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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Two Shades of Blood; Zwei Farben von Blut
(Übersetzung)
Regie
Mahesh Bhatt
Drehbuch Suraj Sanim
Produktion Seeroo Daryanand, Bhagwan S.C.
Songs Bappi Lahiri
Kamera Pravin Bhatt
Choreografie Vijay-Oscar
Darsteller Vinod Khanna,
Shabana
Azmi, Sanny Denzongpa, Helen, Ranjeet,
Indrani Mukherjee, Prema Narayan, Mac Mohan, Goga Kapoor, Shammi
Länge 151 Min.
Kinostart 28.9.1979
Trade classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 16.10.06
© Bilder Sky Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1943 in Hongkong: Shamshir Singh (Vinod Khanna) desertiert aus der britischen
Armee, um für die Unabhängigkeit Indiens zu kämpfen. Auf der Flucht vor der
Polizei rettet er sich ins Haus von Suzie (Helen), die ihm Unterschlupf gewährt.
In dieser Zeit kommen sich die zwei näher und Suzie wird schwanger. Doch
Shamshir muss nach Indien zurück, nicht ohne ein Versprechen abzugeben, Suzie
nach der Unabhängigkeit Indiens zu sich zu holen. Wieder in der Heimat beichtet
er seiner Frau Lajo (Indrani Mukherjee) seinen Seitensprung, doch sie vergibt
ihn. Wenig später wird Shamshir von seinem Kumpel Shankar Kathuria (Ranjeet)
wegen eines Schatzes aus Goldbarren getötet. Mac (Mac Mohan) luchst Shankar das
Gold ab und versenkt es in einem See, bevor er sich gefangen nehmen lässt. Viele
Jahre später, Indien ist mittlerweile unabhängig, kommt Mac frei und wird von
den Männern Shankars, der sich nun Devi Dayal nennt und ein mächtiger Mann ist,
abgefangen. Mit Hilfe eines Tauchers namens Suraj (Danny Denzongpa) will Shankar
das Gold bergen. Doch der Polizist Raj Singh (Vinod Khanna) ist ihm bereits auf
den Fersen. Raj ist Shamshirs Sohn, der nicht weiss, wen er da jagt. Und Suraj
ist Suzies Sprössling. Beide jungen Männer haben es auf die hübsche Roma
(Shabana Azmi) abgesehen, was sie zu Rivalen macht.
REVIEW
Achtung: Der folgende Text enthält
geistesverlorene Lobhudelei für Shabana Azmi. Leser seien vor akuter verbaler
Überzuckerung gewarnt.
Die 70er waren die glorreichen Jahre des Masala-Films, dessen grossen Regisseure man heute noch mit Wehmut auflistet. Kaum jemand würde jedoch Mahesh Bhatt zu dieser Gruppe zählen. Der heute primär als Produzent involvierte Filmemacher lieferte in der Frühphase seiner Karriere aber tatsächlich einige waschechte Masala-Streifen ab - mit allem, was dazu gehört: Action, Humor, Romantik, getrennte Familien, Dramatik, böse Schurken, Familienzusammenführung.
So wie in "Lahu Ke Do Rang", einem Prachtstück des Masala-Kinos, das trotz einigen gehörigen Abstrichen bei der Dramaturgie allen Liebhabern dieser Bollywood-Gattung gefallen muss. Bhatt inszenierte den Film relativ schnörkellos, aber vif und mit starkem Cast. Helen, die in den späten 70ern vom Image des Item Girls wegkommen wollte und hier eine ausgewachsene Nebenrolle mit wenig Make-up absolviert, erhielt für ihre Glanzleistung sogar ihren einzigen echten Filmfare-Award. Eine höchst verdiente Auszeichnung, was man etwa in ihrer ersten Szene mit Co-Star Indrani Mukherjee deutlich sieht. Die treibt einem die Tränen in die Augen.
