Revenge (Japan, 1964)

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Samuraifilm
Japan 1964
Alternativer Titel Adauchi

Regie Tadashi Imai
Drehbuch Shinobu Hashimoto
Darsteller Kinnosuke Nakamura, Yoshiko Mita, Eitaro Shindo,
Takahiro Tamura, Tetsuro Tanba

Länge 104 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
1722: Der mittellose, aber stolze Samurai Shinpachi Ezaki (Kinnosuke Nakamura) hört, wie der älteste Sohn des reichen Okumo-Clans die einfachen Krieger beleidigt. Er gibt zurück - und muss dafür zum persönlichen Duell antreten. Shinpachi gewinnt zwar, doch weil private Duelle illegal sind, droht beiden Clans eine harte Strafe. Um dem zu entgehen, werden beide Duellisten für geisteskrank erklärt. Shinpachi wird in ein Kloster abgeschoben. Der neue Okumo-Führer Shume (Tetsuro Tamba) will jedoch Rache und attackiert Shinpachi. Der hat Glück und besiegt den überlegenen Kämpfer. Da die Regierung nicht erneut einen Okumo-Mitglied für Verrückt erklären kann, wird ein offizielles Duell angesetzt: Zwischen Shinpachi und dem schwächlichen, jüngsten Okumo-Sohn. Doch Shinpachi soll schändlich verlieren.

REVIEW
Ein Jahr nach dem in Berlin mit dem Goldenen Bären ausgezeichneten Bushido drehte der linksgerichtete Regisseur Tadashi Imai (1912-1991) einen Film, der diesen Preis eher verdient hätte: "Revenge". Das herrschaftskritische Drama ist stringenter erzählt und konsequenter inszeniert, ein vergessenes Kleinod des Samuraikinos. Die Handlung rund um drei Duelle ist nicht chronologisch angeordnet, vielmehr dient das finale Duell als ein Aufhänger, um die Rückblenden zu beginnen. Die drei Konfrontationen, von denen wir eine nicht einmal zu sehen bekommen, zeigen eindrücklich die Löcher im Ehrenkodex, dem Bushido.

Shinpachi, eindrücklich gespielt von Kinnosuke Nakamura, mag nicht der sympathischste Protagonist sein: Er ist etwas vorlaut und hat eine Spur zu viel Stolz, gegen Schluss wirkt er nahezu wahnsinnig. Doch wie er durch einen reicheren Clan, die herrschende Klasse und das System an sich diskreditiert und erniedrigt wird, geht an die Nieren. Es sind oftmals die Dialoge in den Hinterzimmern, die am meisten erschrecken. Da werden Schicksale von Menschen besiegelt, nur um die Macht zu erhalten, das System zu erhalten. Und im schlimmsten Fall, um die reichste Familie zu schützen. Ehre, so der Film, ist weniger eine universell gültige Sache, sondern ein Privileg der Reichen.

Wenn nun einer wie Shinpachi sie für sich reklamiert, wird er eben in die Schranken gewiesen. Dreimal. Und die Ironie bei der Sache ist, dass es jedes Mal nicht so abläuft, wie die Oberen es sich eben gerne gewünscht hätten. Neben dieser an sich simpel gestrickten, aber ausdrucksstarken Geschichte (aus der Feder des langjährigen Kurosawa-Autors Shinobu Hashimoto), gibt es ein paar ebenso ansprechende Nebenschauplätze. Etwa im Kloster, in dem auch der Abt lebt, der für einen humaneren Umgang mit Shinpachi kämpft. Und dann ist da auch noch der Bruder von Shinpachi, der hin- und hergerissen ist zwischen Loyalität zur Familie und zur herrschenden Klasse.

Imai packt dies alles in eine gefällige Optik, nicht aufdringlich komponiert, aber stets von hohem Wert. Die Kostüme und Sets wirken authentisch, die Musik passt zur jeweiligen Stimmung. Dass "Revenge" es nie in nie Liga der Grossen geschafft hat, ist daher nur schwer zu verstehen. Er mag seine Längen haben, manche seiner Ideen dürfte er noch pointierter bringen, aber abgesehen davon handelt es sich um ein Samuraidrama der eindrücklichen Art, der den Ehrenkodex der Samurai als dehnbaren Begriff entlarvt. Vor allem im Finale kommt eine Vielzahl von Emotionen zusammen, die den Film auf einem Höhepunkt beenden. Ein starker Film, nicht gar so intensiv wie ein Samurai-Werk von Masaki Kobayashi ("Harakiri") oder Hideo Hosha, aber vergleichbar mit deren Schaffen.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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