Star Wars, Episode II

Regie	George Lucas ("Star Wars", "Star Wars I - The Phantom Menace", "American Graffiti")
Buch	George Lucas ("Star Wars", "Star Wars I - The Phantom Menace", "American Graffiti") Jonathan Hales ("The Mummy 3: The Scorpion King", "Young Indiana Jones")
Produktion	Rick McCallum ("Star Wars I - The Phantom Menace", "Young Indiana Jones")
Musik	John Williams ("Harry Potter", "A. I.", "Star Wars", "The Patriot", "E. T.")
Kamera	David Tattersall ("Star Wars I", "The Majestic", "Die Another Day")
Darsteller	Hayden Christensen Ewan McGregor Natalie Portman Ian McDiarmid Samuel L. Jackson Temuera Morrison Christopher Lee Permilla August Ahmed Best Anthony Daniels Kenny Baker Jimmy Smits	aus "Higher Ground", "The Virgin Suicides" aus "Trainspotting", "Moulin Rouge", "Star Wars I" aus "Leon", "Mars Attacks", "Heat", "Star Wars I" aus "Sleepy Hollow", "Star Wars I + VI" aus "Deep Blue Sea", "Shaft", "Star Wars I" aus "Once Were Warriors", "Speed 2", "Vertical Limit" aus "Sleepy Hollow", "Lord of the Rings I-III" aus "Sista kontrakted", "Gossip", "Star Wars I" aus "Star Wars I" aus "Star Wars I-VI" aus "Star Wars I-VI" aus "NYPD Blue", "Bless the Child"
Links	imdb, upcomingmovies.com, official site, Teaser Poster
Verleih / ©	20th Century Fox
Bewertung	1/2
Kritik	klickt hier für meine ausführliche Kritik
Andere Stimmen	Roger Ebert (USA) 2/4 ... The title is more appropriate than it should be. James Berardinelli (USA) 3½/4 ... something this high-profile that fulfils the promise.

Waren wir nicht alle etwas enttäuscht von 'Episode I'? 'Star Wars' ist und bleibt die grösste, beste und faszinierendste Filmreihe aller Zeiten - und irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, 'Star Wars I' hat die Ganze Magie entzaubert. Ja, Jar Jar Binks trägt einen Grossteil der Schuld, aber nicht alleine. Sei es wie es wolle, George Lucas hat noch zwei Versuche, sich bei seinen Fans zu rehabilitieren. Den ersten davon kriegen wir 2002 zu sehen - und ganz zaghaft beginnen die Infos einzutrudeln. Auch ganz zaghaft bauen die Fans neue Hoffnung auf, die Fortsezung möge etwas besser sein. Darauf deutet erstens Lucas' Aussage bei, Episode II werde düsterer - und ein Liebesfilm! Na ja, das kann ja heiter werden, hört sich aber interesant an. Nicht zu vergessen: Am Ende von Episode II wird Grundlegendes passiert sein: Der Imperator hat sich offenbart und Anakin Skywalker ist auf dem Weg zur Dunklen Seite der Macht. Vielleicht wird das auch erst im dritten Teil passieren (2005), und diese Episode wird dann absolut düster! Die Jedi sind besiegt, der Imperator der Herrscher des Univsreums. Da setzt dann Episode IV (1977) ein.
Episode II wird also ein Liebsfilm. Auf der einen Seite werden wir Natalie Portman haben, das war von Anfang an klar. Doch wer wird der Love Interest? Anakin Skywalker, logo, doch wer wird ihn spielen? Sicher nicht Jake Lloyd aus Episode II, der ist etwas zu jung. Also wurde gecastet - und Ryan Phillippe und co zogen alle den Kürzeren. Gewonnen hat der relativ unbekannte TV-Teenie Hayden Christensen. Hier ein Bild:

Süsser kleiner Schnösel, nicht? Da nun die Besetzungsfrage geklärt war, mindestens ein wichtiger Teil davon, konnte die Produktion starten. Ein Grossteil des Drehs fand in Australien statt, die Post Production dann in Kalifornien bei ILM. George Lucas dachte sich für Episode II etwas ganz Besonderes für seine Fans aus - eine Art wöchentliche Bildreihe, Episode II - Select. Das aktuelle Bild findet ihr hier:

Aha, aha. Aint it Cool News hat heute (5.4.01) berichtet, George Lucas persönlich habe bei einem Radio-Interview den Titel des neuen Films preisgegeben: "The Shadow Falls" - andere Zuhörer meinen zwar "A Shadow Falls" - aber die Richtung dürfte klar sein. Ob dies nur der Arbeitstitel ist, oder ob der Film wirklich so heissen wird, wird sich zeigen.

