Harry Potter and the Chamber of Secrets (2002)
Quick-Links: Cast & Crew - Einführung - Bilder - Review
US-Start: 15.11.2002
CH-Start: 14.11.2002
Chris Columbus - Harry Potter and the Philosopher's Stone, Home Alone, Mrs. Doubtfire | ||
Buch | Steven Kloves - Harry Potter and the Philosopher's
Stone, WonderBoys nach dem Roman von J. K. Rowling |
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Produktion | David Heyman - Harry Potter and the Philosopher's Stone, Ravenous | |
Musik | John Williams - Harry Potter and the Philosopher's Stone, A.I., Star Wars I, II, IV, V, VI | |
Kamera | Roger Pratt - Twelve Monkeys, Batman, Chocolat, Brazil, The Avengers | |
Darsteller |
Daniel Radcliffe Rupert Grint Emma Watson Richard Harris Maggie Smith Alan Rickman Robbie Coltrane Richard Griffiths John Cleese Kenneth Branagh |
Harry Potter and the Philosopher's
Stone, The Tailor of Panama Harry Potter and the Philosopher's Stone Harry Potter and the Philosopher's Stone Harry Potter and the Philosopher's Stone, Gladiator Harry Potter and the Philosopher's Stone, Hook, Sister Act Harry Potter and the Philosopher's Stone, Die Hard, Dogma Harry Potter and the Philosopher's Stone, The World is Not Enough Harry Potter and the Philosopher's Stone, Sleepy Hollow, Naked Gun 2½ Harry Potter and the Philosopher's Stone, Monty Python Henry V, Frankenstein, The Gingerbread Man, Hamlet |
Links | imdb, upcomingmovies.com | |
Verleih / © | Warner Bros. | |
Bewertung | ||
Kritik | Hier klicken für meine ausführliche Kritik | |
Andere Stimmen | Roger Ebert (USA) 4/4 ... What a glorious movie. James Berardinelli (USA) 3/4 ... I was diverted and entertained, but never truly absorbed. |
Harry's back. Das war ja zu erwarten. Nach dem sensationellen
Erfolg von "Harry Potter and the Philosopher's Stone" steht genau ein Jahr
später das Sequel von J. K. Rowlings Bestseller-Reihe an. Das erste Bild seht ihr oben
auf der Seite - mehr Infos folgen demnächst.
Am 4. Juni gab Warner Bros. das Teaser-Poster heraus, das nun oben meine Seite schmückt. Es zeigt Dobby, die Haus-Elfe. Unten seht ihr eine Collage von weiteren Fotos aus dem neuen "Harry Potter".
Meine Vorfreude auf "Harry Potter and the Chamber of Secrets" war nicht besonders gross. Ich habe den ersten Film zwar sehr gemocht und habe mittlerweile die Bücher 1 & 2 gelesen - aber irgendwie war die Anspannung von Teil 1 weg. "Chamber of Secrets" liess mich im Vorfeld fast schon kalt - ganz im Gegensatz etwa zu "The Two Towers", auf den ich mich freue wie ein Kind auf den Weihnachtsann. Oder ein Teenager auf das erste Mal. Womit ich schon nach ein paar Sätzen vom Thema abgekommen bin. Es geht um "Harry Potter", also reden wir über "Harry Potter": Der Film ist gut. Punkt.
Ich weiss schon jetzt, es wird viele geben, die ihn nicht mögen. Er wird weniger gut ankommen, als Teil 1. Man wird sagen "das kennen wir schon". Stimmt, aber Teil des Reizes einer Serie ist es ja, Wiedererkennungspunkte zu setzen. Was wäre "Bond" ohne Q, oder "Star Wars" ohne Darth Vader? Bei "Chamber of Secrets" gibt es viele solcher Wiedererkennungsmomente: Quidditch, Nearly Headless Nick, die sich bewegenden Treppen, Eulen als Pöstler etc. Der Unterschied ist: Diesmal muss man nicht alles nochmals erklären. Das Publikum weiss, wieso das Dach von Hogwarts aussieht, wie es aussieht. Das spart Zeit.
