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US-Start
3.5.2002 |
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Sam Raimi - Evil Dead 1-3, Darkman, A Simple Plan | ||
Buch | David Koepp -
Jurassic Park 1+2, The Panic Room, Stir of Echoes Scott Rosenberg - Gone in 60 Seconds, ConAir Alvin Sargent - Oscars für Ordinary People & Julia. Weitere: Hero, Nuts, What About Bob? |
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Produktion | Laura Ziskin - As Good as It Gets, To Die For, Hero, What About Bob?, Pretty Woman Ian Bryce - Saving Private Ryan, Twister, Almost Famous, Speed, Batman Returns Executive Producers: Stan Lee & Avi Arad (Marvel Comics) |
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Musik | Danny Elfman - Batman, Sleepy Hollow, MiB, Good Will Hunting, Planet of the Apes | |
Kamera | Don Burgess - Cast Away, What Lies Beneath, Contact, Forrest Gump | |
Darsteller | Tobey Maguire Kirsten Dunst Willem Dafoe James Franco J. K. Simmons Rosemary Harris Bill Nunn Ted Raimi Bruce Campbell |
aus The Cider House Rules, The Ice Storm, Wonder Boys aus Bring it On, Crow 3, The Virgin Suicides aus Platoon, Shadow of the Vampire, eXistenZ, Speed 2 Schönling (*1978) aus Whatever It Takes aus The Mexican, The Gift, Autumn in New York aus The Gift, Sunshine und mehreren Klassikern aus den 50ern aus Kiss the Girls, True Crime, The Last Seduction Bruder v. Regisseur Sam. Bekannt aus SeaQuest, Hercules aus Evil Dead 1-3, Brisco County jr., Congo |
Links | imdb, upcomingmovies.com, offizielle Site, Fanpage, Trailer | |
Verleih / © | Columbia | |
Andere Stimmen | Roger Ebert, Chicago Sun Times 2½ von 4 James Berardinelli, Web-Critic 3 von 4 |
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Bewertung | ||
Kritik | hier klicken für meine ausführliche Kritik |
Was lange währt wird endlich gut. Schon seit Jahren, spätestens seit dem Erfolg von 'Batman' (1989) träumten Filmemacher davon, den Spinnenmann aus dem Hause Marvel auf die Leinwand zu bringen. Von Tim Burton über 'Titanic'-Regisseur Jim Cameron (dessen Traumprojekt 'Spider-Man' über Jahre hinweg war) versuchten alle, die bald verworrene Rechtslage zu klären. Keiner schaffte es! Es gab einen Zwist zwischen Marvel Comics, Sony Pictures, Fox und der Produktionsfirma, die die Rechte an der 'Spider-Man'-Serie inne hatte. Erst als James Cameron absprang und sich das ganze abkülte, wurde hinter den Kulissen ein Deal geschmiedet, der es Sony (Columbia/TriStar) endlich erlaubt, den lang ersehnten Comic-Überflieger zu drehen. Umgehend startete ein neues Gezanke: Wer darf Regie führen? Allein beim Gedanken daran kriegten viele Regisseure feuchte Hände. Die Wahl fiel letztendlich auf den in weiten Kreisen unbekannten Sam Raimi. Fans waren umso ekstatischer, denn Raimi ist ein Experte für Kamerafahrten und Comic-Filme, auch wenn er bisher noch keinen gedreht hat. Aber a) ist er ein Riesenfan und b) ist sein Film 'Darkman' eine Hommage an Comics. Selbst seine kultigsten Werke (Die Evil-Dead-Reihe) erinnern streckenweise an Comics und so manchem Kritiker entfuhr bei Raimis 'The Quick and the Dead'-Western das Wort 'comichaft'. Einzig bei seinem genialen Drama 'A Simple Plan' und seinem verabscheuungswürdigen Kevin-Costner-Schrott 'For Love of the Game' ist nicht die Spur von Comic auszumachen. Anyway. Regisseur & Verleih gefunden. Star fehlt! Gleich nochmals - und um gleich zum Punkt zu kommen: Weder Teenie-Hottie Ryan Phillippe noch Teenie-Langweiler Freddie Prinze jr. holten die Rolle des Peter Parker/Spider-Man, nein, der talentierte Tobey Maguire ('Cider House Rules') darf in das Kostüm schlüpfen. Warum sagt Raimi gleich selbst: "Peter Parker ist kein Held sondern ein junger Mann wie viele andere. Tobey ist darum die ideale Besetzung: Er sieht nicht besonders gut aus" (und nach einem bösen Blick von Maguire ergänzt er) "schlecht natürlich auch nicht - aber einfach 'normal'). Yeah. Und wie er denn im Kostüm aussehen soll, zeigt eine Kostümstudie, die Sony in Widneseile herausgab. Es ist wohl nicht Tobey im Kostüm (eher ein Stuntman...?), aber WOW sieht das Bild geil aus:
So, es geht voran. Immer neue Bilder vom Set tauchen auf und die Webseite zeigt immer mehr Material. Nun (24.6.) ist auch das erste "Teaser"-Poster aufgetaucht und noch einmal: "Wow". Kann es wirklich sein, dass "Spidey" SO cool wird?? Let's hope.
