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26.9.2023 

Creator, The (2023) * * * * Stimulierender Sci-Fi-Film, der vor allem die erste Hälfte lang packend in die Geschichte zieht und erst gegen Ende etwas überhastet ans Ziel gelangen will (wobei auch ein paar Glaubwürdigkeitsprobleme auftauchen, v.a. rund um die US-Armeeführung). Das Highlight ist aber die audiovisuelle Präsentation und wie Regisseur Gareth Edwards es nach "Rogue One" wieder schafft, extrem glaubwürdige Sci-Fi-Optik mit erdigen Bildern zu koppeln - viele davon im südostasiatischen Ambiente. Dass er dabei auch mal Klassiker wie "Blade Runner" zitiert, passt bestens. 

Spy Kids: Armageddon (2023) * ½ Nachdem die Teile 3 und 4 der Reihe den Stecker gezogen haben, versucht Robert Rodriguez einen Reboot. Und auch wenn die Tricks deutlich besser aussehen, die Handlung ist so dünn, die Schauspieler so uninteressant, dass man keine Sekunde lang in den Film gezogen wird (wenn man über 6 Jahre alt ist). 

Past Lives (2023) * * * * Zartbitteres, realistisches, erwachsenes und behutsames Liebesdreiecks-Drama, das die Regisseurin lose auf eigenen Erfahrungen basiert, und so auch nebenbei noch ein Film über Immigrantenschicksal und Leben in New York gedreht hat.

Haunting in Venice, A (2023) * * * Nicht so aufgeblasen wie die vorangegangenen Christie-Adaptionen von Kenneth Branagh, dafür mehr auf Grusel getrimmt. Das ist stimmig und meistens auch unterhaltsam. Aber die Beschränkung auf eine Haupt-Location und die oft etwas dunkeln Bilder schmälern das Vergnügen.

Last Voyage of the Demeter, The (2023) * * Hübsch ausgestatteter, aber langweiliger Horrorfilm, der den Dracula-Mythos beiseite lässt und sich auf den langweiligsten Aspekt konzentriert: ein wenig Gemetzel. Dass die Schiffscrew völlig inkompetent erscheint, macht die Sache auch nicht besser.

Strays (2023) - Doggy Style * * * Freche und unterhaltsame Hundekomödie, deren Gags aber nicht immer treffen und deren Grundidee (Hündchen haben ne freche Schnauze) auch etwas überstrapaziert wird.

Blue Beetle (2023) * * * ½ Aus dem hierzulande nahezu unbekannten DC-Helden wird ein überraschend frischer Superheldenfilm, der die Balance aus Albernheit und Dramatik wunderbar meistert, all dies mit Latino-Flair und coolem Soundtrack garniert. Ausnahmsweise bangt man mit dem Helden (und seiner Familie) wieder richtig mit, nicht wie bei vielen Multiverse-Szenarien, in denen eh niemand wirklich stirbt.

Once Upon a Crime (2023) - Aazukin, tabi no tochu de shitai to deau * * ½ Putzige und hübsch ausgestattete japanische Romanverfilmung um einen Krimifall im Märchenland (Rotkäppchen, Aschenputtel & Co.). Doch die Story kommt schlecht voran, die Auflösung ist nicht gerade glaubhaft und echte Atmosphäre kommt in der etwas sterilen Welt auch nicht auf.

Love at First Sight (2023) - Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick * * ½ Sympathische, aber extrem harmlose Liebeskomödie, das ideale Netflix-Futter.

Miraculous - Le film (2023) - Ladycat & Cat Noir * * * Temporeicher und farbenfroher Spielfilmableger der französischen Animationsserie, die aber wenig neue Ideen auf den Tisch bringt.

Man Called Otto, A (2022) * * * ½ Das Hollywood-Remake des schwedischen Hits ist zwar formelhaft, aber bewegend, leise amüsant und überzeugend gespielt. 

You Are So Not Invited to My Bat Mitzvah (2023) * * * Formelhafte, aber sympathische Jugendkomödie, die fest in ihrer jüdischen Familie verankert ist und für die Co-Star/Produzent Adam Sandler seine halbe Familie aufgeboten hat.

Meg 2: The Trench (2023) * * Unnötige Fortsetzung, die sich erst noch zu sehr auf Nebenhandlungen fixiert, statt den Haien Raum zu geben.

Vacation Friends 2 (2023) * * Weitgehend unlustige Fortsetzung, die absurde Situationen ungelenk aneinanderhängt. Da hilft selbst der Cast nicht.

Drachenjäger (2020) * * ½ Uninspirierter Animationsfilm nach dem Roman von Cornelia Funke, der wirkt, als sei er aus besseren Filmen zusammengeschustert. Kurzweilig ist er zum Glück gerade noch.

Koputus (2022) - The Knocking * * * Finnischer Horrorfilm, der etwas gar viele Ideen auftischt, die dann nicht relevant sind. Aber als Folk-Horror mit atmosphärischen Albtraum-Bildern ist der Film ganz bäumig. 

Dangerous (2021) * * Scott Eastwood in einem langweiligen, austauschbaren Actionthriller, für den auch namhafte Co-Stars wie Mel Gibson verheizt werden.

Antlers (2021) * * * Der Drama-Spezialist Scott Cooper bleibt auch bei diesem Horrorfilm seinem ultra-düsteren Stil treu, aber die Story ist etwas dünn und nicht ausgereift. Da böte der Mix aus Sozialdrama und Grusel mehr Potential.

Pirates of Somalia, The (2017) * * * Die wahre Geschichte peppt der Film mit Ironie und sogar Animation auf, schlägt sich beherzt auf die Seite Somalias. Aber die Handlung geht nur selten in die Tiefe, trotz der üppigen Laufzeit. 

Monkey King, The (2023) * * Netflix-Animationsfilm mit unattraktivem Figurendesign, hektischer Action und ideenloser Story. Da kommt kein Abenteuer-Feeling auf. 

Red, White & Royal Blue (2023) * * * Formelhafte, aber charmante Liebeskomödie um die Romanze zwischen dem US-Präsidentinnensohn und einem britischen Prinzen, basierend auf einem Roman. 

Good Joe Bell (2020) * * ½ Bewegende wahre Geschichte, aber unterwandert durch die ungelenke und etwas dröge Inszenierung.

 

8.8.2023 

Barbie (2023) * * * ½ Spassiges Live-Action-Debüt der Kultpuppe, in das Regisseurin Greta Gerwig viel Pop-Feminismus, Verweise und gute Laune packt.

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) * * * ½ Überraschend frisches Update für die Kultfiguren, diesmal aus der Feder von Seth Rogen. Die Animation orientiert sich an Graffiti und Kritzeleien in Schulbüchern, neben den Star-Sprechern sind die vier Hauptfiguren endlich mal Teenager und ihr Slang macht Sinn. Auch wenn er zum Schluss etwas gar exzessiv ist, macht der Film mit viel Tempo Spass.

Gran Turismo (2023) * * * Vom Gamer zum Rennfahrer: Neill Blomkamp setzt die wahre Geschichte mit erstaunlich klarer (aber durch die Kameraarbeit trotzdem agiler) Bildsprache um, und auch wenn die Story extrem formelhaft ist und bisweilen daherkommt wie ein Werbefilm für Nissan, Playstation und Rennsport, so hält sie doch stets bei Laune und die Rennszenen reissen mit - wenngleich die Idee, Game-inspirierte Einblendungen wie z.B. die Platzierung über dem Auto, am Realismus nagt. Last but not least: Die Lovestory hätte man mühelos streichen können, um dafür etwas mehr von der viel zu leichten Ausbildung zu zeigen. 

Oppenheimer (2023) * * * * Visuell stimulierende Biographie mit ungeheurer Starpower und faszinierenden inszenatorischen Kniffen. Die etwas gar aufdringliche Tonkulisse, ein typisches Christopher-Nolan-Element, sabotiert jedoch die Subtilität.

Elemental (2023) * * * ½ Unverhofft herziger Pixar-Film, der eine amüsante, romantische Geschichte erzählt und die Metaphern offen zur Schau trägt - all dies verpackt in einfallsreiche Bilder. 

Asteroid City (2023) * * * ½ Eine Art Best-of von Wes Anderson mit etlichen Stars, Meta-Ebenen, einzigartigem Stil und viel kuriosem Charme. Das wirkt allerdings leerer als auch schon und Anderson weiss nicht recht, wohin das alles führt. Witzig ist der Trip indes allemal. 

Spider-Man: Across the Spider-Verse (2023) * * * * ½ Rauschhafte Fortsetzung, die mit visuellen wie inhaltlichen Ideen nur so übersprudelt. Das Ende ist leider offen und es gibt leichte Längen, aber als audiovisuelles Spektakel ist der Film schwer zu toppen, und er schafft es trotz der wilden Action, die Augen immer auf das Wesentliche zu konzentrieren. 

Flash, The (2023) * * * Ein erstaunlich epischer Superheldenfilm, der seine dramatische Geschichte mit der richtigen Menge Humor und Fan-Service würzt, ansonsten aber schwere, packende Kost bietet - und sich mit seiner kristallklaren Optik auch von anderen DC-Werken abhebt. Aber: Die Tricks sind oft künstlich, vor allem die Zeit-Bubble, die wohl gewollt so aussieht, aber daherkommt als sei sie AI-generiert. Und etliche Figuren wirken in dem überladenen Tohuwabohu vergeudet.

Joy Ride (2023) * * * Etwas rudimentäre, aber schön freche Frauenkomödie, die den Comedy-Stil der "Hangover"-Zeit mit asiatischem Cast neu aufrollt.

OSS 117: Alerte rouge en Afrique noire (2021) - OSS 117 – Liebesgrüsse aus Afrika * * * Der dritte Teil ist immer noch witzig und kurzweilig, aber längst nicht mehr so pfiffig wie die Vorgänger.

John Wick: Chapter 4 (2023) * * * ½ Überlanger, dennoch immer noch sehr effizienter und gestylter Einsatz. Die Reihe muss aber aufpassen, nicht zur Selbstparodie zu verkommen, denn was Wick diesmal einsteckt, macht ihn geradezu zum Superhelden - und so geht die Erdung des Ur-Films völlig verloren. Als Stunt-Spektakel aber auch so noch 1a.

Transformers: Rise of the Beasts (2023) * * * Das Ganze ist im 7. Teil (!) längst auserzählt und die Geschichte wirkt genauso ausgelutscht wie die Roboter-Figuren. Aber das 90er-Setting ist gelungen, die neuen menschlichen Figuren liefern in der ersten Hälfte noch eine angenehme Erdung und auch wenn die Tricks gegen Ende wieder zum Pixelsturm werden, wirken sie doch um einiges kohärenter als bei Michael Bay. 

Talk to Me (2022) * * * Sauberer kleiner australischer Horrorfilm mit einigen unheimlichen Szenen. Doch der Auftakt dauert etwas lange und am Ende gibt es fast zu wenig Anhaltspunkte, was wirklich passiert ist.

Air (2023) * * * ½ Altmodische, aber kurzweilige Entstehungsgeschichte der Air-Jordan-Schuhe, sowohl überhöht wie auch ironisch inszeniert von Co-Star Ben Affleck. 

Nachtmahr, Der (2015) * * * Atmosphärische Coming-of-Age-Geschichte im Horrorkleid, manchmal etwas träge (und mit vielen Fragezeichen), aber stets faszinierend. 

Out-Laws, The (2023) * * ½ Der gut besetzten Netflix-Actionkomödie geht viel zu schnell die Luft aus, die Gags wirken flach - an sich kein Wunder, kommt der Film doch aus der Adam-Sandler-Ecke.

Mädchen mit den goldenen Händen, Das (2021) * * * Etwas zähes, aber facettenreiches Drama mit ambivalenten Figuren.

Palm Springs (2020) * * * ½  Eigenwilliger Mix aus lakonischem Humor, Romantik und Fantasy, produziert von der Lonely-Island-Comedytruppe.

Beau Is Afraid (2023) * * * Ari Asters überlanger, anstrengender, aber doch stets faszinierender Mix aus Psychotherapie, Albtraum und Selbstkasteiung ist auf jeden Fall einer der einzigartigsten Filme der letzten Jahre. Richtig gut wird er dadurch trotzdem nicht.

Ruby Gillman, Teenage Kraken (2023) * * ½ Harmloser DreamWorks-Animationsfilm, der plus-minus die Geschichten von "Red" und "Luca" kombiniert, wenn auch mit weniger Raffinesse und visueller Kraft.

Paradise (2023) * * ½ Thematisch faszinierender, aber unglaubwürdiger deutscher Sci-Fi-Film, der je länger je langweiliger wird. Als Serie mit mehr Figuren hätte es vielleicht besser funktioniert.

Tom of Finland (2017) * * * Einnehmendes, aber viel zu braves Porträt des Zeichners von erotischen Schwulenbildern.

Bulldog (2022) * * * ½ Intimes und doch kraftvolles Drama um eine etwas zu enge Mutter-Sohn-Beziehung, gebettet in sonnengeflutete Ibiza-Bilder.

Ein bisschen bleiben wir noch (2020) * * * Formelhafter, aber bewegender Flüchtlingskinder-Film, der in manchen Szenen phantastische Elemente aufweist, diese aber doch in den Realismus der Geschichte einbettet.

Bones and All (2022) * * * ½ Inhaltlich an sich simpel gestickter und daher etwas langer Horror-Liebesfilm, der aber eine ungeheure Atmosphäre erzeugt und zwei starke Jungdarsteller aufspielen lässt.

Blood & Gold (2023) * * * Deutsche Netflix-Produktion auf den Spuren von Tarantino, die Kriegsfilm mit Italowestern und B-Film paart. Vorhersehbar und manchmal holprig, aber stets Fun.

Boogeyman, The (2023) * * * Grundsolide und auf das Wesentliche reduzierte Stephen-King-Verfilmung, die manchmal richtig gruselig ist. Gegen Ende weicht die Psychologie (Verlust, Verarbeitung etc.) einem 08/15-Monsterhorror, was doch eher enttäuschend entlässt.

Spirited (2023) * * * Musical- und Meta-Interpretation des Klassikers, zu lang und nicht immer treffsicher, aber auf jeden Fall unterhaltsam.

10.7.2023

Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One (2023) * * * * Die Reihe lässt nicht nach: famose Action, tolle Locations, gestylter Look, coole Figuren. Schon nur die mitreissende und kurzweilige Verfolgungsjagd durch Rom mit jener in "Fast X" zu vergleichen, zeigt, wie viel besser diese Reihe ist. Die vielen Dutch Angles haben mich anfänglich irritiert, bis ich realisiert habe, dass dies eine Verbeugung vor Brian De Palma sein dürfte, der in "M:I-1" etliche Dutch Angles verwendet hat.

Nimona (2023) * * * * Temporeiche und freche Comic-Adaption, die von Disney einst gestrichen, aber dann von Netflix wiederbelebt wurde. Die formwandelnde Heldin dient klar als Metapher für den nicht-binären Autor ND Stevenson und auch sonst ist der Film progressiv, ohne "Normies" zu sehr zu verschrecken, zumal sich alle von der verspielten Animation mitreissen lassen.

