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2013
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Thrillerdrama
Südkorea 2013
Alternative Titel
Verjährung; Mongtajoo; 몽타주
Regie Jeong Geun-seop
Darsteller
Eom Jeong-hwa, Kim Sang-kyung, Song Young-chang, Jo Hie-bong, Jung Hae-kyun, Yoo
Seung-mok
Zuschauer
2'095'000
Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 7.1.2016
© Bilder new,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Vor 15 Jahren wurde die Tochter von Ha-kyung (Eom Jeong-hwa)
gekidnappt und getötet. Der Täter wurde nie geschnappt. Und nun sind die Chancen
dafür auf dem Nullpunkt angekommen, denn nach 15 Jahren verjährt der Fall. Auch
den damals ermittelnden Polizisten Oh Chung-ho (Kim Sang-kyung) liess die
Bluttat nie los. Nun, nur Stunden vor Ablauf der Verjährung, findet er am Tatort
von damals eine weisse Blume. Stammt sie vom Täter? Beinahe besessen nimmt
Chung-ho nochmals die Ermittlungen auf. Es bleibt kaum Zeit. Da wird wieder ein
Kind entführt, alles deutet auf denselben Täter hin.
REVIEW
Viele der besten Thriller zeichnen sich durch
Zeitdruck aus. Die tickende Zeitbombe ist sozusagen der Klassiker unter den
angewandten Techniken, variabel in vielen Formen. Etwa ein zu einem präzisen
Zeitpunkt angekündigter Mord. Eine Bombe, die bei einer bestimmten Bedingung
hochgeht. Ein Ziel, das zu Zeitpunkt X erreicht werden muss. Dieser Zeitdruck
schlägt sich auf die Figuren nieder und damit auch auf die Zuschauer.
International wäre die Liste der Filme nach diesem Schema schlicht zu lang, und
auch in Korea ist sie üppig. Spontan fallen etwa The Chaser,
Oldboy oder No Mercy
ein. Auch "Montage" gesellt sich dazu - scheint es am Anfang zumindest.
Es wäre der perfekte Kampf gegen die Zeit: Die Verjährung läuft buchstäblich innert Stunden ab, der Täter muss in dieser Zeit noch geschnappt werden. Doch Regiedebütant Jeong Geun-seop, der mit diesem Trick tatsächlich die anfängliche Spannung generiert, weicht danach wieder davon ab. Warum, will sich mir nicht ganz erschliessen, denn die Idee mit dem Verjährungs-Ticker ist eine gute. "Montage" wird danach aber keinesfalls schlecht. Er begibt sich vielmehr auf das auch breit erprobte "Entführte Kinder"-Terrain und bietet uns spannende, emotionale Ermittlungen.
Mir persönlich gefiel die Bildsprache am besten. Mal spielen Szenen bedeutungsschwanger bei Regen, mal werden Elemente im Bildhintergrund zur Bedrohung (am besten zu sehen etwa, als ein schwarzer Kleinbus hinter einem Buben erscheint). Für einen Debütanten weiss Jeong jedenfalls genau, in welche Form er seinen Thriller packen möchte, und hält die visuelle Klasse bis zum Schluss durch. Auch frei von Makeln präsentieren sich die Darsteller. Der Film konnte einige Publicity generieren, da er Superstar Eom Jeong-hwa (Dancing Queen) in der Hauptrolle verpflichten konnte, und sie macht ihre Arbeit mehr als gut. Sie sackte dafür auch den einen oder anderen Preis ein. Mindestens so viel zu tun haben derweil ihre männlichen Co-Stars, allen voran Kim Sang-kyung (Ha Ha Ha).
Die Story indes hat ein paar kleinere Probleme. Nach dem nervenkitzelnden Start hängt die Spannungskurve in der Mitte durch und die zwei Stunden Laufzeit sind dementsprechend zu lang. Auch kommt die wichtigste Wendung einige Zeit vor dem Schluss, wodurch noch Zeit für den Fokus auf Moral, auf Schuld und Sühne, gelegt werden kann - aber dies saugt etwas Energie aus dem Finale. Auch in Sachen Glaubwürdigkeit geht es nicht 100% auf. "Montage" hat bis zu dem Zeitpunkt aber schon längst genug an stilvoller, dramatischer und packender Unterhaltung geboten. Ein weiteres beachtliches Debüt aus Korea also, dessen Regisseur hoffentlich, nicht wie so viele andere vielversprechende Neulinge, gleich wieder in die Versenkung abtaucht.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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