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2010
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Tragikomödie
Südkorea 2010
Alternative Titel
HaHaHa; Ha Ha Ha!; Hahaha; 하하하
Regie
Hong Sang-soo
Darsteller Kim Sang-kyung, Yu Jun-Sang, Moon So-ri, Ye
Ji-won, Yoon Yeo-jeong
Zuschauer
57'000
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 18.11.10
© Bilder UEK,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der arbeitslose Regisseur Jo Mun-kyung (Kim Sang-kyung)
und der Filmkritiker Bang Jung-shik (Yu Jun-Sang) treffen
sich zu einem Gemütlichen Schwatz. Mun-kyung ist kurz davor, Seoul zu verlassen,
um nach Kanada zu reisen, und tauscht mit seinem Freund vorab ein paar
Erinnerungen aus. Sie finden heraus, dass beide im Sommer in Tongyeong waren und
sich mit denselben Leuten trafen. Darunter auch dieselben Frauen, wie die
Touristenführerin Wang Seong-ok (Moon So-ri).
REVIEW
In seinem vielleicht lockersten und leichtesten Film
spielt Regisseur Hong Sang-soo trotz allem mit der Erzählstruktur und der
Dissonanz zwischen Erzähltem und Gesehenem. Immer wieder spiegeln sich in "Ha Ha
Ha" visuelle Motive, mal mit einem Mann, mal mit dem anderen. Es wird rasch
klar, dass die Erinnerungen der beiden sich überlappen und dass die Klammer um
das Ganze, also die von schwarzweissen Standbildern begleiteten Erzählstimmen,
nicht ganz das wiedergeben, was wir später in den jeweiligen Episoden zu sehen
bekommen. Das birgt Ironie und Reiz, wenn auch nur in einem kleinen Masse.
Um wirklich zu überzeugen, müsste der Film noch mehr bieten - und das tut er. Bedingt jedenfalls. Denn um viel drehen sich Hong Sang-soos Filme selten. In ihren besten Szenen fangen sie flüchtige Momente ein oder sezieren das Gefüge zwischen Mann und Frau mit Zynismus und Dramatik. Doch oft verfängt er sich in Banalem, lässt seine Figuren plappern und trinken, zelebriert das Alltägliche, in der Hoffnung, darin etwas zu entdecken. Und in den allerschlimmsten Werken begnügt er sich damit, uns Kunstmurks vorzustellen. Sorry, A Tale of Cinema, der ging gegen dich.
"Ha Ha Ha" ist besser, weil er witziger ist, weil er weniger verkrampft daherkommt. Die Charaktere wirken echt, ihre alltäglichen Dialoge verlieren sich nur selten in Geschwätz. Doch Hong wäre nicht Hong, wenn er nicht auch inszenatorisch eingreifen würde, also eben die Story verschachtelt. Nach etwa einer Stunde hat sich die Spannung, die sich aus dieser Reibung gibt, aufgelöst. Es regiert das Hong-typische Dahinseiern. Oder anders gesagt: Es stellt sich Langeweile ein, kein Wunder auch, dauert "Ha Ha Ha" doch satte zwei Stunden. Ein Witz sollte kürzer sein, die Pointe schneller kommen, sonst hat man sein Publikum verloren.
Und "Ha Ha Ha", dessen Titel nicht nur Lachgeräusche simuliert, sondern auf Deutsch übersetzt auch "Sommer Sommer Sommer" heissen kann, ist durchaus als Witz zu verstehen. "Treffen sich zwei Männer" könnte Auftakt für einen Scherz sein. Und wenn der eine Kerl nicht kapiert, dass der andere sozusagen sein Nebenbuhler ist, dann ist das ha-ha-ha. Lustig. Nicht Schenkelklopf-lustig, aber Hong-lustig. Immerhin besser als Hong-mühsam. Das trifft dann schon eher auf die statische Kamera und die plötzlichen Zooms zu, die vor 2-3 Filmen mal noch interessant waren, aber mittlerweile redundant wirken.
Klar muss sich Hong nicht selbst erfinden, dazu hat er mit seinen Werken viel zu viel Erfolg im Festivalzirkel - das zeigt auch der Umstand, dass "Ha Ha Ha" in Cannes beim "un certain regard"-Wettbewerb die höchste Auszeichnung holte. Aber es schleicht sich ein starkes Déjà-vu-Gefühl ein, begleitet vom Gedanken "ach nein, schon wieder ein Hong", wenn doch eigentlich die Losung lauten sollte "endlich der neue Hong!". Nichtsdestotrotz: Auf seine sommerlich-leichte Art gefiel mir "Ha Ha Ha" besser als Hong-Filme à la A Tale of Cinema, Woman Is the Future of Ma oder Woman on the Beach, was ihn etwa auf die Höhe von Like You Know It All hebt, dem bislang lockersten Film Hongs.
Seine Fans werden Hong Sang-soo auch dieses neuste Werk mit Handkuss abnehmen. Mir als mehrfach dokumentiertem Hong-Nicht-Möger gefiel er auch nicht schlecht, aber es ist sicher kein Film, den ich jemals wieder anschauen müsste. Eine überlange, aber immerhin nur selten langweilige Ablenkung, gut gespielt, funktional inszeniert, inhaltlich das Gewohnte von diesem Regisseur. Plappern, Saufen, Zoom drauf - fertig. Der Tag muss erst noch kommen, an dem sich Hong mal komplett auf neues Terrain wagt.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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