Jeanne du Barry (2023) * * * Recht kurzweiliger Historienfilm von und mit Maïwenn: zwischen Pathos und Entlarvung, doch die Erzählweise wirkt etwas ziellos - und Johnny Depp, der in der 2. Hauptrolle Französisch spricht, spielt zwar angenehm zurückhaltend, aber ohne den Hauch von Tiefe. 

A través del mar (2023) * * Langweilige und ziellose Fortsetzung von "A través de mi ventana".

No Hard Feelings (2023) * * * Der Regisseur von "Good Boys" präsentiert Jennifer Lawrence in einer Komödie im Stil der frühen 2000er. Das ist extrem derb und witzig, wenn es funktioniert, doch der Film will auch seltsam moralistisch und romantisch werden, was einfach nicht passen will.

Tides (2021) * * ½ Ambitionierter Sci-Fi-Film unter Schweizer Regie mit internationaler Besetzung. Die (etwas gar dunklen) Bilder sind episch, aber die Story zieht nie hinein.

Extraction 2 (2023) * * * ½ Knüppelharte Fortsetzung des Netflix-Hits, die vor allem in der ersten Stunde einige famose Sequenzen zu bieten hat, aber am Ende etwas auslaugt. 

Culpa mía (2023) * * * Kurzweilige spanische Teenieromanze, die wie andere zuvor vor allem mit Sex Appeal und gelacktem Look überzeugt. Die Macho-Allüren, in diesem Genre leider auch weit verbreitet, beschränken sich zum Glück auf ein Minimum.

Indiana Jones and the Dial of Destiny (2023) * * * * Nach dem zwiespältigen "Crystal Skull" ist dies ein würdiger Abschluss für Indy: Kurzweilig, nostalgisch ohne Nostalgie-Bait und ironischerweise trotz James Mangold hinter der Kamera deutlich näher am Look & Vibe eines Spielberg-Films, als es Spielbergs eigener 4. Teil war. Das Ende schiesst vielleicht eine Spur übers Ziel hinaus, aber es passt doch allemal besser zu Indy als Aliens ...

Krass Klassenfahrt (2021) * * Langweilige deutsche Teeniekomödie, die keine Überraschung auf Lager hat. 

Evil Dead Rise (2023) * * * Spannende, zunehmend blutigere, aber auch etwas seelenlose Neuauflage.

Bigfoot Family (2020) * * ½ Für Kinder sicher kurzweiliger Animationsfilm, der aber inhaltlich nichts Neues bietet und sich auf Trickfilm-erprobte Standardfiguren und -Situationen beschränkt. 

Vivarium (2019) * * * Ein reizvolles Mysteryhorror-Szenario, das vor allem am Anfang hineinzieht und stilistisch überzeugt. Doch der Mittelteil hängt durch, das ist fast nicht zu umgehen, und auch die Auflösung dürfte knackiger sein.

Idol, The (2023) * * Die Miniserie will ein ungeschönter Blick in die Eskapaden, Perversionen und Manipulationen im Musikgeschäft sein, rutscht aber in "Showgirls"-Gefilde ab und während Lily-Rose Depp sich noch aus der Affäre zieht, ist ihr Co-Star The Weeknd (mit dem sie null Chemie hat) recht blamabel. 

Great White (2021) * * Lose nach Tatsachen erzählter Haifisch-Thriller, der wenig Ideen bietet, dafür unsympathische Figuren und unglaubwürdige Szenen.

Voyagers (2020) * * ½ Neil Burger verlegt die "Herr der Fliegen"-Geschichte ins All, doch nach anregendem Start wird die Sache langweilig und an Klischees gebunden.

Blackbird (2019) * * * Gut besetztes, bewegendes, wenn auch etwas gar ideenarmes Remake des dänischen Dramas "Silent Heart".

Run Rabbit Run (2022) * * ½ Gut gespielt und bebildert, aber das Gruseldrama entwickelt ich zäh und seltsam vorhersehbar. 

Délicieux (2021) - A la carte - Freiheit geht durch den Magen * * * Sympathische, aber auch arg harmlose Tragikomödie um Essen, Revolution und etwas Liebe.

 

2.4.2023

Manta Manta: Zwoter Teil (2023) * ½ Til Schweiger übernimmt bei der verspäteten Fortsetzung gleich selbst die Zügel und liefert ein überlanges Machwerk ab, das mit dem Original kaum mehr etwas zu tun hat, sondern die Fehler aller letzen Schweiger-Filme wiederholt: ein egomanischer Hauptdarsteller, grauenhaftes Schnitt-Stakato, dümmliche Witze, aufdringlicher Schmalz. Und nur ein kleines Nebenbei: Er hat nicht mal das Schluss-Rennen im Griff, da er nicht klar definiert, wer in welchem Wagen sitzt, dadurch entsteht kaum Dramatik. Und dann schneidet er noch ständig zu den Zuschauern - aber nicht zu den wichtigen, um die Emotionen zu verstärken, nein, am meisten Screen Time bekommt die kurz zuvor eingeführte Freundin einer Nebenfigur. Ja die komplett unwichtige Freundin. Wohl einfach weil sie hübsch ist und Til besser ins Bild passt. 

Hellraiser (2022) * * ½ Die Körperhorror-Aspekte und ein paar gruselige Szenen retten dieses unnötige Remake über die Ziellinie, aber es fehlt die Atmosphäre und Ausdruckskraft des Originals.

16.3.2023

Trois mousquetaires, Les: D'Artagnan (2023) * * * ½ Der erste Teil des toll besetzten Filmdoppels ist bis auf einen neuen Subplot um Athos ziemlich werkgetreu, doch die Story zieht so oder so hinein und die realistische Machart verleiht dem Ganzen erstaunliche Thriller-Spannung (ohne den Humor zu vergessen).

Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves (2023) * * * ½ Eine massive Verbesserung zur vorherigen Verfilmung: Die Macher huldigen den Games und hauen ganz nebenbei einen Fun-Fantasyfilm mit Action und Humor raus, der auch für Game-Laien mehr Spass macht, als man ihm zugetraut hätte. Das ist auch der spielfreudigen Besetzung zu verdanken.

Trübe Wolken (2022) * * * Etwas gar mysteriös erzählter, aber atmosphärischer und gut gespielter Mix aus Thriller und Jugenddrama. 

65 (2023) * * Ein kurzer, knackiger Sci-Fi-Horrorfilm mit simplem Konzept. Das könnte fetzen, doch herausgekommen ist ein 08/15-Creature-Feature, das Kreaturen durch extrem langweilig präsentierte Dinosaurier ersetzt. Wenn schon Dinos, dann sollte man die doch auch nutzen, oder?

Magic Mike's Last Dance (2023) * * ½ Steven Soderbergh kehrt zu seiner Reihe zurück und übernimmt den feministischen Touch aus dem Vorgänger XXL. Doch ausser der Choreographie und der gelackten Inszenierung bleibt wenig hängen. 

Cocaine Bear (2023) * * ½ Die abstruse Idee wird kurzweilig präsentiert, aber dürfte um einiges wilder sein.

Missing (2023) * * * ½ Spannender Thriller im Stil von "Searching", und auch wenn die multimediale Präsentation nicht mehr so frisch wirkt, funktioniert sie bestens.

Proxima (2019) * * * Ruhiges Drama um die Vorbereitungen zu einem Weltraumflug, mit internationaler Besetzung, aus der Hauptdarstellerin Eva Green herausragt (während Matt Dillons Figur übertrieben klischeehaft gezeichnet ist).

Waves (2019) * * * ½ Bewegendes Drama, das in der Mitte die Hauptfigur wechselt und so noch facettenreicher wird. Auch die Inszenierung verdient Lob, vor allem wegen der Bildgestaltung (bis hin zum Wechsel der Bildformate).

Inconveniente, El (2020) - Vier Wände für zwei * * * Formelhafte spanische Theaterverfilmung, doch dank des Charmes der zwei Hauptdarstellerinnen schaut man gerne zu. 

Women Talking (2022) * * * ½ Dem Titel entsprechend sehr geschwätzig, aber famos gespielt und letztendlich auch sehr bewegend.

Avatar: The Way of Water (2022) * * * * Die erste von mehreren späten Fortsetzungen war auf den ersten Blick nicht nötig, da die Geschichte auserzählt war. Und tatstächlich gibt es Probleme (Jakes Figur scheint zu wankelmütig, der Bösewicht wird nochmals ausgegraben und die "Hey Bro"-Dialoge werden fast penetrant gegen Ende) - doch man sollte nie gegen James Cameron wetten: Die Wasser-Visuals sind noch eindrücklicher als der Dschungel, die Story reisst mit, die Inszenierung ist episch mit grossem E.

I Care a Lot (2020) * * * Fast fiebriger Thriller, der ein wichtiges Thema aufgreift und dann etwas aus den Augen verliert, wenn die (bewusst unsympathische) Hauptfigur unglaubwürdiger wird. Gut gespielt und kurzweilig aber jederzeit.  

Witches, The (1990) - Hexen hexen * * * ½ Düstere wie witzige Adaption des Romans von Roald Dahl, mit Anjelica Huston in Bestform.

Witches, The (2020) - Hexen hexen * * Starbesetzte, aber überkandidelte und oberflächliche Neuverfilmung, bei der Altmeister Robert Zemeckis bestenfalls für brauchbare Tricks sorgt. 

Inheritance (2020) * * Die halbwegs respektable Besetzung schafft es nicht, die Story vor der Hirnrissigkeit zu retten.

 

2.3.2023

Oscar-Prognose 2023

Queenpins (2021) * * ½ Solide besetzte Komödie, die sich aber nicht richtig auf einen Ton festlegen kann und nach solide Start den Faden verliert. 

Creed III (2023) * * * ½ Der Reihe ist die Luft ausgegangen, vor allem, weil bei Boxerfilmen immer die Auf- und Abstiege am spannendsten sind, und ohne dieses Element muss Drama eher künstlich erzeugt werden. Doch die Darsteller sind mit Energie dabei, die Boxszenen haben Punch und auch die Inszenierung von Hauptdarsteller Michael B. Jordan ist nicht übel.  

Tár (2022) * * * * Präzise inszenierte und von Cate Blanchett grandios gespielte Pseudo-Biographie, die sich Zeit nimmt, ihre widersprüchliche Hauptfigur aufzubauen.

Fabelmans, The (2022) * * * ½ Von Steven Spielbergs eigener Jugend inspiriertes Familiendrama, lebendig erzählt und hervorragend inszeniert - wenn auch nicht immens erinnerungswürdig. 

Plane (2023) * * * Simpel gestrickter Actionfilm alter Schule, der aber erstaunlich gut packt.

Babylon (2022) * * * ½ Fast übertrieben dekadente und schwelgerische Nabelschau des Hollywoods um das Ende der Stummfilmzeit. Die erste Stunde ist famos, danach macht sich die Überlänge von 3h bemerkbar und am Ende scheint der Film das Pathos nicht zu verdienen - besser wäre wohl gewesen, einfach loszulassen und sich der Dekadenz konsequent hinzugeben.

My Son (2021) * * Fader Thriller, der zwar mit atmosphärischen Schottland-Bildern auftrumpft, aber dessen Story im Nu kalt lässt - nicht zuletzt darum, weil Hauptdarsteller James McAvoy kein Skript bekam, sondern improvisieren musste.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania (2023) * * * Ein kurzweiliges Sci-Fi-Spektakel, das Marvels neue 5. Phase einführt, die sich ganz um Bösewicht Kang dreht. Doch bei allem Bombast ging der Charme Ant-Mans etwas verloren, er wird austauschbarer.

Boston Strangler (2023) * * * Grundsolide gemachte True Crime, die aber niemals die Grenzen des Genres auslotet und stattdessen auf einen Mix aus "Spotlight" und David-Fincher-Schaffen setzt.

Pearl (2022) * * * ½ War "X" noch eine Hommage an den 70er-Horror à la "Texas Chainsaw Massacre" zitiert Regisseur Ti West bei diesem Prequel die Technicolor-Ära, vor allem "The Wizard of Oz", mit vielen ins Groteske überzeichneten und weiterhin auch blutigen Beigaben.

Our Idiot Brother (2011) * * * Sympathische Komödie mit eindrücklicher Besetzung, wenngleich der Tonfall etwas wankelmütig ist.

Crisis (2021) * * ½ Starbesetzter und thematisch wichtiger Film über die Opoid-Krise in Amerika, doch dramaturgisch unausgegoren und letztendlich ohne nachhaltige Wirkung.

Your Place or Mine? (2023) * * Sympathisch besetzte romantische Komödie, die aber wegen der räumlichen Distanz nie die Funken sprühen lässt und völlig übereilt endet. 

Bay of Silence, The (2020) * * Aufgeblasen erzählte und recht billig inszenierte Romanverfilmung mit halbwegs beachtlicher Besetzung für solch eine B-Produktion. 

Shotgun Wedding (2022) * * ½ Der Mix aus Liebes- und Actionkomödie ist zwar recht neuartig, aber das Ganze wirkt dennoch höchst formelhaft. Fastfood-Unterhaltung für einmal durchgucken und danach gleich wieder vergessen.

Bodies Bodies Bodies (2022) * * * Ein Film für alle, denen eine Twitter-Bubble noch zu wenig Horror bietet: eine extrem zeitgeistige und daher im Mittelteil auch recht anstrengende Horrorkomödie mit Klassenbewusstsein. Das gabs auch schon besser, aber kurzweilig ist der Film meistens schon.

Whale, The (2022) * * * * Darren Aronofsky adaptierte das Theaterstück als düsteres Kammerspiel, oftmals hart an der Grenze zur Sentimentalität - aber Brendan Fraser in der Hauptrolle verleiht dem Ganzen so ungeheuer viel Seele und Pathos, das man nicht anders kann, als mitgezogen zu werden.

M3GAN (2022) * * * Routinierter, etwas blutleerer Horror, der aber besser funktioniert als die vielen dummen Puppenhorror-Werke.

Olchis, Die - Willkommen in Schmuddelfing (2020) * * ½ Harmlose, aber zeitweise ganz lustige Animationskomödie. 

Titane (2021) * * * Der Cannes-Gewinner ist ein kompromissloser, herrlich queerer Film mit Bodyhorror-Einschlag, der aber nicht recht weiss, wohin er will.

You People (2023) * * Die gut besetzte Komödie will das Zusammenleben von Schwarzen und Weissen in Amerika aufs Korn nehmen, bricht aber geradezu jeden nur erdenklichen Satz auf Hautfarben-Gegensätze herunter, was schnell extrem anstrengend wird. Und unlustig. 

Dream Horse (2020) * * * Die wahre Geschichte ist zwar voller Underdog-Stereotypen, aber es fällt schwer, die herzige Tragikomödie nicht zu mögen.

Wanda, mein Wunder (2020) * * * Bissige Schweizer Sozialsatire, die gegen Ende etwas Fokus verliert.

