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1970
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Erotikdrama
Japan 1970
Alternative Titel Seizoku
Regie, Produktion Koji Wakamatsu
Darsteller Tamaki Katori, Mizako Kaga, Etsuko Wakayama, Mochu Sasahara
Länge 69 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 13.7.10
© Bilder Blaq Out, Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan in naher Zukunft: Revolten von Studenten erschüttern die Städte, die
Polizei schlägt eiskalt zurück. Eine Gruppe von jungen Revoluzzern verschanzt
sich im Apartment des Kleinganoven Suzuki. Es dauert nicht lange, bis die Männer
einer nach dem anderen über eine Kollegin herfallen - einzig Suzuki verschont
sie. Die Studenten erfahren derweil über die Medien, dass draussen
Polizeistationen und Staatsinstitutionen angegriffen werden.
REVIEW
Wieder revoltierende Studenten, wieder Sex - doch diesmal
scheint die Luft etwas draussen. Zu durchsichtig ist die Methodik, die
Kultfilmer Koji Wakamatsu hier
anwendet. Es fehlt die Strenge von
Season of Terror oder die Virtuosität von
Running in Madness, Dying in Love.
Stattdessen äfft Wakamatsu hier das ungünstigste aller Vorbilder nach: Jean-Luc
Godard. Diffuses linkes Säbelrasseln, gelangweilte Menschen, eine störrische
Tonspur, krasse Cuts, eine nutzlose Farbszene im sonst schwarzweissen Film -
vieles deutet auf Ursprünge im Godard'schen Filmuniversum hin. Die Folge dessen
sind unterkühlte Distanz und Desinteresse.
Stilistisch ist "Sex Jack" abermals überzeugend, ein paar der Einstellungen - seien es ein Kampf im Schlamm oder nur ein Stillstehen vor einer Brücke - sind ebenso simpel wie effektiv. Und das Schwarzweiss unterstreicht herrlich den nihilistischen Touch des Films. Doch daneben bleibt nicht viel Erfreuliches, angefangen beim Sex. Der aus dem Pink Kino gewachsene Wakamatsu interessiert sich hier höchstens noch am Rande für Erotik, stattdessen gibts minutenlange monotone Einstellungen davon, wie das Mädchen (gewollt oder ungewollt) den Trieben ihrer männlichen Kollegen unterworfen wird.
Das ist weder sinnlich noch sonderlich gesellschaftskritisch - sondern bloss öde. Es mag durchaus sein, dass Wakamatsu die linken Rebellen anklagt, weil sie in dieselben patriarchalischen Machtzwänge geraten wie jene, die sie bekämpfen, doch dies ist viel zu vage formuliert, viel zu ziellos präsentiert. Die Story reisst denn auch niemals mit, grosses Mitgefühl entwickelt man weder für die gepeinigte Frau noch für ihre chauvinistischen Kumpels. Es wirkt alles so ... weit weg. Ganz anders als etwa bei den revolutionären Filmen eines Rainer Werner Fassbinder, der ähnliche Themen anpackte.
Übrig bleibt ein subversives Drama, das nicht richtig weiss, wohin seine Subversivität führen soll. Cineastisch durchaus solide palavert sich Koji Wakamatsu somit in die Langeweile und "Sex Jack" kommt einem nahezu doppelt so lang vor, wie es die knackige Laufzeit von knapp einer Stunde suggerieren würde. Enttäuscht darf man von diesem Film daher durchaus sein, ich war es jedenfalls. Aber die Enttäuschung wird etwas abgedämpft, weil wir wissen, dass Mr. Wakamatsu so viel Besseres kann. Also lieber Running in Madness, Dying in Love oder Go, Go, Second Time Virgin oder Season of Terror anschauen. Da hat man mehr davon.
MEINE
DVD
Frankreich, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch mono mit englischen und französischen Untertiteln.
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(Liefert aus F)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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