen Gusto sagen können - es ist fürwahr eine Kunst, die eben nur ein Arnold so richtig beherrscht. Und diesmal gibt er dem ganzen einen ironischen Twist mehr, als letztes Mal. Fast scheint er sich über seine Rolle als Action-Ikone lustig zu machen. Das schwingt zwar in vielen Schwarzenegger-Filmen mit, aber in diesem ganz besonders. Er ist klar der witzigste Teil der Serie. Wenn Arnold am Anfang die schwule Brille aufsetzt, tobt der Saal - das Eis ist gebrochen. Wir sind zurück an Arnolds starker Brust.

Doch bei allem Humor vergisst Jonathan Mostow (ja man muss den Regisseur ja schon mal nennen, auch wenn er kein Cameron ist *hust*) nie den düsteren Aspekt der Story. "Terminator 3" hat ein paar grobe Szenen wie wenn etwa die mörderische T-X vom Rücksitz eines Autos das Steuerrad übernimmt (der Fahrer ist dabei nicht wirklich im Weg ...) und das Ende ist apokalyptisch. Denkt euch "Dr. Strangelove" ohne den satirischen Biss, aber mit derselben Botschaft: Menschen sind dumm und für ihren eigenen Untergang verantwortlich. Diese Idee haben wir natürlich Camerons Vorgängern zu verdanken, aber Mostow baut gut darauf auf. Das bringt mich zur Story: Sarah Connor ist tot, ihr Sohn John Connor (Nick Stahl) ist nun 22 als ein T-X (Kristanna Loken) in der Zeit zurückgeschickt wird, um ihn zu töten. Ein veraltetes T-101-Modell (Schwarzenegger) wird zurückgesendet, um ihn zu beschützen - ihn und die Tierärztin Kate (Claire Danes). Tatsächlich hat die Story nicht viel mehr als dies zu bieten. Ganze Szenen scheinen aus den Teilen I und II übernommen zu sein und am Ende des Films ist man in der Handlung des "Terminator"-Universums nicht wirklich weitergekommen: "T3" ist eine Story-Blase, eine Hommage an die Vorgänger. Mehr nicht. Mehr hat er nicht zu sagen. Und das ist wohl sein grösstes Manko.

Das zweitgrösste ist der Regisseur: Jonathan Mostow ist ein guter Kerl, "Breakdown" und "U-571" sind OK bis gut, doch für "T3" entwickelt er keinen eigenen Stil. Sein Film sieht aus wie ein 08/15-Actionfilm, der nur dank diesen einzigartigen Figuren das ist, was er ist, eben ein "Terminator"-Film. Camerons düster-apokalyptischer Look fehlt genauso wie die Poesie. "T2" ist einer der am genialsten gefilmten und inszenierten Actionfilme aller Zeiten. Pure Energie gepaart mit Endzeit-Lyrik. "T3" wirkt wie eine Kopie einer Kopie dieses Thema. Ohne eigenen Drive. Und die Musik (mein drittgrösstes Problem mit dem Film) unterstreicht diesen Aspekt noch: Komponist Marco Beltrami komponierte einen saftlosen Score. Kein Hauch von Brad Fiedel darin - wie erinnern uns an dieses geniale Titelthema (dadadadadam - dadadadadam), aber mehr noch an diese schrägen Töne, diese abfallenden, leicht heulend-mechanischen Klänge. Fast Sound-Effekte. Sie durchzogen "T2", gaben ihm eine Stimme, eine Akkustik, ein eigenes Gesicht. "T3" fehlt diese Qualität.

Aber wie angedeutet hat die Story wenigstens eins zu bieten: Action, Action, Action. Eine Verfolgungsjagd mit einem Kranwagen ist fantastisch (hier wird noch echt zertrümmert), die Fights zwischen T-101 und T-X sind deftig und irgendwie altmodisch. Es gibt CGI im Film, aber vieles ist "echt" und das lässt das Adrenalin viel besser pumpen. Dann eben diese genialen One-Liner, diese Schnppsel von Dialog, die manchmal auch die toughsten Actionszenen aufheitern ("I'll drive!") - und die Schauspieler. Ja, man muss sie loben. Arnold habe ich bereits angesprochen. Es tut wirklich gut, ihn wieder zurück in Form zu sehen. Er ist brillant in dieser Rolle, das kann man einfach mal sagen. Böse Kritiker können ihm noch so lange Steifheit vorwerfen - Arnie ist der Terminator und ist deshalb eine Ikone. Punkt. Claire Danes ist am Anfang etwas nervig, aber sie wird besser, auch wenn ihr ihre runzlige Stirn bei jedem Dialog nicht mag. Nick Stahl ist nicht so cool wie Edward Furlong, aber ein geschlagener Mann, der mit seinem Schicksal hadert - gut. Und Kristinna Loken ist geil. Böse, sexy, flink. Eine richtige Killer-Bitch. Sie ist zwar nicht ganz so furchteinflössend wie Robert Patrick in T2 (vor allem weil sie manchmal Emotionen zu haben scheint), aber glaubt mir, dieser Frau möchte man nicht begegnen. Dann wiederum: Sie ist sexy. Ah, gemein, die tödliche Verlockung - eine gute Idee und eine gute Besetzung.

Ich sollte zum Schluss kommen. Jonathan Mostow, gute Arbeit. Ich weiss, er ist auch ein Fan von Cameron und so kam mir der Film manchmal vor: Ein Regisseur versucht einen anderen (der zufälligerweise der beste der Welt ist ¹) nachzumachen. Das gibt ein amüsantes, düsteres, rasantes, kurzweiliges und extrem actionreiches Sequel, aber einen Film ohne Imagination, ohne viel Seele und ohne Genie.

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¹ Cameron ist der beste. Besser als Spielberg. Er hat noch nie einen schlechten Film gedreht (Spielberg schon) und Cameron ist ein Meister der Kinetik. "Aliens" oder "T2" halten ein hohes Niveau an Action und Erzähltempo und sind trotz Überlänge nie langweilig. Camerons Filme sind einzigartige Power-Loks, einmal in Fahrt kommen sie nie zum Stopp. Höchstens "Speed" hat eine solche Power, oder "Le salaire de la peur". Und Cameron ist nicht nur technisch der beste Regisseur überhaupt, er hat auch was zu sagen und kreiert unsterbliche Charaktere. Es gibt nur wenige Regisseure, die das können. Und es gibt nur wenige mit einem solch hochwertigen Output. Stanley Kubrick, Steven Spielberg ... eine Stufe tiefer David Fincher, Ridley Scott. Man kann sie an einer Hand abzählen. Und es soll mir nun ja niemand mit Truffaut, Godard, Antonioni oder Fellini kommen. Die haben ein paar gute Filme. Und viel viel Mist. Vor allem Godard und Antonioni. Ein Cameron ist mir lieber als 100 dieser überschätzten Kerle. Also Jim, überwinde endlich dein "Titanic"-Trauma und mach wieder einen Film. Ich bin auf Entzug!!



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© Text: molodezhnaja
© Bilder: Warner Bros. / Buena Vista


 

 

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