Knock at the Cabin (2023) * * ½ M. Night Shyamalan schafft es anfänglich gut, Atmosphäre zu erzeugen, doch sein apokalyptisches Gedankenspiel zieht er geradlinig und überraschungsarm durch, wodurch das Ganze am Schluss erstaunlich leer bleibt. Wenn man unbedingt reinlesen will, dann kann man den homophoben Weg gehen ("das egoistische Verhalten von Schwulen bringt die christliche Weltordnung an den Abgrund") oder das Gegenteil ("richtig nettes schwules Paar saves the day"). Da der Film so religiös durchdrungen ist, dürften viele leider den ersten Weg gehen. Aber eben: Reinlesen ist nicht nötig, der Film ist recht dünn.

Wrath of Man (2021) - Cash Truck * * * Etwas zu langer und unnötig verwinkelt erzählter Actionfilm, den Guy Ritchie aber solide inszeniert und der mit Plot und Besetzung genug Power hat, um nie zu langweilen.

Strange World (2022) * * * ½ Kurzweiliger und phantasievoller Animationsfilm, der dramaturgisch noch ausgefeilter hätte sein dürfen. Leider geriet der Film ins Kreuzfeuer des amerikanischen Kulturkriegs, weshalb er an den Kinokassen übel floppte. 

Barbarian (2022) * * * Unkonventionell erzählter Horrorfilm, der gegen Ende aber nachlässt und gar viele Logiklöcher hinterlässt.

Banshees of Inisherin, The (2022) * * * * Sensibler, intimer Film um Einsamkeit, überragend gespielt und unspektakulär inszeniert. Dürfte den einen oder anderen am Ende etwas ratlos zurücklassen, aber das passt zum Film.

Black Beach (2020) * * Unnötig wirr und überlang erzählter Thriller, der immerhin mit seinen Locations in Ghana punktet.

Taktik (2022) * * * Kammerspielartiger, gut gespielter und weitgehend spannender österreichischer Thriller, der etwas in die Länge gezogen wirkt. 

Menu, The (2022) * * * ½ Bösartige und witzige Satire auf die Superreichen, die etwas weniger plakativ daherkommen dürfte, denn so wirkt sie unglaubwürdig. 

Pale Blue Eye, The (2022) - Der denkwürdige Fall des Mr Poe * * * Gut gespielter und visuell kraftvoller Historienkrimi, dessen Geschichte aber zeitweise etwas lahmt. 

Roald Dahl's Mathilda the Musical (2022) * * * Von vielen Dahl-Fans gefeierte Musical-Adaption, die mich aber erstaunlich kalt liess. An Ausstattung und Darstellern gibt es indes nichts zu Meckern. 

White Noise (2022) * * * Noah Baumbachs toll besetzte Satire will zu viel auf einmal und wirkt daher extrem unfokussiert, was die Überlänge noch stärker ins Gewicht fallen lässt. Die Darsteller sind aber klasse, ebenso die teils herrlichen Sets (Stichwort: Supermarkt im Abspann).

Glass Onion - A Knives Out Mystery (2022) * * * ½ Wenn das überzüchtete Finale nicht wäre, würde der witzige, schlaue und herrlich gefilmte zweite Einsatz von Daniel Craig als Detektiv Blanc fast mit "Knives Out" mithalten. Vermissen tut man auch Ana de Armas' Figur, die im ersten Teil grosse Empathie und Klassenbewusstsein in die Story brachte.

Noche de fuego (2021) - Feuernacht * * * Narrativ wirkt die mexikanische Romanverfilmung nicht immer packend, aber der traurige und stets aktuelle Inhalt wird bewegend und visuell ansprechend präsentiert.

Three Thousand Years of Longing (2022) * * * Bildgewaltige, wenn auch narrativ nicht immer überzeugende Fantasy-Romanze von George Miller.

Triangle of Sadness (2022) * * * ½ Der Untergang des Kapitalismus: Der Cannes-Gewinner ist eine nie subtile Satire, die aber jederzeit schön gallig und witzig ist. 

Elizabeth Harvest (2018) * * ½ Der Sci-Fi-Thriller beginnt stil- und reizvoll, verliert aber mit der Zeit an Fokus. 

Troll (2022) * * ½ Kurzweiliger, wenn auch nicht gerade einfallsreicher mythologischer Monsterfilm im "Godzilla"-Stil, den "Tomb Raider"-Regisseur Roar Uthaug in seiner Heimat Norwegen ansiedelt. 

Docteur? (2020) * * * Harmlose, aber sympathische französische Komödie, die von ihren Darstellern lebt.

Happiest Season (2020) * * * Sympathische Weihnachtskomödie, die inhaltsmässig kaum je überrascht, aber mit ihren Figuren (inklusive einem lesbischen Pärchen als zentrale Protagonistinnen) überzeugt. 

Andor - Season 1 (2022) * * * * Erdig und realistisch inszeniert, clever erzählt und mit spannenden Ideen: "Star Wars" war im TV nie besser.

Pinocchio / Guillermo del Toro's Pinocchio (2022) * * * * Grotesk und doch poetisch, unheimlich und doch herzlich: Del Toros Adaption ist aus anderem Holz geschnitzt - und funktioniert trotz ihrer inhaltlichen Änderungen zum Roman bestens, da er dessen Geist trifft (und nebenbei wunderbar Stop-Motion-animiert ist).

Operation Fortune: Ruse de guerre (2023) * * * Von Guy Ritchie gewohnt temporeich inszenierter Actionthriller mit cooler Besetzung. Die Eskalation wird zunehmend unglaubwürdiger und die Helden scheinen nie in echter Gefahr, aber das mindert die Unterhaltung nur bedingt. 

Wonder, The (2022) * * * Atmosphärische Romanadaption mit überzeugenden Darstellern, behält vor allem im Mittelteil aber nicht immer in ihrem Bann.

Darby and the Dead (2022) * * * "Mean Girls" trifft "Sixth Sense": wenig innovativ, aber kurzweilig und recht sympathisch.

Slumberland (2022) * * * Netflix-Fantasy mit kindgerechter Präsentation und gut aufgelegten Stars, aber die CGI-bepackten Bilder lassen manchmal Magie vermissen.

Falling for Christmas (2022) * * ½ Weihnachtliche "Overboard"-Variante, die Lindsay Lohan eine gute Plattform für ein Comeback, inhaltlich aber nichts Neues liefert.

Rogue Trader (2021) * * * in seinen Ressourcen limitierter, aber inhaltlich durchaus überzeugender Hochschul-Film rund um milliardenschwere Börsen-Verzocker. 

 

14.11.2022

Black Panther: Wakanda Forever (2022) * * *  ½ Mit einem verstorbenen Hauptdarsteller war das Sequel immer in einer problematischer Lage, löst es aber bis auf eine etwas holprige Dramaturgie aber gut. Die Schauwerte sind eindrücklich, die Schauspieler sind mit Innbrunst dabei und die Story hat ein paar gelungene Facetten.

Smile (2022) * * * ½ Die ersten zwei Drittel des unheimlichen Horrorfilms sind famos, irgendwo zwischen "It Follows" und "Ring", erst im letzten Drittel fällt das Ganze etwas ab.

Good Nurse, The (2022) * * * ½ Unterschwellig spannendes Thrillerdrama nach Tatsachen, nicht ganz so tiefgründig wie erhofft, aber jederzeit veredelt durch das Hauptdarsteller-Duo.

Samaritan (2022) * * Lahmer Superheldenfilm mit Sylvester Stallone, der die Route von "Unbreakable" oder immerhin "Hancock" hätte gehen können, aber lieber gar nix richtig ist. Anfänglich noch reizvoll, am Ende nur noch gähn.

Black Adam (2022) * * ½ Für Fans der Figur sowie für Liebhaber von Fantasyaction sicherlich sehenswerter DC-Superheldenfilm, doch viel zu lärmig inszeniert, der Soundtrack plärrt sogar in den rar gesäten ruhigeren Momenten. Die Action ist zudem hektisch im Möchtegern-Zack-Snyder-Stil inszeniert, die Charaktere bleiben recht blass und Dwayne Johnson verleiht (ausser böse Dreinschauen) der ambivalenten Titelfgur auch nicht gerade düstere Tiefe. Das klingt negativer, als der kurzweilige Film letztendlich ist, doch die Probleme sind mannigfaltig. 

Weird: The Al Yankovic Story (2022) * * * ½ Wie macht man eine Biographie von Song-Parodie-Künstler Yankovic? Als Parodie natürlich! Vieles daran ist wahr, doch immer mehr gleiten wir in die Phantasie ab - und das ist ein höllisch unterhaltsamer Ritt. 

Grosses Versprechen, Ein (2021) * * * Quälendes, aber intensives und gut gespieltes Drama um den Zerfall von Körper und Ehe.

School of Good and Evil, The (2022) * * ½ Visuell wie inhaltlich etwas fade Romanverfilmung, die zwar das Fundament für eine Fantasy-Reihe legt, aber für sich selbst kaum in Erinnerung bleibt. Paul Feig ist wohl auch der falsche Regisseur dafür. 

Enola Holmes 2 (2022) * * * ½ Rasante und kurzweilige Fortsetzung, die es noch etwas besser als der Vorgänger schafft, die Hauptfigur ins Zentrum zu rücken. Vieles passiert nun mit ihr, statt um sie herum.

Woman King, The (2022) * * * ½ Das kraftvoll inszenierte und famos gespielte Historiendrama biegt die Sklavengeschichte von Dahomey zwar arg ins Positive zurecht, damit sie besser zur heroischen Geschichte passt, aber dem Unterhaltungswert tut das keinen Abbruch. Top vor allem Viola Davis und Lashana Lynch.

Ticket to Paradise (2022) * * * Harmlose Liebeskomödie mit gut aufgelegten Stars und exotischer Kulisse, nur die Story dürfte gerne weniger vorhersehbar sein

Ammonite (2020) * * * Etwas zähe, aber gut gespielte und sensible zweite Regiearbeit von Francis Lee, die mit Kate Winslet und Saoirse Ronan bestens besetzt ist.

Im Westen nichts Neues (2022) * * * ½ Die dritte Verfilmung von Erich Maria Remarques berühmtem Roman weicht von der Vorlage zwar ab, behält aber den kriegskritischen Kern: In imposanten Bildern und mit eindringlichen Szenen erzählt der Film vom Schicksal eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront des Ersten Weltkriegs.

Curse of Bridge Hollow, The (2022) * * ½ Harmloser Gruselspass, produziert von Netflix. 

We Have Always Lived in the Castle (2018) * * ½ Das solide gespielte und inszenierte Mysterydrama ist nicht gar so geschickt erzählt wie die Romanvorlage.

Wedding Party, The (2010) * * ½ Harmlose australische Komödie, die schlüpfriger und frecher sein möchte, als sie letztendlich ist.

Don't Worry Darling (2022) * * ½ Olivia Wildes zweite Regiearbeit ist hervorragend gefilmt und meistens auch gut gespielt - doch die Story mit ihren Anleihen bei "Stepford Wives" und "Truman Show" tanzt viel zu lange um den heissen Brei, so dass das Ende nicht mehr überraschend wirkt, sondern plakativ. Auch einem Glaubwürdigkeitstest hält die Story schlicht nicht Stand. 

Addams Family, The (2019) * * * Kurzweiliges Animations-Update der Kultfamilie, das sich stilistisch an den Ur-Comics orientiert, aber inhaltlich etwas frecher sein dürfte. 

Luckiest Girl Alive (2022) * * * Packende und solide inszenierte Romanadaption, die aber nach einer Weile nicht mehr immens überrascht. 

Greatest Beer Run Ever, The (2022) * * * Die Tatsachenverfilmung von Peter Farrelly schafft es nicht so gut wie sein "Green Book", die Balance aus Ernst und Humor zu halten, zumal das Ganze trotz Kriegskritik etwas gar wie eine armeefreundliches "Krieg als Abenteuer"-Geschichte daherkommt. 

After Yang (2021) * * * Das Sci-Fi-Drama braucht viel Geduld, belohnt aber mit einer einnehmenden, sensiblen Geschichte. 

Mr. Harrigan's Phone (2022) * * ½ In dieser Adaption einer Stephen-King-Kurzgeschichte böte die Freundschaft eines alten Mannes und eines Schülers Stofff für ein schönes Drama. Doch der Wechsel hin zum Horror ist so unnötig wie inhaltsleer, denn nach viel Anti-Technik-Predigt mündet das Ganze noch in einen erstaunlich faden Schluss. 

Blonde (2022) * * * Stark stilisierte und auch fiktionalisierte Biografie von Marilyn Monroe, gewohnt überlang inszeniert von Andrew Dominik. Ana de Armas spielt sich die Seele aus dem Leib, aber das Dauerleiden wird anstrengend und man distanziert sich zu sehr von der Figur, was ihr (eben grösstenteils erfundenes) Schicksal leider entrückt und weniger bewegend macht, als möglich gewesen wäre.

Athena (2022) * * * Imposant inszenierter französischer Actionthriller mit Polit-Beigabe, der aber so angestrengt auf virtuos macht, dass alle Subtilität verpufft. Auch das ständige Machogehabe der Protagonisten macht sie nicht gerade menschlicher. Cineastisch gesehen höchst eindrücklich, aber mich liess er etwas kalt. 

Do Revenge (2022) * * ½ Von Netflix produzierter Teeniefilm auf "Heathers"-Spuren, aber nie so böse, sondern gegen Ende fast unpassend versöhnlich. Nichts gegen Versöhnlichkeit, aber der Film hätte rabenschwarz besser funktioniert.

Long Story Short (2021) - Und täglich grüsst die Liebe * * * Zeitsprung-Liebeskomödie mit sympathischen Darstellern, wenn auch nicht immer zündendem Humor. Die Moralinsäure gegen Ende kündigt sich an und passt durchaus. 

Next 365 Days, The / Kolejne 365 dni (2022) * Die Sexszene zwischen Nacho und Laura ist heiss. Und damit ist wohl alles Positive aufgelistet in diesem dritten (und hoffentlich letzten) Teil der polnischen Sexromanze, die als eine der schlechtesten Filmreihe in die Geschichte eingeht. Zermürbende Langeweile, oberflächliche Ästhetik, schreckliche Figuren, katastrophale Dialoge und Machismo gekoppelt mit Sexismus. Alles tut hier weh.

Royalteen (2022) * * ½ Nette Netflix-Teenieromanze aus Norwegen, die aber trotz einer Ausgangslage, die immer wieder funktioniert, nie wirklich über sich hinauswächst. 

I Came By (2022) * * ½ Ansprechend inszenierter, aber inhaltlich nicht immens überraschender Netflix-Thriller.

Me Time (2022) * * Formelhafte und schnell langweilige Komödie, die nie weiss, ob sie nun wild oder wertkonservativ sein will.

Love in the Villa (2022) * * Träge Netflix-Romanze, die durch ihre unsympathisch agierenden Hauptfiguren auch nie wirklich Charme aufbauen kann.

