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Drama
Südkorea 2006
Alternative Titel Haebaragi;
해바라기

Regie Seok-beom Kang
Drehbuch Seok-beom Kang, Min-ho Song
Darsteller Rae-won Kim, Hae-suk Kim, In-jae Heo, Byeong-ok Kim

Zuschauer 1'243'068 
Länge
117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.3.07
©  Bilder Showbox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Gangster Tae-shik Oh (Rae-won Kim) wird nach zehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen, wo er für die Ermordung eines Rivalen einsass. Geläutert und mit dem Versprechen im Hinterkopf, sich nie mehr zu schlagen, kehrt er in seine Heimatstadt zurück und findet Unterschlupf bei der Restaurant-Besitzerin Duk-ja (Hae-suk Kim), der "Sonnenblumenfrau", die ihn wie einen Sohn behandelt. Ihre Tochter Hu-ju (In-jae Heo) hat dagegen noch etwas Mühe damit, den Fremden als ihren Bruder zu akzeptieren. Doch mit seiner demütigen Art wird Tae-shik bald zum richtigen Bestandteil der kleinen Familie. Glück scheint ihnen indes keines gegönnt, denn der korrupte Stadtrat Pan-su Cho (Byeong-ok Kim) will ihr Restaurant demolieren, um auf dem Areal ein Einkaufszentrum errichten zu können.

 

REVIEW
Die Geschichte vom Gangster, der ein ehrenvolles Leben führen will, aber von den Geistern seiner Vergangenheit wieder vom Weg abgebracht wird, gehört zum Standard-Repertoire jeder Filmindustrie. "Sunflower" fällt deshalb auch kaum durch seine Originalität auf. Doch aus der altbekannten Story holt Regisseur Seok-beom Kang (Mr. Handy) das Maximum heraus und liefert einen Film ab, der berührt und beschäftigt. Da fällt es auch nicht gross ins Gewicht, dass nicht einmal einen Monat vor dem Kinostart von "Sunflower" bereits eine Restaurant-führende Ersatzmama einen Gangster in ihre Obhut nahm - in Cruel Winter Blues. Denn "Sunflower" hat andere Facetten als jener Film. Und ist besser.

Der Hauptanteil für den guten Eindruck, den das Drama hinterlässt, sind die Schauspieler. Mr. Socrates Rae-won Kim glänzt als schüchterner Gangster, der alles daran setzt, wieder normal leben zu können. Er schämt sich für seine Ganzkörper-Tätowierung und wenn man sie im Film zum ersten Mal sieht, ist der Effekt eindrücklich. Kim agiert meist mit gesenktem Kopf, freundlich und fast ängstlich nickend, unterwürfig und darauf bedacht, ja alles richtig zu machen. Gerade weil dieser so fragil wirkende Mann einst der gefürchtetste Gangster der Stadt gewesen sein soll, ist das Spiel so faszinierend, denn man erwartet fast, dass es jeden Moment aus ihm heraus bricht. Doch das Einzige, was wir zu sehen bekommen, sind die Lacher, die immer intensiver werden. Wenn Tae-shik etwa in der Gegenwart von Hu-ju herzhaft lacht, wird einem richtig warm und kuschelig.

Hu-ju wird gespielt von der 19-jährigen In-jae Heo (A Dirty Carnival), die ihrem Part eine Frechheit verleiht, die perfekt passt. "Sunflower" ist an manchen Stellen überraschend witzig und man merkt, dass sich Regisseur Kang seine Sporen im humorvollen Bereich abverdient hat (er schrieb u.a. auch das Skript von My Boss, My Teacher). In-jae Heo repräsentiert diesen Geist formidabel und tritt sozusagen als Silberstreifen an Tae-shiks Horizont in Aktion. Sie und Filmmutter Hae-suk Kim, eine beliebte Filmmama im koreanischen Kino, die hier ebenfalls eine gemütvolle Performance abliefert.

Die Kleinfamilie, die diese drei Schauspieler verkörpern, schliesst man ungemein schnell ins Herz. Und der Wunsch danach, dass Tae-shik tatsächlich sein Leben ändern kann, wird immer stärker. Man gönnt diesem jungen Mann sein Glück. Umso schockierender ist die Erkenntnis, dass es, wie in dieser Art Geschichte üblich, eben nicht ohne weiteres möglich zu holen sein wird. Hieraus saugt Kang die dramatische Kraft des Films - und die sitzt. Auf dem Weg durch die bekannten Eckpfosten der Geschichte erleben wir ausserdem noch manche Überraschung, welche die Figurenkonstellation verändert und spannender macht.

Ein wenig Action gibts auch, Gewalt ebenso. Und das Finale wirkt wie eine von Popkultur und Coolness befreite Version der Metzelei in Kill Bill (nicht nur wegen dem gefärbten Glasboden in der Mitte). Doch "Sunflower" legt den Fokus auf die Figuren und auf deren Drama - weniger auf den Gangster-Aspekt und die daraus resultierenden Prügeleien. Die sind zwar gut, doch als Drama ist der Film noch besser. Er berührt, er unterhält, er präsentiert Akteure in Topform und ist stimmig inszeniert. So zeigt Seok-beom Kang der Welt eindrücklich, dass man auch aus einem vermeintlich tot gerittenen Thema noch etwas heraus holen kann.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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YesAsia (Liefert aus HK)

 

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SCREENSHOTS

 


 

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