Dennoch ist "Chamber of Secrets" sehr lange. Wird darin wenigstens eine interessantere Story erzählt? Nicht ganz. Die Zeit geht leider für Nebensächlichkeiten drauf. Aber darauf komme ich später zu sprechen. Erst möchte ich berichten, wieso "Chamber of Secrets" ein 3.5-Sterne-Film ist: Die Darsteller sind super. Die Kids etwas reifer, Dumbledore (der unlängst verstorbene Richard Harris) und McGongall (Maggie Smith) lieb wie immer, Neuzugang Jason Isaacs (als Malfoy Sr.) fies. Doch der Szenen-Stehler diesmal ist Kenneth Branagh. Er ist der eitle Lockhart - und schon während ich das Buch gelsen habe, wusste ich, dass er eine Idealbesetzung ist. Leider hat Prof. Snape (Alan Rickman), der im letzten Film jede Szene dominierte, diesmal etwas Federn lassen müssen. Auch John Cleese hat wenig zu tun. Leider. Und sonst? Der Film ist ein episch angelegter Kinderfilm, der auch Erwachsenen gefällt. Er bietet sympathische Charaktere, bezaubernde Musik, gute Effekte, eine einfache, aber packende Story, superbe Ausstattung, viel Fantasie, viel Stoff für kindliche Albträume und den ewig aktuellen Kampf "Gut gegen Böse".
Ja, Albträume. "Chamber of Secrets" ist bedeutend düsterer als "Philosopher's Stone/Sorcerer's Stone". Das äussert sich nicht nur in einer Vielzahl neuer, unheimlicher Kreaturen, sondern auch in der Inszenierung. Die Kamera wirkt oft aus wie der Balance gefallen, leicht schräg, leicht drehend. Unheimlich. Der Blickwinkel ist oft von unten nah oben - Charaktere scheinen sich zu erheben, Angst einzuflössen. Und dann ist da all der Dreck und Schmutz. Und die Spinnen. Iiiih. Und sogar etwas Blut - bzw. Blutersatz (ähm, Tinte). "Chamber of Secrets" ist definitiv der härteste PG-Film (USA: Alle Altersgruppen - in Begleitung Erwachsener), den ich je gesehen haben.
Aber Albträume sind ja nicht prinzipiell schlecht. Jedes Märchen hat albtraumhafte Sequenzen - und "Harry Potter" funktioniert einem Märchen nicht unänhlich. Zum Schluss triumphiert schliesslich das Gute (damit habe ich wohl nichts verraten, oder?) und ist an den Prüfungen gewachsen. Dies gilt für Harry, Ron und Hermione ganz besonders, denn im Vergleich zum letzten Film sind sie reifer geworden. Harry kriegt wohl bald den Stimmbruch - das lässt irgendwie hoffen, in Teil drei gibts etwas mehr Teenie-Flirts, schliesslich übernimmt Alfonso Cuarón, Regisseur des sexy Roadmovie Y tu mamá también die Regie ... aber, ich schweife wieder ab. Ich habe das dritte Buch schliesslich noch nicht gelesen. Ich werde mich bald daran machen, obwohl ich nach "Chamber of Secrets" überlegt habe, ob es wirklich so schlau ist, alle Pointen im Voraus zu kennnen ... der Film verkommt zu einer Art Spiel, in dem man die Bilder dem zuordnet, was man in seinem Kopf bereits zusammengebastelt hat. Aber das Problem haben wohl alle Literaturverfilmungen.
Und eine solche ist ja auch "Harry Potter". Columbus hat das Buch diesmal in meinen Augen etwas besser adaptiert. Nicht nur eine Bebilderung zum Buch geliefert, sondern gewisse Szenen variiert, gewisse mutige Cuts getan. Es ist bei weitem noch nicht perfekt (es gibt etliche Subplots, die stark gekürzt wurden, ansatt ganz weggelassen zu werden), doch die Hoffnung ist da, dass man J. K. Rowling die Zügel etwas aus der Hand nimmt. Ja, "Harry Potter" ist ihr Baby, aber manchmal sollte man Filmemachern, die mehr von dem Medium verstehen, als sie, etwas mehr vertrauen. Peter Jackson kann froh sein, ist J. R. R. Tolkien tot - so konnte er "Lord of the Rings" perfekt adaptieren.