Peu beaucoup aveuglement, Un (2011) - Mit dem Herz durch die Wand * * * In seinem Regiedebüt erzählt Schauspieler Clovis Cornillac eine sehr unglaubwürdige, aber stets charmante Liebesgeschichte, die schön humoreske Szenen auf Lager hat. 

Pinocchio (2022) * * * Altmeister Robert Zemeckis verfilmte den 1940-Disney-Klassiker als Realfilm-CGI-Mix neu. Die Magie ist weg, doch die gestochen scharfen, farbenfrohen Bilder bieten eine überraschend famose Fusion der Techniken und mit grossartigen Sprechern (und Realschauspielern wie Tom Hanks) wird der Film sehenswert.

Look Both Ways (2022) * * * Sympathische Netflix-Tragikomödie im Stil von "Sliding Doors", die beide Lebenswege als machbar und positiv darstellt. 

All My Loving (2019) * * * Leises und episodisches Drama über lebensprägende Emotionen.

70 binladens (2018) * * ½ Spanischer Thriller mit einigen Wendungen, aber wenig Raffinesse.

Domino (2019) * * Brian De Palma stilisiert seinen Film wie gewohnt, inklusive vielen Hitchcock-Anspielungen, aber der Inhalt ist unnötig wirr und das Interesse lässt schnell nach.

Day Shift (2022) * * * Kurzweilige, wenn auch nicht immens innovative Horrorkomödie mit Jamie Fox, inszeniert von einem Team mit Stunt-Hintergrund. Das sieht man besonders bei der Action, in der die Vampire immer in alle möglichen Richtungen verkrümmt werden, bevor sie abgemurkst werden.

Thirteen Lives (2022) - Dreizehn Leben * * * ½ Packende und doch erstaunlich nüchterne Rekonstruktion der Höhlenrettung in Thailand. Auch wenn man weiss, wies ausgeht, sorgt Regisseur Ron Howard für jede Menge Emotionen.

We Summon the Darkness (2019) * * Der Horrorfilm nimmt die Satanic Panic in den USA auf, macht dann aber erstaunlich wenig daraus. 

Brahms: The Boy 2 (2020) * ½ Richtig langweilige Grusel-Fortsetzung, die meint, ein paar Jump Scares würden das Ganze aufwerten.  

Foster Boy (2019) * * * Gut gemeintes Justizdrama, das sicherlich zum nachdenken anregt, aber leider auch uninspiriert inszeniert und formelhaft geschrieben ist. 

Assassination Bureau, The (1969) - Mörder GmbH * * * Bei den vielen Stars erhofft man sich Besseres, aber auch wenn die Story episodisch ist und manche Akteure chargieren, so macht der Film allemal Spass und hat angenehm schwarzen Humor auf Lager. 

Skyfire (2019) * * "Con Air"-Regisseur Simon West inszenierte einen chinesischen Film nach Schema F, adrette Stars und teure FX, aber alles sieht künstlich und oberflächlich aus, nicht einmal generiert das Katastrophenspektakel echte Emotionen. 

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (2019) * * * ½ Sympathische Romanverfilmung um Hoffnung in tristen Zeiten. Vielleicht etwas gar dünn, aber die Figuren und die Drehorte reissen's raus.

Prey (2022) * * * ½ Spannendes und atmosphärisches Prequel zu "Predator", das den Geist des Originals (minus die Überzeichnung) besser trifft als jeder andere Ableger bisher. Dass das Finale in dunkler Nacht spielen muss, gibt indes Abzug. 

Luck (2022) * * * Kurzweiliges, aber auch recht vorhersehbares Animationsabenteuer.

Purple Hearts (2022) * * ½ Die Netflix-Romanze ist etwas besser als vermutet, aber der gut gemeinte Versöhnungsversuch zwischen Liberalen und Konservativen wirkt unglaubwürdig und die US-typische Militär-Anschleimerei muss auch nicht sein.

Fantasy Island (2020) * * Hübsch anzusehendes, aber fades Film-Prequel zur 70/80er-Serie, das keine Chance nutzt, um entweder sexy, blutig oder spannend zu sein.

Nope (2022) * * * ½ Der dritte Film von Jordan Peele ist sein dramaturgisch ineffizientester, aber mit tollen Bildern, einer zunehmend unheimlichen Story und subversiven Seitenhieben auf die Spektakel- und Viral-Kultur, entsteht allemal ein sehenswerter Film. Inspirationen bei Steven Spielberg, M. Night Shyamalan und "Neon Genesis Evangelion" schaden auch nicht. 

Hatching - Pahanhautoja (2022) * * * Reizvoller finnischer Horrorfilm mit Body-Horror-Einschlag. Vor allem das erste Drittel ist toll, danach verliert er etwas an Kraft, vor allem, weil er das propere Familien-Setting nicht wirklich nutzt.

Hochzeit, Die (2020) * ½ Til Schweigers Fortsetzung von "Klassentreffen 1.0" ist etwas besser, aber immer noch recht schlecht: zu lang, zu überinszeniert, zu infantil - und dank des unnötigen Schnittgewitters wieder Kopfweh-erzeugend. 

Minyan (2020) * * * Faszinierende Einblicke in ein jüdisch-orthodoxes Milieu durch die Augen eines schwulen Mannes. Nicht immer zugänglich, aber sehenswert.

Carnal Knowledge (1971) - Die Kunst zu Lieben * * * ½ Das Skript war ursprünglich für die Bühne gedacht und das merkt man dem Film von Mike Nichols an. Doch die Dialoge sind bissig, die Geschlechteranalyse trifft und die Thematisierung von Sex war damals mutig. Dem Film wurde deswegen bis vors US-Bundesgericht geschleppt, das den Vorwurf der Obszönität aber zurückwies.

Gray Man, The (2022) * * * Die superteure Actionsause der Russo-Brüder ist recht unterhaltsam und hat solide Schauspieler, aber irgendwie vertrauen die Regisseure ihrem Stoff nicht ganz: Zeit- und Ortssprünge wirken genauso aufgesetzt wie übertriebene Kamerafahrten. Immerhin. Optisch ist das Ganze weniger monoton als die Marvel-Arbeiten der Russos.

Perfekte Geheimnis, Das (2019) * * * Nette deutsche Komödie, deren italienische Vorlage im Buch der Rekorde ist, weil sie schon über 20 Remakes hervorbrachte! Negativ zu verbuchen ist höchstens, dass die Eskalation in sehr vorhersehbaren Bahnen verläuft. 

Bullet Train (2022) * * * ½ Stars, Action, Zynismus, grelle Bilder: Das macht trotz Überlänge erstaunlich Spass und Brad Pitt ist eine Freude in der Hauptrolle. Regisseur David Leitch kommt gegen Ende etwas auf die menschenfeindliche Michael-Bay-Route und seine Szene-an-Szene-aneinanderreih-Dramaturgie fliesst eher monoton als aufregend, aber das fällt nicht so ins Gewicht. 

Postcard Killings, The (2020) * * Die solide und international besetzte James-Patterson-Verfilmung wirkt nie authentisch (von europäischen Locations sieht man nicht viel) und die Erzählung ist ebenso wirr wie unglaubwürdig. 

Live is Life (2021) * * * Sympathisches spanisches Jugendabenteuer auf den Spuren von "Stand by Me", ohne je dessen Kraft zu entwickeln. Zudem wirkt die Nostalgie fast etwas gar forciert, etwa mit den Sepia-tünchten Bildern.

Black Phone, The (2021) * * * ½ Saubere und spannende Adaption des Joe-Hill-Romans. 

Persuasion (2022) - Überredung * * ½ Etwas lieblose Jane-Austen-Adaption, die die Hauptfigur des Romans nicht ganz zu verstehen scheint, auch wenn Dakota Johnson durchaus solide spielt. 

Good Luck to You, Leo Grande (2022) * * * Sexpositives Kammerspiel, das zwar fast ausnahmslos aus Dialogen besteht, aber Emma Thompson in einer souveränen und mutigen Rolle zeigt. 

Für Jojo (2022) * * ½ Das deutsche Drama bietet zwar einen rohen Blick in eine toxische Abhängigkeit unter Freundinnen, aber ich fand den Inhalt so langweilig und die Figuren anfänglich so anstrengend, dass ich trotzdem nie den Zugang fand.

Liaisons dangereuses, Les (2022) - Gefährliche Liebschaften * ½ Dass man den klassischen Stoff im Teen-Milieu ansiedeln kann, hat "Cruel Intentions" bewiesen. Diese französische Interpretation versuchts mit Teens & Influencern und scheitert auf ganzer Linie: langweilig, anstrengend, erstaunlich unsexy.

Sea Beast, The (2022) * * * ½ Kurzweilige und toll animierte Netflix-Produktion, für die der ehemalige Disney-Regisseur Chris Williams verantwortlich zeichnet.

X (2022) * * * Plakativer, blutiger und immens auf retro getrimmter Horror, der erst in der zweiten Hälfte etwas auseinanderfällt. 

Hello, Goodbye and Everything in Between (2022) - Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen * * Netflix-Teenieromanadaption mit an sich liebenswerten Darstellern, aber das Grundkonzept wirkt so konstruiert, dass es nie glaubhaft ist. Zudem kommt die Hauptfigur eingebildet rüber, was die eh schon mangelhafte Chemie weiter torpediert. 

Secret, The: Dare to Dream (2020) * * ½ Sympathisch gespielt und mit grossem Herzen, aber dieses Nicholas-Sparks-light-Liebesdrama ist so vorhersehbar und dick aufgetragen, dass Goodwill verpufft. Als Inspiration diente ein Selbsthilfe-Bestseller (zum Glück nicht einer aus der christlichen Ecke, denn von dort gibts schon genug üble Filme). 

Princess Cyd (2017) * * * Sympathisches Drama um eine Jugendliche, die trotz traumatischer Kindheit Freude ins Leben ihrer Tante bringt und sich nebenbei auch noch in eine gleichaltrige Frau verliebt. Wahnsinnig viel passiert in dem Film indes nicht.

Military Wives (2019) * * * Formelhafter, aber kurzweiliger und herzlicher Wohlfühlfilm nach Tatsachen; vom Regisseur von "Full Monty", der ein paar Story-Beats von dort kopiert, aber weitaus weniger erfrischend.  

 

5.7.2022

Beavis and Butt-Head Do the Universe (2022) * * * ½ Auch wenn man aus manchen Szenen rund um den All-Flug und die Fish-out-of-Water-Geschichte mehr hätte herausholen können, ist der 2. Film der ehemaligen MTV-Antihelden dennoch eine wahre Freude für Fans: dumm, frech und immens lustig. Steht fast etwas quer in der heutigen Zeit und funktioniert darum wunderbar. 

Thor: Love and Thunder (2022) * * * ½ Der vierte Solo-Film des Donnergotts holpert am Anfang etwas und die Story des Bösewichts wirkt in nur einem Film arg komprimiert. Doch Regisseur Taika Waititi zelebriert irrwitzige Bilder, schrägen Humor und Songs von Guns n'Roses, ohne dabei das Pathos zu vergessen. 

Minions: The Rise of Gru (2022) * * * Der zweite "Minions"-Film ist besser als der erste und auch besser als der letzte "Dispicable Me"-Film. Doch die auch wenn man immer wieder schmunzeln kann, ist die Luft irgendwie raus. 

Hustle (2022) * * * Formelhafter, aber liebenswerter Sportfilm, der Adam Sandler souverän in einer ruhigen Rolle zeigt. 

Lightyear (2022) * * * ½ Temporeicher, toll animierter und amüsanter Ableger von "Toy Story", der im Pixar-Kanon eher unten angesiedelt ist (da die Story emotional keine Spuren hinterlässt), aber allemal blendend unterhält - nicht zuletzt dank etlichen Sci-Fi-Kino-Verweisen.

Love & Gelato (2022) * * ½ Ideenlose Romanadaption, die immerhin mit Italien-Bildern und Sympathie-Werten ein paar Punkte holt.  

Man from Toronto (2022) * * ½ Woody Harrelson und Kevin Hart kaspern durch einen einfallslose Actionkomödie, die zwar selten langweilt, aber auch nicht lange hängen bleibt. 

Stillwater (2021) * * * Grundsolides, etwas langfädiges Thrillerdrama mit Matt Damon in einer kraftvoll-ruhigen Hauptrolle.

Men (2022) * * ½ Alex Garlands unheilvoll brodelndes Horrordrama ist so vollgestopft mit Allegorien und Metaphern, dass am Schluss ratlos zurückbleibt, was uns dieser durchgeknallte Trip sagen wollte.

Blasted (2022) * * ½ Norwegische Netflix-Horrorkomödie, die zwar Spass machen kann, aber sich inhaltlich zu sehr wiederholt.  

Harpoon (2019) * * ½ Kurzweilige und eskalierende Horrorkomödie mit schwarzem Humor, aber etwas gar seichtem Inhalt.  

Land (2021) * * * ½ Behutsames Regiedebüt von Robin Wright, die auch ruhig und kraftvoll die Hauptrolle spielt. Auch wenn die Geschichte sich etwas dünn anfühlt, unter der Oberfläche ist immer viel spürbar.

After We Fell (2021) * Noch toxischer, noch langweiliger, noch mehr gekünstelte Probleme: Der dritte Teil schafft das Unglaubliche und unterbietet die Vorgänger noch. Da nützen auch die zahmen Sexszenen nix.

Spiderhead (2022) * * ½ Der Netflix-Sci-Fi-Thriller von Joseph Kosinski ("Top Gun: Maverick") verarbeitet eine Kurzgeschichte zum durchaus reizvollen und stilvoll inszenierten Film. Leider ist die Vorlage für einen zweistündigen Spielfilm viel zu dünn und daher fehlt es an genügend Inhalt. 

Moffie (2019) * * * ½ Südafrikanisches Schwulendrama mit tollen Bildern und Verweisen an Claire Denis' "Beau travail" und sporadisch auch an Kubricks "Full Metal Jacket" & "Barry Lyndon".

Falling (2020) * * ½ Viggo Mortensens Regiedebüt packt viele Themen an, ist aber unentschlossen erzählt und die Figur des dementen und hasserfüllten Vaters (Lance Henriksen) ist so eindimensional und aggressiv, dass es keinen echten Entwicklungsbogen zulässt.

Futur drei (2020) * * * Das deutsche Schwulendrama wirkt höchst realistisch und ist inspiriert von Erlebnissen des Regisseurs. Die Inszenierung indes fühlt sich etwas beliebig an.

Qui Vadis, Aida? (2020) * * * ½ Das für den Oscar nominierte, bosnische Drama rekonstruiert Chaos und Leid rund um das Massaker von Srebrenica. Die Inszenierung ist nüchtern und ihr fehlt manchmal der Fokus, doch das ist auch dem Umstand geschuldet, dass der Film aus der Perspektive einer betroffenen Frau erzählt ist und die von den Ereignissen mitgerissen wird. 

Hired Hand, The (1971) - Der weite Ritt * * * ½ Peter Fondas Regiedebüt ist ein trauriger Western in flüchtiger, edler Bildsprache von Vilmos Zsigmond. Fiel damals durch, ist heute aber ein interessantes Werk des New Hollywood.  