Neben Helen agiert Vinod Khanna etwas steif, aber überzeugend, immerhin gibt er den Macho-Helden, der seinen wuchtigen Worten Taten folgen lässt. Ebenso Danny Denzongpa, der bis auf die peinlichen Martial-Arts-Versuche eine gute Figur macht. Ranjeet spielt den Bösewicht mit wenig Inspiration, aber solide. Und dann ist da noch die weibliche Hauptdarstellerin. Shabana Azmi kennt man heute als Aushängeschild des anspruchsvollen Kinos, doch bevor sie sich in den 80ern ganz dem Parallel Cinema verschrieb, war diese Edelmimin Dauergast in Masala-Filmen wie Parvarish, Amar Akbar Anthony oder eben "Lahu Ke Do Rang. Ihr darin zuzusehen, ist einfach eine Freude.
Zum einen wegen ihrer betörenden Schönheit. Ich bin der Letzte, der Zeenat Aman vom Thron der 70er-Göttin Bollywoods stossen möchte, denn in Filmen wie Hare Rama Hare Krishna oder Satyam Shivam Sundaram ist sie eine Klasse für sich. Doch während Zeenat zweifellos mehr Sex Appeal hatte, so tendierte sie in manchen Filmen zum (sympathischen) Babyspeck. Shabana Azmi dagegen war und ist Würde pur. Sie strahlt zeitlose Schönheit aus und das verlieh ihr schon in jungen Jahren eine enorme Präsenz, die ihresgleichen sucht in der damaligen indischen Filmlandschaft. Und die Frau kann spielen. Natürlich reicht die Bandbreite dieser Rollen nie an später preisgekrönte Auftritte Azmis heran, doch sie in einem luftig leichten Part zu sehen, birgt ungeheuren Reiz. Stets hat man das Gefühl, sie stehe über diesem plumpen Liebesgesäusel, sie sei zu gut für das, und doch macht sie den Spass mit. Diese Mischung aus einem Hauch von Überheblichkeit und ansteckender Spiellaune ist in "Lahu Ke Do Rang" ein echter Höhepunkt.
Dummerweise gehört die Passage, in der Azmi so betört, zur schwächsten des Films. Liefert der Filmbeginn nämlich ein hemmungsloses Aufstapeln von Ereignissen in bester Masala-Manier und das Finale die virtuose, weil beinahe hirnrissige Verknüpfung aller Fäden, so hängt der Mittelteil deutlich durch. Die Liebeslieder und romantischen Intermezzi zwischen Khanna und Azmi ziehen sich dahin und lenken vom wahren Plot ab. Es ist bezeichnend, dass Azmi später gar keine wichtige Rolle mehr innehat, denn ihre Nebenhandlung ist für den Film überflüssig und lediglich eine Konvention an das Publikum. Eine, die wir gerne annehmen, dank Shabana, doch eine unnütze zweifellos.
Ebenfalls als Mangel geht die Frauenzeichnung in den Anfangsszenen durch. Shamshir ist ein verheirateter Mann und fällt in Hongkong über Suzie her, nur weil sie ihn mit grossen Augen angeschaut hat. Trotzdem ein klarer Fall von Ehebruch. Wieder daheim erzählt er reumütig seiner Frau Lajo davon. Sie ist traurig, erklärt aber, jede Frau, die ihren Gatten beschütze, sei wie ihre Schwester. Das ist ja nett gemeint, heisst im Klartext aber nur, dass sich ein Mann so etwas erlauben kann, die Frauen haben es zu schlucken. Zum Glück sind die späteren Szenen der beiden Ehefrauen derart gut, dass sie diese etwas dubiose Ansicht über männlichen Sexualtrieb in den Hintergrund rücken lassen, doch eine gewisse Antipathie gegenüber Shamshir bleibt. Sinnvoll also, dass er früh das Zeitliche segnet und sein moralisch unbehafteter Sohnemann die Hauptrolle übernimmt.
"Lahu Ke Do Rang" deswegen als sexistisch zu taxieren, schiesst weit übers Ziel hinaus. Er zeigt seine Figuren in klassischer Konstellation, Frauen in Demut, Männer in Action und zwischendrin docken die Geschlechter in halbwegs gelungenen Songs aneinander an. Dazu der willkürliche Einsatz von Richard Strauss' "Also sprach Zarathustra", massig Logiklöcher und viel hemdsärmlige Action. Das ist keine grosse Kunst, das ist Masala in seiner urtrüben Form. Und vor allem ist es Masala mit Shabana Azmi. Dieser Würze kann man nur schwer widerstehen.
MEINE DVD
Sky Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Oft überbeleuchtet und unscharf)
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