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2009
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Melodrama
Südkorea 2009
Alternative Titel A Story
Sadder Than Sadness;
Seulpeumboda deo seulpeun Iyagi;
슬픔보다 더 슬픈 이야기
Regie Won
Tae-yeon
Darsteller Kwon Sang-woo, Lee Bo-young, Lee Beom-su,
Jeong Ae-yeon, Lee Han-wi , Sin Hyeon-tak
Zuschauer
725'000
Länge 104 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 26.7.09
© Bilder Showbox,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der jung verwaiste Radioproduzent Kang Chul-kyu alias K (Kwon Sang-woo) und die
Songtexterin Cream (Lee Bo-young), die ebenfalls früh ihre Familie verloren hat,
teilen sich eine Wohnung und sind fast wie Bruder und Schwester füreinander. Sie
helfen sich in jeder Lebenslage und kennen sich besser als alle anderen. K hegt
jedoch noch innigere Gefühle für Cream - seit Jahren liebt er sie heimlich und
muss mit ansehen, wie sie von einem untauglichen Lover zum nächsten wechselt.
Als er erfährt, dass er an Krebs leidet, und nur noch 200 Tage zu leben hat,
macht er sich auf die Suche nach dem passenden Mann für ihn. Seine Wahl fällt
auf den sympathischen Zahnarzt Cha Joo-hwan (Lee Beom-su), der zwar schon
verlobt ist, aber seit dem ersten Zusammentreffen mit Cream von ihrer
lebensfrohen Art begeistert ist.
REVIEW
In Bollywood ist es ganz alltäglich, dass sich Dichter ins
Filmgeschäft verirren. Dort schreiben geachtete Poeten etwa die Song-Lyrics aber
auch die Dialoge, die in vielen Fällen nicht vom Drehbuchautor stammen. In
anderen Filmindustrien ist diese Symbiose eher selten. Nun wagt in Korea ein
Dichter den Sprung ins Haifischbecken Kino:
Won Tae-yeon. Er schnupperte bereits Filmluft, als er die Brieftexte zu den
Dramen
Il Mare und Love Me
Not beisteuerte, doch mit "More Than Blue", der im koreanischen Original den
lyrisch-melancholischen Titel "A Story Sadder Than Sadness" trägt, gibt er nun
gleich noch sein Regiedebüt.
Dass er mit dem Werk vor hat, unsere Tränenkanäle zu fluten, macht schon der Titel klar. Die klassische Struktur vom verliebten Menschen, der seine Herzdame mit einem anderen verkuppeln will, wirkt auf den ersten Blick alles andere als revolutionär und wurde nicht zuletzt im Bollywood-Hit Kal Ho Naa Ho abgehandelt. Oder ist in ähnlicher Form auch in koreanischen Tränendrückern zu sehen. Hier jedoch nimmt Won Tae-yeon die Erkrankung erfrischenderweise früh in die Handlung auf. Wir müssen also nicht rätseln, wer denn am Ende krepiert, denn sterben muss in solchen Melodramen immer jemand - nein, wir wissen, wen es erwischen wird.
Damit kann sich "More Than Blue" auf die Frage konzentrieren, wie denn unser Held versucht, für die Zeit nach seinem Ableben zu sorgen. Und Regisseur Won kann sich ganz den Figuren widmen, die er mit Facetten und klar erkennbaren Merkmalen ausstattet. Das liefert den drei Hauptdarstellern ein vorzügliches Parket, um ihre Talente auszuspielen: Kwon Sang-woo (Almost Love) gibt die Klischeerolle des todkranken schönen Menschen mit Zurückhaltung und Finesse, nur einmal darf er seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Keine Frage: Man leidet mit ihm. Lee Bo-young (Once Upon a Time) gibt ein typisches "sassy girl", frech und forsch, sympathisch und süss. Lee Beom-su (Death Bell) bleibt das dritte Rad am Wagen, doch es geht auf sein Konto, dass man dennoch wünscht, unsere Heldin würde glücklich mit ihm.
Weil die Schauspieler so gut sind, drückt man beim Fatalismus durchaus mal ein Auge zu - dass die beiden Protagonisten nämlich beide ineinander verliebt sein könnten, ist schnell klar. Doch als das Drama akuter wird, quält uns Won Tae-yeon mit selbstbemitleidenden Gedanken von Cream, bei denen man manchmal in den Film hinein fassen und sie durchschnütteln möchte. Klar ist hier alles vorgegeben und das Ende der Liebe wäre beschlossene Sache, dennoch fällt Clears Schweigen schwer und dient nur der melodramatischen Verstärkung. Die liess mich im Übrigen erstaunlich distanziert zurück, vielleicht weil Won versucht, Sentimentalitäten zu umschiffen und dadurch ein paar Emotionen opfert, die in anderen Filmen Tränenbäche hätten sprudeln lassen.
Und um die Liste der kleineren Defizite abzuschliessen: Die Rahmenhandlung ist unnötig und öde. Und der ersten Hälfte fehlt es noch an Drive, ein paar Kürzungen wären da möglich gewesen. Doch der Rest berührt und unterhält auf hohem Niveau, selbst wenn man solche "junge Liebe muss sterben"-Filme nun aus Japan und Korea bereits im Dutzend gesehen hat. Dank starker Akteure, einer poetischen Erzählweise und einer soliden Digitalkamera-Bildsprache schwingt sich "More Than Blue" über gängigen Kitsch dieser Art. Ich hätte mir noch etwas mehr Sentimentalität gewünscht, damit steh ich wohl alleine da. Aber wenn ich am Ende nicht verheult im Sessel versunken bin, hat ein Melodrama dieser Art nicht das Maximum herausgekitzelt. Was nicht heissen soll, dass es bei euch nicht klick machen kann - es lohnt sich daher, die Taschentücher mal sicherheitshalber bereitzustellen.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 9, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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