Days of the Bagnold Summer (2019) * * * Angenehm lakonisches Regiedebüt des Schauspielers Simon Bird ("The Inbetweeners"), das zwar nicht immens überrascht, aber tragikomische Einblicke in eine Mutter-Sohn-Beziehung gibt.  

Interceptor (2022) * * Plump konstruierter und wenig aufregend erzählter Netflix-B-Film, bei dem Elsa Pataky in der Hauptrolle hölzern wirkt (und der Gastauftritt ihres Ehemanns Chris Hemsworth eher irritiert). Hinter der Kamera stand erstmalig Action-Bestsellerautor Matthew Reilly. 

6.6.2022

Everything Everywhere All at Once (2022) * * * * Ungeheuer einfallsreicher und bei aller Schrägheit doch auch immens herzlicher Multiversum-Film der Regisseure von "Swiss Army Man". Im Zentrum brilliert die grossartige Michelle Yeoh, deren Schaffen der Film genauso Tribut zollt wie Wong Kar Wai, "2001", und, äh, "Ratatouille".

Chip 'n Dale: Rescue Rangers (2022) * * * ½ Unerwartet gelungene Mischung aus Hommage und Parodie auf die Disney-Zeichentrickhelden, aufgefrischt durch die Lonely-Island-Crew und gespickt mit mehr mindestens so vielen Querverweisen wie das geistige Vorbild "Roger Rabbit".

Jurassic World: Dominion (2022) * * ½ Mit Figuren überladenes, lärmiges und inhaltlich umständliches Spektakel, das sich kaum je Ruhe gönnt, um darüber zu sinnieren, was es mit seinen Charakteren (und neuen Dinos wie Therizinosaurus oder Giga) machen will. Selbst der Soundtrack ist ein Geplärr, wenn mal nicht John Williams' zeitloses Leitthema des ersten Films eingespielt wird. Absolut top einzig die Spezialeffekte. 

Elvis (2022) * * * ½ Baz Luhrmann bringt wenig Neues in das Leben des Kings und feiert eher seinen Mythos, als die echte Person. Aber das macht er alles mit dem üblichen Luhrmann-Verve und mit rauschhafter Inszenierung - davon liess ich mich gerne anstecken. Auch toll: der nahezu unbekannte Hauptdarsteller Austin Butler.

Abominable (2019) * * * ½ Sympathischer Trickfilm aus dem Hause DreamWorks, der mit seinem grossen Herzen und dem Bildern aus dem China-Reisekatalog hineinzieht.  

Becoming (2020) * * Langweiliger Horrorthriller, der "dank" seiner oft überraschend amateurhaften Inszenierung noch weiter abfällt. 

Snake Eyes: G.I. Joe Origins (2021) * * Lahmer Ableger mit dürftiger Action, erst im letzten Drittel steigert sich der Film etwas - aber da ist längst zu spät.

Belko Experiment, The (2016) * * ½ "Wolf Creek"-Regisseur Greg McLean verfilmte ein Skript von James Gunn. Während das "Battle Royale"-mässige Szenario zynische Spitzen gegen den Kapitalismus beinhaltet, wirken Inszenierung und Erzählweise recht formelhaft und etliche Chancen, mehr Biss zu bekommen, werden vergeudet.

16.5.2022

Top Gun: Maverick (2022) * * * ½ Propaganda für den US-Militärkomplex kann man durchgehen lassen, wenn sie so unterhaltsam ist. Das späte Sequel baut stark auf Nostalgie, erzählt aber eine dramatische und packende neue Geschichte, die getragen wird von den durchs Band charmanten Akteuren, Joseph Kosinskis realistischer, aber doch gestylter Inszenierung und der klar ausgelegten Story, die die "Star Wars"-mässige Mission bis ins Detail durchexerziert und dann ausführt. Etwas unnötig ist der Jennifer-Connelly-Subplot: den hätte man streichen können, um das etwas überhastete Finale länger auszukosten. Und ich mag Lady Gaga, aber ihr Schlusssong ist fad, da hört man lieber den Score des Originals, der immer mal wieder ertönt. 

Operation Mincemeat (2022) * * * Grundsolider und angenehm altmodischer Weltkriegs-Spionagethriller mit namhafter Besetzung. Aber John Madden inszeniert so austauschbar, dass der Film nicht lange in Erinnerung bleibt.

Senior Year (2022) * * Der erste Film nach dem grossen Gewichtsverlust von Rebel Wilson bringt sie als Koma-Teenie zurück an die Schule. Doch der Film weiss nie recht, was er sein will, nutzt die gebotenen Pointen nur selten aus.

Firestarter (2022) * * Einfallsloser und in Sachen Horror enttäuschender Versuch einer Neuauflage der eh schon eher mässigen Stephen-King-Story. Da hilft auch der 80's-Synthesizer-Soundtrack nichts, für den niemand anderes als John Carpenter verantwortlich zeichnet (und sich selbst zitiert).

Lost City (2022) * * * Abenteuerkomödie alter Schule mit gut aufgelegten Stars. Dürfte inhaltlich nur etwas einfallsreicher sein. 

Jackass Forever (2022) * * * Der verspätete 4. Teil lässt wieder mit den Stunts und Mutproben mitfiebern, teils mit erhöhtem Mitfühl-Schmerz. Und die alt gewordenen Akteure zu sehen, erzeugt erstaunlich viel Nostalgie. 

Marmaduke (2022) * CGI-Update des nervigen Köters: schlecht animiert, infantil beim Witz, lahm bei der Story. 

Along for the Ride (2022) - Because of You * * ½ Sympathisch besetzte, aber mehr als harmlose Netflix-Jugendromanze. 

Sonic the Hedghog 2 (2022) * * * Temporeiche und kurzweilige Fortsetzung, die neue Figuren ins Spiel bringt, aber handlungsmässig eher tief stapelt. 

Ice Road, The (2021) * * Unglaubwürdiges und uninspiriertes Liam-Neeson-Vehikel. 

Traditore, Il - Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra (2019) * * * Ausladende True Story rund um die Mafiaprozesse von Richter Falcone. Dramaturgisch dürfte mehr Fleisch am Knochen sein, aber die Akteure leisten saubere Arbeit. 

Ambulance (2022) * * Weniger Explosionen, weniger Hektik - und doch ist der überlange Actionfilm ganz klar ein Michael-Bay-Werk. Niemand fetischisiert Waffen, Hardware, Armee, US-Flaggen und toughe Typen so heftig, aber hat dafür null Empathie für Menschen. Man fiebert daher mit niemandem mit, weswegen der Film kalt lässt und trotz seiner Krawall-Szenen und der anstrengend herumwirbelnden Kamera auch nicht immens packt. 

Ich war noch niemals in New York (2020) * * ½ Die Adaption des Udo-Jürgens-Musicals ist quietschbunt und schwungvoll, aber die Story um die Lieder herum taugt nicht viel und die gute Laune der Akteure ist nicht ansteckend. 

Man spricht deutsh (1988) * * * Touristenkomödie mit Gerhard Polt und Gisela Schneeberger, die genüsslich deutsche Ferienmacher veräppelt, aber leider etwas gar episodisch ist. 

Black and Blue (2019) * * * Gut gespielter, aber inhaltlich etwas gar formelhafter Cop-Thriller mit einem Hauch von Rassismusdrama. 

Monster Party (2018) * * Überraschend blutige und zynische Horrorkomödie, deren Figuren aber völlig kalt lassen und deren Überinszenierung (visuell wie akustisch) schnell auf die Nerven geht. 

Teen Spirit (2018) * * * Das Regiedebüt von Schauspieler Max Minghella bietet Elle Fanning eine gute Plattform nicht nur für ihr Spiel, sondern auch für ihren Gesang. Und während die Story angenehm melancholisch ist, verweilt sie in einem seltsamen Dämmerzustand. 

Choose or Die (2022) * * Der britische Netflix-Horrorfilm hat vielleicht eine interessante Idee in sich, der Rest fühlt sich an wie schlecht wiederverwertetes und erst noch ziellos zusammengeschustertes Material.

6.5.2022

Kritik online: The Sadness.

Escape Room: Tournament of Champions (2021) * * Unnötige, unglaubwürdige Fortsetzung, die nach einer Reihe fader Todesspiele auch noch mit einem abstrusen Schluss entlässt.

365 Dni: Ten Dzień - 365 Days: Dieser Tag (2022) * Unvorstellbar peinliche Fortsetzung der erfolgreichen "Misshandlungs-Romanze", die zwar weniger frauenverachtend ist als der Vorgänger, aber mit Fremdschäm-Dialogen, nervigen Figuren, lustlosen Kitschbildern, einer lachhaften Groschenroman-Story und uninspirierten Zeitlupe-Sexszenen von Anfang an ablöscht. 

Here Today (2021) * * * Etwas gar manipulative, aber bewegende und amüsante Regiearbeit von Billy Crystal mit ihm selbst in der Hauptrolle.  

3.5.2022

Doctor Strange in the Multiverse of Madness (2022) * * * ½ Unter der Regie von Sam Raimi (der neben Fantasy und Sci-Fi auch viel Horror hineinbringt) hebt das MCU ab mit einer temporeichen, packenden Story, die etwas holprig und gehetzt wirkt angesichts der kurzen Laufzeit und auch den Handlungsbogen von Wanda überhastet abschliesst. Die Kameraarbeit von John Mathieson bringt echte Farben in die typisch Raimi-eske Bildgestaltung, anstatt das Grau-Blau-Geschmiere aus der "Avengers"-Ära. Da machen sogar die vielen Gastauftritte, die sinnvoll eingebaut sind, mal wieder richtig Spass.

16.4.2022

Northman, The (2022) * * * * Aus einer nordischen Saga die auch "Hamlet" inspiriert haben soll, macht "Lighthouse"-Regisseur Robert Eggers einen fiebrigen Rachereisser, der Wikinger-Geschichte und ihre Mythologie völlig überhöht. So trifft erdiger Realismus auf Machophantasie, Todessehnsucht und Fiebertraum. Schade nur, nutzt Eggers die Chance nicht, Rache, Ehre & Blutlinie kritischer zu hinterfragen, denn die Story böte ihm gegen Ende die ideale Gelegenheit dafür. Lieber folgt er wieder dem urgewaltig aufspielenden  Alexander Skarsgård auf seinem Vergeltungsfeldzug. Aber der ist allemal mitreissend genug. 

Cry Macho (2021) * * ½ Austauschbare Romanverfilmung, die zwar angenehm gefilmt ist, wie man es von Clint Eastwood kennt, aber mit dem Ü90-Star vor der Kamera oft auch reichlich unglaubwürdig.  

Hitman's Wife's Bodyguard (2021) * * ½ Unnötige und oft etwas anstrengende Fortsetzung, die von der Power ihrer drei Stars nie profitieren kann. 

11.4.2022

Unbearable Weight of Massive Talent, The (2022) * * * ½ Eine Meta-Komödie mit Nicolas Cage in einer Paraderolle - als er selbst. Das hat erstaunlich viel zu sagen über sein Leben und das Showbiz, ohne die schiere Unterhaltung zu vergessen.

Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore (2022) * * * Etwas besser als der Vorgänger, auch wenn die Story recht episodenhaft aufgegleist wird, bevor sie im letzten Drittel langsam ihren Schwung findet. Dennoch sind etliche Figuren nur noch Staffage (Ezra Miller ganz besonders), wodurch das Pathos, das doch in alle Charaktere investiert wird, oft übers Ziel hinausschiesst. Und: Einmal mehr inszeniert David Yates, dessen Bilder nicht eine natürliche Farbe aufweisen und so langweilig wirken wie eh und je. Wann wird der endlich ausgewechselt? 

Apollo 10½: A Space Age Adventure (2022) * * * ½ Einfallsreicher, von Nostalgie durchtränkter Animationsfilm von Richard Linklater, der mehr auf die Macht der Erinnerung als auf Tatsachenberichte setzt.

Turning Red (2022) - Rot * * * ½ Einer der schwächsten Pixar-Filme überhaupt, aber hat das Herz allemal auf dem rechten Fleck und unterhält mit viel Humor. 

Promising Young Woman (2020) * * * ½ So bittere wie zynische Tragikomödie, die viele zeitgeistige Fragen aufwirft und Carey Mulligan eine perfekte Schauspiel-Plattform bietet. 

I Love America (2022) * * ½ Sophie Marceau ist goldig in dem Film, aber "LOL"-Regisseurin Liza Azuelos weiss nicht, was sie eigentlich erzählen will. 

Windfall (2022) * * * Edel gefilmter, gut gespielter und ruhiger Thriller mit gesellschaftskritischer Note, aber die Dramaturgie zündet nicht richtig.  

Many Saints of Newark, The (2021) * * * Film-Prequel von "Die Sopranos", sauber inszeniert und gespielt, wenn auch ziemlich unnötig. 

Felkészülés meghatározatlan ideig tartó együttlétre (2021) - Vorbereitungen um für unbestimmte Zeit zusammen / Márta trifft János * * ½ Reizvoll im Möchtegern-Kiezlowski-Stil inszeniertes Drama aus Ungarn, das wegen seiner unnahbaren Figuren aber völlig kalt lässt. 

Ice Age: The Adventures of Buck Wild (2022) * * Plumpes Sequel, das sich ausgerechnet um die lästigsten Figuren der ganzen Reihe dreht.  

Space Jam: A New Legacy (2022) * * Völlig fehlkalkuliertes und weitgehend läppisches Update eines sowieso schon mässigen Films (der lediglich in der heutigen Popkultur-Nostalgie-Ära als "Klassiker" angesehen wird). 

Dog (2022) * * ½ Hund und US-Militär huldigen: Das kommt beim Zielpublikum an, mich liess es völlig kalt.

Pig (2021) * * * ½ Eine relativ simple, melancholische Geschichte, veredelt durch ein einfühlsames Spiel von Nicolas Cage.

West Side Story (2021) * * * ½ Stilvoll inszenierte und von einigen Nebendarstellern toll gespielte Neuauflage des Musicals. Aber schon das Original war nie mein Liebling, und auch wenn Spielberg die Story mehr in den Vordergrund rückt, lässt mich das Ganze (bis auf zwei Songs und ein paar emotionale Szenen) erstaunlich kalt. Schauspielerisches Highlight: Ariana DeBose. Tiefpunkt: der schlaffe Ansel Elgort. 

Peter Rabbit 2 (2021) * * * Kurzweilige, harmlose, aber auch etwas ideenarme Fortsetzung. 

Malignant (2021) * * * Völlig übersäuerter Horror von James Wan, der am Anfang mit seinen Überzeichnungen und Klischees eher abschreckt, aber sich gegen Ende so weit aus dem Fenster lehnt, dass man ihn fast mögen muss.

Adam Project, The (2022) * * * ½ Kurzweiliger Zeitreise-Film von Shawn Levy, der vor allem vom Zusammenspiel von Ryan Reynolds und seinem jüngeren Ich lebt, liebenswert gespielt vom Spielfilmdebütanten Walker Scobell. Technisch ist auch alles ok, der Humor stimmt, erst gegen Ende lässt das Interesse etwas nach, zumal Catherine Keener (mit und ohne CGI) eine etwas undankbare Bösewichts-Rolle inne hat. 

