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2007
> SHADOWS IN THE PALACE
Historienthriller
Südkorea 2007
Alternative Titel
Palast der Schatten; Goongnyeo;
Goong-Nyuh; 궁녀
Regie
Mi-jeong Kim
Darsteller Jin-hie Park, Se-ah Yun, Jeong-eun Lim, Yeong-hie Seo,
Hye-jin Jeon
Zuschauer
1'352'078
Länge 113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.1.08
© Bilder Cinema Service,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Am Palast von König
Jung-jo während der Chosun-Ära: Die
Krankenschwester
Chun-ryung (Jin-hie
Park) soll den Suizid der Zofe Wol-ryung (Yeong-hie Seo)
untersuchen. Rasch wird ihr klar, dass das Opfer sich nicht selbst das Leben
genommen hat, sondern ermordet wurde! Chun-ryungs Verdacht: Weil Wo-ryung ein
Baby zur Welt brachte, musste sie sterben. Denn jeglicher sexueller Kontakt ist
den Frauen am Hof verboten. Wenn ein Fall aufgeflogen wäre, hätte dies eine
Untersuchung aller Dienstmädchen zur Folge gehabt - und wer keine Jungfrau mehr
ist, wäre exekutiert worden. Doch wer wollte das verhindern? Chun-ryung
ermittelt heimlich, denn die Atmosphäre ist angespannt. Wol-ryung war nämlich
die Zofe der königlichen Mätresse Hee-bin (Se-ah
Yun), die im Gegensatz zur Königsgattin einen Sohn gebärt
hat. Da der den Thron einst besteigen könnte, versucht die Königinmutter,
Hee-bin aus dem Weg zu schaffen. Der Todesfall böte dazu eine passende
Gelegenheit. Chun-ryung spielt daher bei ihren Recherchen mit dem Feuer.
REVIEW
Das Regiedebüt der Regisseurin
Mi-jeong Kim wirkt wie die weibliche Version von
Blood Rain.
Auch der war ein Thriller vor historischem
Hintergrund, veredelt durch einige blutigen Szenen und schicke Ausstattung.
"Shadows in the Palace" hat nicht ganz dieselbe atmosphärische Dichte, doch es
handelt sich nichtsdestotrotz um einen der interessanteren koreanischen
Filmbeiträge 2007. Kim versteht es nämlich gut, einen klassischen
Whodunit-Mörderplot in die Chosun-Ära zu versetzen und ganz auf die weibliche
Besetzung zu bauen. Männer spielen in dieser Frauenwelt nur eine marginale Rolle
- die der weitgehend unsichtbaren Unterdrücker und Peiniger. Doch auch die
Frauen sind keine Lämmchen. Sie nutzen vielmehr jede Chance für Intrigen und
schrecken nicht davor zurück, eine unbeliebte Kollegin anzuschwärzen, damit die
dann gnadenlos gefoltert wird.
Folter ist allgegenwärtig in dem Film und zelebriert dabei ein paar ganz gemeine Methoden. Nadeln unter die Fingernägel stecken zählt noch zu den harmloseren. Hände weg und Hals aufschlitzen gehört dann schon an das blutigere Ende der Skala. Kim lässt die Gewalt nie auf Splatter-Niveau aufkochen, doch zimperlich geht es hier ganz klar nicht zur Sache. Niemand schenkt dem anderen etwas in diesem unmenschlichen Umfeld des Königshofs. Der Hof entstand übrigens in den Kulissen des Kassenhits The King and the Clown, an dessen Dreh die Regisseurin beteiligt war. Das hielt die Kosten vergleichsweise niedrig.
Während die Inszenierung mit ansprechenden Kostümen, stimmiger Bildgestaltung und packender Erzählweise auf hohem Niveau zu liegen kommt, weist die Geschichte ein paar Probleme auf. Zuerst einmal ist es schwierig, in das Figurenkarussell hinein zu kommen, weil ausschliesslich Frauen den Cast ausmachen und die meisten in ihren uniformen Kostümen sich ähneln. Hat man einmal den Überblick gewonnen, wer wer ist, macht der Film Laune und animiert zum Miträtseln - bevor Kim sich am Ende wieder etwas verrennt. Manche Handlungsentwicklung ist gar nicht so überraschend wie erwartet und andere wirken etwas konfus. Für mich störend war aber vor allem der Einbezug des Übernatürlichen. Der Film an sich ist psychologisch schon stark genug - und wäre effektiver, wenn er nur darauf bauen würde, statt mit Geister-Hokuspokus aufzufahren, der wie ein Fremdkörper wirkt.
Dass "Shadows in the Palace" trotzdem stets bodenständig und glaubhaft bleibt, ist mit ein Verdienst der vorzüglichen Akteure. Se-ah Yun (Blood Rain), Yeong-hie Seo (To Sir With Love) und Hye-jin Jeon (Family Matters) als Zofe, die die Leiche findet, leisten alle sehenswerte Arbeit. Nur Hauptdarstellerin Jin-hie Park (Love Talk) bringt nicht ganz die Ermittler-Leidenschaft, die für die zentrale Rolle nötig wäre. Das Frauenensemble hält den Film trotzdem stets gut zusammen, selbst dann, wenn er der Regisseurin kurz zu entgleiten droht. Ganz der Top-Film, als den ihn einige koreanische Kritiker hinstellten, ist "Shadows in the Palace" freilich nicht. Doch wer wie Mi-jeong Kim einen kompetenten Thriller und ein schön anzusehendes Historiendrama derart gut vereint, der verdient Aufmerksamkeit.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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