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2009
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Thrillerdrama
Südkorea 2009
Alternative Titel
Madeo; 마더
Regie
Bong Joon-ho
Darsteller Kim Hye-ja, Won Bin, Jin Ku, Yoon Je-moon, Jeon Mi-seon, Song
Sae-byeok
Zuschauer
3'003'000
Länge 129 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 15.12.09
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Eine Kleinstadt in Südkorea: Der 27-jährige Do-joon (Won Bin) ist geistig etwas
beschränkt. Seine allein erziehender Mutter (Kim Hye-ja) behält ihn daher immer
gut im Auge, egal ob er nur herumalbert oder von seinem Kumpel Jang Jin-tae (Jin Ku)
zu Dummheiten verführt wird. Doch eines Tages kann auch sie ihn nicht mehr
beschützen: Die Schülerin Ah-jung (Moon Hee-ra) wird ermordet aufgefunden und da
alle Spuren zu Do-joon führen, nimmt ihn die Polizei fest - in der Hoffnung, den
Fall rasch abschliessen zu können. Während Do-joon im Gefängnis verrottet,
beginnt seine Mutter zu recherchieren und taucht immer tiefer in die dunkeln
Geheimnisse der Stadt ein.
REVIEW
Mit "Mother" kehrt Bong Joon-ho nach seinem fulminanten
Hit-Spektakel The Host zurück in jenes Genre, das ihn zu
einem der bekanntesten Regisseure Koreas gemacht hat: den mit Dramatik und
Ironie gespickten Thriller in einer ländlichen Region Koreas - ganz à la
Memories of Murder. Aber durchaus mit
Unterschieden! So schraubt er diesmal den Witz zugunsten sporadischer Ironie
zurück und er erzählt seine Story noch eine Spur finsterer, düsterer und reifer.
Bong ist ohne Frage einer der versiertesten Regisseure seines Landes und Meister
der Bildkomposition. Unaufdringlich und doch mit enormer Kraft entfalten seine
Aufnahmen seines Kameramanns
Kamera von Hong Kyung-pyo (Save the
Green Planet, Taegukgi) ihre
Wirkung.
Die Story braucht sich dahinter indes nicht zu verstecken. Der langsam anziehende Thriller gibt seine Geheimnisse nur schubweise Preis und als Zuschauer ist man jederzeit aufgefordert, voll bei der Sache zu sein. Dann wird man mit einem Thriller belohnt, der durch seine Unvorhersehbarkeit ebenso glänzt wie durch seine Spannung und sein Flair fürs Diabolische im Menschen. Was die Mutter unter dem properen Deckel der Stadt alles an Wüstheiten und Schmutz brodeln sieht, wird in der zweiten Filmhälfte zum eigentlichen Motiv. Die Mama mag auch ein wenig verrückt sein in ihrer Mutterliebe (die ihren schmerzhaften Grund hat), doch die restlichen Bewohner der Stadt stehen ihr in nichts nach.
Was hat etwa Jin-tae alles zu verbergen? Der Schönling, gespielt von Jin Ku (Epitaph) bleibt ein Fragezeichen - um so mehr, als er der Mutter erklärt, sie solle recherchieren, aber dabei niemandem glauben. Nicht einmal ihm. Jin spielt den Mann mysteriös, kalkulierend und sexy. Er ist freilich nicht der bekannteste Posterboy im Cast: Mit dabei ist auch Won Bin (Taegukgi), der seit 2004 erstmals wieder im Kino zu sehen war. Damals trat er in die Armee ein und verletzte sich am Knie, was eine lange Rehabilitierungszeit nötig machte. Nun ist Won zurück, mit unvorteilhafter Perücke und als geistig etwas langsamer Depp. Eine mutige Rollenwahl, die sich für ihn auszahlt.
Und über den beiden thront die titelgebende Mama ohne Namen - gespielt von Kim Hye-ja. Die zur Drehzeit 67-Jährige hatte zuvor ein paar unbedeutende Filmrollen und Serienauftritte absolviert. Nichts, was sie jemals für so eine Rolle empfohlen hätte. Doch Bong castete sie dennoch und holte eine Tour-de-Force-Darbietung aus ihr heraus. Manchmal gelassen, manchmal hysterisch, dann wieder ungeheuer autoritär und doch verletzlich: Die Bandbreite ist bemerkenswert und das Spiel ein Genuss. Dies sicher auch, weil Bong der Dame hier eine blendende Rolle geschrieben hat, die den Film regelrecht kontrolliert.
"Mother" erreicht für mich nicht die Intensität und Virtuosität eines The Host, dessen Genre ich einfach lieber mag und dessen Energie ich bewundere. Hier geht es zurückhaltender und unterschwelliger zu - etwas, was sicher der eine oder andere Filmfan wiederum vorzieht. Doch egal wo die Präferenzen liegen, man darf herausposaunen, dass Bong tolle Filme macht. Und wenn der hier ebenso spannend wie intelligent zwischen düsterem Thriller, eindrücklichem Charakterporträt und sattem Melodrama pendelt, ohne dabei die bittere Ironie aus den Augen zu lassen, dann reiht er sich mühelos ein unter den anderen Bong-Hits, selbst wenn er nicht ganz so toll ist wie die beiden vorangegangenen. Die paar Längen und das Gefühl, es stecke etwas weniger hinter der Story, als Bong es uns unterjubeln will, trüben den Sehgenuss jedenfalls kaum.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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