Die besten Filme aller Zeiten

< under construction! > - Stand 2001

Ok, ich versuche es mal wieder. Es ist nicht einfach, eine "All-Time"-Liste aufzustellen, aber da ich mich diesmal auf 12 Titel beschränke, sollte es funktionieren. Natürlich 100% subjektiv. Ich hoffe, ihr habt all diese Filme schon mal gesehen :) ... weitere Favoriten von mir findet ihr unter Classics (ohne Rangliste).

 


 

(1) Star Wars: Episode V - The Empire Strikes Back (aka. The Empire Strikes Back)

1980
Regie: Irvin Kershner
Weltweites Einspielergebnis: $534 Mio.  - - -  Budget: $18 Mio.
Ich habe den Film 14 Mal gesehen.
Roger Ebert: 4/4
"Empire'' is the best of three Star Wars films. [The] sense of wonder. That's what "The Empire Strikes Back'' creates in us [...] We're in a receptive state like that of a child - our eyes and ears are open, we're paying attention, and we are amazed.
James Berardinelli: 4/4
Remains one of the finest and most rousing science fiction tales ever committed to the screen.

Leute, die mit "The Empire Strikes Back" gar nichts anfangen können, fallen bei mir aus der Kategorie "wahrer Filmfreak". Denn der zweite Teil der "Star Wars"-Reihe ist ein Film, der einfach alles hat. Ein Film, der mit allerhöchstem Können sämtliche Register der Unterhaltung zieht. Er ist der beste Film aller Zeiten. "Citizen Kane" ist der Favorit der meisten Kritiker, "The Empire Strikes Back" jener der meisten Geeks, die Filme in allen Formen und Farben über alles lieben. Ich kenne keinen Film, der Abenteuer, Humor, Action, Romantik, Drama und Suspense derart perfekt vereint. Man kann bestimmt an irgendwelchen Details herumnörgeln, aber "The Empire Strikes Back" ist (neben Star Wars und Raiders of the Lost Ark) der allumfassendste Unterhaltungsfilm überhaupt.

Ich weiss nicht, wie man es noch besser umschreiben kann, aber es ist, als ob "The Empire Strikes Back" einen direkten Weg ins Gehirn des Zuschauers gefunden hat. Wenn John Williams' "Imperial March" zum ersten Mal erdröhnt, kriege ich einen Schweissausbruch. Wenn Darth Vader donnert "No Luke. I am your father" dann spüre ich meine Wirbelsäule vibrieren. So etwas ist mir bei "Citizen Kane", bei "Casablanca" oder "Les 400 coups" noch nie passiert. Ich sehe die Brillanz dieser Filme - aber sie haben niemals diese Kraft, mich auf einer so physischen Ebene zu involvieren. Ja, "Alien" ist spannender, ja "Monty Python and the Holy Grail" ist lustiger und ja, "Persona" ist anspruchsvoller - aber diese Filme zielen auf eine Komponente filmischer Wahrnehmung ab ... "The Empire Strikes Back" auf alle gleichzeitig. Die ganze Kraft des Kinos prasselt über den Zuschauer hinein. "The Empire Strikes Back" ist die Quintessenz dessen, was mich das Kino so über alles lieben lässt.

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(2) Star Wars: Episode IV - A New Hope (aka. Star Wars)

1977
Regie: George Lucas
Weltweites Einspielergebnis: $798 Mio.  - - -  Budget: $11 Mio.
Ich habe den Film 15 Mal gesehen.
Roger Ebert: 4/4
It is hard to stand back and see it simply as a motion picture because it has so completely become part of our memories. [...] Like "Birth of a Nation'' and "Citizen Kane",' "Star Wars'' was a technical watershed that influenced many movies that came after. [...] Seeing the film the first time, I was swept away, and have remained swept ever since.
James Berardinelli: 4/4
Since 1977, there have been many science fiction movies, but none has managed to equal Star Wars' blend of adventure, likable characters, and epic storytelling.