Was man denn genau hätte ändern können, werde ich in einem Spoiler-Teil am Ende der Kritik anfügen. Zuvor noch ein Aufruf: Lasst euch von Filmkritikern nicht sagen, dies sei "ein typisches Hollywood-Sequel". Lasst euch nicht einreden, es gäbe "nur mehr Action, aber ansonsten das selbe wie vorher". Denn das stimmt nur im Ansatz. Der Punkt ist: Das selbe gilt für das Buch. Die meisten Probleme, über die ihr lesen werdet, sind die Probleme des Buches. Oder eben vermeintliche Probleme - denn bis auf den meiner Meinung nach schwachen Schluss ist "Chamber of Secrets" ein klasse Buch. Und wir wissen ja alle, wie viele Leute gleicher Meinung sind. "Harry Potter" ist ein Phänomen und "Chamber of Secrets" wird ihm gerecht. Ganz am Schluss musste ich kurz leer schlucken, weil ich dachte, dies sei etwas zu billig - doch dann machte ich mir klar, dass dies einfach nur ein Kinderbuch ist. Eine Geschichte für Kinder, die über ihr Publikum hinausgewachsen ist. Ein Phänomen, für Jung und Alt. Aber im Herzen eben doch ein Kinderbuch. Und dann muss man solche Momente, auch die "Über-Erklärungen" in den Dialogen, verzeihen. Wir Erwachsenen haben später "The Two Towers" ...
Auf diese "Über-Erklärungen" und wie oben angekündigt, einige Änderungen, gehe ich nun ein. Wer das Buch nicht gelesen hat, sollte hier aufhören zu lesen, und sich den Film ansehen. Husch husch. Weg. Nicht lesen. Stop. Ok? Das war die letzte Warnung ... also. Diese Erklärungen erklären oft genau das, was man sieht. Am Schluss weint der Phoenix und heilt Harrys Wunde. Das ist eine gute Szene, weil man sich erinnert, dass Dumbledode vorher gesagt hat, die Tränen heilen Wunden. Doch dann sagt Harry "ah, seine Tränen heilen Wunden". Yep, das wissen wir, Dummkopf. Wieso wiederholen? Solche Dinge kosten Zeit - und sind cineastischer Sondermüll.
Die Spinnen sind gut, Dobby gut animiert, aber etwas nervig (wie im Buch), der Basilisk ein riesiger Fortschritt zum Troll im ersten Film. Diese Schlange ist echt gefährlich - und Harrys Kampf gegen sie packend. Dies ist der einzige Teil des Schlusses, der mir gefallen hat. Schon im Buch hatte ich sonst nämlich eher Mühe mit dem Ende. Riddle wird kaum eingeführt und soll Voldemort sein? Na ja, ok, aber ist Riddle nicht mit 16 in das Buch geschlüpft - wie konnte er dann zum mächtigen, gefürchteten Lord Voldemort werden? Mit 16 war er ja nicht mächtig, wie die Rückblenden zeigen - also woher seine Macht? Na ja, vielleicht bieten spätere Bücher Einblicke.
Ginnys Beziehung zu Harry wird nur angedeutet und Colin bleibt eine unwichtige Nebenfigur. Wieso die beiden überhaupt einführen, wenn man sie eh nicht braucht? Ja, sie sind Charakteren aus dem Buch - und kommen wohl später wieder vor - doch in diesem Film wirken sie wie Ballast, weil ihre Funktion nie ganz klar wird. Ginnys Liebe zu Harry hätte man wirklich deutlicher machen können ...
Es gibt noch so viel, was ich gerne besprechen würde, aber dann geh ich ja gleich das Buch Punkt für Punkt durch. Schaut euch lieber den Film an und macht euch eure eigenen Gedanken. Mich hat er unterhalten - und das ist ja immerhin schon etwas ...
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