The Show Must Go On (Südkorea, 2007)

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Gangsterdrama
Südkorea 2007
Alternative Titel Uahan segye; Wooahan Segye; Portrait of a Gangster; 우아한 세계

Regie Jae-rim Han
Drehbuch Jae-rim Han
Darsteller Kang-ho Song, Dal-su Oh, Il-hwa Choi, Je-mun Yun, Ji-yeong Park

Zuschauer 961'330
Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
In-gu Kang (Kang-ho Song) ist ein mittlerer Anführer des "Dogs"-Clans. Nach aussen macht er einen ganz seriösen Eindruck, doch der Gangster kann überaus brutal werden, wenn er muss. All dies für eine gute Sache: seine Familie. In-gu möchte mit dem Geld, das er verdient, seiner Ehefrau Mi-ryung (Ji-yeong Park) und seiner rebellischen Tochter Hee-soon (So-eun Kim) eine bessere Zukunft ermöglichen. Diese Pläne sind gefährdet, als innerhalb von In-gus Clan ein Machtkampf ausbricht und In-gu an den Junior-Boss Sang-Jin (Je-mun Yun) gerät. Sein einziger Freund ist nunmehr sein Kumpel aus Jugendtagen, der für eine rivalisierende Gang arbeitende Hyun-su (Dal-su Oh).

REVIEW
Rules of Dating-Regisseur Jae-rin Kan war wohl der Meinung, es gäbe in Korea nicht schon genug Gangsterfilme. Zweifellos ein Irrglaube, doch sein "The Show Must Go On" ist allem Unmut gegenüber einem Overkill an solchen Genrefilmen zum Trotz ein würdiger Beitrag. Ein schicker Mix aus Gangsterthriller, Familiendrama und skurriler Komödie, die vor allem dank einer Person funktioniert: Kang-ho Song (The Host). Er meistert jede Pointe gleich gut wie eine Prügelei. Jede Träne ebenso gut wie einen Wutausbruch. Mit trotzigem Charisma spielt er den gestressten Gangster gleichzeitig als Parodie, tragische Figur und Sympathieträger.

Schon am Anfang, wenn die Musik der Japanerin Yoko Kanno (Honey and Clover, Kamikaze Girls) Zigeuner-Klänge anstimmt, wird klar, dass hier nicht einfach ein kommuner Gangsterstreifen aufgetischt wird. Rim unterlegt einige dramatische Szenen durch den Film hindurch denn auch mit unpassender Musik, der Kontrast scheint gewollt und entrückt den Film vom Publikum. Geboten werden soll eben gerade keine leicht konsumierbare Gangsterfilm-Kost, sondern ein Werk, das ab und zu zum Nachdenken anregt, auch über die Regeln und Stereotypen des Genres.

Doch zu tief schürft Rim dann doch nicht, weder auf inhaltlicher noch auf Meta-Ebene. Vielmehr geniesst er das Spiel mit verschiedenen Stilen und Stimmungen. Sein Hang zu übertriebener Wackelkamera und Jump-cuts wirkt zwar oft irritierend, doch Rim hat den Film ansonsten souverän im Griff, was sicherlich auch daran liegt, dass Kang-ho Song beinahe jede Szene dominiert. Seine Präsenz hält den Film zusammen, verleiht ihm seine Seele. Von Dal-su Oh (I'm a Cyborg But That's OK, Je-Mun Yun (A Dirty Carnival) und einer Reihe weniger bekannter Akteure kommt derweil solider Support.

So richtig vom Hocker reisst "The Show Must Go On" indes nie. Zu ausgelutscht ist das Thema, zu einfallslos die Story. Vielmehr bekommt man einmal mehr das Gefühl, koreanische Regisseure wüssten perfekt, wie man einen Film inszeniert, so dass er nach was Gescheitem aussieht, während ihnen langsam die Ideen ausgehen. Das Jahr 2007 hat bereits etliche solcher hochroutinierter Filme gesehen, die einem kaum ein paar Wochen im Kopf hängen bleiben. Gute Filme, keine Frage, und während dem Anschauen bisweilen sogar richtig unterhaltsam - doch mit wenig Inspiration und bleibendem Wert. "The Show Must Go On", dessen ironisch gedachter Originaltitel sich mit "Wunderbare Welt" übersetzen lässt, gehört genau in diese Kategorie und dürfte nur wegen der starken Hauptrolle von Kang-ho Song eine etwas grössere Halbwertszeit besitzen als verwandte Genre-Produkte.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen, japanischen und koreanischen Untertiteln.

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