US-Start: 21.11.2001
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Tony Scott ("Enemy of the State", "Top Gun", "Crimson Tide") | ||
Buch | Michael Frost Beckner ("Cutthroat Island") David Arata ("Brokedown Palace") |
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Produktion | Douglas Wick ("Gladiator", "Hollow Man", "Stuart
Little") Marc Abraham ("Thirteen Days", "End of Days", "The Family Man") |
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Musik | Harry Gregson-Williams ("Chicken Run", "Shrek", "Spy Kids", "Antz", "Enemy of the State") | |
Kamera | Daniel Mindel ("Shanghai Noon", "Enemy of the State") | |
Darsteller | Robert Redford Brad Pitt Catherine McCormack |
aus "The Horse Whisperer", "The Sting" siehe Brad-Pitt-Seite aus "The Tailor of Panama", "Braveheart" |
Links | imdb, upcomingmovies.com, official site (nun DVD-Site) | |
Verleih / © | Universal | |
Bewertung | ½ | |
Kritik | Meine ausführliche Kritik (hier klicken) | |
Andere Stimmen | Roger Ebert
(USA) 2½/4 ... all
style and surface James Berardinelli (USA) 3/4 ... an evening's solid diversion |
Through". Mittlerweile ist Redford wieder ein paar
Jahre älter - und Pitt einer der männlichen Top-Darsteller Hollywoods. Nun arbeiten die
beiden wieder Viel ist passiert seit 1991. Damals war ein noch recht junger und
unerfahrener Brad Pitt der Star in Rober Redfords Fliegenfischer-Fabel "A River Runs
zusammen: Als Co-Stars im neuen Thriller von Tony Scott, dem Bruder von Ridley Scott
("Gladiator",
"Hannibal") und Regisseur solch erfolgreicher Actionfilme
wie "Top Gun", "Crimson Tide", "Enemy of the State" -
und "True Romance", in dem Brad einen Kurzauftritt als Kiffer hatte. Beim Dreh von "Spy Game" sollen sich Pitt und Scott in die Haare
geraten sein, weil Pitt öffentlich verkündete, er sei es Leid, die albernen Dialoge in
"Spy Game" von sich zu geben. Mag sein, dass Brad mal wieder sein Maul zu weit
aufgerissen hat - andererseits ist seine Aussage glaubwürdig, immerhin sind Scotts Filme
nicht gerade dafür bekannt, besonders viel Grips zu bieten. Na ja, Brad hat
unterschrieben, also selber Schuld - und die Präsenz der zwei Superstars Pitt und Redford
sorgt ja ev. doch für einen guten Film. Die Amis werden es Ende November erleben - eine
Woche nach dem Start von "Harry Potter".
Die beiden Teaser-Poster hab ich von der Seite genommen, nachdem das
offizielle Poster herauskam. Ihr seht es oben auf der Seite - die beiden teaser-Poster
sind mehr oder wneiger hineingearbeitet: Sie zeigten die Köpfe der Stars so wie sie auf
dem regulären Poster sind - bloss einzeln und ohne Credits.
Nicht schlecht, mein Timing - kurz nachdem ich die Seite hier angefangen hatte, kam der
Trailer heraus - hier ein paar Impressionen:
Gerüchten zufolge wurde auch der Start von Spy Game nach der Tragödie von New York & Washington verschoben. Wie gesagt, im Moment scheint es, als ob in Hollywood überreagiert wird. Der Start war für den November vorgesehen - fast genau zwei Monate nach dem Terrorakt.
Die Verschiebung scheint nach neusten Informationen nicht stattzufinden - na ja wenigstens nur im kleinen Rahmen: Das Teaser-Plakat verkündete noch "November 16", mitlerweile steht der Start für November 21 fest, also nur eine Woche später.
Am Startwochenende spielte "Spy Game" 21.7 Millionen (Fr-So) bzw. 30 Millionen über das verlängerte Wochenende Mi-So ein - bei recht guten Kritiken. Das bedeutete Platz drei hinter "Harry Potter" und "Monsters Inc.". Für einen November-Start hielt sich "Spy Game" in der Folge ganz gut und spielte bis Mitte Dezember 55 Millionen ein. Letztendlich dürften etwa 70 Millionen rausschauen - etwas wenig für einen Tony-Scott-Film mit einem Budget von $92 Mio, aber kein Desaster.
"Spy Game" ist kein
Meisterwerk, aber vorzügliche Unterhaltung. Vom Stil der Inszenierung her wähnt man sich
manchmal in Regisseur Tony Scotts letzten Film "Enemy of the State", der
ebenfalls mit Zeitraffer und blitzartigem Aufleuchten der Bilder (mangels deutscher
Übersetzung nennen wir das mal "wooshes" und "flashes") etc. auf
Hightech getrimmt wurde. "Spy Game" hätte diese Spielchen aber eigentlich nicht
nötig, denn die Geschichte der beiden Agenten (Redford & Pitt) ist packend genug. All
der technische Schnickschnack sorgt sogar eher dafür, dass die Charaktere einem ferner
bleiben. Der Agentenfilm "The Tailor of Panama" erzählt auch eine
Agentengeschichte - aber in einfachen Bildern. So kommen einem die Protagonisten näher
und die Atmosphäre wird erst noch besser eingefangen. Aber zurück zu "Spy
Game": Scott erzählt in Rückblenden, wie sich die beiden trafen (Vietnam) und
gefährliche Missionen unternahmen (Ost Berlin, Beirut). Die Rückblenden sind stets
interessant eingefärbt und greifen politische Themen auf. Am interessantesten fand ich
die Beirut-Episode, weil da ein arabischer Arzt vorkommt, der zur vielleicht tragischsten
Figur im Film wird.
Die Geschichte selbst gibt nicht so viel her. Wie die meisten Agentenfilme konzentriert
sie er sich weniger auf die Action, sondern das, was dahinter abgeht. Ja, es hat
Explosionen und Schussgefechte, aber im Zentrum steht Redfords Versuch, inmitten der
CIA-Bürokratie seinen Kumpel Pitt aus einem chinesischen Gefängnis rauszuholen, denn in
24 Stunden soll er exekutiert werden. Durch die Überlänge wird die Spannung etwas
zerdehnt, aber Redfords Aktionen sorgen dennoch für den richtigen Kick. Dies ist sowieso
Redfords Film, er spielt alle Facetten seines reifen Schauspielkönnens aus. Eine
routinierte Rolle. Pitt ist eher Beigemüse, aber er tut sich ganz gut, wenn man bedenkt,
wie er während dem Dreh über die "beschissenen Dialoge" gejammert hat. Ein
gewisses Mass an Masochismus ist bei Pitt zu erkennen: Die Chinesen foltern ihn bis auf
die Knochen - so ist "Spy Game" der dritte Film in kurzer Zeit (nach "Fight
Club" und "Snatch"), in dem Brad sich die schöne Birne zusammenschlagen
lässt.
Alles in allem ein Thriller, den man schnell wieder vergisst, der für zwei Stunden aber
gut unterhält. Das wäre eigentlich ein 3-Sterne-Film, aber der Brad-Pitt-Bonus hebt ihn
auf 3 1/2 hoch :)
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