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Komödie. Indien. Hindi
Alternative Titel Sauer-Süss;
खट्टा मीठा

Regie Priyadarshan
Drehbuch Priyadarshan
Produktion Cape of Good Films Pvt. Ltd., Shree Ashtavinayak Cine Vision Ltd.
Songs Pritam
Kamera V. Manikandan
Choreografie Ganesh Acharya, Pony Verma, C. Prasanna Sujith
Darsteller Akshay Kumar, Trisha Krishnan, Rajpal Yadav, Johnny Lever, Kulbhushan Kharbanda,
G. Asrani, Manoj Joshi, Tinnu Anand, Urvashi Sharma, Aruna Irani, Makrand Deshpande,
Neeraj Vora, Milind Gunaji, Amita Nangia, Kainaat Arora, Atul Parchure, Anupam Bhattacharya
Länge 158 Min.

Kinostart 23.7.2010
Box office classification Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 26.9.10
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sachin Tichkule (Akshay Kumar) ist ein Bauunternehmer in Mumbai. Da er grosse Träume hegt, hat er sich massiv verschuldet - und wird vom Geldeintreiber Karodimal (Asrani) gejagt. Vater Ramakant (Kulbhushan Kharbanda) ist enttäuscht. Und der Rest der Sippe will das schwarze Schaf aus dem Haus werfen. Da kommts noch dicker: Die neue Baubeauftragte der Stadt ist Gehna Ganpule (Trisha Krishnan), Sachins Ex-Freundin, die ihn nun hasst. Während für Sachin alles einzustürzen droht, beschäftigt etwas anderes den Rest der Stadt: Eine Brücke ist kollabiert, weil die Bauunternehmer geschlampt haben und der Inspektor sich schmieren liess. Hinter diesem Schlamassel steckt niemand anderes als Sachins Schwager Trigun Fatak (Manoj Joshi) mit seinen Lakaien. Und die schrecken nicht einmal davor zurück, den alten Vishwas Rao (Tinnu Anand) zu töten, um ihre Schlampereien zu vertuschen.

 

REVIEW
Jede Komödie, bei der Asrani mitspielt, kriegt pauschal einen halben Stern Abzug. Der Mann war in den 70ern mal ein durchaus talentierter Nebendarsteller in Filmen wie Koshish (1972), doch seit er sich für einen Komiker hält, definiert er all das, was schlecht ist, an Bollywoods Spassfilmen. Er ist laut, er gestikuliert, er schreit, er schneidet Grimassen. Man möchte vor Scham im Erdboden versinken, wenn er auftaucht. Und doch gibt es immer wieder Regisseure, die ihn einsetzen. Einer davon ist Priyadarshan. Wohl eben genau darum, weil seine Komödien sind wie Asrani. Sie sind laut, in ihnen wird gestikuliert und geschrieen und es werden Grimassen geschnitten. Kennt man eine, kennt man alle.

Oder doch nicht? Denn in "Khatta Meetha" zeigen sich subtile Anzeichen der Besserung. Asrani ist zwar dabei. Und mit ihm das ganze Arsenal Pryadarshan'scher Hampelmänner, von Hauptdarsteller Akshay Kumar über Rajpal Yadav bis Johnny Lever. Nur wiegt er deren Nonsens auf mit etwas Dramatik und durchaus ernsten Themen. Die Brücke, die wegen Baumängeln zusammenbrach, steht als Symbol für eine korruptes Wirtschaftssystem, in dem geschmiert wird wie blöd, und in dem sich Unternehmer vor allem dann eine goldene Nase verdienen, wenn sie mit zu wenig Zement, zu wenig Eisen bauen, um Geld zu sparen. Die Folge sind einstürzende Bauten, desolate Strassen.

