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1966
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Samuraifilm
Japan 1966
Alternative Titel Tangé Sazen: The
Secret of the Urn; Tange Sazen: Hien Iaigiri;
丹下 左膳
Regie Hideo Gosha
Drehbuch Hideo Gosha und Kei Tasaka nach dem Roman von
Darsteller Kinnosuke Nakamura, Isao Kimura, Keiko Awaji, Tetsuro Tamba,
Wakaba Irie, Bin Amatsu
Länge 91 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.9.2011
© Bilder AnimEigo, Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Samurai Samanosuke Tange (Kinnosuke Nakamura) soll einen Spion
des Shogunats töten: Kamajima Kojuro, den Verlobten von Tanges Jugendfreundin
Hagino. Der Samurai führt seinen Auftrag dennoch aus - und verliert durch einen
feigen Trick seines Opfers ein Auge. Damit nicht genug: Nun eilen die
Auftraggeber herbei und attackieren Tange, wodurch er auch noch einen Arm
verliert. Ein Jahr später in Edo ernennt der Shogunats-Vertreter Lord Guraku den
Yagyu-Clan damit, den Toshogu-Schrein zu rennovieren. Eine Aufgabe, die den
vorherigen Clan fast ruiniert hatte.
Lord Yagyu (Tetsuro Tamba) kann dies nur finanzieren, wenn er
eine lange gesuchte, geheime Urne in seinen Besitz kriegt. Die ist durch Zufall
beim
zum Ronin gewordenen Tange gelandet! Und der will das Artefakt auf keinen Fall hergeben,
weshalb schon bald der ganze Yagyu-Clan an seinen Fersen hängt.
REVIEW
Neben Zatoichi gehört Tange Sazen zu den bekanntesten
Samurais in Japans Popkultur. Er erblickte im Jahr 1927 das Licht der Welt, in
Zeitungsartikeln und Romanen von Fubo Hayashi (1900-1935).
Ein Jahr später folgte bereits die erste Kinoadaption, über drei Dutzend weitere
kamen im Verlauf der Jahre dazu. So unter anderem eine gefeierte ironische
Fassung 1935, oder im Jahr 2004 eine ebenfalls ironisch distanzierte moderne
Version namens Tange Sazen.
Einen ganz anderen Weg ging Hideo Gosha. Er verzichtete auf Witz und inszenierte
so düster wie blutig. Sein Tange ist ein Antiheld am Rande des Wahnsinns.
Gespielt wird er vom vielbeschäftigten Kinnosuke Nakamura (Revenge), der schön die Balance zwischen heroisch und durchgeknallt hält. Man kann Tange vergeben, dass er mit der Welt abgeschlossen hat, schliesslich wurde er verraten. Dieses Schicksal bewahrt ihn davor, zu unsympathisch zu werden. Auch ins Gewicht fällt, dass seine Gegenüber noch skrupelloser sind. Sie verraten ihre Freunde, hetzen Schergen auf alle Widersacher. Und wenn einer wie Gosha-Dauergast Tetsuro Tamba mit seinem Schauspielgewicht einen der Gegner mimt, dann ist man eh gut aufgehoben.
Noch spannender als das durchaus solide Ensemble ist der Regisseur: Gosha drehte zuvor erst zwei Filme: Three Outlaw Samurai und Sword of the Beast. Es waren beides Samuraifilme in Schwarzweiss, die durchaus düster schattiert den Ehrenkodex der Samurai, das Bushido, nicht nur positiv beäugten. Mit "Tange Sazen", seinem ersten Farbfilm, wandte sich der Rebell einem ganz klassischen Thema zu und inszenierte entsprechend: Edle Bilder, ansprechende Ausstattung, bekannte Schauspieler, schicke Musik. Letztere stammt von Toshiaki Tsushima, der später für Kinji Fukasaku Dutzende von erstklassigen Soundtracks komponierte.
Diese hochwertigen Zutaten hinderten Gosha aber nicht daran, das Bushido, das Shogunat und die Samurai an sich einer wenig schmeichelhaften Prüfung zu unterziehen. Abzug gibts daher lediglich bei der Geschichte. Die beginnt etwas wirr und später bleibt sie betont simpel. Eine Urne, ein Ronin, viele Schurken, die an das Teil wollen. Viel einfacher kann man es sich kaum machen, wenn man Actionszenen in eine Handlung packen will. Diese Reduktion auf das Nötigste sorgt für einen Spannungsabfall, aber erlaubt immerhin, dass man sich als Zuschauer ganz den anderen Aspekten des Films widmen kann. Und die sind bei einem Mann wie Gosha das Ansehen sicherlich wert, wenngleich man hier nicht die Virtuosität eines Goyokin erwarten darf.
PS: Weitere Folgen waren geplant, aber Kinnosuke Nakamura fand spannendere Projekte, weshalb er nicht mehr in die Rolle zurückkehrte. Hideo Gosha indes adaptierte denselben Stoff nochmals 1982 fürs Fernsehen als "Tange Sazen and the Pot Worth One Million Ryo".
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DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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