 

1.4.2022

Morbius (2022) * * Lahmer Marvel-Film, der eher an Superheldenfilme der 90er erinnert, und neben seiner 08/15-Origin-Story auch noch schlecht gefilmte Actionszenen auftischt, bei denen man v.a. gegen Ende nicht erkennt, was passiert. 

Bubble, The (2022) * * * Passable, etwas zahnlose Satire auf das Filmemachen während der Pandemie, mit vielen Stars inszeniert von Judd Apatow.

Deep Water (2022) * * Erotikthriller-Spezialist Adrian Lyne kehrt nach 20 Jahre Pause zurück: mit einer langweiligen und oft lachhaften Patricia-Highsmith-Adaption, in der sich Ana de Armas noch passabel schlägt, aber ihr Co-Star Ben Affleck nicht den Hauch der gewünschten Doppelbödigkeit herüberbringt.

Pinocchio (2019) * * * Düstere Adaption des Klassikers, bei der Roberto Benigni zum Glück den alten Geppetto spielt und nicht die Puppe. Visuell ist alles top, inhaltlich indes bleibt man wegen den kalten Figuren und der episodischen Story etwas distanziert.


25.3.2022

Besser spät als nie: Oscarprognosen.


3.3.2022

Batman, The (2022) * * * ½ Frei von Sonnenlicht und Humor ist dieser Neustart fast verkrampft düster und die Überlänge von drei Stunden wäre umgehbar gewesen mit etwas weniger Zeitlupen-Pathos. Und so stattlich Robert Pattinson als Batman aussieht, als Bruce Wayne ist er langweilig. Dem zum Trotz: Stylish ist der Film allemal, akustisch ein Genuss, die Akteure alle energiegeladen bei der Sache, und die Idee, Batman als Thriller zu erzählen, passt auch.

Uncharted (2022) * * * Lange verschobene, aber letztendlich durchaus solide Game-Verfilmung. Manche CGI-Tricks sind zu offensichtlich, es gibt zu viele Zufälle und die physikalischen Gesetze werden zu oft ausgehebelt. Aber die Besetzung ist mit Freude dabei, Langeweile kommt nie auf und es gibt ein paar wirklich tolle Set Pieces wie z.B. das Finale. 

Texas Chainsaw Massacre (2022) * * * Ideenlose, plakative, aber erstaunlich effiziente Direkt-Fortsetzung des Originals, das mit ein paar klasse Meuchelszenen aufwarten kann (Stichwort: Bus), die teilweise sogar einen flauen Magen hinterlassen.

Perfect Candidate, The (2019) * * * Die saudische Regisseurin Haifaa Al-Mansour liefert weitgehend subtile Einblicke in ihr zu langsam öffnendes Land.

Privileg, Das (2022) * * Lahmer deutscher Netflix-Horror, der sich das reisserische Finale nicht verdient.

BigBug (2022) * * * Jean-Pierre Jeunets schräger Netflix-Sci-Fi-Film bietet poppige Farben, schlüpfrige Szenen und bizarre Einfälle, wirkt aber, als habe man das alles schon gesehen (etwa in der Anthologie "Love, Deaths & Robots"). 

Medea Homecoming, A (2022) * * ½ Tyler Perry ist bei diesem x-ten Teil seiner Erfolgsgeschichte wieder im Element, aber neue Fans wird er mit der rabiaten Komödie kaum gewinnen.

Scream (2022) * * * ½ Spannende und gewohnt selbstironische Fortsetzung, die sich etwas gar plakativ, aber wirkungsvoll, über die toxische Fankultur lustig macht. 

Fistful of Vengeance (2022) * * Langweiliger und holpriger Netflix-Serienableger, der das Talent von Iko Uwais verschwendet. 

Reminiscence (2021) * * * Reizvoller Mix aus Sci-Fi, Film noir und Liebesdrama, inszeniert von "Westworld"-Showrunnerin Lisa Joy. Ganz fügt sich alles nicht zusammen und es deutet mehr an, als tatsächlich da ist, aber unterhaltsam ist der Genremix allemal.

Non mi uccidere (2021) - Don't Kill Me * * Italienischer Horror, der manchmal schön abgeht, aber wegen seiner lahmen Figuren und uninspirierten Story nie wirklich packt.

Marry Me (2022) * * * Extrem formelhafte Liebeskomödie, die aber mit ihren sympathischen Darstellern ihre Stärken kennt und auf das immer wieder funktionierende Muster "Normalo liebt Star" setzt.

Hunted (2020) - Hunted - Waldsterben * * * Reisserischer Thriller, der sogar in mystische Gefilde vordringt, und so an Atmosphäre gewinnt. Doch die zu konstruierte Story klickt nie komplett, weshalb die Ereignisse nicht so stark einfahren, wie sie eigentlich müssten.

7.2.2022

Death on the Nile (2022) - Tod auf dem Nil * * * Kenneth Branaghs zweite Agatha-Christie-Adaption ist nicht wirklich nötig, und was sie Neues bringt, wirkt etwas seltsam - aber Kurzweil ist allemal garantiert und das Starensemble überzeugt. 

Belfast (2021) * * * ½ Kenneth Branaghs autobiographisches Drama über seine Kindheit im vom Bürgerkrieg geplagten Belfast ist gleichzeitig höchst stilisiert und doch ganz persönlich, fast intim. Ein gelungener Mix. 

Moonfall (2022) * * * Roland Emmerich baut auf seine Greatest Hits und liefert wieder Katastrophen-Nonsens der unterhaltsamen Art und fast zu schnell abgehandelten Art. Gebäude kaputt machen, Familienprobleme und sogar das Verschwörungselement (das erstaunlich gross aufbläst) sind auch direkt aus ID4 und späteren Filmen. Kann man hassen, kann man mögen. 

A través de mi ventana (2022) - Through My Window * * ½ Zwischen Teenie-Erotik und austauschbarem Kitsch angesiedelter Film aus Spanien. Nicht echt schlecht, aber so unspektakulär.

Nightmare Alley (2021) * * * Guillermo del Toros Film-noir-Remake hat einen starken Start und ein solides Ende, aber dazwischen passt nichts richtig zueinander, Bradley Cooper wirkt gelangweilt und die überzüchtete Optik lässt nie echte Emotionen oder Spannung aufkommen. 

House of Gucci (2021) * * * ½ Ridley Scotts Halb-Tatsachenverfilmung schwankt wunderbar zwischen Seifenoper und hochwertigem Drama, mit ein paar Entgleisungen (und Überlänge), aber insgesamt hohem Unterhaltungswert.  

Seal Team (2021) * * Austauschbarer Animationsfilm, der die Kleinen sicherlich entzücken wird, aber Erwachsene jederzeit kalt lässt.

355, The (2022) * * ½ Ein starkes Frauen-Ensemble mit internationalem Flair wird für eine 08/15-Story mit routinemässiger Action vergeudet. 

Max Winslow and the House of Secrets (2019) * * ½ Harmlose Hightech-Variante von "Charlie and the Chocolate Factory", die weder richtig spannend noch besonders dramatisch ist. 

 

31.1.2022

King Richard (2021) * * * ½ Berührendes bis sentimentales, zu langes Biopic der Williams-Schwestern und ihres Vaters, wunderbar gespielt von Will Smith. Etwas mehr Kritik an den Methoden des Vaters wären möglich gewesen, aber weil die Williams-Schwestern als Produzenten walteten, bleibt der Film eher an der Oberfläche. Ans Herz geht er trotzdem.

House, The (2022) * * * ½ Reizvoll animierte Stop-Motion-Anthologie mit drei nicht weiter zusammenhängenden Geschichte um ein Haus. Von gruselig bis bizarr, und stets ausgestattet mit wunderbar entrückten Figuren. 

Lost Daughter, The (2022) - Frau im Dunkeln * * * Das Regiedebüt von Maggie Gyllenhaal ist eine subtile und doppelbödige Romanverfilmung mit starker Hauptdarstellerin (Olivia Colman). Manchmal eine Spur zu gewollt vage erzählt, aber das steigert auch den Reiz.

Tragedy of Macbeth, The (2021) * * * * Joel Coens erste Solo-Regiearbeit zeigt seine Frau Frances McDormand neben Denzel Washington in Hochform, doch die Show stiehlt ihnen Dreifach-Hexe Kathryn Hunter. Mehr noch: Der beunruhigende Soundtrack und vor allem die grandios minimalistischen, expressionistischen Bilder, die sich Inspiration bei Vorbildern wie Bergman, Dreyer oder Murnau holen.

Don't Look Up (2021) * * * ½ Starbesetzter Katastrophenfilm, der als Satire auf den Verschwörungs-affinen und Wissenschafts-skeptischen Teil der Bevölkerung durchgeht. Und das gewollt plakativ.

Copshop (2021) * * * Schiessgefecht-Fetischist Joe Carnahan inszenierte einen inhaltlich eher minimalistischen Reisser, der sich in seiner soliden Action an Vorbildern aus den 70ern und 80ern orientiert, nicht zuletzt an "Assault on Precinct 13". 

Green Knight, The (2021) * * * ½ Surrealer Mittelalterfilm voller Parabeln und Metaphern. Vielleicht etwas gar "artsy", aber daher auch stets faszinierend.  

Stata la mano di DioÈ (2021) - Die Hand Gottes * * * Stilvolle Hommage von Paolo Sorrentino an seine Jugend, die Stadt Neapel und den Fussballgott Maradona. Allerdings inhaltlich, vor allem in der zweiten Hälfte, gar beliebig.  

F9 (2021) * * ½ Die Reihe schlittert weiter in die Absurdität und langweilt dabei auch ziemlich. Wenn die Actionszenen jegliche Physik ausblenden und die Helden nahezu unsterblich sind, dann geht alle Gefahr flöten - und die Action verliert ihre Kraft. Spektakulär? Ja sicher. Aber wenn es keine Stilkorrektur gibt, sollte die Reihe lieber schnell enden.

Brazen (2022) - Verlorene Liebe * ½ Der Netflix-Thriller mit Alyssa Milano erinnert an die Fliessbandproduzierten Fernseh-Erotikthriller aus den 90ern. Nur fast noch schlechter.

Finch (2021) * * * ½ Sympathischer und ansprechend gefilmter Endzeitfilm mit Tom Hanks mal wieder in einer One-Man-Show. Das Tränendrücker-Element liegt auf der Hand, funktioniert aber allemal.

Resident Evil: Welcome to Raccoon City (2021) * * Der Relaunch kommt zum Glück ohne die hyperhektisch zerstückelte Action der Vorläufer aus, aber ohne Backstory oder interessantes World Building wirkt das Ganze wie ein lahmer Creature Horror / Zombie-Hybrid, der nie richtig in Fahrt kommt. 

Mother / Android (2022) * * Lahmer Sci-Fi-Film, der weder aus dem Endzeit-Szenario noch aus dem persönlichen Drama viel herausholt.

One Night Off (2022) * * Die erste deutsche Filmproduktion für Amazons Prime Video: ideenlos und schnell wieder vergessen.

Home Team (2022) * * Formelhafte Sportkomödie aus Adam-Sandler-Produktion mit seinem Kumpel Kevin James in der Hauptrolle. Die Gags sind harmlos, die sportlichen Herausforderungen x-fach gesehen.

Hotel Transylvania: Transformania (2022) * * * Von der Grundidee her etwas witziger als Teil 3, so lässt sich auch verschmerzen, dass vor und hinter der Kamera das B-Team antraben musste. Die Luft ist aber so oder so raus.  

Arès (2016) - Ares - der letzte seiner Art * * ½ Der französische Reisser baut eine interessante dystopische Welt auf, in der Konzerne regieren, siedelt darin dann aber eine mehr als austauschbare Story an.  

Royal Treatment, The (2022) * * ½ Netflix auf Hallmark-Spuren: mit einer netten, aber auch völlig austauschbaren Normalo-liebt-Royal-Romanze. 

Klammer - Chasing the Line (2021) * * * Unterhaltsame Teil-Bio über Franz Klammers Olympiasieg 1976, mit etwas gar viel Nostalgiefilter bebildert, aber bis zum packenden Finale stets gefällig.

Father, The (2020) * * * * Für die Rolle als demenzkranker Mann, dem langsam die Kontrolle über den eigenen Verstand entgleitet, holte Anthony Hopkins einen verdienten Oscar. Doch auch die passend beunruhigende Inszenierung von Florian Zeller, der sein eigenes Theaterstück verfilmte, überzeugt.

22.12.2021

Matrix Resurrections, The (2021) * * * Die verspätete Fortsetzung will sowohl Sequel sein als auch ein ironischer Kommentar auf die falschen Deutungen des Originals, auf Kommerzzwänge und unsere heute noch stärkere virtualisierte Welt. Das macht Lana Wachowski (diesmal solo auf dem Regiestuhl) angenehm kompromisslos, was einige Fans erschrecken wird, vor allem jene, die das ganze "rote Pille"-Zeug als politische Aufwachen-!!!-Bibel lesen. Doch sie packt ihre Ideen auch gar plakativ an, inszeniert die Action ohne die Virtuosität der Vorgänger und verzichtet bei den Bildern auf den ikonischen Grünstich. Das ist zwar gut, denn er passt nicht zur heutigen Art des Filmemachens, aber dafür wirken die Bilder nun steril und austauschbar. Auch kein guter Deal. Immerhin: Kurzweilig und doppelbödig allemal, und das Wiedersehen mit Keanu und Carrie-Anne macht Freude, bester Neuzugang ist Jessica Henwick.

16.12.2021

Schon lange gesehen, aber irgendwie die Kritik vergessen:
French Dispatch, The (2021) * * * ½ Grandios besetzter und in typischer Wes-Anderson-Manier einfach einzigartig inszenierter Film, der aber selbst für Anderson-Verhältnisse gar episodisch daherkommt (und so etwas distanziert bleibt).

Licorice Pizza (2021) * * * * Paul Thomas Andersons Hommage an die 70er-Jahre dürfte fast so nichtssagend-kurios wie der Titel sein, doch er hat unter seiner etwas fahrigen Story stets ein riesiges Herz und vor allem ein ungeheuer gutes Auge für Zeitkolorit. Sogar die zwei noch wenig erfahrenen Hauptdarsteller laufen so zu Hochform auf.

Tick, Tick... Boom (2021) * * * Die biographische Musical-Story erzählt Lin-Manuel in seinem Regiedebüt mit einem starken Hauptdarsteller und soliden Songs, aber die Dramaturgie lässt etwas kalt.  

Power of the Dog, The (2021) * * * ½ Jane Campion nimmt sich für ihren psychologischen Western viel Zeit, arbeitet mit famosen Akteuren und prägnanten Bildern. Die Story indes wird gegen Ende etwas beliebig.

