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Thriller
Südkorea 2010
Alternative Titel
Yongseoneun Eobsda;
용서는 없다
Regie Kim Hyeong-joon
Darsteller Sol Kyung-gu, Ryu Seung-beom, Han Hye-jin, Sung Ji-ru, Nam
Kyeong-Eup
Zuschauer
1'140'000
Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.5.10
© Bilder Cinem Service,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Leiche der 29-jährigen Barhostess Eun-ah wird mit
abgehackten Gliedmassen nackt in einem idyllischen Sumpfgebiet gefunden. Die
Polizei ermittelt und zieht den Pathologie-Professor Kang Min-ho (Sol
Kyung-gu) hinzu. Dank seiner Informationen finden die
Behörden heraus, dass Eun-ah in einer Zementfabrik ermordet und anschliessend
entsorgt wurde. Die Nachwuchspolizistin Min Seo-yeong (Han Hye-jin) entdeckt
Parallelen zwischen der Leiche und der Statue der armlosen Venus. Ein Hinweis?
Da wird der Umweltaktivist Lee Seong-ho (Ryu Seung-beom) festgenommen, der sich
gegen die Zementfabrik engagierte. Noch während Seo-yeong ihn verhört und ein
Geständnis bekommt, werden Professor Kang in Lees Namen Fotos zugestellt, die
seine Tochter zeigen: geknebelt in Gefangenschaft. Lee offeriert Kang einen
Deal: Entweder holt er ihn in drei Tagen raus oder die Tochter ist tot.
REVIEW
Es ist nicht das erste Mal, dass ein
südkoreanischer Regiedebütant gleich mit einem Top-Thriller reüssiert. Beispiele
für diesen faszinierenden Trend sind etwa Return,
Our Town oder jüngst White
Night. Nun reiht sich auch Kim Hyeong-joon in diese illustre Liga ein - mit
seinem Erstling "No Mercy". Der dreht sich zwar einmal mehr um eine
Killergeschichte, aber mit einem fiesen Einschlag und einem Hauch von "Seven".
Dass ein Justizbeamter vom Killer gezwungen wird, seine Freilassung zu erwirken,
weil sonst ein Familienmitglied ins Grass beisst, ist sicherlich nicht neu, aber
Kim wärmt den Stoff höchst erfrischend und vorbildlich wieder auf.
Hilfe bekommt er dabei von überzeugenden Akteuren, angeführt vom verlässlichen Sol Kyung-gu (Voice of a Murderer). Er verkörpert den gepeinigten Ermittler mit Charisma und Kraft. Ryu Seung-beom (Beast and the Beauty) bietet ihm einen ebenso überzeugenden Widerpart. Gerade in seiner Gelassenheit und Zurückhaltung wirkt er so sadistisch. Frischen Wind wiederum bringt die Fernsehdarstellerin Han Hye-jin ins Spiel, die die junge Polizistin mit viel Energie spielt. Sung Ji-ru wiederum sorgt als vorlauter Polizist für ein wenig Witz in dem sonst weitgehend düsteren Werk.
Dass die Technik hochwertig ist, braucht man in einem koreanischen Mainstreamwerk schon fast nicht mehr zu erwähnen: Die Musik begleitet die Bilder unaufgeregt, aber im richtigen Moment fordernd. Und die Bildkompositionen sind weitgehend klassischer, aber edler Natur - Wackelkamera wird nur selten und am richtigen Ort eingesetzt. Schauspieler, Bilder, Musik - daran kann man sich erfreuen. Doch im Falle von "No Mercy" ist es tatschlich das von Kim Hyeong-joon selbst verfasste Skript, das fesselt. Man will wissen, wie sich Professor Kang aus der Misere befreit, ob Min ihm auf die Spur kommt - und wieso Lee das alles orchestriert.
Die Auflösungen präsentiert uns Kim wohl dosiert in kurzen Abständen, wir hangeln uns also von einer Wendung zur nächsten, von einem Spannungshöhepunkt zum folgenden. Das ist keinesfalls revolutionäres Skriptschreiben, aber Erprobtes und Bewährtes ist nicht zu verachten, schon gar nicht, wenn es derart fesselnd umgesetzt ist. Hat "No Mercy" auch Mangelerscheinungen? Vielleicht auf der Glaubwürdigkeitsebene, weil die polizeiliche Vorgehensweise nicht immer zu 100% realistisch scheint. Auch bin ich kein Gerichtsmediziner, aber ist es wirklich gebräuchlich, eine Leiche derart auszuweiden, wie es Prof. Kang tut? Auf jeden Fall ist es ein ziemlich heftiger Anblick. Und einer, der sich am Schluss bitter auszahlt.
"No Mercy" ist, wie so mancher koreanische FIlm, ein paar Minuten zu lang - aber das geht ist spätestens bei einfahrenden Finale wieder vergessen. Der Schuld-und-Sühne-Thriller offeriert durchs Band spannende, hochwertige Unterhaltung mit starken Akteuren und gelungenen Überraschungen. Mit Kim Hyeong-joon präsentiert sich damit ein versiertes neues Talent der Filmszene - und es bleibt zu hoffen, dass wir von ihm bald mehr zu sehen bekommen. Ein anderer Trend, weit weniger erfreulich, ist nämlich der: Etliche koreanische Regisseure drehen nach einem tollen Debüt einfach nichts mehr. Es wäre bei Kim ein Verlust.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
Hancinema
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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