<Nachtrag>
Der Terroranschlag auf das World Trade Center und das Pentagon vom 11.9.2001 hat auch Auswirkungen auf die Filmwelt. So wurden Schwarzeneggers Terror-Thriller "Collateral Damage" und die Komödie "Big Trouble" verschoben. Prominentestes Opfer war "Spider-Man": Der Teaser-Trailer zeigt zum Schluss einen Heli, der in einem Spinnennetz hängen bleibt, das zwischen den beiden Türmen des WTC gespannt ist! Sony hat den Trailer aus den Kinos zurückgerufen und vernichtet sowie alle Online-Trailer gelöscht. Auch das Teaser-Poster wird überarbeitet. Da Sony alle Websites gebeten hat, das Teaser-Poster zu entfernen, komme ich dieser Bitte nach. Ich finde all die Massnahmen, die Hollywood nach dem schrecklichen Anschlag trifft zwar zum Teil übers Ziel herausgeschossen, aber in diesem Falle (den ich auch übertrieben finde) geht es eher darum, der Bitte des Verleihs nachzukommen.
Anfang November gab Sony dann das neue Teaser-Plakat frei. Auch sehr cool:
Endlich. Am 14.12.01 kam der neue Trailer ins Netz - und er ist schlicht genial. Schaut ihn euch hier an. Zur Einstimmung ein paar Bilder aus dem Trailer - aber ihr sollten ihn in Bewegung sehen, denn Spidey sieht toll aus, wie er durch die Stadt schwingt. Oh und dieser Schlusssatz: "You are not Superman, you know!". Köstlich. Can't wait, such a huge fan :)
Mehr Bilder gibts unter http://www.spidermanhype.com/cgi-bin/imageFolio.cgi?direct=The_Movie/Trailer&img=1
Wer die Trailer-Musik zum Schluss des Trailers mag, kann sie hier downloaden: http://www.esposthumus.com/downloads.html
Die Marketing-Welle für "Spider-Man" scheint kaum mehr aufzuhalten. Mitlerweile ist ein neuer Trailer, der dem oben vorgestellten ähnlich ist (kürzer, rasanter und mit mehr Spidey-Action), in den USA angelaufen - immer noch mit durchschlagendem Erfolg. Parallel dazu gibt Sony nun erste offizielle High-Res-Bilder des Films heraus. Da meine Speicherkapazitäten zu gering sind, zeige ich euch hier zwei Lo-Res-Varianten der Bilder.
Im Trailer gibt es eine Einstellung, die mein Herz besonders zum Rasen bringt (abgesehen von der Kussszene mit Kirsten Dunst) - ich meine die, in der Spidey auf der Spitze eines Wolkenkratzers sitzt und die Kamera sich um ihn herum dreht. Wow wow wow. Das ist klassischer "Spider-Man", das ist hoch dynamisches Comic-Kino. Und nur so nebenbei: In dem Shot sind auch die Twin Towers erhalten geblieben - ob Raimi sie im endgültigen Film drinnen lässt, wird sich zeigen. Hier ein Ausschnitt:
Was für ein cooler Film. Aber ich habe erwartet, er wäre noch ein wenig geiler. Also erst einmal das Beste: Zum Glück wurde der Film endlich gedreht. Wir mussten lange genug warten. Der Trailer hat es ja schon angedeutet: Die Schwing-Szenen sind fantastisch. Wie sich "Spider-Man" durch Manhattan hangelt, ist atemberaubend. Aber: Es gibt zu wenige dieser Szenen. Als ob Raimi es gemerkt hat, hängt er zum Schluss noch ein paar Schwing-Szenen an - darunter auch dieser geniale Shot auf dem Hochhaus, den wir im zweiten Full-Trailer sahen. Auch das den Wänden Hochkrabbeln ist superb. Tobey Maguire geniesst diese Szenen richtig. Er entdeckt seine neuen Fähigkeiten wie ein kleines Kind. Fantastisch. Und Raimi fängt es visuell interessant an. Oft scheinen die Bilder direkt aus einem Comic-Buch zu springen.
Willem Dafoe ist perfekt als Fiesling. Auch er geniesst die Rolle sichtlich und spielt grandios. Die Szene etwa, in der sich alleine im Spiegel gegenübersteht (tönt banal, ist es aber nicht - seht selbst) ist typisch Comic, das Spiel mit den verschiedenen Wesen in einem Bösewicht. Perfekt getroffen. Danny Elfmans Musik ist ok, aber er war schon besser. Mir fehlte vor allem ein Leitthema. "Superman" oder "Batman" wären nicht halb so gut ohne ihre fantastischen Titelstücke. Hier fehlt ein solches. Eine absolut verpasste Chance für Elfman. Die Kamera fängt die Farben formidabel ein - v.a. auch Maguires Anzug. Der ist überraschend sexy. Der Dress, nicht Maguire. Ok, der auch, aber er muss schliesslich den Geek, den Aussenseiter spielen. Er muss "normal" wirken, damit sich die Zuschauer mit ihm identifizieren können.. Aber Muskeln hat er sich zugelegt. Ziemlich beeindruckend.