16.12.2021

King's Man, The (2021) * * ½ Matthew Vaughn haut mit dem Prequel zu oft daneben: Der Ton wechselt ständig, die Story holpert von einem Thema zum nächsten, die Einbindung der Weltgeschichte funktioniert mal gut, mal eher laienhaft, und die Chemie der Darsteller aus den Vorgängern fehlt diesmal trotz erlesener Besetzung. Doch das Schlimmste? Bis auf zwei Actionszenen (eine mit Rasputin, eine im Grabenkrieg) macht der aufgeblasene Film einfach nicht genug Spass.

14.12.2021

Spider-Man: No Way Home (2021) * * * ½ Tom Hollands dritter Spider-Man-Soloeinsatz will zu viel: Das am Ende des Vorgängers angeschnittene Thema wird im Nu ad acta gelegt für einen unglaubwürdigen Trip ins Multiversum (Dr. Strange würde so etwas nie zustimmen), nur um dann einen bekannten Bösewicht nach dem anderen abzuhaken. Keine Entwicklung mehr und in der Mitte auch eine mehr als zögerliche Dramaturgie, dass die Optik nicht mehr die Frische der Vorgänger hat, ist da noch das kleinste Manko. Doch der Film rutscht nicht ganz ins Mittelmass ab, was Tom Holland zu verdanken ist, der den Spagat zwischen jugendlicher Energie und Superhelden-Existenzangst blendend hinbekommt und vor allem im Finale auch tolle Co-Stars an seine Seite bekommt. Auch einige famose Einzelszenen inmitten des Fanservices sowie emotionale Momente hieven Spidey in die "Sehenswert"-Zone. Der knapp schwächste Holland-Einstand ist es trotzdem. Und der beste Multiverse-Spidey bleibt der animierte "Into the Spider-Verse" ...

2.12.2021

A Castle for Christmas (2021) * * Harmloser uns vorhersehbarer Netflix-Weihnachtsfilm mit Brooke Shields und Cary Elwes.

Back to the Outback (2021) - Zurück im Outback * * * Temporeicher australischer Trickfilm mit kuriosen Figuren und einigen Film-Anspielungen (v.a. "Mad Max: Fury Road"). Aber die Story ist gar simpel und die Wendungen sind im Voraus sichtbar, daher vergisst man den Film im Nu.

The Princess Switch 3 (2021) - Prinzessinnentausch 3 * * Eine Spur besser als der Vorgänger, aber die Luft ist aus der dünnen Story längst raus, da kann sich Vanessa Hudgens noch so sehr reinknien.

30.11.2021

Mein Computer war 1½ Monate lang in Reparatur, daher haben sich etliche Kurzreviews aufgestaut. Ich hol heute mal einen Teil davon nach ...

Encanto (2021) * * * ½ Disneys offiziell 60. Animationsfilm liefert die volle Dröhnung Farben, tolle Songs und eine sympathische Heldin in einem angenehmen Anti-Superhelden-Setting. Ja auch die Emotionen gegen Ende sind gross. Aber einige Slapstick-Einlagen waren mir zu kindlich und die Story erreicht nie die Höhen des verwandten "Coco", zumal die Krux der Geschichte hier am Ende etwas fad ist.

Passing (2021) - Seitenwechsel * * * Das Regiedebüt von Schauspielerin Rebecca Hall beginnt souverän, aber verliert sich mit der Zeit. Stets sehenswert bleiben aber die Schwarzweiss-Bilder und die beiden Hauptdarstellerinnen.

Last Duel, The (2021) * * * * Den grau-blauen Look hab ich längst satt, aber ansonsten tischt Ridley Scott hier beachtliches Historienkino auf, das vor allem auf ein faszinierendes "Rashomon"-artiges Skript baut (für das neben Nicole Holofcener auch die zwei Darsteller Matt Damon und Ben Affleck verantwortlich sind). Fragen zu feudalistischen und patriarchalischen Zwängen werden aufgeworfen, Ehre als in diesem Umfeld zwielichtiger Wert entlarvt. Da wird man bei allen Schauwerten erstaunlich gut zum Nachdenken angeregt. 

Swan Song (2021) * * * * Der erste Langspielfilm von Benjamin Cleary dreht sich zwar ums Klonen, aber ignoriert (fast) komplett die üblichen Klon-Thriller-Klischees, sondern widmet sich ganz dem Loslassen eines Sterbenskranken, mit grenzenloser Empathie gespielt von Mahershala Ali.

Benedetta (2021) * * * ½ In den Händen von Paul Verhoeven wird die historische Story zu einem herrlich übersäuerten Mix aus Nunsploitation, Drama und Kritik an religiösen Einrichtungen. Und die Darstellerinnen sind toll.

Ghostbusters: Afterlife (2021) - Ghostbusters: Legacy * * * ½ Ein ganz in nostalgischer Tradition verwurzeltes Sequel, inszeniert vom Sohn des Originalregisseurs Ivan Reitman. So amüsant wie kurzweilig und mit ganz vielen Verbeugungen vor dem Original - nicht zuletzt einer Art Würdigung des vor ein paar Jahren verstorbenen Stars/Drehbuchautors Harold Ramis. Einziger Negativpunkt: Die Story bringt zwar eine neue Generation, aber keine echt neue Story. Vor allem das Finale kommt einer Kopie des Originals nah. Aber der Film will nach dem Flop des "Ghostbusters"-Remakes wohl primär die Reihe zurück in die Gunst der Fans bringen à la "The Force Awakens".

Eternals (2021) * * * ½ Ein Marvel-Film, der sich unter der Regie von Oscargewinnerin Chloé Zhao angenehm vom Avengers-Kosmos unterscheidet - auch visuell mit kräftigeren Farben. Der etwas abgehobene und Exposition-überladene Inhalt ist reizvoll und offeriert interessante Denkanstösse, die Figuren schwanken zwischen todernst und überraschend locker. Und für "Game of Thrones"-Fans gibts eine Wiedervereinigung von Kit Harington, Richard Madden und Komponist Ramin Djawadi.

Bruised (2021) * * * Halle Berry gibt alles, ausserhalb des Rings und in den bestialischen MMA-Fights. Doch als Regisseurin bleibt Berry in ihrem Debüt hinter der Kamera nur gerade solide, und auch die Story reicht über gängige Underdog-Formeln kaum heraus. 

Unforgivable, The (2021) * * * Das englischsprachige Debüt der "Systemsprenger"-Regisseurin zeigt Sandra Bullock in einer starken (wenn auch leicht zu stoisch gespielten) Rolle. Und auch wenn die Glaubwürdigkeit gegen Ende wackelt, so bewegt das Drama allemal.

Let Them All Talk (2020) * * * Steven Soderbergh lässt die drei wunderbaren Stars Meryl Streep, Diane Wiest und Candice Bergen primär reden. Das führt zu nicht besonders viel, ist aber doch immerhin reizvoll genug, um nicht einzunicken.

7 Prisioneiros (2021) - 7 Gefangene * * * Das von Ramin Bahrani und Fernando Meirelles produzierte brasilianische Netflix-Drama bietet glaubwürdige Jungdarsteller in einem beklemmend realistischen Drama über den Abstieg in die Kriminalität. Und trotz aller offensichtlichen Vorzüge liess mich der Film seltsam kalt, wirkt die Dramaturgie einfallslos. 

Words on Bathroom Walls (2020) * * * ½ Etwas formelhafter und manipulativer Jugendfilm, der aber wegen der charmanten Besetzung und der bewegenden Story trotzdem gut funktioniert. 

Love Hard (2021) * * * Grundsolide Liebeskomödie, die aus ihrer etwas fragwürdigen Ausgangslage doch einiges an Charme herausholt.  

Yara (2021) * * * Aufarbeitung eines italienischen Mordfalls, relativ nüchtern und ohne besondere neue Ideen, aber inhaltlich allemal sauber. 

Red Notice (2021) * * * Kurzweilige, etwas einfallsarme Actionkomödie mit drei Top-Stars in solider Spiellaune und ein paar gelungenen Actionszenen. Negativ fallen auch ein paar Spezialeffekte ins Gewicht, etwa grauenhaftes Green Screen bei der Tunnel-Verfolgungsjagd. Da sollte ein (angeblich) bis zu 200 Mio. teurer Film besser aussehen.

The Harder They Fall (2021) * * * Stark besetzter Western rund um real existierende afroamerikanische Western-"Helden" in einer fiktiven und etwas dünnen Rachestory. Die Stilmittel wie Zeitlupe und Zooms nutzen sich schnell ab und die forcierte Coolness der Figuren hält die Zuschauer auf Distanz, aber unterhaltsam bleibt’s allemal.

Hypnotic (2021) * ½ Billiger Netflix-Thriller unter TV-Niveau, bei dem die Story von Anfang an klar ist, frei von Überraschungen oder dramaturgischen Kniffen.

Last Night in Soho (2021) * * * ½ Edgar Wrights Giallo-Hommage ist vor allem in der ersten Hälfte grandios, sowohl visuell wie auch in seiner Schnitt- und Musikeinsatz-Technik. Und Anya Taylor-Joy glänzt in jeder Szene, ihre Co-Stars wie Diana Rigg in ihrem letzten Film, sind auch alle gut. Doch der Film geht im letzten Drittel etwas über Bord und verliert sich in CGI und Übernatürlichem, was den Reiz schmälert.

W lesie dzis nie zasnie nikt (2020) -  Nobody Sleeps in the Woods Tonight * * ½ Harmloser polnischer Horrorfilm mit ein paar interessanten jungen Hauptfiguren, aber auch einem Hang zum Trash.

W lesie dzis nie zasnie nikt 2 (2021) - Nobody Sleeps in the Woods Tonight - Teil 2 * ½ Hat mit dem Vorgänger nicht mehr viel zu tun, sondern manövriert sich mit seiner Monster-Romanze so weit ins WTF-Territorium, dass man alle Lust verliert. 

Venom: Let There Be Carnage (2021) * * ½ Die Fortsetzung macht sicherlich Spass, doch der Inhalt ist richtig dünn und Andy Serkis' lärmige, stillose Inszenierung macht keine Freude.

Countdown (2019) * * ½ Harmloser Horrorfilm-Mix aus "Final Destination" und "Ring", der eine durchaus solide Grundidee hat, aber sich auf unnütze Jump Scares verlässt und am Ende auch seine eigene Logik nicht gerade ernst nimmt. 

Slag om de Schelde, De (2020) - Die Schlacht an der Schelde * * * ½ Aufwendiges und unterhaltsames Kriegsdrama aus den Niederlanden, das mit solider internationaler Besetzung Ereignisse aus der Endphase des 2. Weltkriegs aufrollt.

Du Sie Er & Wir (2021) * * * Deutsche Tragikomödie um zwei Pärchen, deren Leben nach einem Partnertausch Kopf steht. Bisweilen clever, dann aber durchschaubar, letztendlich wohl einfach zu harmlos. 

Distancia de rescate (2021) - Das Gift * * Die südamerikanische Romanverfilmung ist ungemein atmosphärisch, aber die unnötig verklausulierte Story mit ihren Erzählstimmen distanziert von Anfang an und wird im Nu langweilig. 

Babardeala cu bucluc sau porno balamuc (2021) - Bad Luck Banging or Loony Porn * * ½ Provokativer Nonsens aus Rumänien, manchmal mit explizitem Sex, nur um zu Schocken, manchmal mit Dokaufnahmen, manchmal mit elend langem Geschwätz. Dass das in Berlin ausgezeichnet wurde, scheint reine Attitüde.

There's Someone Inside Your House (2021) * * Ein anfänglich noch halbwegs spannender 08/15-Teenieslasher, der mit seinen ausformulierten politischen Messages nicht nur übers Ziel hinausschiesst, sondern oft zum Fremdschämen ist. Bis hin zur plumpen Auflösung.

Trouble with Being Born, The (2020) * * * Das österreichisch-deutsche Drama stellt spannende Fragen ohne Wertung, geht dabei in ungemütliches Terrain wie kindliche Sexroboter, szenenweise fast schon Body Horror. Leider ist alles lethargisch erzählt und so verpufft die Kraft oft.

Guilty, The (2021) * * * Solide spannendes, aber auch stromlinienförmiges und nicht immer glaubwürdiges US-Remake des dänischen Hits.

 

29.9.2021

No Time to Die (2021) * * * ½ Von Billie Eilishs Titellied über die souveränen Darsteller, gelungenen Action-Setpieces und etlichen Anspielungen an "On Her Majesty's Secret Service" ist dies ein würdiger Abgang für Daniel Craig. Leider ist die Story gar bruchstückhaft und wird durch einen schwachen Bösewicht noch abgewertet. Lashana Lynch, so solide sie spielt, hätte man aus der Handlung streichen, und dafür die Motivation für Rami Malek überarbeiten können. Positiver weg kommen Léa Seydoux in ihrer dramaturgisch aufgewerteten Rolle und Ana de Armas, die in ihrem Kurzauftritt etwas Fun hinein bringt. 

Starling, The (2021) - Der Vogel * * ½ Das bewegende und gut gemeinte Melodrama bricht seine Sentimentalität immer mit Humor, findet aber nie den richtigen Ton. 

Kate (2021) * * * ½ Simpel gestrickter, aber schön ruppiger und mit japanischen Elementen unterlegter Killerinnen-Reisser, der Mary Elizabeth Winstead eine perfekte Platform bietet.

Prey (2021) * ½ Richtig lahmer deutscher Netflix-Thriller, der bis auf seine schönen Waldlandschaften nichts zu bieten hat. Uninteressante Figuren, ein lächerlicher Schluss und eine komplett lustlos eingeführte (und unglaubwürdige) Antagonisten-Figur.

Mortal Kombat (2021) * * * Das Remake bringt endlich Gewalt in die Reihe, und zwar heftig viel davon in oft sauber gemachten Actionszenen. Aber die Figuren bleiben uninteressant, der Plot ist rudimentär. 

Vacation Friends (2021) * * ½ Durch und durch formelhafte, aber manchmal auch lustige Komödie, die primär vom unflätigen Charme der Akteure lebt. 

Nightbooks (2021) * * * "Brightburn"-Regisseur David Yarovesky bleibt diesmal kinderfreundlicher, in einem von Sam Raimi produzierten Gruselfilm, der mit Schleim, Krabbelviechern und grellen Farben operiert. Dadurch geht der inhaltlich doch eher dünne Film (Anspielungen an "1001 Nacht" sind immerhin da) auch als Hommage an 90er-Jugendgrusel und an Produzent Sam Raimi durch.

Ma (2019) * * ½ Ein vorhersehbarer und recht langweiliger Thriller, der auch durch Octavia Spencer in der Hauptrolle nicht gross Klasse gewinnt. Enttäuschend für den Regisseur von "The Help". 

Confissões de uma Garota Excluída (2021) - Bekenntnisse eines unsichtbaren Mädchens * * ½ Der harmlose brasilianische Teeniefilm setzt zumindest mal auf richtig junge Darsteller, aber ansonsten folgt er nahezu jeder Formel, die man aus dieser Art Film kennt.

Music (2020) * ½ Sias Regiedebüt ging voll in die Hose: Die Zeichnung des Autismus-Mädchens an der Grenze zur Parodie, die Dialoge holprig, die Geschichte langweilig - und unterbrochen durch sinnlose Musicaleinlagen.

