Partner (Indien, 2007)

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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie David Dhawan
Drehbuch David Dhawan, Yunus Sajawal
Produktion Sohail Khan, Parag Sanghvi
Songs Sajid-Wajid
Kamera Johnny Lall
Choreografie Bosco-Caesar
Darsteller Salman Khan, Govinda, Lara Dutta, Katrina Kaif, Rajpal Yadav, Ali Haji,
Dalip Tahil, Aarti Chhabria, Puneet Issar, Deepshika, Suresh Menon, Rajat Bedi
Länge 137 Min.

Kinostart 20.7.2007
Box office classification Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
	.			.	.

STORY
Der Finanzexperte Bhaskar (Govinda) hat sich in seine Chefin verliebt: die schöne Priya (Katrina Kaif), Tochter des Industriemoguls Raj Jaisingh (Dalip Tahil). Da der pummelige und ungeschickte Bhaskar sich keine Chancen bei der Frau ausrechnet, wendet er sich an den "Love Guru" Prem (Salman Khan). Der hat noch jeden verkuppelt mit seinen Tipps zum richtigen Umgang mit Frauen. Doch im Falle von Bhaskar sieht er keine Chance. Der lässt aber nicht locker und so macht sich Prem daran, Priya auf ihn aufmerksam zu machen. Derweil hadert Prem selbst mit dem Liebesleben: Er hat sich in die Journalistin Naina (Lara Dutta) verliebt, die allein erziehende Mutter des vorlauten Rohan (Ali Haji).

REVIEW
Sony Pictures hat angedroht, die Macher von "Partner" auf 30 Millionen Dollar zu verklagen. Kein Wunder, denn der Film ist ein deutliches Plagiat des Will-Smith-Hits "Hitch". Und da Bollywood mittlerweile doch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, war anzunehmen, dass "Partner" auch den Studiobossen im Westen auffällt. Nicht zuletzt, weil die Klamotte in ihrer Heimat zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres gehörte. Wer da klagt, hat also Aussicht auf ein paar Millionen Rupien. Und dieses Vorgehen ist auch gut so, denn der Bollywood'sche Ideenklau (ohne Verweis auf die Quelle, versteht sich) ist ausser Kontrolle geraten. Da muss mal jemand hart durchgreifen. Und hart heisst in dem Business: klagen klagen klagen.

Das sollten im Übrigen auch die Zuschauer, wegen 137 geklauter Lebensminuten. "Partner" mag in Indien ein Abräumer gewesen sein, doch taugen tut er reichlich wenig. Er gehört gar zu den schwächeren Filmen des erfolgsverwöhnten Comedy-Regisseurs David Dhawan, der hier auf Autopilot inszeniert und neben die "Hitch"-Vorlage zum uninspirierten Mischmasch aus Nonsens, Kalauer und Langeweile vermengt. Beinahe von Beginn weg läuft so vieles schief, dass ein Aufzählen ewig dauern würde. Schon das Timing funktioniert nicht, Pointen wirken zerdehnt, Szenen holprig. Und der hysterische Humor, der immer dann besonders witzig sein soll, wenn Charaktere schreien, geht einem von Minute eins an auf den Keks.

Der Hauptangeklagte? Salman Khan. Er kann wirklich gut sein, doch wenn er auf Comedy macht, strengt er an. Und hier gilt das doppelt, denn als Love Guru sollte er Klasse ausstrahlen, ein sympathischer Mann von Welt sein, der sich mit Liebe und Romantik auskennt, der das Leben im Griff hat und dabei stets cool und suave auftritt. Das alles traf auf Will Smith in "Hitch" zu, nicht aber auf Salman in "Partner". Sein nerviges Gezappel, seine Beleidigungen von Govinda und seine fehlende Gelassenheit machen ihn zum Ablöscher und als Love Guru nicht glaubwürdig. Dass die ganze Damenwelt auf einen japsenden Bubi im nicht mehr ganz so straffen Muskelkostüm abfährt, glaubt keiner.