Ok, es ist definitiv: Per 7.8.2001 heisst der sechste "Star Wars" offiziell "Star Wars - Episode II: Attack of the Clones" ... ein Titel, den viele Fans (inklusive mir selbst) nicht goutieren. Wenn schon Klone, dann z.B. "The Clone Wars". Na ja, mit "The Phantom Menace" war auch niemand so richtig zufrieden. Der neue Titel deutet immerhin auf jede Menge Spass im Stile von 50er-Jahre B-Pictures hin. Das wäre wenigstens ein Schritt in die Richtung des ersten "Star Wars" von 1977. Hier zum Abkühlen noch ein neues "Select"-Bild:

Es ist so weit. Die ersten Bilder - der erste Trailer. Die ersten wirklichen Filmbilder seht ihr gleich unten (danke an Darkhorizons.com). Der erste Kurz-Teaser lief in den USA vor "Monsters Inc." (2.11.), der längere offizielle Teaser wird dann vor "Harry Potter" geschalten werden. Beim untersten Bild sind sich übrigens nicht alle einig, ob es sich um ein echtes Plakat handelt, ein falsches - oder ein echtes, das nicht für die Öffentlichkeit gedacht war. Was auch immer, es sieht geil aus. Nachtrag: Am 13.11. gab LucasFilm bekannt, es handle sich in der Tat um ein Teaser-Poster!!

Besagter Teaser-Trailer ist nun auch Online unter www.starwars.com - es handelt sich um einen lediglich 30 Sekunden langen Teaser, der mit dem weltbekannten Atmen von Darth Vader beginnt. Das tiefe Atmen zieht sich durch den Trailer, erst völlig ohne Musik, dann später mit ein paar abstrakten Tönen und zum Schluss, mit dem Logo, ein lauter Ton, der übrigens aus der Ouvertüre von Spielbergs "Close Encounters of the Third Kind" stammt. Die Bilder: Während Vader einatmet blendet ein Bild ein. Wenn er ausatmet ein harter Schnitt zur nächsten Einstellung, dann ein Ausblenden ins Schwarze und wieder von vorne. Nur eine Sequenz von Einstellungen also - aber was für Einstellungen! Viel düsterer als Episode I. George, alles ist vergessen - bitte bring den Film!! :) Hier ein paar der Bilder:

Am 9. November kamen die Besitzer einer "Phantom Menace"-DVD in den Genuss eines neuen Teaser-Trailers.

Am 13.11. gab LucasFilm das offizielle Teaser-Poster heraus und dazu die internationalen Startdaten - weite Teile der Welt kriegen den Film damit gleichzeitig mit den USA am 16.5.2002 zu sehen, so auch die Schweiz.

Am 16.11. dann das grosse Highlight: Der dritte Teaser-Trailer, "Forbidden Love", der vor "Harry Potter" laufen soll, hat seine Online-Premiere. Er ist von den drei Trailern mit Abstand der geilste! Die Liebeszenen wirken zwar teilweise etwas hölzern, aber alles in allem kommt die Storyline perfekt zur Geltung. Zudem ist Natalie Portman eine wahre Schönheit. Hier ein paar Bilder:

Nach diesem Teaser-Rausch wartete Lucasfilm bis zum 11.3., bis der offizielle Trailer im TV und online Premiere feierte. Und dieser Trailer zeigt nun wirklich, wieso das "Wars" in "Star Wars" steht: "Attack of the Clones" sieht nach einem FX-starken Schlachtenepos aus. Dazwischen Romantik (siehe "Forbidden Love"-Teaser) und Intrigen. Geil.

Zum Schluss des Trailers verweist ein Link auf http://www.holonetnews.com - eine fiktive Seite von Senator Palpatine.

Ihr wisst sicher, dass ich ein "Star Wars"-Fan bin. Ihr wisst wohl auch, dass "The Empire Strikes Back" mein absoluter Lieblingsfilm ist. Ihr wisst eventuell, dass ich sogar "The Phantom Menace" bei allen Enttäuschungen OK fand (ohne Jar-Jar wäre er ev. sogar gut gewesen). Die Erwartungen für "Attack of the Clones" waren deshalb bei mir riesig. Zu Beginn wurde ich nicht enttäuscht. Schnelles Einführen der Locations, kleine Hintergrundinfos (10 Jahre sind vergangen) etc. Und wir sehen, dass Anakin Skywalker zum Mann geworden ist (zu Hayden Christensen komme ich später). Und wir sehen Jar-Jar. Der Horror, als er sein Maul aufmachte, war unbeschreiblich. Schlagartig wurde mir klar, was genau an "The Phantom Menace" so übel war. Es war sicher nicht nur Jar Jar - aber herrjeh, ist das Ding unausstehlich oder was? Die Erleichterung kam schnell, denn Jar-Jar hat im ganzen Film höchstens 6 Sätze. Uff, gerettet. "Attack of the Clones" ist sicher besser als "The Phantom Menace".