Spirit Unchained (2021) * * Diesmal per CGI animierter Ableger des 2002-Zeichentrickfilms, den ich zwar nicht mochte, der mit seiner Indianer-Nebenhandlung aber doch wichtige Themen aufgriff. Diesmal indes bleibt alles farb- und ideenlos, eine Geschichte vom Fliessband, die alle über 6 Jahren wohl schnell langweilt. 

Good on Paper (2021) * * ½ Ganz auf Iliza Shlesinger zugeschnittene RomCom, die teils auf Erlebnissen der Komikerin basiert. Leider ist der Film auch recht vorhersehbar und verliert sich gegen Ende.

Fatherhood (2021) * * * Kevin Hart beweist sich in dem Vater-Tochter-Drama von Paul Weisz als durchaus talentierter dramatischer Mime. Doch die Story hat man oft gesehen.

Wish You (2021) * * ½ Süssliche koreanische Schwulenromanze, deren bescheidenes Budget noch verkraftbar wäre, wenn nicht die Dialoge so holprig und die Figuren so unglaubwürdig wären. Zudem fehlt die Chemie zwischen den Jungs völlig. Daher eher eine Goodwill-Bewertung als eine echt kritische.

Elite - Season 4 (2021) * * ½ Die Luft ist raus, daran ändern auch die Neuzugänge nichts, unter ihnen Social-Media-Star Manu Ríos, der den Erotik-Gehalt in die Höhe treibt. Ganz übel diesmal: Der Krimiplot ist derart nebensächlich, dass er am Ende komplett aufgesetzt wirkt. Und so bleiben eher fade Intrigen und eben viel Sex-Appeal. Zu wenig für eine ganze Staffel.

Monster Hunter (2021) * * ½ Die Adaption des Computergames ist erstaunlich hochwertig, vor allem die Spezialeffekte sehen bei Tageslicht richtig gut aus. Aber Paul W.S. Anderson macht alles mit seiner beschissenen Inszenierung kaputt - nicht nur dass er wie gewohnt die Actionszenen sinnlos zerstückelt, er cuttet auch "ruhigere" Sequenzen so aggressiv, dass man nie zur Ruhe kommt und den Film gar nie echt geniessen kann. Schade um die angepeilte Nonsens-Unterhaltung. 

Other Lamb, The (2019) * * ½ Sehr atmosphärischer, aber quälend langsamer Sektenhorror, der inhaltlich nicht genug für einen Spielfilm bietet.

Kajillionaire (2020) * * * In ihrem dritten Langfilm widmet sich die Künstlerin Miranda July wieder den Aussenseitern und dem Kuriosen. Meistens auf amüsante und verspielte Weise, aber auch etwas beliebig.

Joy (2018) * * * Tristes, aber einnehmendes Flüchtlingsschicksal um eine Nigerianierin, die sich in Österreich prostituieren muss.

Escape Plan 2: Hades (2018) * ½ Dramaturgisch sperrige Fortsetzung mit wenig Sylvester Stallone, aber vielen uninteressanten Nebenfiguren. Zu allem Übel auch noch hektisch montiert und wackelig gefilmt. 

Godzilla vs Kong (2021) * * * Solider Monsterkracher, aber die menschlichen Handlungsstränge reichen von unnötig bis übel, und auch wenn es zum Glück weniger Regenbilder gibt als im Vorgänger (dafür viel Neon-artige Farben), so wurde leider auch der tolle Soundtrack nicht weitergeführt. So entsteht nun wahrlich kein kontinuierliches "Monster-Universum".

10.9.2021

Kritik online: Dune: Part One * * * * ½

7.9.2021

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2021) * * * ½ Ein in vielen Belangen angenehm vom grossen MCU losgelöster Marvel-Knüller, der auch als Martial-Arts-Fantasy funktioniert, mit erfrischenden Hauptrollen und beachtenswerten Nebenrollen wie Michelle Yeoh und Tony Leung, wobei letzterer einer der besser gezeichneten Bösewichte des MCU abgibt. Erst das Finale ist dann typisch CGI-überladen, aber immerhin mit passendem Asien-Einschlag.

Free Guy (2021) * * * ½ Shawn Levy inszenierte eine höchst unterhaltsame "Truman Show"-Variante für die Gamer-Generation, mit einem charmanten Ryan Reynolds in der Hauptrolle, vielen Anspielungen an die Gamer-Szene und solidem Erzähltempo. Nur Taika Waititi ist als Bösewicht etwas gar over the top. 

Afterlife of the Party (2021) - Gibt es ein Leben nach der Party? * * Durchaus sympathische, aber auch moralinsäurige und extrem vorhersehbare Komödie mit teilweise amateurhaftem Schauspiel.

America: The Movie (2021) - Amerika: Der Film * * ½ Der Erwachsenen-Zeichentrickfilm endet gut und bringt neben viel Gore auch bekannte historische Sätze & Figuren sowie Zitate aus der Popkultur ins Spiel. V.a. "Star Wars". Doch was hätte eine herrliche Gaudi werden können, fällt gagmässig oft auf die Nase und langweilt im Mittelteil ein wenig. 

In the Heights (2021) * * * ½ Kurzweilige und lebensfrohe Adaption von Lin-Manuel Mirandas Musical, das ganz vom Esprit des Quartiers lebt. Und von den tollen Songs, die mehr als einmal an Mirandas "Hamilton" erinnern.

Old Ways, The (2021) * * * Kleiner US-Horrorfilm angesiedelt im mexikanischen Dschungel, was der doch etwas formelhaften Story einen angenehm andersartigen Touch verleiht. 

Vampire Dog (2012) * ½ Plumper bis peinlicher Familienfilm, der nichts aus seiner Prämisse macht, sondern sich mit Pipi- und Furzwitzchen über die Runden schlägt.

 Witcher, The: Nightmare of the Wolf (2021) * * * ½ Actionreiche und visuell ansprechende Zeichentrick-Vorgeschichte mit erstaunlich emotionalem Einschlag. Schade nur haben die koreanischen Macher die Geschichte unnötig abgeändert und den Film auch nicht richtig in seinem slawisch anmutenden Umfeld verankert. Dadurch wirkt er etwas austauschbar. 

Und der Zukunft zugetan (2019) * * ½ Ein ansprechender Blick auf die Verlogenheit im System der DDR, top besetzt. Doch die Emotionen wollen nie richtig aus der altbackenen Inszenierung herausbrechen.

1.9.2021

Kritik online: Evangelion: 3.0+1.01 - Thrice Upon a Time * * * ½
Kritik online: La vocation d'André Carel * * *

18.8.2021

Vivo (2021) * * ½ Farbenfroher und temporeicher Trickfilm mit Songs von Lin-Manuel Miranda. Aber die Story ist so dünn und die Dramaturgie so austauschbar, dass nichts hängen bleibt. 

Schwarze Insel (2021) * * Schlaffer deutscher Thriller mit leichtem 80er-Jahre-Erotikthriller-Einschlag. Die Figuren sind uninteressant, die Spannung braucht ewig, bis sie anzieht.

Kissing Booth 3, The (2021) * * Das sehr dünne Finale einer eh schon dünnen Trilogie. Die Story scheint längst geschrieben, nur die latente Unentschlossenheit der Hauptfigur zieht das Ganze in die Länge. 

Jolt (2021) * * * Kate Beckinsale ist stark in der Hauptrolle, doch für eine weibliche Antwort auf "Crank" ist das Ganze zu zahm inszeniert und manche Dialoge holpern. Immerhin nettes Futter für Zwischendurch.

Last Mercenary, The (2021) * * Eine völlig fade Actionkomödie, die Jean-Claude Van Damme weitgehend verheizt und in eine so langweilige wie plumpe Story steckt.

Trollhunter: Rise of the Titans (2021) * * * Der Netflix-Animationsfilm bringt die beliebten Serien von Guillermo Del Toro zusammen. Unterhaltsam immerzu, und für Fans ein Genuss, dürfte aber fantasievoller sein.

Spontaneous (2020) - Zerplatzt * * * ½ Im Regiedebüt des "Love and Monsters"-Autors platzen Teenager, ausgerechnet jetzt verlieben sich zwei Schüler. Nach richtig gutem Start fällt der metaphernreiche Spass etwas ab, unterhält aber weiterhin gut. 

Black Widow (2021) * * ½ Überlanger, erstaunlich langweiliger Marvel-Film, der nicht weiss, was er sein will. Die Darsteller sind zwar meistens gut, heraus sticht Florence Pugh, doch die Dramaturgie holpert extrem; dass selbst bei diesem "geerdeten" Superheldenfilm wieder ein CGI-überladenes Himmels-Finale hermuss, nervt fast; und der sonst durchaus unterhaltsame Marvel-Humor wirkt hier deplaziert, weil er die Dramatik aus jeder Szene saugt.

Honest Thief (2020) * * ½ Durch und durch formelhafter Actionthriller mit einer typischen Rolle für Liam Neeson. Auch wenn das alles durchaus unterhaltsam ist, hat man den Film im Nu wieder vergessen.

Beckett (2021) * * ½ Der auf Netflix debütierte Thriller ist im mediteranen Kunst- und Politfilm-Stil gehalten, inhaltlich gibt er jedoch erstaunlich wenig her und die ansonsten verlässlichen Haupdarsteller bringen wenig echte Chemie auf.  

100 Dinge (2018) * * * Sympathische, aber etwas gar harmlose Konsumkritik, die Hauptdarsteller Florian David Fitz gleich selbst inszeniert hat. Co-Star Matthias Schweighöfer produzierte.

Locked Down (2021) * * * Doug Liman verfilmte das Skript von "Locke"-Autor Steven Knight in 18 Tagen als Antwort auf die Corona-Lockdown-Zeit. Was durchaus interessant als Paar-Drama mit Comedy-Einschlag beginnt, verliert sich gegen Ende als Thriller etwas in der Absurdität. 

Nobody (2021) * * * Der Actionreisser ist fraglos kurzweilig, hat aber nie die Klasse eines "John Wick", wodurch manchmal der Verdacht aufkommt, dies sei eine Alte-Männer-Rachephantasie, nur in modernerem Kleid. 

Fear Street - Part 1: 1994 (2021) * * * Grundsolide R.L.-Stine-Adaption für Netflix, die neben viel Blut auch eine einnehmende Story aufgleist. Die zwei Fortsetzungen sind aber für den kompletten Genuss zwingend nötig.

Fear Street - Part 2: 1978 (2021) * * * Während der erste Teil das 90's-Feeling etwas vermissen liess, atmet diese Mittelepisode klar 70er-Luft, auch vom Thema her. Die Geschichte hat wegen dem Camp-Setting etwas mehr Fokus, aber wirkt dafür auch etwas dünner.

Fear Street - Part 3: 1666 (2021) * * * Das Finale geht zurück zu den Ursprüngen des Fluchs und macht das höchst einnehmend. Das letzte Drittel bringt einen erneuten Bruch, fällt dann auch etwas ab, aber entlässt durchaus befriedigend (und wenn man will, kann man in das Ganze etwas Kapitalismuskritik reinlesen).

29.7.2021

Suicide Squad, The (2021) * * * ½ James Gunn versteht den Irrwitz dieser Helden deutlich besser, verpasst ihnen böseren Humor und überbordende Gewalt, packt dies erst noch in klarere Farben und hat primär eines: Spass. Das wirkt wie ein Mix aus seinem "Guardians of the Galaxy" und dem früheren "Super" - manchmal etwas zu wenig innovativ, aber jederzeit kurzweilig.

Old (2021) * * ½ Reizvoll inszeniert und subtil aufgebaut, gut gespielt und mit interessantem Thema, das einen Exkurs um Lebenszeit und Älterwerden gestattet. Doch M. Night Shyamalan manövriert den dünnen Plot komplett ins Absurde und unfreiwillig Komische. Und: Selten so sperrige und künstliche DIaloge gehört wie hier. Jedes Wort klingt unecht und dient meistens nur dazu, etwas zu erklären.

Little Things, The (2021) * * * John Lee Hancock weibelte mit dem Skript 20 Jahre durch Hollywood und verfilmte es dann selbst: einen Thriller alter Schule mit drei Oscargewinnern (Denzel Washington, Rami Malek, Jared Leto). sauberer Machart und doppelbödigem Ende - aber ohne erinnerungswürdigen Szenen, die ihn von anderen Cops-jagen-Serienkiller-Filmen abhebt. 

17.6.2021

Luca (2021) * * * * Herrlicher Pixar-Animationsfilm, der grenzenlos viel Charme und Humor mit einem sommerlichen Italien-Feeling verbindet, selbst die Sprache ist voller Italianità. 

Awake (2021) * * Der Netflix-Endzeitthriller birgt eine solide Ausgangslage, hält danach aber mit nervigen Figuren, faden Bildern und langweiligen Szenarien nicht wirklich wach.

Wish Dragon (2021) * * * ½ Der von Jackie Chan produzierte Chinesisch-Amerikanische Animationsfilm ist zwar formelhaft, aber mit viel Schwung animiert und erzählt, zudem sind die vermittelten Werte zeitlos gut für diese Art von Wohlfühlunterhaltung. 

Skater Girl (2021) * * * Der für Netflix produzierte indische Film lebt von seinem Lokalkolorit und der natürlich charmanten Nachwuchs-Hauptdarstellerin. Die Story indes ist formelhaft und die Nebenfiguren wirken künstlich aufgeblasen.

Those Who Wish Me Dead (2021) - They Wish Me Dead * * * Solide inszenierter und gespielter Angelina-Jolie-Actionthriller, der aber inhaltlich mehr als holpert. Das kann Drehbuchautor und Regisseur Taylor Sheridan auf jeden Fall besser, wobei dies nach seinem faden Skript zu "Without Remorse" die zweite Enttäuschung in Folge darstellt.

Map of Tiny Perfect Things, The (2021) - Sechzehn Stunden Ewigkeit * * * Sympathische Teenieromanze nach dem beliebten "Groundhog Day"-Muster. Etwas vorhersehbar und inszenatorisch nicht der Brüller, aber jederzeit unterhaltsam.

Dancing Queens (2021) * * ½ Der schwedische Netflix-Film ist sicherlich liebenswert, aber er weiss nicht, was er eigentlich erzählen will, und leidet von Anfang an an einem Glaubwürdigkeitsproblem.

Blue Miracle (2021) * * ½ Die Verfilmung einer wahren Geschichte ist so formelhhaft und so auf Nummer sicher erzählt, dass der Charme der Idee fast verloren geht.

Xtremo (2021) * * Angenehm rabiater, aber inhaltlich tumber Rachereisser aus Spanien, der mit seinem Machismo und Ehren-Gelaber doppelt auf den Keks geht. Da müsste mehr Reflektion her.

Little Joe (2019) * * ½ Die Österreicherin Jessica Hausner verpackt das "Körperfresser"-Thema in einen Arthouse-Stil mit unterschwelliger Bedrohung und leichtem Öko-Touch. Stets stil- und reizvoll, aber auch etwas gar anstrengend.