Hot Summer Days (Hongkong / China / USA, 2010)

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Liebesfilm
Hongkong / China / USA 2010
Alternative Titel Chuen sing yit luen - yit lat lat;

Regie Wing Shya, Tony Chan Kwok-Fai
Darsteller Jacky Cheung Hok-Yau, Nicholas Tse Ting-Fung, Rene Liu Ruo-Ying,
Daniel Wu Yan-Zu, Barbie Hsu Hsi-Yuan, Vivian Hsu Shu-Chuan, Gordon Liu Chia-Hui,
Angelababy, Conroy Chan Chi-Chung, Shawn Yue Man-Lok, Maggie Cheung Man-Yuk
Jing Boran, Fu Xinbo, Duan Yihong, Michelle Wai, Charlene Choi Cheuk-Yin

Länge 93 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
China wird vom heissesten Sommer seit Jahrzehnten heimgesucht. Die Menschen schwitzen von Hongkong bis Peking. Das bekommt auch der allein erziehende Chauffeur Wah (Jacky Cheung) zu spüren, der nach einem Hitzeschlag im Spital landet. Dort startet er via SMS eine Romanze mit der Pianistin Shenzhen (Rene Liu), die sich seit einem Ehestreit als Fussmasseuse versucht. Auch ein Sushi-Meister (Daniel Wu) versucht sein Glück per Telefon - doch seine Angebetete "Wasabi" (Vivian Hsu) lässt ihn zappeln. Auch der Mechaniker Wai (Nicholas Tse) wird von seiner Traumfrau an der Nase herumgeführt: der hübschen Bikerin Ding Dong (Barbie Hsu). Wais Vater (Gordon Liu) vertreibt sich seine Zeit lieber damit, am Strand den Sonnenhungrigen alte Witze zu erzählen. In China suchen der Fotograf Leslie (Duan Yihong) und sein Assistent (Fu Xinbo) verbissen nach ihrem Model (Michelle Wai), denn Leslie ist am Erblinden, seit er sie beleidigt hatte. Der junge Xiao Fang (Jing Boran) hofft derweil, die Fabrikarbeiterin Xiao Qi (Angelababy) beeindrucken zu können, indem er 100 Tage lang jeweils Mittags vor dem Gebäude wartet.

REVIEW
Hurra, endlich in ein Film, in dem alle Menschen schwitzen. Normalerweise sind vor lauter Puder und Make-up die Leinwandstars trocken wie Knäckebrot, selbst in den Tropen scheint kein Wassertropf die Haut zu verunstalten. Unrealistische Sache. Nicht aber in "Hot Summer Days". Da wird transpiriert wie blöd. Keiner bleibt trocken, überall tropft und dampft es. Ob das nun attraktiver ist, sei dahingestellt, aber es ist für uns Normalschwitzer jedenfalls erlösend. Hitze und Schweiss sind aber freilich nur das alles verbindende Element in diesem starbesetzten Ensemblefilm. Wichtiger sind und bleiben die Episoden voller Witz, Drama und Romantik.

Hinter der Kamera standen mit dem Fotografen Wing Shya und dem Sushi-Unternehmer Tony Chan zwei Quasi-Neulinge, aber sie haben in der Person von Fruit Chan (Dumplings) einen potenten Produzenten im Rücken. Chan pendelt gekonnt zwischen Mainstream und Kunstfilm, ist sich nie zu schade, ein wenig zu experimentieren. Hier geht er volle Pulle Richtung Massengeschmack. Das sieht man alleine schon an dem ungeheuren Staraufgebot, angeführt vom all zu grimmig dreinschauenden Daniel Wu, dem energiegeladenen Jacky Cheung, dem soliden Nicholas Tse, dem überdrehten Altstar Gordon Liu und den beiden chinesischen Gesangsduo-Mitgliedern Jing Boran und Fu Xinbo.

Auf der Frauenseite stehlen sich einige der hübschesten Frauen des chinesischen Kinos das Rampenlicht: die charmante Rene Liu, die gut mit Jacky harmoniert, die dauerjunge Vivian Hsu, die mit schickem Haarschnitt und Tattoos zurecht gemachte Barbie Hsu (Connected) und die überraschend bodenständig auftretende Angelababy (Short of Love), die man so kaum wiedererkennt. Ergänzt wird all dies durch Gastauftritte von Shawn Yue, Charlene Choi und sogar Superstar Maggie Cheung - ihr erster Auftritt seit 6 Jahren (!), da ihre Kurzrolle in Inglourious Basterds damals der Schere zum Opfer fiel.

So viele Stars, so viele Locations, verteilt auf Hong Kong, Peking und Shenzhen. Dafür, dass nicht alles fragmentarisch und episodisch aussieht, sorgt der australische Hollywood-Kameramann Sion Michel. Seine Bilder prickeln richtig, er arbeitet viel mit Nahaufnahmen und Spiegelungen - eine schicke Sache. Man merkt, dass Hollywood hier mit von der Partie war, denn "Hot Summer Days" ist die erste chinesische Produktion des Studios 20th Century Fox. Das Geld ging primär an die Stars, doch es geht hier nicht darum, einfach nur berühmte Namen zu präsentieren (wie etwa in den chinesischen Neujahrskomödien à la All's Well Ends Well Too 2010), vielmehr verkörpern diese Stars Figuren, mit denen man mitleiden darf.

Grosse Emotionen investiert man dabei kaum. "Hot Summer Days" geht schliesslich nur eine Check-Liste von romantischen Klischees durch, bis hin zum stereotypen Finale. Das schwächt den Film ab, denn ein wenig Frische hätte ihm gut getan. So kommt die Frische einzig aus den romantischen Pärchen - oder wenigstens von einigen davon. Jacky und Rene etwa. Oder Nicolas und Barbie. Der Schweiss erfüllt dabei durchaus auch eine erotische Funktion, denn die glänzenden Männerkörper und die sexy Frauenrundungen kommen so noch besser Zur Geltung. Klar, die Leute schwitzen, weil es heiss ist, doch es macht sich auch dekorativ ganz gut ...

Jeder Zuschauer wird am Ende ein anderes Lieblingspärchen haben. Jacky und Rene haben die charmanteste Chemie, die Geschichte zwischen Jing Boran und Angelababy ist die vielleicht süsseste und die Nic Tse / Barbie Hsu-Story hat anfänglich am meisten Pep. Die Daniel-Wu-Vivien-Hsu-Geschichte wirkt dagegen forciert melodramatisch und gekünstelt. Doch letztendlich manövrieren sich alle Handlungsstränge genau in jenes Gebiet. Die lockeren Passagen sind auf jeden Fall die gelungeneren als jene, in denen es ernst wird. "Hot Summer Days" bleibt aber stets kurzweilig und unterhaltsam, wohl auch, weil er mit knapp eineinhalb Stunden überraschend kurz bleibt. Hollywood'sche Ensemblefilme mit solch einem Megawatt-Cast wären mindestens zwei Stunden lang, schliesslich muss jeder Star seinen grossen Moment haben. Das Umschiffen dieser Überlänge sorgt hier für Goodwill.

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch und Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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