Priyadarshan rückt dieses Thema indes erst gegen Ende so richtig ins Zentrum, es wäre wohl auch zu düster, um nebenher plumpe Spässe zu reissen. Und so verpufft das Bisschen Goodwill in der nächstbesten Verfolgungsszene oder dem nächsten Durcheinander. "Khatta Meetha" ist eben doch wie jede Priya-Akshay-Komödie der letzten Jahre. In einem Wort: schwach. Als Vorlage diente der Malayalam-Film "Vellanakalude Nadu", den Priyadarshan 1988 gedreht hat. Doch der Plot scheint eh zweitrangig, da es ein paar Auslöser für Verwechslungen und Missgeschicke braucht und fertig ist das Handlungsgerüst. Der Rest besteht aus den immergleichen Streit-Dialogen, den sich ähnelnden Konflikten, die einfach nicht lustig sind. Das Lied im Abspann trifft den Nagel auf den Kopf: "I'm allergic to bullshit"

Daran hat Akshay Mitschuld. Er ist kein Komiker, doch er lässt immerhin jeden Mist mit sich machen. Das lässt ihn in den besseren Komödien herausstechen - doch es ist mittlerweile selten der Fall. Man kennt seine Schauspieltechniken, man weiss, wie er in solchen Komödien spielt. Und wer kein übergrosser Akshay-Fan ist, dürfte sich ob dem Gebotenen rasch langweilen. Noch schwächer ist die süsse Trisha an seiner Seite. Die Schauspielerin aus südindischen Hits wie Nuvvostanante Nenoddantana gibt hiermit ihr Bollywood-Debüt und hat schlicht nicht viel zu tun. Eine Verschwendung ihres Charmes. Daneben verkauft sich Qualitätsschauspieler Kulbhushan Kharbanda unter Wert, gibt sich Altstar Aruna Irani für eine nicht existente Mutterrolle her und sägen die üblichen Spassvögel an unseren Nerven. Typen wie Asrani eben.

Das muss man dann auch noch über zweieinhalb Stunden aushalten - der Film will und will einfach nicht enden. Ablenkung durch Songs gibts es erstaunlich selten, und sonderlich gut sind sie auch nicht. Das einzige, was mir speziell auffiel, war die Optik. Der Hit-Kameramann V. Manikandan (Om Shanti Om, Raavan) drehte die meisten Aussenszenen unter einer dicken Wolkenschicht, was v.a. den Sequenzen auf der Baustelle einen ungewöhnlich düsteren Touch gibt. Den wiederum abstrahiert er noch leicht, indem er mit einer hyperscharfen Kamera nahe an die Protagonisten rangeht und sie interessant gruppiert. Das sind Bilder, die man in einer plumpen 08/15-Klamotte nicht erwarten würde.

Doch keineswegs macht dies "Khatta Meetha" sehenswert. Dazu bräuchte es mehr. Eine packende Story. Sympathische Figuren. Engagierte Schauspieler. Einen Regisseur mit besserem Gespür für komödiantisches Timing. Doch auf all das wartet man hier vergebens. Es handelt sich um den immergleichenund oft grauenhaft langweiligen Quatsch, angereichert mit etwas Dramatik, Gesellschaftskritik und Gewalt - und all das passt nicht richtig in den Film. Der Wechsel zwischen albernem Klamauk und lebensbedrohenden Intrigen ist zu unmotiviert und ruiniert die Stimmung. Gut also, hat Priyadarshan angekündigt, keine Komödien mehr zu drehen. Der Mann kann Dramen und Thriller inszenieren, das hat er gezeigt. Mal abwarten, wie lange es dauert, bis er wieder Geld braucht, und den nächsten Fliessband-Lacherfolg abliefern muss ...

 

SONGS
1) Nana Chi Taang - Harmloser Weichspül-Pop (Kunal Ganjawala).
2) Aila Re Aila - Flotte Tanznummer, die aber nicht lange hängen bleibt (Daler Mehndi, Kalpana Patowary).
3) Sajde - Harmlos-sympathisches Liebeslied (KK, Sunidhi Chauhan).
4) Bullshit - Das treffendste Lied des ganzen Films: "I'm allergic to bullshit". Das sag ich mir bei jeder Bollywood-Klamotte (Shehzad Roy).

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Solides Bild, ein wenig Rauschen, ein paar Unschärfen bei schnellen Bewegungen)

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk (Liefert aus GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff (2/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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