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2009
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Thriller
Südkorea 2009
Alternative Titel Geobugi
dallinda; 거북이 달린다
Regie Lee
Jeon-woo
Darsteller Kim Yun-seok, Jeong Kyeong-ho, Seon Woo-seon, Gyeon Mi-ri,
Kim Ji-na, Sin Jeong-geun, Choi Kwon, Kim Hye-ji, Joo Jin-mo, Lee Moo-saeng
Zuschauer
3'055'000
Länge 117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 2.11.09
© Bilder Showbox,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der nichtsnutzige Jo Pil-seong (Kim Yun-seok) arbeitet als Polizist in einer
ländlichen Kleinstadt. Verbrechen gibt es dort keines, dafür muss er sich mit
privaten Problemen herumschlagen. Die Ehe mit seiner Frau (Gyeon Mi-ri) ist
eingerostet, seine Geliebte Kyeong-joo (Seon Woo-seon) langweilt ihn auch, die
Nächte schlägt er sich mit Alkohol um die Ohren, und Tochter
Ok-sun (Kim Ji-na) hält auch nicht besonders viel von ihm. Als ein Mann auf der
Wache verstirbt, wird Pil-seong gar noch für drei Monate vom Dienst suspendiert.
Derweil kreuzt der Killer Song Gi-tae (Jeong
Kyeong-ho) nach seinem Ausbruch aus dem Knast im Ort auf -
und sorgt bald für Gewalt. Um sich zu rehabilitieren, nimmt sich Pil-seong vor,
den Schurken zur Strecke zu bringen.
REVIEW
Letztes Jahr fiel Schauspieler Kim Yun-seok
im Thriller The Chaser positiv auf. Seine damalige
Rolle vom korrupten und kaputten Cop verlegt er nun mehr oder weniger von der
Grosstadt aufs Land - und in den Thriller "Running Turtle". Der weist viele
derselben Genre-Kreuzungen auf, die auch The Chaser
auszeichneten, wenngleich nicht auf demselben hohen Gewalt- und Spannungsniveau.
Betrachtet man den ländlicheren Drehort kommt als Vergleich wohl auch
Memories of Murder in Frage, zumal jener
ebenso mit kuriosem Humor aufwartete.
Ist die erst zweite Regiearbeit von Lee Jeon-woo ("2424") also nur eine Kreuzung zwischen diesen beiden erfolgreichen Werken? Nicht ganz. So verleiht Kim Yun-seok seiner Figur einen neuen Versager-Charme, der Humor ist eigenwillig, der Thriller-Aspekt nicht auf dieselbe Art eingeflochten wie bei den anderen beiden Werken. Somit handelt es sich nur einmal mehr um hochwertige Thriller-Ware aus Südkorea, nicht ganz so packend oder ungewöhnlich wie die besten Genre-Einträge, aber allemal ein Anschauen wert.
Neben Kim Yun-seok ist es Jeong Kyeong-ho (Sunny), der überzeugt. Der junge Schauspieler sieht etwas aus wie ein Milchbubi, hält sich in Sachen Brutalität zurück und scheint mit seinen tolpatschigen Gegnern zu spielen wie eine Katze mit ihrer Beute. Doch je mehr er von den Loser-Cops unter Druck gesetzt wird, um so stärker gibt er zurück. Es ist keine Rolle mit Preispotential, aber Jeong meistert sie souverän und mit der nötigen Lässigkeit, die man in einem Film dieser Art eher nicht erwartet.
Weibliche Unterstützung gibts von Seon Woo-seon (A Man Who Was Superman), der Serienschauspielerin Gyeon Mi-ri sowie der wenig bekannten und sträflich unterverwendeten Kim Hye-ji (Lost and Found). Ein solides Trio, aber für den Verlauf der Story eher unwichtig. Die Damen dienen vielmehr dazu, das Leben unserer männlichen Protagonisten auszustaffieren. Das ist besonders im Falle von Pil-seong reizvoll, denn der Cop hält sich zwei Frauen - und schafft es eigentlich kaum, eine einzige zufriedenzustellen. Seine Gattin raubt er sogar aus, um die Knete beim Pferderennen zu verzocken.
"Running Turtle" geht daher fast schon als Charakterporträt durch, denn klassische Thriller-Elemente blendet Regisseur Lee Jeon-woo zugunsten der Figurenzeichnung Pil-seongs oft aus. So ist die Suche nach dem Täter hinfällig, weil wir ihn von Anfang an kennenlernen und er bei Tageslicht vor unseren Antihelden seine Show abzieht. Fährtensuche, Katz-und-Maus-Spiel - all das gibts nur in beschränktem Masse. Darum sollten jene, die einen Hardcore-Thriller der düsteren Art wie The Chaser erwarten, ihre Hoffnungen etwas zurückstellen. Und auch Memories of Murder dient eher als thematischer Vergleich, kaum als qualitativer.
Nichtsdestotrotz liegt ein sehenswertes Werk vor. Mit Kim Yun-seok treffsicher besetzt und schnörkellos inszeniert verqickt "Running Turtle" einen Thriller mit dem Charakterporträt eines gescheiterten Cops - und Einblicken in eine in manchen Fällen reichlich skurrile Kleinstadt. Mehr Spannung wäre herauszuholen gewesen, mehr Dramatik vielleicht auch, doch das Kinopublikum liess sich davon zu Recht nicht abschrecken. Mit drei Millionen Eintritten avancierte der Film zu einem eindrücklichen, wenn auch nicht herausragenden Kassenmagneten.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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