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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Maan Gaye Mughal-E-Azam

Regie Sanjay Chel
Drehbuch Sanjay Chel, Sunul Munshi
Produktion Ganesh Jain, Ratan Jain
Songs Anu Malik
Kamera Madhu Ambat
Choreografie Saroj Khan, Piyush Panchal, Reshma Khan
Darsteller Paresh Rawal, Mallika Sherawat, Rahul Bose,
Kay Kay Menon,
Ravan Mallhotra, Zakir Hussain, Manoj Joshi,
Tanaaz Currim, Manoj Tiwari
Länge 136 Min.

Kinostart 22.8.2008
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 13.10.08
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
1993 in
St. Louise bei Goa: Während die Polizei der Stadt in Alarmbereitschaft ist, da am Strand Waffen und Sprengstoff geschmuggelt werden, schlagen sich die Schauspieler der Kalakar Theatre Company mehr schlecht als recht durchs Leben. Neue Stücke kommen nicht an, weshalb die Truppe schon seit Jahren den Klassiker "Maan Gaye Mughall-E-Azam" aufführt. Der selbstverliebte Uday Shankar Mazumdar (Paresh Rawal) spielt Kaiser Akbar. Während seines berühmtesten Monologs verlässt ein Zuschauer den Saal. Es ist der arbeitslose Agent Arjun Rastogi (Rahul Bose), der die Zeit nutzt, um mit Mazumdars schöner Gattin Shabnam (Mallika Sherawat) anzubändeln. Das fällt Mazumdar natürlich bald auf und er wird misstrauisch. Während die beiden Männer aneinander geraten, muss Arjun einen Auftrag erfüllen und den Terroristen
Haldi Hassan (Kay Kay Menon) überführen, der sich als Sänger ausgibt.

 

REVIEW
Früh im Film verbrennen die Bösewichter das Skript der Theaterleute. Eine vielsagende Szene, kann man sich doch gut vorstellen, dass hinter den Kulissen von "Maan Gaye Mughall-E-Azam" etwas ähnliches ablief. Aber keine Bange, Drehbuch brauchts auch keines, wenn man eine gute Hollywood-Vorlage hat. Oder in diesem Fall sogar zwei. Denn die Story basiert auf Ernst Lubitschs Klassiker "To Be or Not to Be" aus dem Jahr 1942, der rund vierzig Jahre später von Mel Brooks neu verfilmt wurde. Beide spielen in der Nazizeit und bedienen sich einer Aufführung von William Shakespeares Dauerbrenner "Hamlet". Beim berühmten "sein oder nicht sein"-Monolog verlässt der Nebenbuhler jeweils den Saal, um seine Geliebte zu besuchen.

Hier führt die Truppe "Mughal-E-Azam" auf und als Hintergrund dient das Jahr 1993, dessen gewaltsame Konflikte zwischen Hindus und Moslems unter anderem in Black Friday eindrucksvoll verarbeitet wurden. Doch da liegt schon ein Problem: Während die Nazizeit in den beiden Vorbildern einen perfekt passenden Rahmen bildete, ist das historische Setting hier völlig unnütz. Man fühlt sich bei der Einleitung, die Chaplin zitiert und dann eine "lustige Story kurz vor dem schwarzen Freitag" ankündigt, lediglich vor den Kopf gestossen. Man darf alles parodieren - bloss tut der Film das hier gar nicht. Er nimmt nur das tragische Jahr als Hintergrund. Ohne Sinn. Und ohne Konsequenz, denn nichts sieht hier aus wie 1993.

Als Bösewichter dienen denn auch Gangster und dieser ganze Handlungsstrang nervt von der ersten Sekunde an. Was als schlechte Don-Parodie beginnt und als schlechte Don-Parodie endet, bringt dem Film etwa so viel wie Hämorrhoiden einem Büroangestellten: nur Schmerzen - egal wie man sich hinsetzt. Etwas besser schneidet die Hauptgeschichte um die Theaterleute und den Nebenbuhler ab. Aber nur ein bisschen besser. Der stark abgemagerte Paresh Rawal gibt den chargierenden Truppen-Chef mit wenig Timing. Mallika Sherawat spielt seine Frau mit viel Sex Appeal, aber erschreckend wenig Witz. Sie kann ihre Reize aufs Korn nehmen, das wissen wir. Doch hier ist nichts davon zu sehen. Immerhin macht sie in den Glamour-Nummern eine gute Figur.

Rahul Bose, mit dem sie so wunderbar in Pyaar Ke Side Effects harmonierte, hat zwar mächtig Muckis zugelegt, kommt schauspielerisch aber nicht vom Fleck. Und um das Quartett der Enttäuschungen abzurunden gibt Kay Kay Menon eine der schlechtesten Darbietungen seiner Karriere. Schade um die namhafte Crew, die sich hier völlig verheizen lässt. Statt in einem sich zuspitzenden Plot zu spielen, schreien sie wild in der Gegend herum, zelebrieren das Chaos und langweilen mit gestelzten Dialogen bald hoffnungslos. Wer etwa zur Filmmitte nicht völlig das Interesse verliert, verdient mein Lob.

Nicht einmal ein paar gute Lieder lenken während der 136-minütigen Tortur ab. Es gibt nur deren vier und die sind bestenfalls durchschnittlich. Doch in einem Film wie diesem sind sie rare Höhepunkte, zumal die Glitzer-Inszenierung für ein paar Schauwerte sorgt. Dasselbe gilt für die bunte Kostümierung der Akteure und die halbwegs brauchbare Kameraarbeit. Das ist aber ganz klar zu wenig und daher bekommt der gefeierte Dialog- und Drehbuchschreiber Sanjay Chel (Partner, Rangeela, Pehla Nasha) für seine unlustige Möchtegern-Komödie, übrigens seine dritte Regiearbeit nach Khoobsurat und "Kyaa Dil Ne Kahaa", auch eine waschechte Schelte. Die Frage, ob so ein Film "sein oder nicht sein" muss, sei darum auch nur noch der Form halber beantwortet: Nein, muss nicht sein.

 

SONGS
1) Pyaar Kitya To Darna Kya - Mässiger Disco-Remix des Klassikers aus "Mughal-E-Azam" (Anushka Manchanda, Mahalakshmi Iyer, Shaan, Ishg Bector).
2) Marmari Bahein - Melodiöse, aber dröge Strand- und Schmuse-Nummer (
Shaan, Mahalakshmi Iyer).
3) Ek To Sharab Kam - Semi-komisches Ghazal, nicht wirklich gut (
Pankaj Udhas).
4) Ishqaiyaan - Schwungvolle 08/15-Nummer, aufwändig inszeniert (
Sonu Nigam, Sunidhi Chauhan, Aftab Hashmi
).

 

MEINE DVD
Venus (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Solides Bild, etwas verpixelt, farblich okay)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff.com (1/5)

 

SCREENSHOTS


 

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