Für einige Hollywood-Kritiker ist der 25.5.1977 der Anfang vom Ende: "Star Wars" kam in die Kinos - der Beginn der Blockbuster-Ära. Abgesehen davon, dass eigentlich schon "Jaws" die moderne Blockbuster-Ära eingeleitet hat, war "Star Wars" ja gar nie als Blockbuster konzipiert. Er kostet läppische 11 Millionen Dollar, wurde von vielen  Kritikern als Fantasy-Ulk abgetan (es gab auch etliche Loblieder) und war ein klassischer Überraschungshit. Bloss eben was für einer. Heute ist "Star Wars" kein Film mehr. Eher eine Marketing-Maschine, ein Mythos oder ein Meisterwerk (je nach Standpunkt). Für mich ist es der zweitbeste Film aller Zeiten, der all das in sich vereinigt, was ich am Kino liebe. Er bleibt ein Spürchen hinter Empire zurück, weil dessen Story reichhaltiger ist und John Williams' Musik noch imposanter. "Star Wars" hat dafür den genialen Alec Guinness sowie ein Hauch von Unschuld an sich, den "Star Wars" danach natürlich nie mehr hatte - und auch nicht haben konnte.

"Star Wars" wird auf meiner persönlichen Bestenliste immer hinter "The Empire Strikes Back" bleiben - aber "Star Wars" ist von den beiden der Klassiker. Ohne ihn gäbe es eine ganze Reihe meiner Lieblingsfilme nicht. Ohne ihn wäre das Kino heute nicht, was es ist (positiv oder negativ gesehen) - ohne "Star Wars" wäre mein Leben nur halb so schön. Ich übertreibe? Vielleicht, aber wenn es immer wieder Kritiker gibt, die bei "Star Wars" engstirnig gesuchte Massstäbe anlegen (rassistisch weil nur weisse Helden, faschistisch weil Riefenstahl-Ästhetik etc.), muss man auch mal wieder hervorheben, dass es für jeden von uns Filme gibt, die man nach Jahren eigentlich rational nicht mehr fassen kann - für die man eine echte und uneingeschränkte Liebe entwickelt. Ist es verwerflich, Liebe für 24 Bilder pro Sekunde zu empfinden? Oh nein, es ist herrlich und ich trauere jedem nach, der das nicht kann ...

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(3) Raiders of the Lost Ark

1981
Regie: Steven Spielberg
Weltweites Einspielergebnis: $384 Mio.  - - -  Budget: $20 Mio.
Ich habe den Film 10 Mal gesehen.
Roger Ebert: 4/4
The movie is just plain fun.
BBC: 5/5
A timeless classic.

Ich liebe die "Star Wars"-Serie aus ganzem Herzen - aber "Raiders of the Lost Ark" ist in meinen Augen der perfekteste Blockbuster. Es ist schwierig zu sagen, wieso "Raiders" einfach alles richtig macht. Fakt ist nur, er tut es. Harrison Ford (Star meiner drei Lieblingsfilme - nicht schlecht) war nie besser. In "Raiders" ist er Kumpel, Sexsymbol, Witzfigur, Held, Abenteurer, Liebhaber ... und alles mit einem Gusto, das man auf der Leinwand sonst kaum zu sehen kriegt. Spielberg, auch er war selten besser. Viele finden "Schindler's List" sei sein besserer Film. Sicher tiefgründiger und bewegender - aber nicht der bessere Film. Film ist für mich mehr als eine intelektuell fassbare Zusammenfügung von Komponenten. Es ist das Medium, das mich in eine andere Welt transportiert. Es ist das Medium, das mich für (plus / minus) zwei Stunden aus dem Kinosessel reisst, in mir Emotionen auslöst und meine Sinne anspricht. Und sorry "Schindler's List" - keiner von Spielbergs Filmen tut dies besser als "Raiders of the Lost Ark", ein durch und durch vollkommener Film.

Die Musik ... ah, John Williams war einmal ein Gott. Er komponierte die Scores zur Hälfte meiner Lieblingsfilme. Die "Indiana Jones"-Fanfare ist ein weiterer Geniestreich in seinem Schaffen. Die Effekte ... damals revolutionär, heute angegraut, aber bitte bitte Steven, lass sie so sein. In einem Film, der auch eine Hommage an die Matine-Serials der 30er-Jahre ist, sind solche Effekte bestens aufgehoben. Sie machen einen Teil des "Indy"-Charmes aus. Die Dialoge ... wunderbar. Nicht tiefsinnig, aber unsterblich. Einfach alles an diesem Film stimmt. Mehr noch als "Star Wars" verkörpert "Raiders of the Lost Ark" für mich die Essenz dessen, was Kino so grossartig macht. Er wird für immer einen Patz in meinem Herzen haben.