Damit ist die Glaubwürdigkeit dahin. "Hitch" lebte gerade davon, dass ein solcher Mann zum ersten Mal verliebt ist und in eine Krise gerät - die Krise ist hier keine, bloss das übliche triebgesteuerte Herumalbern. Und auch der Kontrast zwischen dem Love Guru und seinem Patienten (Govinda) ist nicht da, denn alle beide sind sie gross gewachsene Kinder mit Hang zum Dramatisieren und Schreien. Immerhin passt das bei Govinda, der den Versager spielen muss, etwas besser. Ich würde mich hüten, seine Performance als gut zu werten, doch sie funktioniert. Für einmal sind darum die Damen besser dran: Katrina Kaif mag etwas steif sein, doch sie ist süss. Und Lara Dutta war zwar immer schön, schliesslich war sie Miss Universe, doch mir hat sie schauspielerisch wie optisch nie sonderlich zugesagt - umso erfrischender, dass sie in beiden Bereichen aufgeholt hat und richtig gut ist.

Auf der anderen Seite der Skala chargiert Rajpal Yadav als Don-Verschnitt "Chotta Don". Seine Comedy-Einlagen sind etwa so nötig wie Filzläuse und jede Sekunde von diesem Müll ist eine zuviel. Nicht nur das: Selbst Dhawan scheint nicht zu wissen, wohin mit dieser Gangster-Story und beendet sie mittendrin. Das ist bei weitem nicht der einzige dramaturgische Bock, den der Film schiesst, bloss einer der grössten. Ein kleinerer sind Salmans Haare: Meist gewohnt nach hinten gekämmt, nur in einer Szene kurz geschnitten und fesch nach vorne gebürstet. Ich achte nicht stark auf Anschlussfehler, doch dieser Patzer ist so augenfällig und so unnötig, dass man schwer um ihn herum kommt.

Doof und albern waren ja schon viele Dhawan-Filme. Die besseren davon haben sich mit sympathischem Cast und flotter Musik aus dem Schlamassel gezogen. Hier gibts beides nur reduziert, also auch die Musik. Die Tracks sind durchaus solide, doch der wahre Gassenhauer fehlt. Also was rettet die Schose? Nicht viel. Selbst die kleinen und grösseren Verweise auf Filme und Stars (Don, Aamir Khan, Maine Pyaar Kyin Kya, "Jerry Maguire", Sohail-Khan-Foto etc) verpuffen im Nichts, die Kamera bleibt lustlos, das Erzähltempo stockt. Salman macht auf dem Jet Ski eine bessere Figur als Abhishek in Dhoom:2, ein paar der Gags liessen auch mich schmunzeln und eben, die Songs sind nicht übel - aber das macht bei weitem keinen verdienten Kassenerfolg aus. "Partner" ist ein dramaturgisch unausgegorener, überlanger, stilloser und latent unlustiger "Hitch"-Verschnitt. Keiner der Beteiligten, ausser vielleicht Lara Dutta und der kleine Ali Haji, ist in Form. Den Film kann man sich daher getrost ersparen.

SONGS
1) Do You Wanna Partner - Funkige 08/15-Strandnummer mit Ohrwurm-Effekt. Einige der Tänzerinnen hatten arg Sonnenbrand. Tsts. (Udit Narayan, Shaan)
2) Maria Maria - Schicke Flamenco-Nummer (Sonu Nigan, Sunidhi Chauhan).
3) Soni De Nakhre - Zu Tode gemixter Track mit geklautem "Pump up the Jam"-Cover (Laabh Janjuwa, Sneha Pant).
4) You're My Love - Uninspirierte, im Refrain ganz passable Nummer mit müdem Poser-Rap (Shaan, Shweta Pandit, Earl D'Souza).
5) Dupatta Tera - Guter Beat, aber mässiger Song (Sonu Nigam, Kunal Ganjawala, Shreya Ghoshal).

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Etwas zu steiler Farbkontrast und einige Unschärfen, Bild aber nicht übel)

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EXTERNE REVIEWS
imdb
indiafm.com (4/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (3½/5)

SCREENSHOTS

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