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2008
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Actionfilm
Japan / Hongkong 2009
Alternative Titel Sasori - Besessen von Rache; Female Convict Scorpion
Regie Joe Ma Wai-Ho
Drehbuch Joe Ma Wai-Ho, "Leefire" Fire Lee Ka-Wing nach dem Comic von
Tohru Shinohara
Darsteller Miki Mizuno, Dylan Kuo Pin-Chao, Sam Lee Chan-Sam, Bruce Leung
Siu-Lung,
Emme Wong Yi-Man, Simon Yam Tat-Wah, Ryo Ishibashi, Lam Suet, Nana Natsume
Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18 (FSK)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 25.11.09
© Bilder Sunfilm, Screenshots molodezhnaja
STORY
Nami (Miki Muzuno) lebt glücklich mit ihrem Verlobten Hei-Tai (Dylan Kuo), einem
Polizisten. Sie haben Geld, sie lieben sich, ihre Zukunft ist rosig. Da bricht
eine Gangsterbande in ihr Haus ein, um Hei-Tais Vater zu töten. Doch damit nicht
genug: Sie stellen Nami vor eine entsetzliche Wahl - entweder sie killt Hei-Tais
Schwester. Oder Hei-Tai stirbt. Nami sticht schweren Herzens der Schwester das
Messer in den Leib und landet dafür im Knast. Hinter Gittern erlebt Nami die
Hölle, durch den sadistischen Knastleiter (Lam Suet) ebenso wie durch brutale
Mithäftlinge. Als sie nach einem blutigen Fight für tot gehalten wird, landet
sie beim "Leichensammler" (Simon Yam). Der bildet sie aus - für ihre Rache!
REVIEW
Blutige Fights im Frauengefängnis. Lesbische
Wärterinnen. Sadismus pur. Und dazu ein wunderschönes Lied namens "Urami Bushi".
Das war die Sasori-Reihe, die 1972 mit Female
Prisoner #701 ihren Anfang nahm und seither Fans des asiatischen
Exploitation-Kinos faszinierte. Zu den offensichtlichen Fans gehört auch Quentin
Tarantino, der den Film in Kill Bill mehrfach
zitierte, vor allem natürlich mit dem Einspielen von Meiko Kajis "Urami Bushi" -
das nur einen Deut weniger schön ist als "The Flower of Carnage" aus
Lady Snowblood.
Nun schickt sich Hongkong-Regisseur Joe Ma (Give Love) an, die Sasori-Reihe für ein neues Jahrtausend wiederzubeleben. In seiner japanisch-chinesischen Coproduktion geht es ebenfalls grob zu und her: Frauen kämpfen, Opfer bluten, dazwischen mal eine nackte Brust. Doch es will nicht dasselbe Feeling aufkommen. Der Grund ist einfach: Ma geht das visuelle Flair ab, sein Film sieht betont billig und überstilisiert aus. Spannung - Fehlanzeige. Und auch die Figuren sind eim eher egal. Dass "Urami Bushi" nur in verzerrter Form vorkommt (im Abspann), erklärt sich fast von selbst. Das Lied würde gar nicht in den Film passen.
Gänzlich für die Katz ist der Reisser freilich nicht. Dazu ist sein Mix aus traditioneller Kategorie-III-Action à la Hongkong und japanischem Exploitation-Beigaben einfach zu schön schroff. Schliesslich gibt es nicht viele Filme, die den Sleaze und Trash dieser beiden Länder gleich in ein Werk packen. Auch ist die Gewalt für dieses Genre angemessen und Ma macht keine Anstalten, sich irgendwelcher politischer Korrektheit zu unterstellen. "Sasori" ist nunmal nicht zimperlich. Und das gilt auch für das Remake.
Doch wenn alles drum herum wenig Spass machen will, dann lässt auch die Gewalt-Attacke früher oder später kalt. Hauptdarstellerin und Stuntfrau Miki Muzuno müht sich sichtlich ab, um ihrer Vorgängerin Meiko Kaji Tribut zu zollen, doch ihr Part ist so oberflächlich und ihre Figurenzeichnung so schemenhaft, dass dies nicht richtig gelingen will. Eine Frau auf Rachetrip liess selten kälter. Auch die Co-Stars aus Japan und Hongkong, darunter bekannte Namen wie Simon Yam, Ryo Ishibashi, Sam Lee und Lam Suet, schaffen es nicht, dem Figurenkarussell mehr Drive zu geben.
Hauptschuld am Misslingen von "Sasori" trägt indes primär Joe Ma. Der Mann ist generell kein guter Regisseur. Und mit seinem Drehbuch-Helfer Fire Lee hat er bislang nichts zustande gebracht. Dies schlägt sich einerseits auf die etwas öde Story nieder, die zwar klar konstruiert ist, aber unnötig zerstückelt wirkt. Statt einer mitreissenden Dramaturgie gibts Fragmente eines Rache-Epos, zusammengestaucht und abstrahiert bis zum Gehtnichtmehr.
Mindestens so mühsam ist andererseits der penetrante Stil. Kaum eine Actionszene wirkt temporeich, stattdessen kommt bisweilen peinliches Wire-Fu zum Einsatz. Jedes Bild ist hässlich ausgeleuchtet, überdunkelt und aufdringlich aufgebaut. Das soll den Neon-Style aus Hongkongs 80er-Kino aufleben lassen, dazu noch etwas Manga-Flair, doch Kult-Feeling wie bei der alten Reihe will sich nicht einstellen. Dafür viel moderner Firlefanz, der fast alle Atmosphäre killt. Der neue "Sasori" bietet blutige, oft barbarische Action verpackt im modernen Trash-Kleid. Damit ist er näher dran an Filmen wie Naked Killer als an "Sasori", näher an Hongkong als an Japan. Man kann seine Grobheit Absicht loben. Doch mehr liegt nicht drin.
MEINE
DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Deutsch DTS und 5.1 sowie Kantonesisch 5.1 mit deutschen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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