Die Spezialeffekte sind meistens gut. Oft sind sie so rasant, dass man über kleinere Mängel hinwegsieht. Die Geschichte selbst gibt nicht soooo viel her, tut aber, was sie tun soll - nämlich vor allem Spider-Man als Figur einführen. Zudem ist die Story amüsant, im wahrsten Sinne des Wortes schwungvoll und birgt einige sehr witzige Einzeiler. Der Kuss ... aaah, zuerst Kirsten Dunsts nasses T-Shirt und dann ein inniger, sehr feuchter Kuss. Yep, genauso gut, wie man aus dem Trailer erwarten konnte. J. K. Simmons: Der vielleicht genialste, comic-mässige Darsteller im Film. Ein wahrer Genuss. James Franco: ein süsser Kerl, aber er murmelt seine Dialoge ständig - vielleicht tut man das, wenn man einen so dominanten Vater hat?
Alles super also? Nun ja. Nicht ganz. Ich hab die Romanze zwischen Maguire und Dunst nicht geschluckt. Wenn ich irgend etwas dafür verantwortlich machen soll, würde ich sagen Dialoge ... und Kirsten Dunst. Ich mag Dunst. Herrjeh, ich fand sogar "Bring It On" geil, aber hier tat sie's nicht für mich. Sie sollte ja das süsse Nachbarsmädchen sein, nicht perfekt, aber schön - vor allem in den Augen von Peter Parker. Das ist ja gut und recht, doch dann deckt Parker sie regelrecht mit Lob ein. Sie sei wie ein Engel. Wunderschön. Ach. Dann stimmt aber einfach das Bild nicht mit dem Text überein. Dafür ist Dunst dann nicht schön genug. OK, in Peters Augen schon, aber als Zuschauer fühlt man das ja nicht mit. Es funktioniert einfach nicht ganz. Zudem sind die Dialoge in diesen romantischen Szenen lahm. Sie wirken abgelesen. Unnatürlich! Na ja, es ist eine Comic-Adaption, was erwartet man da? ... aber dennoch.
Alles in allem ein cooler Film, etwa 15 Minuten zu lang und mit einer nicht ganz überzeugenden Romanze. Die letzten Einstellungen zwischen Dunst und Maguire sind dagegen wieder perfekt. Melancholisch und (wenn zuvor die Romanze besser aufgebaut worden wäre) eigentlich herzzerreissend fatalistisch. Streng nach dem Motto des Films - "With great power comes great responsibility". Der zweite Teil kann darauf formidabel aufbauen. Ähnlich wie bei "X-Men". Ich würde sagen, einer der besten Comic-Filme überhaupt. Anschauen, zurücklehnen, geniessen.
Wow. Am Startwochenende hat "Spider-Man" satte 114 Millionen Dollar in den USA eingespielt. Damit schlägt er spielend den bisherigen 3-Tages-Rekord von "Harry Potter and the Philosopher's Stone" (90 Mio). Mit einer solchen Zahl haben wohl nicht einmal die grössten Optimisten im Business gerechnet. Dennoch: In manchen Tageszeitungen war danach zu lesen, "Spider-Man" könnte der erfolgreichste Film aller Zeiten werden. Nö, keine Chance. Er kann froh sein, wenn er die 400 Millionen in den USA knackt. Ich glaube, seine Box-Office-Zahlen werden rasant in die Tiefe fallen und irgendwo um "Lord of the Rings" oder "Harry Potter", d.h. gut über 300 Millionen zum Stehen kommen. Zum einen sind solche Geek-Filme immer sehr "front loaded", d.h. alle wollen den Film am ersten Wochenende sehen - zum anderen startet zwei Wochen später "Star Wars, Episode II" und wird einen Grossteil von "Spider-Mans" Publikum wegfressen. Dennoch: 114 Millionen - beachtlich!
"Star Wars" startete am 16.5. mit satten 30 Millionen und machte danach am Wochenende nochmals 80 Millionen. Damit wird "Spider-Mans" Wochenend-Startrekord wie erwartet nicht entthront. Sam Raimis Blockbuster machte trotz der "Star Wars"-Konkurrenz nochmals satte 45 Millionen in seiner dritten Woche. Das Total steht auf 286 Millionen. Was für ein phänomenales Ergebnis.Die magische 300-Millionen-Marke schaffte "Spider-Man" schneller als jeder andere Film zuvor am Freitag 24. Mai.
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