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(4) Star Wars: Episode VI - Return of the Jedi (aka. Return of the Jedi)

1983
Regie: Richard Marquand
Weltweites Einspielergebnis: $573 Mio.  - - -  Budget: $33 Mio.
Ich habe den Film 14 Mal gesehen.
Roger Ebert: 4/4
A riot of character invention.
James Berardinelli: 3/4
Despite the flaws, this is still Star Wars, and, as such, represents a couple of lightly-entertaining hours spent with characters we have gotten to know and love over the years. Return of the Jedi is easily the weakest of the series, but its position as the conclusion makes it a must-see for anyone who has enjoyed its predecessors.

Das meiste, was über "Return of the Jedi" gesagt wird, ist wahr: Er ist der schwächste "Star Wars"-Film. Die Ewoks nerven. Und die Story ist manchmal nicht viel mehr als das Zusammenknüpfen loser Fäden. Aber ... das heisst alles nicht, dass er nicht genial sein kann. Ich kann mit den Ewoks auch nichts anfangen, aber wenn der Imperator im Todesstern um die Seele Luke Skywalkers kämpft, während draussen eine gigantische Schacht tobt, dann erweicht mein Herz. Dazu John Williams' "Imperial March" in noch böserer Form als in "Empire". Ja, "Jedi" spielt noch immer auf der richtigen Klaviatur. Die paar Misstöne vergebe ich ihm sofort.

Die Highlights? Der Imperator, die Musik, Jabba, die grosse Schlacht, Bobba Fett ... etc. etc. "Jedi" steckt voller Leckerbissen für einen "Star Wars"-Fan wie mich. Die "Special Edition" von 1997 ist übrigens die missratenste der dreien. Die Musical-Nummer in Jabbas Palast etwa ist eher peinlich als eine Verbesserung. Das Original war doch gut genug. Es hat auch gute digitale Auffrischungen in der SE, aber vieles wirkt etwas deplaziert - und dass das Ewok-Schlusslied gehen musste, tut auch etwas weh. Nun gut, die "Special Editions" sind eh ein Thema für sich ...

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(5) Indiana Jones and the Last Crusade

1989
Regie: Steven Spielberg
Weltweites Einspielergebnis: $495 Mio.  - - -  Budget: $48 Mio.
Ich habe den Film 8 Mal gesehen.
Roger Ebert: 3½/4
As I watched it, I felt a real delight.
BBC: 4/5
Majestic final instalment that combined the finest elements of "Raiders" with [Spielberg's] pet theme of father-son relationships.

Es ist die Chemie zwischen Indy Jr. (Harrison Ford) und Indy Sr. (Sean Connery), die in meinen Augen "Last Crusade" stets zu einem Freudenfest gemacht hat. Die Story ist gut, der Soundtrack kongenial, das Abenteuer episch - aber das Vater-Sohn-Geplänkel ist das Zückerchen auf dem Ganzen. Einfach herrlich anzusehen. Mehr gibt es über den Film eigentlich nicht zu sagen - vieles, was ich schon bei Raiders geschrieben habe, gilt auch für "Last Crusade". Einfach köstlichste Unterhaltung.

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(6) Aliens

1986
Regie: James Cameron
US-Einspielergebnis: $81 Mio.  - - -  Budget: $18.5 Mio.
Ich habe den Film 12 Mal gesehen.
Roger Ebert: 3½/4
Absolutely, painfully and unremittingly intense for at least its last hour. [...] I have never seen a movie that maintains such a pitch of intensity for so long. [...] The movie made me feel bad. It filled me with feelings of unease and disquiet and anxiety. I walked outside and I didn't want to talk to anyone. I was drained. I'm not sure "Aliens" is what we mean by entertainment. Yet I have to be accurate about this movie: It is a superb example of filmmaking craft.
James Berardinelli: 4/4
Tautly paced and expertly directed. [...] When it comes to the logical marriage of action, adventure, and science fiction, few films are as effective or accomplished as Aliens, and there's nothing on the market that will leave you as thoroughly exhausted.