Nun folgen Sequenzen, die stark an "Blade Runner" erinnern, jedenfalls vom Design der Hauptstadt der Republik her. Es gibt Action, erste Reibungen zwischen Anakin und Obi-Wan, erstes Antasten von Anakin und Amidala: Ja das kommt gut. Und mir wurde bewusst, wie gross die Effekt-Fortschritte einmal mehr waren. Lucas' Entscheidung "AOTC" digital aufzunehmen hat sich voll ausgezahlt. Die Farben sind blendend scharf, die Effekte fügen sich erstklassig ein. Fürs Sci-Fi-Kino dürfte der Digitalfilm die Zukunft bedeuten. Überhaupt sind die Effekte ein grosser Pluspunkt von "AOTC". Sie sind schlicht überwältigend. Ich bin kein grosser Verfechter von CGI - aber hier ist die Computertechnologie hinreissend eingesetzt. Selbst CGI-Schwemmen wie die finale Schlacht sind göttlich. Fast zu perfekt. Man wird der perfekten Effekte beinahe müde. Na ja nur beinahe. Während den Szenen in Coruscant wird auch klar, dass Obi-Wan (Ewan McGregor) der coolste Charakter im Film sein wird. Er kommt nicht ganz an einen Harrison Ford heran, aber McGregor geniesst die Rolle, ist etwas schelmisch und manchmal schlicht cool. Grosser Bonus von "AOTC".

Auch die weiteren Darsteller sind gut: Ian McDiarmid ist einfach genial. Wenn er den Mund aufmacht, zittert mein Knochenmark. Auch Samuel L. Jackson darf diesmal viel mehr, als einfach herumsitzen. Christopher Lee ist imposant wie immer. Natalie Portman ist nicht annähernd so steif wie in Teil 1. Sie ist gegen Schluss in ihrem Top richtig sexy. Nicht mehr der Kleiderständer aus "Episode I". Sie hat bedeutend mehr Spass an ihrer Rolle - und das färbt auf ihren Gegenüber ab: Hayden Christensen, den grossen Neuzugang in der Episode. Er spielt Anakin mit hintegründiger Ekligkeit. Er ist charmant und gut aussehend, aber man spürt schnell, dass der Typ ein Rebell ist. Nicht nur das, er lehnt sich gegen Jedi-Normen auf. Er eckt an. Das wäre ja nicht so tragisch (Obi-Wan eckte auch immer an) - aber was dann im Laufe des Films passiert, treibt ihn regelrecht auf die Dunkle Seite der Macht. Dies anzuschauen ist beklemmend und in meinen Augen das Herz von "AOTC". Nicht wirklich die viel diskutierten (und kritisierten) romantischen Szenen zwischen Hayden und Natalie, und auch nicht der titelgebende Klonkrieg. Dennoch sollte ich noch ein paar Worte zu dieser ominösen Romanze verlieren: Sie ist nicht so übel. An ein paar Stellen sind die Dialoge klebrig und manchmal würde man am liebsten Richtung Leinwand schreien "nun springt endlich ins Bett und fickt euch als Befreiung eurer Fesseln die Seele aus dem Leib!!", aber die verklemmte Teenie-Beziehung funktioniert für mich. Das liegt einerseits an den Locations (u.a. Comersee!), an Portman und wiederum an Christensen. Seine brodelnden Konflikte, seine unterdrückte Liebe machen ihn interessant. Der attraktive Christensen wird wohl zu einem neuen Bravo-Posterboy werden, aber es ist die bis auf einige Ausnahmen reife Performance, die ihn in meinen Augen zu einem Gewinn für "AOTC" werden lässt.

