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Horrorfilm
Südkorea 2006
Alternative Titel Seuseung-ui eunhye; Teacher's Mercy; Bloody Reunion;
스승의 은혜

Regie Dae-woong Lim
Drehbuch Se-yeol Park
Darsteller
Mi-heui Oh, Yeong-hie Seo, Hyeon-Soo Yeo, Ji-hyeon Lee,
Hyo-jun Park,
Dong-kyu Lee, Seong-won Jang, Seol-ah Yoo, Eung-su Kim

Zuschauer 437'311 
Länge
93
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 6.10.06
©  Bilder Showeast, Screenshots molodezhnaja


STORY
Eine Gruppe ehemaliger Klassenkameraden trifft sich auf dem Anwesen ihrer Grundschullehrerin Mrs. Park (
Mi-heui Oh). Die alte Dame sitzt im Rollstuhl und ist traumatisiert, seit sie ein verkrüppeltes Kind geboren hat und ihr Mann sich daraufhin das Leben nahm. Organisatorin des Anlasses ist die liebenswerte Mi-ja (Yeong-hie Seo), für die Mrs. Park all die Jahre eine Ersatzmutter war. Ihre Aufwartung machen die ehemals dicke, nun schöne Soon-hee (Ji-hyeon Lee), das Pärchen Mi-ja (Seol-ah Yoo) und Eun-young (Hyeon-Soo Yeo), der Rocker Myung-ho (Dong-kyu Lee), der rundliche Dar-bong (Hyo-jun Park) und der schüchterne Jung-won (Seong-won Jang
). Die alle ehren die Lehrerin, doch schon bald wird deutlich, dass sie mitverantwortlich ist für das Scheitern ihrer Schüler.

 

REVIEW
Der englische Titel dieses Korea-Horrors, "To Sir With Love", ist eine witzige Anspielung auf den gleichnamigen Film mit Sidney Poitier (DVD), der als Urvater der Lehrer-inspiriert-Schüler-Filme gilt. Sein koreanisches Gegenstück dreht sich jedoch um eine Lehrerin, die sich alles andere als vorbildlich verhalten hat. Nach und nach macht Regiedebütant Dae-woong Lim klar, dass sie jeden der Schüler auf eigene Art gequält hat, wodurch jeder ein Motiv für die folgenden Gräueltaten bekommt. Kein neuer Kniff, aber einer, der sich bewährt hat.

Nicht nur deswegen wirkt "To Sir With Love" wie ein gewollter Rückschritt in das Slasherkino der 80er-Jahre. Lim bricht die Ereignisse nicht ironisch, sondern setzt auf einen typischen Slasher-Whodonit-Stoff, bei dem der Zuschauer miträtseln kann, wer denn hinter der Maske steckt. Ich war der Lösung auf der Spur, habe sie dann aber wieder verworfen, was darauf hindeutet, dass der Regisseur seine Spuren geschickt legt und sie noch geschickter wieder wegwischt. Immerhin wissen wir von Anfang an, wer es nicht gewesen sein kann, denn es gibt nur eine beschränkte Zahl von Überlebenden - und wer am Tatort genau hinschaut, entdeckt auch die späteren Opfer schön angeordnet im blutüberströmten Keller.

Blut spritzt denn auch in rohen Mengen ab etwa Mitte Film. Lim setzt auf ein paar derbe Foltermethoden, oft explizit, dann jedoch genau in dem Moment weggeschnitten, wenn der Anblick ins Cartoon-hafte hätte gleiten können. Ihm schwebt Realismus vor und den erreicht er allemal mit seinem hocheffizienten und spannenden Horrorszenario. Alles paletti also? Nicht ganz, am ehesten zu diskutieren geben dürfte das Ende. Im Bestreben, es nicht zu spoilern, sei hier nicht im Detail darauf eingegangen, doch es relativiert einige der zuvor gelobten Aspekte, schwächt den Lehrer-Schüler-Sadismus und ist psychologisch nicht ganz glaubhaft. Funktional ist es allemal und es hebt sich angenehm ab von den ärgerlichen Geistergeschichten-Twists jüngerer Korea-Grusler wie Arang oder Apartment, wo ein durchaus solider Film durch ein schlecht konstruiertes Finale geschwächt wird. Die einzige Frage, die hier am Schluss offen bleibt, betrifft die Story um den verkrüppelten Buben. Unter den ansonsten geschickt gelegten Red Herrings ist dieser der einzig nicht aufgelöste.

Die Kritik am Finale verblasst aber angesichts eines anderen Punkts: der Kameraarbeit. Der Begriff "shaky-cam" hat sich in der englischen Filmsprache für unnötig verwackelte Bilder etabliert, dafür haben wir wohl den Low-Budget-Filmern der Blair-Witch-Generation und unserem nördlichen Dogmatiker Lars von Trier zu danken. Oft ist der Einsatz der jerky-cam gerechtfertigt und auch in "To Sir With Love" verleiht sie einigen der statischeren Szenen Dynamik. Doch manchmal gehen Lims Kameramann schlicht die Sicherungen durch. Bestes Beispiel ist die Szene, in der die Lehrerin Mi-ja und Eun-young begrüsst. Dabei zoomt und wackelt die Kamera mit Kopfweh verursachender Sinnlosigkeit. Ein gut platzierter Zoom wirkt oft Wunder, doch der unter anderem in dieser Sequenz angewendete Exzess ruiniert den Effekt völlig.

"To Sir With Love" hat aber auf jeden Fall den Goodwill der Fans verdient. Ohne auf dem zu Tode kopierten Geisterthema herum zu reiten und ohne sich auf einen verwirrenden Schluss zu verlassen, erzählt der mit seinem $2.5 Millionen-Budget keinesfalls billige und mit Akteuren wie Mi-heui Oh (All for Love), Hyeon-Soo Yeo (Holiday), Ji-hyeon Lee (La Belle) und Yeong-hie Seo (Mapado) attraktiv besetzte Horrorfilm eine atmosphärische, blutige Geschichte zum Mitraten. Das mag altmodisch sein, aber so lange ein Regisseur dies derart effektiv umsetzt, ist ein derartig klassischer Whodunit-Slasher allemal ein Vergnügen.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1, 2.0, DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
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SCREENSHOTS

 


 

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