Aaah, "Aliens". In meinen Augen der kinetischste Film aller Zeiten. Kein Film schafft es, über seine Lauflänge (und die ist hier immerhin 137 Minuten bzw. 154 Minuten im Director's Cut) ein solches Tempo beizubehalten. Höchstens "Speed" kam einigermassen in die Nähe von "Aliens"' Power. Und dabei beginnt alles so leise, so schwebend zu James Horners phänomenalem Soundtrack. Doch sobald die Marines die Raumbasis verlassen, gehts los - und hört einfach nicht mehr auf. James Cameron bewies mit "Aliens", dass er bereits mit seinem dritten Film zur Crème de la Crème der Hollywood-Regisseure gehört. In meinen Augen ist er der beste Regisseur aller Zeiten, aber ich bin eine Cameron-Hure und damit wohl voreingenommen. Im Ernst: Kaum einer weiss das Medium Film derart effektiv einzusetzen wie Cameron. Spielberg mag der beste Manipulator sein, Hitchcock der Spannungsmeister und Bergman der Anspruchsvollste - aber Cameron ist der Effizienteste. Regie ist bei ihm ein Handwerk. Er ist  brillanter Techniker, rettungsloser Perfektionist und innovativer Künstler zugleich. Eine schlicht explosive Mischung. Nur er konnte "Aliens" für 18.5 Mio. drehen und es aussehen lassen wie 50 Mio.

Und dabei ist die Idee ja simpel: Man nehme Ridley Scotts psychologischen Weltraumschocker "Alien" und multipliziere die Monster. So einfach der Trick, so effektiv das Resultat. Man kann die beiden ersten "Alien"-Filme denn auch nicht wirklich vergleichen: Scott war auf freud'sche Psychologie, auf Spannung und Horror aus - Cameron auf Adrenalin-pumpende Action mit einem Touch Horror und Sci-Fi. Dazu die Cameron-typischen Macho-Sprüche und fertig ist einer der besten Filme aller Zeiten. Ja, auch besser als Scotts "Alien". Ein Wort noch zu Vasquez: Sie steht in der Tradition tougher Cameron-Heldinnen wie Linda Hamilton, Sigourney Weaver oder in gewissem Sinne auch Kate Winslet. Vasquez war immer mein Lieblingscharakter in "Aliens" - vielleicht, weil sie so offensichtlich eine Kampflesbe ist. Wie kein anderer kann Cameron jedoch solche Macho-Charaktere (ob Mann oder Frau) nehmen und ihnen eine Seele geben. Er erzeugt auf ganz seltsame Art Gefühle. Das gilt für "T2" aber auch an manchen Stellen für "Aliens". Mein Lieblingsbeispiel: Vasquez und Gorman sitzen im Schacht. Links und rechts Aliens. Sie nehmen eine Handgranate hervor, legen beide ihre Hände drauf und zünden sie. Das wäre jedem anderen Regisseur gut genug - doch Cameron legte einen blöden Spruch drauf (You always were an asshole, Gorman). Und anstatt, dass die Szene damit an Impact verliert, wird sie wie durch ein Wunder noch viel emotionaler. In diesem scheinbar oberflächlichen Satz steckt mehr drin, als in manchem elaborierten möchtegern-intelligentem Dialog in einem französischen Film.

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Eine ausführliche Kritik


 

(7) Fight Club

1999
Regie: David Fincher
US-Einspielergebnis: $37 Mio, ausserhalb USA: 71 Mio.  - - -  Budget: $63 Mio.
Ich habe den Film 6 Mal gesehen.
Roger Ebert: 2/4
A celebration of violence in which the heroes write themselves a license to drink, smoke, screw and beat one another up. [...] It's macho porn - the sex movie Hollywood has been moving toward for years, in which eroticism between the sexes is replaced by all-guy locker-room fights. Women, who have had a lifetime of practice at dealing with little-boy posturing, will instinctively see through it; men may get off on the testosterone rush. The fact that it is very well made and has a great first act certainly clouds the issue.
James Berardinelli: 4/4
Marriage of adrenaline and intelligence.

 

Zu dem Film muss ich wohl nichts mehr sagen - ich habe ihm eine Sonderseite gewidmet, auf der ihr auch meine ausführliche Kritik findet. Je mehr Zeit vergeht, desto höher rutscht "Fight Club" auf meinen Bestenlisten. Er hält sich einfach gut im Test der Zeit und wenn man einen Film stets an allen Enden zitiert, verteidigt, rühmt, diskutiert - dann wächst er einem halt doppelt ans Herz. Ein Meisterwerk. Punkt.

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