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2008
> PACO AND THE MAGICAL BOOK
Fantasykomödie
Japan 2008
Alternative Titel Pako to maho
no ehon; Paco and the Magical Picture Book;
パコと魔法の絵本
Regie Tetsuya Nakashima
Drehbuch Tetsuya Nakashima, Nobuhiro Monma nach dem Roman von Hirohito
"Elvis" Goto
Darsteller Koji Yakusho, Ayaka Wilson, Satoshi Tsumabuki, Anna Tsuchiya,
Sadao Abe,
Ryo Kase, Eiko Koike, Hitori Gekidan, Takaya Yamauchi, Jun Kunimura, Takaya
Kamikawa
Länge 105 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.8.09
© Bilder Toho, Screenshots molodezhnaja
STORY
Der alte Onuki (Koji Yakusho)
führt skrupellos ein Grossunternehmen. Wenn es um Macht geht, kennt er kein Pardon. Als er jedoch während eines
Vorstand-Meetings einen Zusammenbruch erleidet, wird er in ein Pflegeheim
eingewiesen. Dort macht er alle um sich herum mit seinem aggressiven Verhalten
mürrisch. Etwa die Gothic-Krankenschwester Tamako (Anna
Tsuchiya), den verunstalteten Gangster Ryumonji (Takuya Yamauchi) und den
suizidalen Ex-Kinderstar Muromachi (Satoshi
Tsumabuki). Nur die kleine Paco (Ayaka
Wilson) lässt sich von dem alten Mann nicht vergraulen.
Sogar als er sie eines Tages in einem Wutanfall ohrfeigt, kommt sie tags darauf
zu ihm zurück. Seit dem tödlichen Unfall ihrer Eltern leidet sie nämlich unter
einem Gedächtnisproblem und kann sich an nichts erinnern, das am Tag davor
passiert ist. Onuki wird nun von Reue zermürbt und freundet sich mit dem Mädchen an. Er liest
mit ihr Lieblingsbuch vom Froschkönig, das ihre Mutter ihr geschenkt hat.
Nach einiger Zeit beschliesst er, mit den Patienten und Angestellten des
Sanatoriums aus dem Buch ein Theaterstück zu machen.
REVIEW
Zwischen Genie, Wahnsinn und explodiertem Malkasten ist
"Paco and the Magical Book" der bisher anstrengendste Film von
Tetsuya Nakashima und schwächer als
seine gefeierten Vorgänger: Kamikae Girls
und Memories of Matsuka. Doch der wild
einfallsreiche Kinderfilm strotzt einmal meht vor knallbunter Ästhetik,
strapaziert dank hyperaktiver Inszenierung nie das Sitzleder und verleiht jeder
Szene einen typisch japanischen Beigeschmack. Will heissen: Stellt euch hier
nicht auf von einem Studio-Konsortium weichgespülte Kindersauce ein, sondern auf
kindliche Elemente begleitet von ungewöhnlich viel schwarzem Humor und
"erwachsenen" Szenen.
Wie anstrengend das alles ist erkennt man von der ersten Minute an, wenn wir im Eiltempo durch Hula-Tanz und Farbexzess gelotst werden. Die eigentliche Story ist anfänglich gar nicht zu kapieren, denn es wird so viel so schnell präsentiert, dass man den Faden verloren har, bevor man ihn überhaupt je in Händen hatte. Doch nach und nach baut man sich die Bausteine zusammen. Und nach und nach werden aus den überzeichneten Karikaturen echte Figuren mit Gefühlen und Seele. Da liegt dann wohl eben das Genie Nakashimas: Er schwelgt im Kitsch, er zelebriert den Overkill der Sinne - und unter diesem ganzen Tohuwabohu pocht doch ein grosses Herz.
Sonst würde er nämlich den Kirsch dem Zynismus preisgeben, doch das tut er nie. Er liebt Kitsch, das weiss man aus seinen vorherigen Filmen. Und er benutzt ihn denn auch nicht zur ironischen Distanzierung von seinem Stoff, sondern als Stilmittel, um den Zuschauern seine fantastisch angehauchte Geschichte zu präsentieren. Dazu braucht er freilich nicht nur Kitsch, sondern noch viel mehr. Den virtuosen Einsatz von CGI etwa. Oder ungewöhnlich rabiate Szenen, etwa wenn unser alter Held die kleine Paco eiskalt ohrfeigt oder wenn gegen Ende eine liebgewonnene Figur das Zeitliche segnet. Und letztendlich natürlich schräge Charaktere, verkörpert von spielfreudigen Akteuren.
Angeführt wird die Liste von Superstar Koji Yakusho (The Wow-Choten Hotel, Cure, "Babel"), der unter seiner Verkleidung kaum wiederzuerkennen ist. Er ist famos, ob als Ekel oder als lieber Onkel. Die Debütantin Ayaka Wilson gibt die zuckersüsse Paco, nie so klebrig, dass man sie ablehnen würde, sondern mit viel Gefühl und Liebreiz. Unterstützung kriegen die beiden von einem Ensemble bravouröser Typen - wie etwa Kamikae Girl Anna Tsuchiya oder Satoshi Tsumabuki (The Magic Hour). Eine tolle Truppe, die erst noch den Mut hat, sich mit Kostümen und Make-up nahezu unkenntlich zu machen.
Dass diese extravagante Show bei allen ankommt, ist geradezu unmöglich. Selbst ich als sehr Kitsch-affiner Mensch hatte manchmal meine Schwierigkeiten mit dem Gemisch aus Tempo und Albernheit, das in manchen japanischen Komödien nicht ganz funktionieren will (etwa bei Maiko Haaaan!!!). Hier jedoch ist es, wenn man die Handlung beiseite stellt und sich ganz auf die Bildpracht, den Exzess und die skurrilen Figuren konzentriert, durchaus möglich, den Zugang zu finden und hemmungslos in dem Gebotenen zu schwelgen. So etwas wie "Paco and the Magical Book" kriegt man schliesslich nicht alle Tage zu sehen - was angesichts drohender Augenschmerzen vielleicht gar nicht so schlecht ist. Doch ab und zu eine solche Kitsch-und-Color-Bombe stimuliert die Lebensgeister.
MEINE
DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit mit englischen, chinesischen und japanischen Untertiteln.
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HKFlix (Liefert aus USA)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 9, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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