Weitere Pluspunkte: John Williams' Musik ist bedeutend besser, als in "TPM", da sie Leitthemen wieder einführt, ein romantisches Stück aufweist und natürlich den Imperial March wieder verwendet. Die Story ist spannend erzählt - kompliziert, aber spannend. Längen hat der Film sicher, doch in diesen "Längen" wird die Story in meinen Augen gut vorangetrieben. Die Beziehung zwischen Temuera Morrison und Daniel Logan (die beiden Bounty-Hunter) funktioniert auch gut. Und die Action. "AOTC" bringt das "Wars" zurück in "Star Wars". Da gibt es erst eine deftige Monster-Arena-Szene. Manche fanden die cheesy, aber was ist mit diesen Leuten los? War der Raptor in "Return of the Jedi" cheesy? Das ist "Star Wars". Eine Arena, in der die Stars an Monster verfüttert werden sollen, trifft genau den Nerv der Serie. Man kann über die Ausführung nörgeln, aber wie zum Teufel kann man die Fans denn zufriedenstellen, wenn nicht mit Szenen wie dieser? Mir hat sie gefallen. Gleich anschliessend geht der Klon-Krieg in die erste Etappe. Und da wird wirklich gekämpft. Da geht die Post ab. Die Jedi kämpfen wie die Hunde. Samuel L. Jackson, Hayden Christensen, Ewan McGregor, Natalie Portman fighten, was das Zeug hält. Da kommt Freude auf. Doch dann folgt das wahre Tüpfchen auf dem "i" - und dazu werde ich ein paar Textstellen anschwärzen. Wenn ihr die Spoiler lesen wollt, färbt sie mit der Maus an. Ich werde die Kategorie des Spoilers mit Farbe kennzeichnen rot=nur lesen, wer den Film schon gesehen hat. gelb=vorsicht, Plot-Points werden verraten. grün=kleiner Spoiler.

Wir sehen, wie Hayden und Ewan [Spoiler] gegen Chrisopher Lee antreten. In guter, alter "Star Wars"-Manier mit Lichtschwerter. Dieser Fight bringt einen zurück auf den Boden. Solche Fights sind einfach geil. Punkt und Ende. [Spoiler] Faszinierend etwa, wie flink Christopher Lee kämpft und was für enorme Kräfte er hat. Wie er Anakin und Obi-Wan abserviert, wäre a schon geil genug. Vor allem, weil [Spoiler] er Anakin die Hand abhackt! Der erste Schritt zur Mechanisierung von Darth Vader. Es ist nur eine kleine Sequenz, aber die Wucht, die Bedeutung ist enorm - doch erst danach folgt ein Fight der Superlative: [Spoiler] Yoda kämpft gegen Christopher Lee. Der kleine Yoda wirft den Stock weg und fightet. Und die Kräfte, die der Gnom aufbringt, sind wuchtig. Endlich weiss man, wieso er eigentlich ein Jediritter ist. Es kommt unerwartet, aber ist einfach herrlich. Und bevor der Text hier zum Schweizer Käse wird, mach ich mal weiter. Diese paar genannten Sequenzen bringen dem Film dringend benötigte Wendungen sowie weitere Voraussetzungen für "Episode III". Danach noch ein paar Klone, [Spoiler] der böse Palpatine und fertig. Der Schluss kommt rascher, als man denkt, und mir wurde schlagartig bewusst, dass auch "AOTC" nicht der Höhepunkt ist. "Episode III" wird der Höhepunkt werden, denn "AOTC" macht nur die Voraussetzungen klar. Auch "The Phantom Menace" sorgte für viele Voraussetzungen, die "AOTC" erst funktionieren lassen. Selbst umgekehrt stimmt es: "The Phantom Menace" wird dank "AOTC" ein besserer Film. Nein, er wird nicht wirklich genial, aber besser. Und "AOTC" wird ev. auch noch eine Spur besser, wenn "Episode III" herauskommt. Ich jedenfalls, kann es kaum erwarten ...

Ach ja, für alle die es noch wissen wollen, hier meine neue "Star Wars"-Reihenfolge:

"The Empire Strikes Back" * * * * *
"Star Wars" * * * * *
"Return of the Jedi" * * * * *
"Attack of the Clones" * * * *
"The Phantom Menace" * * * ½

Mir war von Anfang an klar, dass "Star Wars" den neuen Wochenendrekord von "Spider-Man" (114 Mio) nicht schlagen kann - da "Star Wars" an einem Donnerstag anlief, kann man die Resulate denn auch nicht wirklkich vergleichen. Am Donnerstag machte Episode II 30 Millionen. Nicht schlecht. Am Wochenende dann nochmals 80 Millionen. Besser als Episode I - aber weit weg von "Spider-Man". Der machte sogar (in seiner dritten Woche) nochmals 46 Mio. und wird klar der erfolgreichste Film 2002 werden. Das kann man schon jetzt sagen, denke ich.





	"One day, I'll be the most powerful Jedi ever."