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1964
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Liebesdrama
Japan 1964
Alternative Titel Swastika;
All Mixed Up; 卍
Regie
Yasuzo
Masumura
Drehbuch Kaneto Shindo nach einem Roman
von Junichiro Tanizaki
Darsteller Ayako Wakao, Kyoko Kishida, Yusuke Kawazu, Eiji Funakoshi
Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 6.7.07
© Bilder Fantoma,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die in einer unglücklichen Ehe mit dem Anwalt Kataro Kakiuchi (Eiji Funakoshi)
lebende Mitsuko Tokumitsu (Ayako Wakao) besucht eine Klasse für Malerei. Dabei
verliebt sie sich in die jüngere Sonoko Kaikuchi (Kyoko Kishida) und wird
besessen von deren Körper. Lange bleibt diese innige Liebe auch vor Kataro nicht
verborgen und er reagiert mit Eifersucht. Sonokos Verlobter Eijiro Watanuki
(Yusuke Kawazu) hingegen versucht auf andere Weise, sich die Zuneigung der
Frauen zu sichern.
REVIEW
Mit "Manji" adaptierte Yusuzo Masumura einen
archetypischen Roman des Autors
Junichiro Tanizaki (1886-1965): Die Spirale in die Obsession, der Ausbruch
der Menschen aus der Tradition, die Thematisierung von Obsession, Sex,
Leidenschaft, das alles sind klassische Motive dieses Autors, den niemand so oft
adaptierte wie Masumura . Und bei dem vielseitigen Regisseur ist ein Stoff wie
dieser auch in besten Händen. Wie viele andere Filmemacher hätten sich im
patriarchalischen Japan des Jahres 1964 schon getraut, eine lesbische Liebe ins
Zentrum des Films zu stellen? Und daraus dann auch noch ein Liebesviereck mit
Verwirrungen und Versprechungen zu basteln? Wenige. Und wohl kaum einer noch mit
so viel visuellem Flair.
Die Geschichte an sich gefiel mir nicht annähernd so gut wie jene in Masumras bekannteren und besseren Filmen à la Blind Beast oder Red Angel. Vielleicht, weil diese ganzen obsessiven Liebschaften ein Filmthema sind, das zu Tode getrampelt ist und die ganzen Plot-Twists im letzten Drittel mich etwas kalt gelassen haben - gerade wegen ihres melodramatisch-gestelzten, ja fatalistischen Charakters. Doch wo man mit einem Masumura-Film nie falsch liegen kann, ist die Technik und die schiere Energie der Umsetzung: Die Bilder sind geistreich komponiert, die Erotik wird in stilvollen Aufnahmen suggeriert, die Darsteller spielen kraftvoll und die Inszenierung erweist sich als dynamisch und flott.
Die Akteure um Masumuras Muse Ayako Wakao (Afraid to Die) und Kyoko Kishida ("Woman of the Dunes") geben sich ganz dem leicht überspanntem, pulpigem Melodrama-Stil des Regisseurs hin und sind bisweilen am theatralisch übertreiben - was dem Film nicht nur gerecht wird, sondern ihn reizvoller macht. Alles wirkt hier eine Spur zu krass, ein wenig zu forciert, und dies eben in voller Absicht. Obsessionen lassen sich in diesem aufgeheizten Umfeld noch besser darstellen und vor allem werden dadurch erzeugte Überreaktionen glaubhafter. "Manji" mag nach meinem Empfinden nicht zu Masumuras besseren Filmen gehören, doch es ist Pulp-Sinnlichkeit auf hohem Niveau, technisch pulsierend und inhaltlich mutig. Daher sicherlich sehenswert.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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